Fr, 10.02.2023
Getreidemarkt Deutschland
(AMI) Die festen Terminkurse spiegeln sich aktuell nur in den Großhandelspreisen für Brotgetreide wider, die Erzeugerpreise wurden regional teils deutlich erneut nach unten korrigiert.
Die Woche war geprägt vom bevorstehenden USDA-Report, von dem Marktteilnehmer größere Korrekturen und infolgedessen steigende Notierungen erwarteten. Daher blieb es vorher vergleichsweise ruhig am ohnehin auf Sparflamme köchelnden Brotgetreidemarkt. Es laufen sporadisch immer wieder vereinzelte Partien, aber die Abwicklungen von Kontrakten bestimmen das Tagesgeschäft. Aktuell scheinen wieder höherwertige Partien etwas gefragt zu sein. An den Erzeugerpreisen lässt sich das allerdings nicht ablesen. Die gaben für Weizen auf ganzer Linie nach, außer Eliteweizen, der allerdings nur in Ostdeutschland fester bewertet wird.
So zeigt das Plus von 9,50 EUR/t für den Fronttermin in Paris am Kassamarkt nur bei den Großhandelspreisen Wirkung. Aber sehr heterogen: Während Qualitätsweizen franko Hamburg gegenüber Vorwoche 6 auf 318 EUR/t zulegt, verteuert sich Brotweizen dort um 4 auf 304 EUR/t. Am Niederrhein beträgt das Plus 7 auf ebenfalls 304 EUR/t, franko Westfalen sogar 8 auf 305 EUR/t. Damit spiegelt sich das Kaufinteresse wider, das beim Brotroggen vollständig fehlt, der so den Anschluss verpasst. Die Preisdifferenz zum Brotweizen vergrößert sich franko Niederrhein auf 32 EUR/t, dort legte Brotroggen in 5 Handelstagen um 2 auf 275 EUR/t zu.
Ebenfalls ohne nennenswerte Umsätze ist der Braugerstenmarkt. Weder auf Großhandelsstufe noch bei den Erzeugern wird von Neugeschäft gesprochen. Das führt gegenüber Vorwoche sogar zu Preisrücknahmen, trotz fester Weizenterminkurse und vor allem – trotz fester Futtergerstenpreise. Die wurde nämlich auf Großhandelsstufe am 08.02.23 mit 276 EUR/t franko bewertet und so 7 EUR/t über Vorwochenlinie. Demgegenüber nahmen die Anbieter von Braugerste ihre Offerten um 1 auf 337 EUR/t franko Oberrhein für prompte Ware zurück. Der Geldkurs liegt unverändert bei 332 EUR/t. Preisbewegung nach oben ist allerdings für Oktober-Lieferungen zu erkennen. Diese werden aktuell mit 342-347 EUR/t bewertet, 2 EUR/t über Vorwochenlinie. Aus der Landwirtschaft wird Braugerste nicht offeriert und auch Vorkontrakte sind derzeit kein Thema. Allerdings beginnt jetzt örtlich die Aussaat im Südwesten.
