Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Meldungen aus dem Landesverband

Fr, 10.09.2021

Impulsloser Markt

Für Feldarbeiten und Aussaat sind die Witterungsbedingungen im Vergleich zu den Vorjahren sehr gut. Die attraktiven Erlöse lassen erwarten, dass Raps, Weizen und Gerste zulegen werden. Die Vermarktung von Getreide spielt auf Erzeugerebene eine untergeordnete Rolle. Ein Teil der Ernte 21 ist vermarktet und wird nach Vertragsbasis abgeliefert. Darüber hinaus wird mit weiteren Verkäufen abgewartet. Die Aussicht auf ein knappes Brotweizenjahr in der EU und weltweit lässt die Anbieter auf steigende Preise spekulieren. Vor allem höhere Aufmischqualitäten werden zurückgehalten, die Schere zwischen Brief- und Geldkursen wird weiter. Gebremst wird die Abgabebereitschaft auch von den zuletzt wenig veränderten Geboten, die keinen Impuls zum Verkauf geben. Brotweizen frei Erfasserlager wird mit 221 EUR/t bewertet, marginal mehr als in der Vorwoche. Damit hat allein Brotweizen gegenüber Saisonanfang am 01.07.21 um 22 % zugelegt, bei Qualitäts- und Eliteweizen sind es sogar 25 %. Vergleichsweise rege, allerdings in überschaubaren Rahmen, schließen Erzeuger Kontrakte ex Ernte 22 ab. Hinsichtlich der Nachfrage auf Großhandelsebene wird eine Trennung zwischen Vermahlung und Export immer deutlicher. Während die Nachfrage der Mühlen verhalten ist, war in den vergangenen Wochen das Geschäft für den Export vergleichsweise rege. Allein im August bestätigen die Kommissionzahlen für Deutschland einen Drittlandsexport an Weichweizen von 231.000 t, was knapp 6 % mehr ist als im Vorjahreszeitraum. Noch weitaus größer ist das Plus übrigens bei Gerste, die mit 332.000 t fast 50 % Plus gegenüber August 20 aufweist. Im Norden trifft die lebhafte Exportnachfrage auf teils eingeschränktes Mahlweizenangebot, denn in Schleswig-Holstein- Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen konnte qualitativ nicht das von den Feldern geborgen werden, was erwartet worden war. Erzeuger erhalten dort bis zu 235 EUR/t frei Erfasserlager, was sich so noch stärker als in anderen Jahren von den maximal 215-230 EUR/t in Mittel- und Süddeutschland unterscheidet. Gleiches zeichnet sich auf Großhandelsstufe ab. Wie bei allen Getreidearten ist auch das Ergebnis der Roggenernte 21 sehr heterogen. Vor allem sehr spät gedroschene Partien sind häufig für die Vermahlung ungeeignet. Allerdings spiegelt sich das noch nicht in der Preisdifferenz zwischen Brot- und Futterroggen wider. Erzeuger erhielten zuletzt für Brotroggen der Ernte 21 unverändert knapp 185 EUR/t, Futter-/Ethanolroggen wird etwas schwächer mit 176 EUR/t bewertet. Zurückgenommen wurden auch auf Großhandelsstufe die Brotroggenpreise, die jetzt für Lieferungen bis Jahresende franko Mühle bei 225 EUR/t liegen und damit 5 EUR/t unter Vorwochenlinie. Braugerste wird allenthalben gesucht. Mälzereien holen sich bei den vergleichsweise hohen Preisen keinen Vorrat mehr in die Bücher, bei Malzverkauf wird 1:1 Rohstoff geordert. Und der ist nicht immer leicht zu beschaffen. Erzeuger haben auf Kontrakt abgeliefert, teils musste nachverhandelt werden, weil der Vollgerstenanteil nicht passte. Und haben nun, mit Aussicht auf anhaltend feste Preise, vorerst die Abgabe eingestellt. Damit haben die Verkäufer auf Großhandelsstufe auch wenig Preisspielraum nach unten. Geld- und Briefkurse liegen mit 307 und 310 EUR/t Basis Oktober 21 vergleichsweise eng beieinander. Gebote für Liefertermine ab Januar 22 liegen bei 311 EUR/t. Und auch die nächste Ernte wird bereits besprochen. Mälzereien nennen 267 EUR/t franko Oberrhein ab Oktober 22. (Quelle AMI)

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