Fr, 06.05.2022
Brotgetreide: Ungünstige Vegetationsbedingungen
Dem alterntigen Getreidemarkt geht die Puste aus. Bis auf winzige Restmengen ist alles verkauft, vereinzelt wird bei Lagerräumung die eine oder andere unverkaufte Partie noch „entdeckt“ und vermarktet. Allerdings nicht mehr zu den bisherigen Preisen, denn auch die Käuferseite winkt ab. Mühlen scheinen vorerst gedeckt und mit Nachfrage wird erst wieder Ende des Monats gerechnet, wenn etwas besser abzusehen ist, wann mit den ersten Partien aus der Ernte zu rechnen ist und ob es Versorgungslücken geben wird oder nicht. Hinsichtlich der kommenden Saison rechnen deutsche Marktteilnehmer nicht mit einer Entspannung der Versorgungslage und damit auch nicht mit spürbar niedrigeren Preisen. Aktuell wird Weizen ex Ernte sogar fester bewertet als in der Vorwoche, getrieben von den ungünstigen Vegetationsbedingungen auf der Nordhalbkugel. Es mangelt an Niederschlag. Die Erzeugerpreise in Deutschland legten sprunghaft zu. So werden für Brotweizen jetzt 341,50-358,70 EUR/t genannt, für Brotroggen 301-313 EUR/t. Umsätze standen allerdings kaum dahinter, denn dort ist bereits ein beträchtlicher Teil der nächsten Ernte vertraglich gebunden. Alterntiger Weizen hat demgegenüber im Zuge schwacher Börsennotierungen an Boden verloren. Es ging zum Teil kräftig abwärts, so dass Brotweizen im Bundesdurchschnitt mit 372 EUR/t jetzt 10 EUR/t unter Vorwochenlinie liegt. Brotroggen und Braugerste konnten sich indes behaupten. (Quelle: AMI)