Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Mi, 04.05.2022

Fehlende Impulse – starker Preisrutsch bei Schlachtschweinen

(AMI) Am deutschen Schlachtschweinemarkt ist das Angebot zu groß für den Bedarf der Schlachtbetriebe, die über eine schwache Fleischnachfrage und nicht passende Spannen klagen. Auf der Angebotsseite bauen sich weitere Überhänge auf und die Schlachtgewichte steigen deutlich. Von Seiten der Schlachtunternehmen kommen Forderungen nach deutlichen Preisrücknahmen, denn im Fleischhandel entwickeln sich die Geschäfte eher enttäuschend und kommen nicht so richtig in Schwung. Durch die beginnende Grillsaison sind nur wenig Impulse festzustellen. Alle Teilstücke stehen für die Nachfrage in ausreichenden oder sogar überreichlichen Mengen zur Verfügung. In dieser Woche werden die Lachse als Problemartikel bezeichnet und können nur mit Preisnachlässen vermarktet werden.

Eine eher schwache Fleischnachfrage wird aktuell auch aus anderen Ländern der Europäischen Union berichtet. Das Notierungsergebnis in Deutschland wird auch die Schweinepreise in anderen EU-Ländern unter Druck setzen, da die Märkte eng verflochten sind. In Österreich, den Niederlanden und Belgien sind deutliche Notierungsabschläge zu erwarten. In Italien ist die Marktstimmung ebenfalls gekippt, da zuletzt die Preise für Teilstücke von Schweinen nachgaben und die Margen der Schlachter sanken. Eher knapp bemessen wurde das Schlachtschweineangebot in Frankreich und Spanien beschrieben, während auch dort die Zufriedenheit mit dem Fleischgeschäft nur mäßig war. In beiden Ländern könnten sich nach Einschätzung der Notierungsstellen die Schlachtschweinepreise im weiteren Wochenverlauf vielleicht halten. Als Folge dieser Situation kam es heute zu einem deutlichen Preisrutsch um 15 Cent pro kg.

Aus Sicht des DBV ist das ein katastrophales Signal für die deutschen Schweinehalter. Bereits das bisherige Preisniveau war unter dem Blickwinkel der aktuellen Tagespreise für Futter und Energie nicht kostendeckend. Der gesamte nachgelagerte Bereich ist gefordert, nach werthaltigen Vermarktungsmöglichkeiten und Absatzwegen zu suchen. Sofern man den Schweinehaltern nicht auch noch den letzten Mut rauben will, muss dieser erhebliche Preisrutsch ein einmaliger Ausrutscher bleiben und möglichst schnell ein nachhaltiger Preistrend nach oben folgen.

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