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Fr, 21.08.2020

Bio-Milch: Wechsel an der Spitze

Info: Milch/Rind

(AMI) – Die Betriebe mit Bio-Milch hatten 2019 das zweite Jahr in Folge leichte Einbußen beim Milchgeld zu verzeichnen. Allerdings hatten sie die zwei Jahre zuvor auch Spitzenergebnisse erzielt. Für Milch nach Demeterrichtlinien oder mit spezieller Fütterung gab es dennoch Preise über der 50-Cent-Marke. Die Molkereien in Deutschland zahlten im Jahr 2019 im Schnitt 48,22 Ct/kg für den ökologisch erzeugten Rohstoff. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Minus von 0,99 Ct. Damit sank der AMI-Vergleichspreis zwei Jahre hintereinander. Im langfristigen Vergleich fiel das Ergebnis dennoch überdurchschnittlich aus. Der Vorsprung gegenüber der gentechnikfrei beziehungsweise der konventionell erzeugten Milch bewegte sich mit 13,5 Ct und 15,2 Ct annähernd auf dem Vorjahresniveau. In dem Rückgang spiegeln sich die Nachwehen der Umstellungswelle als Folge der zurückliegenden Milchkrise wider. Diese hatte zwischenzeitlich zu einem massiven Wachstum beim ökologisch erzeugten Rohstoff geführt. Die zusätzlichen Mengen belasteten den Markt und waren teils nur mit Preiszugeständnissen abzusetzen.

Dennoch übertraf die Auszahlungsleistung einiger Molkereien die 50-Cent-Marke. Dies gelang mit 52,36 Ct/kg der Molkereigenossenschaft Hohenlohe-Franken eG, die damit die Tabelle anführt. Der Molkerei aus Schrozberg folgen mit 51,42 Ct/kg die Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau eG. Dritter im Bunde ist mit der Ökodorf Brodowin Meierei GmbH & Co. Betriebs KG eine ostdeutsche Molkerei, wenn auch eine kleine. In allen drei Fällen müssen die Milchviehhalter aber nach Demeter-Richtlinien wirtschaften. Es heißt also auch bei der Bio-Milch, man muss genau hinschauen, um welche Milch es sich handelt. Die erste Unterscheidung beginnt damit, ob die Milch nach Richtlinien einer der Verbände oder nach denen der EU erzeugt wird. Daneben gibt es spezielle Milcharten. So erfasst die Martin Bauhofer Käserei GmbH Bio-Emmentalermilch und zahlt dafür, einschließlich des Zuschlages für den Siloverzicht, 51,36 Ct/kg. Bei der Schwarzwaldmilch GmbH Freiburg gibt es für die Fütterung mit Heu einen Bonus, womit die Lieferanten von Bio-Heumilch mit 52,51 Ct/kg ebenfalls über die 50-Cent-Marke kommen. Rechnet man diese Varianten in den deutschlandweiten Schnitt ein, steigt dieser leicht auf 48,25 Ct/kg.

2020 leichtes Plus möglich

Die Preise für Bio-Milch lagen in den ersten Monaten von 2020 geringfügig über dem Vorjahresniveau. Von der Corona-Krise war der Bio-Markt weniger betroffen, da Export und Food-Service eine geringere Bedeutung als im konventionellen Bereich haben. Der Schwerpunkt liegt im privaten Konsum, der durch den Lockdown sogar noch angekurbelt wurde. Einen stabilen Verlauf bis zum Jahresende vorausgesetzt, könnte im Durchschnitt das Ergebnis von 2019 leicht übertroffen werden.

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