Mi, 21.07.2021
DBV fordert konsequente ASP-Bekämpfung
Vergangenen Donnerstag (15.7.) hat das FLI erstmals zwei ASP-Fälle bei Hausschweinen in Brandenburg bestätigt. Betroffen hiervon sind ein Bio-Betrieb mit ca. 200 Tieren (Sauen, Aufzucht und Mast) in der Gemeinde Neiße-Malxetal im Landkreis Spree-Neiße sowie ein Kleinstbetrieb mit zwei Schweinen in Kienitz im Landkreis Märkisch-Oderland innerhalb des Schutzzaunes. Zwischenzeitlich hat das FLI einen dritten ASP-Fall, ebenfalls in einer Kleinsthaltung mit vier Schweinen im Landkreis Märkisch-Oderland nachgewiesen. Derzeit finden epidemiologische Untersuchungen nach der Eintragsursache statt.
Da die drei ASP-Fälle in bereits bestehenden Restriktionszonen liegen, besteht aufgrund der geltenden EU-Regionalisierungsregelungen weiterhin die Möglichkeit des innergemeinschaftlichen Handels mit Schweinen und Schweinefleisch. Auch für den Drittlandsexport werden nach derzeitigem Kenntnisstand keine negativen Auswirkungen erwartet. Die wenigen Drittländer, die aktuell den Schweinefleischimport aus Deutschland zulassen, haben die EU-ASP-Regionalisierung entweder generell oder mit Zusatzzertifikaten akzeptiert. Aus Sicht des DBV besteht für Panikreaktionen an den Märkten kein Anlass, da die Fälle in bestehenden Restriktionszonen liegen und die Regionalisierung im Handel weiter gilt.
DBV-Veredlungspräsident Hubertus Beringmeier findet deutliche Worte. „Angesichts der sich stetig weiter ausbreitenden Tierseuche müssen die bisherigen Krisenstrukturen und die dort getroffenen Entscheidungen deutlich verbessert werden. Die Entwicklung zeigt, dass wir wirkungsvollere Maß-nahmen in den betroffenen Bundesländern benötigen, um die Seuche zu stoppen und zurückzudrängen“. Wichtigste Elemente seien eine koordinierte und konsequente Entnahme von Wildschweinen entlang der polnischen Grenze und der unverzügliche Aufbau eines zweiten Schutzzaunes. Angesichts des enormen, dauerhaft zu erwartenden Seuchendrucks von polnischer Seite sollte allen Verantwortlichen in den betroffenen Bundesländern klar sein, dass die getroffenen Bekämpfungsmaßnahmen über Jahre hinweg mit entsprechendem personellen und finanziellen Umfang sowie Ausdauer installiert werden müssen. Mit dem Präsidenten des Landesbauernverbandes Brandenburg, Henrik Wendorff, ist sich Beringmeier einig, dass auf die vorgeschriebenen Biosicherheitsmaßnahmen einschließlich Aufstallungsgeboten strikt zu achten ist und hier alle Betriebe zur ständigen Überprüfung angehalten sind. Ferner sollten nach Ansicht beider Präsidenten private Kleinsthaltungen in den betroffenen Regionen nach Möglichkeit herausgekauft werden.