Mi, 14.04.2021
DBV: Tierhaltung insgesamt nicht diskreditieren!
(AgE) Vor dem Hintergrund des Großbrandes in der Schweinezuchtanlage in Alt Tellin (Mecklenburg-Vorpommern) ist die Diskussion um verträgliche Dimensionen in der Tierhaltung wieder aufgekommen. So hat der agrarpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Friedrich Ostendorff, das Aus für Stallanlagen in derartiger Größe gefordert.
Hingegen warnt DBV-Präsident Joachim Rukwied anlässlich eines Pressegesprächs beim VDAJ davor, die Tierhaltung in Deutschland insgesamt zu diskreditieren. „Der tragische Vorfall wird von Teilen der Politik als Argument missbraucht, unsere Tierhaltung zu schwächen und zu reduzieren. Bewährte Tierhaltungssysteme – auch mit Spaltenböden – nach dem Brand in der Anlage in Mecklenburg-Vorpommern in Frage zu stellen, ist der falsche Weg und nicht akzeptabel“, so Rukwied. Vielmehr ist es entscheidend, wie das Tierwohl in Stallungen ausgestaltet wird. Der Borchert-Plan zum Umbau der Nutztierhaltung bietet dabei eine gute Grundlage, das Tierwohl hierzulande nach vorn zu bringen. Noch vor der Bundestagswahl erwartet Rukwied vom Deutschen Bundestag deshalb eine Entscheidung zur Umsetzung der Borchert-Vorschläge. „Nur dann können die Empfehlungen zur künftigen Nutztierhaltung in der nächsten Legislaturperiode mit Haushaltsmitteln unterlegt und umgesetzt werden“, so Rukwied.