Fr, 18.08.2023
Futtergetreide verliert an Wert
Die Aussicht auf ein reichliches Futtergetreideangebot sowie die guten Vegetationsbedingungen für Mais in Kombination mit sinkenden Börsenkursen und preisgünstiger Konkurrenz aus dem Ausland öffnen den Preisspielraum nach unten.
Die Erntearbeiten schreiten voran und die Qualitäten streuen stark. Der deutsche Weizen wird überwiegend keine Backqualität erreichen. Deutliche Einbußen bei den Hektolitergewichten, niedrige Fallzahlen bzw. sichtbarer Auswuchs und zusätzlich verstärkter Pilzbefall lassen manchmal sogar die Futtergetreidestandards verfehlen. Diese Partien gehen in die Biogasanlage. Mindestens 50 % des Weizens und Roggens drängen aufgrund zu niedriger Fallzahlen auf den Futtergetreidemarkt – und finden kaum noch Käufer mehr. Futterweizen verliert gegenüber Vorwoche regional fast 20 EUR/t an Wert und rutscht bundesweit unter die Linie von 190 EUR/t. So wenig wurde zuletzt genau vor 2 Jahren kurzzeitig gezahlt. Triticale kann sich etwas besser halten und gibt um 3,50 auf 180 EUR/t nach.
Die Großhandelspreise für Futterweizen bewegen sich ebenfalls nach unten, aber während westdeutsche und niederländische Verarbeiter noch von 226 EUR/t sprechen und damit ihre Gebote nur um 10 EUR/t zurückgenommen haben, werden franko Oberrhein mit 210 EUR/t sogar 20 EUR/t weniger genannt.
Den Druck vom unzureichenden Brotqualitäten spiegeln auch die Roggenpreise wider. Während Brotroggen gegenüber Vorwoche zulegen kann, verliert Futterroggen frei Erfasserlager gut 6 auf 156 EUR/t. So nimmt der Qualitätsaufschlag auf 30 EUR/t zu.
Für Gerste bietet der Erfassungshandel mit 172 EUR/t rund 2,70 EUR/t weniger als vor einer Woche. Alterntiger Mais kann sich demgegenüber mit 228 EUR/t knapp behaupten, für Partien der kommenden Ernte gilt mit 206,40 EUR/t das Gleiche. Demgegenüber hat der Großhandel seine Forderungen für prompten Körnermais unter dem Druck schwacher Terminkurse – Paris verlor 18,25 EUR/ sowie stetiger Lieferungen aus Osteuropa um 12 auf 260 EUR/t franko gesenkt. (Quelle: AMI)