Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Fr, 28.07.2023

Raps auf Berg- und Talfahrt

Auch wenn es am Terminmarkt wieder deutlich abwärts geht, können sich die Kassapreise für Raps auf Wochensicht befestigen.

Die Kurse an der Pariser Börse scheinen keine eindeutige Richtung einzuschlagen. So verzeichnet der Fronttermin August 23 zwar Tagesgewinne von bis zu 26 EUR/t und klettert damit sogar wieder über die Linie von 500 EUR/t, gibt diese aber auch nur kurze Zeit später wieder vollständig ab. Gleiches gilt für den Folgetermin November 23, welcher sich mit Tagesschwankungen von bis zu 26,25 EUR/t ebenfalls auf Berg- und Talfahrt befindet. Auf Wochensicht fahren die Notierungen dennoch deutliche Verluste ein. So schließt der Fronttermin August am 27.07.2023 bei 432,50 EUR/t und damit rund 65 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Auch hier sind die jüngsten Kriegsentwicklungen Grund für die Verunsicherung.

Das Auf und Ab in Paris reduziert die Handelsaktivität am heimischen Rapsmarkt auf ein Minimum. Marktteilnehmer agieren angesichts der starken Kurssprünge zurückhaltend und warten die weitere Preisentwicklung ab. Ohnehin ist auch die Abgabebereitschaft der Erzeuger gering. Nur wer mangels Lagerfläche verkaufen muss, verkauft. Vereinzelt wurden die Preisspitzen jedoch auch zum Abschluss von Kontrakten genutzt. Durch die Niederschläge schreitet die laufende Rapsernte regional nur schleppend voran. So konnten in Ostdeutschland bislang gebietsweise zwischen 30 und 70 % der Flächen geräumt werden. Die bislang erzielten Erträge enttäuschen jedoch. So wird in Niedersachsen nur selten die Marke von 40 dt/ha überschritten, in Sachsen-Anhalt konnten im Schnitt zwischen 25 und 35 dt/ha von den Feldern geholt werden. Die Qualitäten konnten dabei jedoch zufriedenstellen. Im Rheinland steht die Rapsernte indes kurz vor dem Abschluss, Erträge und Ölgehalte liegen meist deutlich unter den Vorjahreswerten.

Indes gestaltet sich die Preisbildung am heimischen Markt angesichts der starken Kursbewegungen in Paris aktuell schwierig. Im Bundesdurchschnitt wird für Raps der Ernte 23 aktuell 443,10 (410-470) EUR/t gefordert und damit rund 5,80 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Damit scheinen die enttäuschenden Ertragsmeldungen die Richtungsvorgabe aus Paris zu überwiegen. Auf Großhandelsstufe sind am 26.07.2023 franko Niederrhein bis zu 461 EUR/t für Partien der Ernte 23 möglich und damit 16 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Die Prämie gilt dabei allerdings bereits auf den November-Kontrakt. (Quelle: AMI)

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