Do, 12.05.2022
Regionaler Marktkommentar
Niedersachsen-Ost:
Die Erzeugerpreise am Getreidemarkt tendieren aktuell etwas schwächer als in der Vorwoche. Geringe Restmengen an Weizen und Raps sind zum Teil noch vorhanden. Doch momentan fehlt die Nachfrage
der Exporteure und Mühlen nach prompter Ware. Das hatte bereits zur Folge, dass die aufgerufenen Vorkontraktpreise vereinzelt die Preise für die Ernte 21 übertrafen. Wie Marktbeteiligte berichten, treffen nun doch mit zeitlicher Verzögerung einige Ladungen an Mais aus der Ukraine ein, die das Angebot weiter erhöhen. Das sorgt für zusätzlichen Druck auf die Preise. Auf den hiesigen Feldern bereitet die Trockenheit Sorgen und zunehmend werden die Beregnungsanlagen in Betrieb genommen. Hülsenfrüchte der Ernte 21 werden kaum noch gehandelt. Daher wurden die Preismeldungen zum Teil ausgesetzt.
Niedersachsen-West:
In der zweiten Maiwoche ergeben sich am hiesigen Markt für Futtergetreide keine wesentlichen Veränderungen. Das Kriegsgeschehen und dessen Folgen in der Ukraine zeigen weiterhin stärkeren Einfluss auf das Markt- und Preisgeschehen. Weiter auf relativ hohem Niveau liegende Preise sind entsprechend die Folge. Gegenüber der Vorwoche gaben die Preise, insbesondere für Weizen und Gerste, leicht nach. Die Verfügbarkeit von Futtergetreide hält sich in engeren Grenzen, andererseits wird von einer auch relativ ruhigen Nachfrage berichtet. Insgesamt scheint man auf Seiten der Verarbeiter zurzeit mit genügend Ware versorgt zu sein. Vielfach konzentrieren sich die Abnehmer auf den Kauf von Mais, welcher in besser ausreichenden Mengen zur Verfügung steht und im Verhältnis zum Weizen etc. auch günstiger angeboten wird. Fortgesetzt wird mit weiter auf hohem Niveau liegenden Getreidepreisen gerechnet. An den Märkten für Futterkomponenten waren im Bereich der Sojaschrote nach den vorausgegangenen Kursschwächen zuletzt eher Seitwärtsbewegungen der Preise an den internationalen Börsen zu beobachten. Da in Südamerika die Ernte kleiner ausgefallen ist und der Weltmarkt insgesamt nicht mehr so reichlich versorgt zu sein scheint, werden weiter fallende Preise derzeit vielfach nicht erwartet. Insgesamt verbleiben die Notierungen für Sojaschrot aber auf vergleichsweise hohem Niveau. Hierzulande kaufen die Verarbeiter nur die kurzfristig benötigten Mengen, da man weiterhin auf eine weitere Entspannung der Lage hofft. Am Markt für Rapsschrot waren zuletzt ebenfalls gewisse Kursschwächen zu beobachten. Auch kurzfristig war Ware wieder zu beschaffen, wenngleich sich die Preise auf nach wie vor sehr hoher Basis bewegen. Eine grundlegende Entspannung wird erst wieder mit der Verfügbarkeit aus der kommenden Ernte erwartet. Im Bereich der übrigen Futterkomponenten entwickelten sich die Preise fortgesetzt vornehmlich fest. Teilweise waren weiter steigende Entwicklungen zu beobachten. Dies galt zuletzt auch für Melasseschnitzelpellets. Wenig verändert präsentiert sich die Situation am hiesigen Markt für Mischfuttermittel zu Beginn der zweiten Maiwoche. Vor dem Hintergrund der nach wie vor auf sehr hohem Niveau liegenden Forderungen für die verschiedenen wichtigen Futterbestandteile ist eine Entspannung der Preislage derzeit nicht in Sicht. Im Gegenteil schließen einige Marktbeteiligte weitere Preiserhöhungen im Monatsverlauf nicht gänzlich aus. Vorerst blieb es in der Regel bei bisherigen Forderungen für die verschiedenen Schweine-, Rinder- und Geflügelmischfuttermittel.