Fr, 27.08.2021
Am Ende nur noch Futtergetreide
Weiterhin steht in den sogenannten Spätdruschgebieten Deutschlands einiges an Weizen auf dem Halm. In der Nordhälfte melden Schleswig-Holstein und der östliche Teil Niedersachsens noch Restflächen, auf denen Weizen geborgen werden muss. Ansonsten sind allenfalls noch vereinzelten Flächen in anderen Regionen zu bergen. Alle eint, dass wegen der wechselhaften Witterung mehr oder weniger große Abschläge bei der Qualität zu machen sind. Bekanntlich ist das überall in West- und Mitteleuropa so, v.a. auch in Frankreich, und so bleibt es nun wohl bei der Einschätzung einer sehr kleinen Ernte von Mahlgetreide, wohingegen Futterweizen umfangreicher zur Verfügung steht. Die Preise für Brotweizen waren am Kassamarkt bis Anfang der Woche gestiegen, hatten aber den Peak von Mitte August nicht mehr erreicht. Womöglich ist die Luft raus und es setzt eine Phase der Konsolidierung ein. Jedenfalls sind einerseits die Erzeuger in Erwartung weiterer Preissteigerungen und mit der Sondierung beschäftigt sind, wie viel über die schon vertraglich abgesicherten Mengen an Handel und Mühlen überhaupt noch übrig ist, andererseits halten sich Mühlen mit weiteren Zukäufen zurück. Am Wochenanfang haben Erfasser und Mühlen teilweise ihre Preisgebote sogar etwas gesenkt, wobei sie Unterstützung vom Terminmarkt in Paris bekamen, an dem am gestrigen Mittwoch 27 EUR/t verloren gingen. Am Markt wird es nun wohl noch ruhiger. Einzig der Export scheint noch lebhaft über Nordseehäfen zu laufen, er wird aber aus Kontrakten versorgt. Auch die Exporteure scheinen vorübergehend kaum am Markt zu sein. Aus dem Großhandel lagen für prompte Lieferungen kaum noch Nennungen vor. Für den September zeigen die meisten Notierungen einen leichten Verlust gegenüber der Vorwoche. Am Mittwoch lagen folgende Abgabepreise vor: In Hamburg blieb Brotweizen bei 253 EUR/t zu und A-Weizen gab einen Euro auf 257 EUR/t ab. Am Niederrhein gingen für Brotweizen mit 245 EUR/t sogar 2 EUR/t verloren. Brotroggen befestigte sich am Niederrhein nach einer Schwächephase deutlich um 5 EUR auf 225 EUR/t. Braugerstengeschäfte sollen zwar rar sein, sie werden aber zu festen Preisen abgeschlossen. Am Oberrhein gab es diese Woche für Septemberlieferungen 278 EUR/dt. (Quelle: AMI)