Mi, 22.09.2021
Mehr Biogas in den Verkehrssektor bringen
Die Klimabilanz im Verkehrssektor ist aus Sicht des Fachverbands Biogas bisher miserabel: Seit dem Jahr 1990 sind die Treibhausgasemissionen gleichbleibend hoch, beim Schwerlastverkehr sogar um 43 % gestiegen. Sie stehen damit im krassen Widerspruch zum Klimaschutzgesetz, welches ein Minus von 48 % bis 2030 vorsieht. Der dringend notwendige Handlungsbedarf lässt sich allein mit E-Mobilität kurzfristig nicht lösen. „Wir brauchen eine sofort verfügbare Alternative zu Diesel und Benzin, die praxistauglich ist und sich sowohl für PKW als auch für LKW eignet“, fordert daher der Präsident des Fachverbandes Biogas e.V., Horst Seide, und ergänzt: „Biogas in Form von CNG oder LNG ist heute schon verfügbar und erprobt, wird regional erzeugt, spart bis zu 90 % an Treibhausgasen ein und ist zudem deutlich preiswerter als Benzin oder Diesel.“ Aktuell erzeugen die deutschen Biogasanlagen pro Jahr rund 100 Terawattstunden (TWh) Gas. Davon werden etwa zehn TWh zu Biomethan aufbereitet und ins Gasnetz eingespeist. Gut eine Terawattstunde Biomethan landet im Verkehr – das ist immerhin dreimal so viel wie noch vor fünf Jahren, aber immer noch viel zu wenig angesichts der bestechenden Vorteile dieser Kraftstoffoption. Insgesamt geht der Fachverband Biogas von einem Potenzial von etwa 240 TWh aus, das in deutschen Biogasanlagen erzeugt werden könnte. Damit ließe sich knapp ein Zehntel der 3,4 Mio. zugelassenen deutschen LKW betanken. (Quelle: Fachverband Biogas)
