Fr, 28.07.2023
Sehr unsichere Lage am deutschen Getreidemarkt
Mit einem kräftigen Plus zur Vorwoche quittiert der Markt das absehbar kleinere Angebot an Mais im Inland, das absehbar größere Weizen- und Gerstenangebot profitiert indes von den hitzigen Spekulationen um die ukrainischen Exportpotenziale.
Die Spekulationen um weniger Mais und Weizen aus der Ukraine haben den Preisen kräftigen Aufwind verliehen. Kurze Zeit später beruhigte sich die Lage jedoch wieder. Gleichzeitig haben sich mit dem Regen die Vegetationsbedingungen für Mais verbessert. Doch die Preisentwicklung am Kassamarkt bleibt vorerst kaum vorhersehbar, sodass sowohl Anbieter als auch Käufer abwarten. Es wird nur das Allernötigste gehandelt. Erzeuger bedienen erst einmal ihre Kontraktverpflichtungen und schießen keine weiteren Lieferverträge ab, auch wenn für Futtergetreide deutlich mehr als in der Vorwoche geboten wird. Für prompten Körnermais werden im Schnitt 230 (200-255) EUR/t genannt und damit 22 EUR/t mehr als noch vor einer Woche, Gebote für Lieferungen ex Ernte liegen im Schnitt bei 220(195-249) EUR/t, aber darauf lässt sich momentan kaum ein Erzeuger ein. Futterweizen aus der neuen Ernte wird mit 203 (175-233) EUR/t knapp 9 EUR/t über Vorwochenlinie bewertet, Futtergerste verteuerte sich sogar um 11 auf 182 (170-259) EUR/t. Noch deutlicher legte Triticale mit einem Plus von 14 auf knapp 193 (170-200) EUR/t zu. Futterhafer ist mit 195,50 (130-230) EUR/t und einem marginalen Plus von 3,50 EUR/t etwas darüber angesiedelt.
Auf Großhandelsebene wird für prompten Körnermais franko im Schnitt 14 EUR/t mehr gezahlt als noch vor einer Woche. In Westdeutschland wurde die Marke von 280 EUR/t erreicht, franko Niederlande wird von 275 EUR/t gesprochen, franko Oberrhein von 265 EUR/t. Futtergerste zur Lieferung ab August 23 wird mit 216,50 EUR/t franko Westdeutschland und 224 EUR/t franko Niederlande bewertet, das sind 10 bzw. 7 EUR/t mehr als vor 7 Tagen. Futterweizen verteuerte sich im Nachbarland um 13 auf 245 EUR/t, am Oberrhein sogar um 21 auf 242 EUR/t, während in den westdeutschen Veredelungsregionen bereits von 250 EUR/t gesprochen wird. (Quelle: AMI)