Fr, 07.01.2022
Vogelgrippe weiter gefährlich – niedersächsische Putenhalter überlegen Ställe umzubauen
(HAZ) Die Vogelgrippe wütet weiter, vor allem im Nordwesten Niedersachsens. Insgesamt hat es 2021 in Niedersachsen 20 Ausbrüche der Vogelgrippe gegeben, 231.561 Tiere mussten getötet werden. Ähnlich wie Corona wird die Vogelgrippe durch Aerosole übertragen. Deshalb erscheinen Ställe, die als besonders tierwohlgerecht gelten, im Hinblick auf die Vogelgrippe als gefährdet – sogenannte Louisianna Ställe mit freier Lüftung. Viele Putenhalter überlegen daher, die Ställe in geschlossene Einrichtungen wie bei der Hähnchenmast umzubauen. Doch dafür sind neue Baugenehmigungen, aber auch neue Genehmigungen für Be- und Entlüftungsanlagen nötig. Eine zweite Möglichkeit für mehr Schutz vor der gefährlichen Tierkrankheit wäre die Impfung – diese hatte auch schon Friedrich-Otto Ripke, Präsident des ZDG, ins Gespräch gebracht. Derzeit gibt es noch keinen geeigneten und praxistauglichen Impfstoff über das Trinkwasser. Jedes Tier einzeln mit der Spritze zu impfen sei vielleicht bei Küken zu leisten, aber kaum bei großen, ausgewachsenen Tieren, heißt es bei Experten. Auch das EU-Recht ist eine gewaltige Hürde, da es nur sehr eingeschränkt zulässt, dass Fleisch von geimpften Tieren auf den Markt kommt.