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Mi, 11.05.2022

Sauenhalter senden „Weckruf“ an Cem Özdemir

Nach einem kurzen „Aufschwung“ blicken die Schweinemäster und Ferkelezeuger aktuell weiter auf tiefrote Zahlen. Der Preisrutsch bei Schlachtschweinen von 15 Cent auf 1,80 € je Kilogramm in der vergangenen Woche und der Rückgang bei den Ferkelpreisen um 15 € sorgen dafür, dass die Erzeuger für jedes verkaufte Tier noch mehr draufzahlen müssen als bisher und in Alarmstimmung sind.

Deshalb hat der Arbeitskreis Sauenhalter Norddeutschland (AKS), ein Verbund der Sauenhalter in den Landesbauernverbänden Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Westfalen-Lippe und Rheinland, jetzt einen „Weckruf an Cem Özdemir“ formuliert. Darin appellieren die Sauenhalter eindringlich an den Bundeslandwirtschaftsminister, ein Gesamtpaket mit einer geeigneten Haltungs- und Herkunftskennzeichnung, einer Finanzierung der Tierwohlmaßnahmen auf den Betrieben und einer Anpassung des Bau- und Immissionsschutzrechts zu schnüren. Zwar erkennen die Halter an, dass einige Vorschläge des Kompetenzwerks zur Nutztierstrategie seitens des Agrarministers wieder aufgegriffen werden. „Das Konzept muss aber auch in der Praxis realisiert werden können“, betont Enno Garbade, Vorsitzender des Arbeitskreises Sauenhaltung im Landvolk Niedersachsen.

Die Halter fordern, die Nutztierstrategie nun endlich zeitnah umzusetzen. „Wir müssen für das Deckzentrum bereits in spätestens zwei Jahren Betriebs- und Umbaukonzepte vorlegen“, erläutert Garbade. Um Planungssicherheit zu bekommen, müssten zumindest die Fristen der Tierschutznutztierverordnung (TierSchNV) angepasst werden. „Seit zwei Jahren haben wir Sauenhalter versucht, die Verluste zu kompensieren. Leider geht uns mittlerweile die Luft aus, und immer mehr Betriebe fahren vor die Wand“, beschreibt die AKS-Vorsitzenden die dramatische, inzwischen für viele Kollegen fast aussichtslose Lage.

Jörn Ehlers, Vizepräsident und Vorsitzender des Veredlungsausschuss, sagt: „Wir warten dringend auf Perspektiven, die uns zum Weitermachen ermutigen. Eine weitere Verlagerung der Erzeugung ins benachbarte Ausland würde dem Tierwohlgedanken nicht gerecht werden und ist zu verhindern.“

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