Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Mo, 07.02.2022

Neuer Höchstwert: 20 % Öko-Umstellungsinteresse

Das aktuelle Konjunkturbarometer Agrar im Auftrag des DBV weist mit einem Öko-Umstel­lungsinteresse von 20 % einen neuen Höchst­­wert aus. 18,7 % der deutschen Landwirte können sich eine Umstellung vielleicht vor­stellen, 1,3 % sind sich sicher. In Süddeutsch­land sind sogar 27,5 % der Betriebe offen für eine Öko-Umstellung. Besonders stark inte­ressieren sich derzeit kleinere Betriebe unter 50 ha für den Ökolandbau. Zusammen mit den bundesweit bereits umgestellten gut 10 % Öko-Betrieben besteht demnach in der deut­schen Landwirtschaft ein Potenzial für bis zu 30 % Ökolandbau. Für die Realisierung einer Umstellung sind den Befragten Absatz­sicherheit, höhere Preise und eine bessere Förderung besonders wichtig. Nach Ein­schätzung des DBV sind 20 % Ökolandbau marktseitig in den nächsten zehn Jahren abdeckbar. Das ergibt sich aus der Fort­schreibung des durchschnittlichen Nachfrage­wachstums der Jahre 2010 – 2019 von 7 bis 8 % und dem letzten Jahr (das Boomjahr 2020 mit 22 % Wachstum also nicht eingerechnet).Während marktseitig somit Grund zum Optimismus be­steht, droht dem Ökoland­bau eine Wachstumsbremse aus der nationalen Um­setzung der Agrarpolitik und der überregulierenden Öko-Gesetzgebung der EU. National erwartet die Ökolandwirte ab 2023 ein herber Einkommensverlust aufgrund reduzierter Prämienzahlungen aus der ersten Säule der Agrarförderung. Der DBV fordert daher im nationalen Strategieplan der Bundesregierung deutliche Korrekturen bei der Kombinierbarkeit der neuen Öko-Regelungen (Eco-Schemes) in der ersten Säule mit der Ökolandbauförderung und den Agrarum­weltmaßnahmen in der zweiten Säule. Eine stabile Agrarförderung ist neben stabilen Ab­satzmöglichkeiten die Voraussetzung, damit der anhaltende Öko-Boom von den deutschen Landwirten genutzt werden kann! Gefordert ist auch eine Reform der Ausrichtung der EU-Ökolandbau-Gesetzgebung, weg von einer prinzipiengetriebenen Nischenstrategie, hin zu den ambitionierten Nachhaltigkeitszielen der „Farm-to-Fork“-Strategie. Nur so wird die EU eine breite Umsetzung des Ökolandbaus ermöglichen, anstatt ihn mit praxisfernen Auf­lagen zu erschweren und in seiner Klimaef­fizienz und im Tierwohl zu verschlechtern.

Mehr Details zum Öko-Umstellungsinteresse unter: https://t1p.de/0nhyj

(Quelle: DBV)

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