Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Meldungen aus dem Landesverband

Do, 07.10.2021

Spitzenpreise für Raps

Mit Fassungslosigkeit beobachten Marktteilnehmer die Entwicklungen am Terminmarkt in Paris. Mit einem Plus von 13 EUR/t am 05.10.21 versetzte die MATIF den Kassamarkt in Schockstarre. Damit legte der Fronttermin in nur 5 Handelstagen um knapp 30 EUR/t zu und zog die Kassapreise mit nach oben, ohne dass sich daraus Neugeschäft generiert hätte. Die Erzeugerpreise für Raps legte gegenüber Vorwochen um 24,50 auf 619,10 EUR/t zu. Das ist nicht nur der stärkste wöchentliche Preisanstieg, der jemals verzeichnet wurde, sondern auch der höchste Durchschnittspreis seit Aufzeichnung. Spitzengebote liegen bei 655 EUR/t frei Erfasserlager. Ölmühlen sind weiterhin an Ware interessiert und beließen ihre Prämien unverändert, stießen aber dennoch auf wenig Abgabebereitschaft. Verkäufer spekulieren auf weiteren Preisanstieg, so auch die Erzeuger. Sie haben regional sowieso nicht mehr zu verkaufen, denn ein Großteil wurde bereits in Kontrakte gebunden und mit den Restmengen wird auf noch höhere Gebote spekuliert. Es wird zwar mehr Exportpotenzial aus der 5 Mio. t Ernte in Australien erwartet, der IGC schätzt für 2021/22 rund 4,2 Mio. t und damit 0,6 Mio. t mehr als 2020/21, aber ob das alles den Weg in die EU finden wird, bleibt fraglich. Während die steigenden Rohstoffpreise bei gleichzeitig steigenden Nachproduktpreisen den Ölmühlen die Verarbeitungsmargen nur wenig trüben, sind es die steigenden Energiepreise und infolgedessen auch die steigenden Logistikkosten, die die Kalkulation verschlechtern. So beginnen Ölmühlen ihre Lieferverträge auf spätere Termine zu rollen oder sind sogar als Verkäufer am Markt. Drosseln ihre mittelfristige Verarbeitung, denn auch die Nachproduktmärkte zeigen sich auf den Rekordpreisniveaus wenig aufnahmefähig. So sind die Umsätze am Kassamarkt sehr überschaubar, am Terminmarkt indes lebhaft. Und Erzeuger schließen vereinzelt Kontrakte ex Ernte 22 ab, die in dieser Woche die Linie von 500 EUR/t überschritten haben. Im Schnitt wurden mit 503,70 EUR/t knapp 20 EUR/t mehr genannt als noch in der Vorwoche. (Quelle: AMI)

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