Fr, 24.02.2023
Teils belebtes Kartoffelgeschäft
Vor allem Standardqualitäten für Aktionen sind gefragt. Premiumqualitäten tun sich schwerer und erzielten zuletzt nur im Südwesten einen Preisaufschlag. Am Markt für Frittenkartoffeln ist es ruhig geworden. Käufer warten auch ab, weil ein frühes Jahr zu beginnen scheint.
Wie die Analyse des GfK-Frischepanels für den Januar zeigt, ist die Nachfrage nach Speisekartoffeln im LEH seit Wochen vergleichsweise lebhaft. Das setzt sich bis auf kleine Dämpfer in den Karnevalshochburgen auch diese Woche so fort, wie befragte Abpackbetriebe bestätigen. Als Grund für den Absatzzuwachs werden die fortwährenden Sonderangebote genannt. Die sind 2023 nicht nur in den Vollsortimentern zu finden, sondern auch häufiger im Discount. Es gibt 4 kg-Säckchen gewaschener Kartoffeln bis hin zu 10 kg-Gebinde mit gebürsteter Ware. Im Südwesten tauchen zudem etwas höherpreisige Angebot mit Lagerkartoffeln aus Frankreich auf und es gibt auch etwas Werbung für Bio-Kartoffeln. Nur bei letzteren zündet das Bemühen um zusätzlichen Absatz bisher kaum.
Mit dem recht guten Absatz räumen sich Kartoffelvorräte zügig. Das hat im Südwesten dazu geführt, dass jüngst schöne Speisekartoffeln aus dem gekühlten Kistenlager 2,00 EUR/dt höher bewertet wurden. Seit dem 17.2. gelten in Baden-Württemberg für vorwiegend festkochende Sorten 37,00 EUR/dt und für Salatware 39,00 EUR/dt. Die Notierung in der Pfalz lautet jetzt 35,00 EUR/dt bzw. 37,00 EUR/dt. Vermutlich ist mit dieser eher lokalen Preisanhebung zunächst noch kein Anstoß für eine generelle Preiserhöhung in ganz Deutschland gegeben, vielmehr ist der Aufschlag der dürrebedingt besonders kleinen Ernte im Südwesten Deutschlands geschuldet, die längst mit noch teureren Lagerkartoffeln aus Frankreich aufgefüllt werden muss. Die eigenen Speisekartoffeln kommen vor allem im Premiumsegment zum Einsatz.
Die gute Nachfrage nach Durchschnittsqualitäten kann weiterhin problemlos gedeckt werden. Ware aus Niedersachsen hat daran einen relativ großen Anteil. Mitunter drängt sie auch auf Absatz, zumal die Alterung weit fortgeschritten ist und Keimung sowie Druckstellen drohen. Für 10 kg-Säcke, die mit gebürsteten Knollen befüllt werden, gibt es daher auch Offerten, die mehr oder weniger unterhalb der notierten Preise liegen. (Quelle: AMI)