Fr, 28.08.2020
Trotz trüber EU-Exportaussichten tendieren die Weizenkurse in Paris fester
Info Pflanze
Die Weizenkurse an der Börse in Paris tendieren fester, auf Wochensicht steht ein Plus von 3,75 €/t auf 186,00 €/t und geht im Wesentlichen auf einen Zugewinn von 5,00 €/t am vergangenen Freitag zu-rück. Zuletzt machten die Kurse aber einen leichten Knick nach unten und zeigen sich in der laufenden Handelswoche eher orientierungslos, weil es ihnen an fundamentalen Impulsen mangelt. Exportseitig fallen die Prognosen für die Saison 2020/21 eher düster aus. Während Frankreich kräftige Ernteeinbußen hinnehmen muss, sind die Erwartungen an die russische Ernte hoch. Ohnehin ist die Ware vom Schwarzmeer gegenüber EU-Offerten am Weltmarkt sehr wettbewerbsfähig. Bei internationalen Weizen-Ausschreibungen haben EU-Anbieter häufiger das Nachsehen, was sich in den vergangenen Wochen bereits mehrfach zeigte.
Marktteilnehmer sind überzeugt, dass es EU-Weizen in der Saison 2020/21 auf einigen Exportmärkten schwer haben wird. Für Frankreich prognostiziert das Beratungsunternehmen Agritel einen Exportrückgang von 40 % und begründet diesen vor allem mit einem starken Rückgang der Absätze am algerischen Weizenmarkt. Zudem dürfte sich Ägypten in dieser Saison vor allem auf russische und ukrainische Herkünfte konzentrieren. Erst am Dienstag zeigte sich dies eindrucksvoll, als Ägyptens staatlicher Getreideeinkäufer GASC die Gesamtmengen von 530.000 t Weizen zur Lieferung im Oktober 2020 aus Russland kaufte. Nicht nur die französischen auch den deutschen Exporten mangelt es an Tempo. Von jüngsten Weizenlieferungen in Höhe von jeweils 30.000 t nach Algerien und Guinea einmal abgesehen.