Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Fr, 03.09.2021

Qualitätsgetreide wird teurer

Der Brotgetreidemarkt ist weiterhin von großer Verunsicherung geprägt. Zum einen ist die Weizenernte in Frankreich und Deutschland noch nicht unter Dach und Fach und es scheint sich zudem immer mehr abzuzeichnen, dass das, was jetzt noch gedroschen wird, aufgrund des Regens nur noch für die Verfütterung taugt. Außerdem werden die globalen Ernteschätzungen weiter nach unten korrigiert, und das um mehrere Millionen Tonnen. Die Aussichten in den Hauptexportländern sind alles andere als gut, die Weizenversorgung wird knapper als bisher prognostiziert. Das stützt die Preise, auch wenn dabei die Unterscheidung in Mahl- und Futterweizen noch gar nicht getroffen wurde. Zum anderen bleibt die Sorge vor Absatzproblemen aufgrund weltweit hohe Corona-Infektionszahlen, verbunden mit der Angst vor einer schwächelnden Wirtschaft bestehen. Das könnte die Versorgungsbilanzen auch in die andere Richtung drehen. Wenn sich dieser Impuls an den Terminbörsen durchsetzt, ist Kursschwäche angesagt. Die Auf- und Abwärtsbewegungen bringen zusätzliche Befangenheit in den Markt. Regionale Warenbörsen haben ihre Notierungen für Brot- und Futtergetreide vorübergehend teils ausgesetzt. Und Käufer versuchen, so gut es geht vor diesem Hintergrund längerfristige Kontrakte zu vermeiden. So konzentriert sich der Brotgetreideumsatz auf den überschaubaren vorderen Bereich. Und da die Verarbeiter ihren Bedarf vor längerer Zeit durch Kontrakte gesichert haben, blieben die Bedarfsspitzen klein. So läuft das Geschäft mit Getreide momentan äußerst schleppend. Und entgegen den heftigen Bewegungen an der Terminbörse entwickelten sich die Großhandelspreise in kleinen Schritten und kamen dem Niveau der Vorwoche wieder sehr nahe. Der Erfassungshandel ist, anders als in anderen Jahren, sehr damit beschäftigt, die angelieferten Partien zu sondieren, aufzubereiten und zu sortieren. Gleichzeitig laufen die Trocknungsanlagen auf Hochtouren. Auch die Gesunderhaltung besonders der zuletzt gedroschenen Partien stellt in diesem Jahr eine Herausforderung dar. Ein nicht unerheblicher Teil des zuletzt geernteten Weizens könnte womöglich nur noch Futterqualität aufweisen. Die Preismeinungen für Mahlweizen mit den entsprechenden Qualitätsparametern haben einen Sprung nach oben gemacht. Dies bedeutet allerdings nicht, dass sich alle hohen Forderungen am verhaltenen Kassamarkt auch realisieren lassen. So liegen die Geldkurse teils deutlich unter den Briefkursen, so dass Umsätze selten zustande kommen. Nur bei spezifischen Partien, mit speziellen Qualitätsparametern und Lieferkonditionen wird sich schneller geeinigt. Die Erzeuger verkaufen nur vereinzelt Partien der Ernte 2021, zum einen haben sie bereits viel abgegeben, zum anderen halten sie ihre guten Partien zurück und wollen dafür ordentliche Aufgelder sehen. Das lässt sich vereinzelt auch realisieren, denn der Markt benötigt manchmal schnell sehr gute Ware. Im Schnitt wurden in der 35. KW für Qualitätsweizen 224,64 EUR/t mit einer Spanne von 205-243 EUR/t und für Brotweizen 221 EUR/t mit einer Spanne von 200-241 EUR/t genannt. Etwas lebhafter werden indes Kontrakte für die Ernte 22 abgeschlossen. Dafür bekommen die Erzeuger auch etwas mehr geboten als noch vor einer Woche. Brotweizen der nächsten Ernte wird frei Erfasserlager mit 193 EUR/t bewertet, 2 EUR/t mehr als in der 34. KW und 30 EUR/t mehr als vor einem Jahr. (Quelle: AMI)

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