Fr, 03.03.2023
Zunehmender Verfall der Düngerpreise
Die Frühjahrsdüngung 2023 beginnt schleppend; Regen, Wind und Frost bremsen örtlich die ersten Maßnahmen. Wo die Vegetationsbedingungen es zulassen, wurde bereits gedüngt, die erste Stickstoffgabe für Raps gebietsweise bereits erledigt. Den Dünger hatten die meisten Erzeuger bereits über Kontrakte gesichert, teils ist auch die zweite Gabe schon gekauft oder es werden organische Düngemittel ausgebracht. So verzeichnen Handelsunternehmen Neugeschäfte meist nur bei äußerst dringendem Bedarf. Denn weitere Kontrakte werden vorerst nicht abgeschlossen. Im fallenden Markt halten sich Käufer in der Hoffnung auf weitere Preisrücknahmen traditionell zurück. Erste Angebote für Liefertermine ab März 23 finden noch wenig Beachtung.
Am internationalen Markt haben die Harnstoffkurse weitere Verluste eingefahren, denn das Angebot ist größer als die Nachfrage. Auch die Gaspreise sind kräftig gefallen, was die Produktionskosten deutlich reduziert. So rutschte der europäische Gaspreis Mitte Februar auf den tiefsten Stand seit Anfang September 21, bleibt aber dennoch auf einem vergleichsweise hohen Niveau.
Im Bundesdurchschnitt kostet granulierter Harnstoff mit Ureaseinhibitor Ende Februar 571 EUR/t frei Hof und damit gut 110 EUR/t weniger als noch Ende Januar 23. Vor einem Jahr, kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges waren noch 836 EUR/t verlangt worden. Noch steiler erfolgt die Talfahrt für Kalkammonsalpeter KAS. Mit aktuell durchschnittlich 460 EUR/t frei Hof werden im Vergleich zum Vormonat Januar knapp 130 EUR/t weniger verlangt. Im Vorjahr wurden noch 607 EUR/t gefordert. Der Preis für AHL ist im Vergleich zum Vormonat um knapp 18 % auf 494 EUR/t abgerutscht, zum Vorjahreszeitpunkt um 17 %. Für Diammonphoshat DAP wird ebenfalls weniger verlangt, der Preisrückgang ist jedoch deutlich geringer als bei den Stickstoffdüngemitteln. Im Schnitt kostet im Februar 2023 DAP durchschnittlich 776 EUR/t frei Hof. Im Januar 23 waren noch 816 EUR/t verlangt worden und vor einem Jahr sogar 862 EUR/t.
Außerhalb dieser Preisgruppe und damit auch unberührt von Ammoniumkosten zeigen die Kalipreise eine andere Preisentwicklung. Sie verlieren kaum, liegen im Mittel bei 593 EUR/t frei Hof und so lediglich 0,5 % unter Vormonatslinie. Das bedeutet gleichzeitig, dass Kornkali fast 50 % über dem Niveau von Februar 2022 liegt. (Quelle: AMI)
