Do, 07.10.2021
Brotweizen ex Ernte 22 über 200 EUR/t frei Lager
Der scharfe Kursanstieg in Paris lähmt den Kassamarkt. Die Verunsicherung der Käufer ist groß, keiner weiß, ob diese Hausse die neue Basis der Kalkulation werden wird oder doch nur ein Strohfeuer ist. Die ohnehin schon deutlich reduzierte Nachfrage nach Brotgetreide hat sich noch weiter beruhigt. Viele Mühlen haben ihre Bücher bereits bis Jahresende gut gefüllt und sind am Neugeschäft nicht interessiert. Die Prämien auf die Terminkurse wurden zurückgenommen. Auf spätere Liefertermine wird nur zögerlich geschaut, aber der Anstieg der Preise auch für Partien zur Lieferung ex Ernte 2022 hat das Interesse geweckt. Abschlüssen kommen aber auch hier nur selten zustande, Geld- und Briefkurse liegen zeitweise unvereinbar weit auseinander. Auf der Erfassungsstufe kommen derzeit nur Kleinstmengen zustande. Erzeuger haben alterntig zwar noch unverkaufte Partien, erhoffen sich für diese aber noch höhere Gebote. Der Anstieg der Preise für Ware der nächsten Ernte wurde genutzt, um noch Kontrakte abzuschließen. Ex Ernte werden für Brotweizen frei Erfasserlager derzeit 207,30 (200-215) EUR/t und damit 15 EUR/t mehr als in der Vorwoche genannt. Für Brotroggen sind erste Preise zwischen 163-172 EUR/t zu hören, die allerdings nur wenig Zugkraft entwickeln konnten. Alterntig sind knapp 194 (170-220) EUR/t im Gespräch. Für prompten Brotweizen sind im Schnitt fast 235 (205-254) EUR/t im Umlauf. Erzeugerpreise, die 36 % (Weizen) bis 60 % (Braugerste) über Vorjahreslinie liegen, machen allerdings nur bedingt glücklich, auf der anderen Seite stehen immens gestiegene Energie- und Düngerkosten. Die Turbulenzen an den Gas- und Rohölmärkten hat die Produktion von Düngemitteln deutlich gebremst, Kapazitäten werden heruntergefahren, Verkäufer kaufen bereits Lieferkontrakte zurück oder stornieren. Frei Hof kosten N-Dünger bis zu 83 % mehr als zum Vorjahreszeitpunkt, Phosphatdüngerpreise haben sich nahezu verdoppelt. Anhaltend lebhaft bleibt das Geschäft mit Braugerste. Erzeuger gehen rege auf die Gebote ein, liegen diese mit 270 (235-300) EUR/t nicht nur 10 EUR/t über Vorwochenlinie, sondern auch 105 EUR/t über Vorjahresniveau. (Quelle: AMI)