Fr, 23.07.2021
Getreideernte und Marktentwicklung
Die letzten Tage haben die Getreideernte endlich ein Stück nach vorne gebracht. Aber die Erntefortschritte sind sehr heterogen. Während in manchen Regionen die Gerstenernte auf der Zielgeraden ist, stehen in anderen noch 90 % auf dem Halm. Genauso heterogen sind die Ernteergebnisse, wobei in diesem Jahr besonders viele Partien mit unzureichendem Hektolitergewicht gedroschen wurden. Bei Gewichten zwischen 56-65 kg/hl wird sich noch ein Absatzweg für die schwachen Partien finden müssen, auf jeden Fall mit Preisabschlag. Aber es gibt auch Partien, die gerade jetzt Aufgelder erzielen. Denn der Erfassungshandel ist durchaus an schneller Ware interessiert und gewährt 5-8 EUR/t mehr. Mischfutterhersteller sind regional interessiert an neuer Gerste und bewilligen ihrerseits ebenfalls mehr, so ergab sich ein Preisaufschlag gegenüber Vorwoche von 10 EUR/t für prompte Partien. Septemberlieferungen werden 4 EUR/t höher bewertet und damit 7 EUR/t über Vorwochenlinie. In der 29. KW lagen die Erzeugerpreise für Futtergerste bei 187,50 EUR/t in den Veredelungsregionen und im Norden. Das sind 7 EUR/t mehr als in der Vorwoche. Aufgrund der unsicheren Wettervorhersagen greifen jetzt Mischfutterhersteller doch noch die eine oder andere alterntige Partie Futterweizen ab. Und die hat sich im Zuge fester Terminkurse gegenüber Vorwoche moderat befestigt. So wurden durchweg 5 EUR/t mehr genannt. Die Niveaus erreichten zwischenzeitlich die Marke von 250 EUR/t, haben sich allerdings mit der jüngsten Schwächetendenz der Notierungen bereits wieder reduziert. Lieferungen ab September blieben in den vergangenen Tagen auf hohem Niveau preisstabil, liegen mit 216/217 EUR/t über Vorwochenlinie. Der Erfassungshandels nannte 187,50 EUR/t für Brotweizen und 192 EUR/t für Qualitätsweizen. Hier baut sich jetzt langsam eine Prämie auf, vor allem, weil die Befürchtungen zunehmen, dass auch die Weizenernte qualitativ schwächeln wird. Alterntiger Brotroggen wird kaum noch umgesetzt. Und auch für Roggen der kommenden Ernte wächst die Ungewissheit im Hinblick auf die zu erwartende Qualität. Erzeugern wird mit gut 153 EUR/t in etwa 5,70 EUR/t mehr geboten als bisher, was allerdings kein Geschäft nach sich ziehen konnte. Braugerste konnte auf Erzeugerebene vom allgemeinen Preisauftrieb für Getreide nicht profitieren. Die Erzeugerpreise haben sich nur marginal auf 168,40 EUR/t frei Erfasserlager nach oben bewegt. (Quelle: AMI)
