Fr, 29.10.2021
Brotgetreidemarkt von neuer Nachfrage geprägt
Mühlen zeigen jetzt mehr Interesse an Qualitätsweizen, nachdem sie mit Brotweizen ausreichend versorgt sind und auch Brotroggen wieder in den Fokus gerutscht ist. Für den Export wird nicht mehr ganz so lebhaft Ware gesucht. Die deutschen Drittlandsexporte an Weichweizen hatten zuletzt etwas nachgelassen. Dennoch summiert sich die Verschiffung auf rund 1,07 Mio. t, was gut doppelt so viel ist wie im Vorjahreszeitraum. Die jüngste Absage der Ägypter an europäische Herkünfte hatte dem Markt einen leichten Dämpfer verpasst, denn eigentlich waren EU-Anbieter von anhaltend starker Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der Schwarzmeerware ausgegangen. Aber an eine Trendwende mag hierzulande noch keiner glauben. Dass die deutschen Weizenexporte an Zugkraft verloren haben, spiegelt auch die Preisentwicklung wider. Hinsichtlich des Angebotes am deutschen Kassamarkt hat sich wenig getan. Erzeuger verkaufen weiterhin nur sehr verhalten ihre Restmengen, auch wenn dafür mehr geboten wird als in der Vorwoche. Das Interesse der Mühlen an Brotroggen ist lebhaft und es scheint, dass qualitativ gute Partien so leicht nicht mehr aus dem Markt zu beschaffen sind. Braugerste hat auf Erzeugerstufe nun auch im Mittel die Linie von 300 EUR/t überschritten und erreicht mit 301 (265-335) EUR/t den höchsten Stand seit Februar 2008. Neben Kontrakten ex Ernte 22 werden auch Lieferungen ex Ernte 23 von den Erzeugern abgeschlossen. Auch hier scheint die Verfügbarkeit von akzeptablen Partien langsam nachzulassen, so dass Käufer ihre Gebote deutlich erhöhen mussten. Neben der verhaltenen Abgabebereitschaft für vordere Ware sind es weiterhin die logistischen Einschränkungen, die den Umsatz mit Brot- und Industriegetreide limitieren. (Quelle: AMI)