Fr, 25.08.2023
Chicago: Mais und Weizen legen zu
Die ersten Ergebnisse der aktuell stattfindenden US-Feldbesichtigung ProFarmer Crop Tour fallen enttäuschend aus. Zwar liegen die ermittelten Erträge über den des schwachen Vorjahres, aber verfehlen den langjährigen Durchschnitt. In Nebraska wurden Erträge ermittelt, die 3 % unter dem 5-Jahresdurchschnitt liegen. Vor diesem Hintergrund legten die Maisnotierungen in der zurückliegenden Berichtswoche zu. Am 23.08.2023 lag der Schlusskurs bei umgerechnet 173,53 EUR/t, ein Plus von 4,20 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. Des Weiteren wurden die Maiskurse durch die prognostizierte Hitzewelle in den kommenden Wochen gestützt. Laut jüngster Wettermodelle dürften in 50 % des US-Maisgürtels im August unterdurchschnittlich Regen gefallen sein. Zudem stieg die Nachfrage nach Mais der Ethanolindustrie weiter an. Die derzeitig hohen Margen aufgrund des festen Rohölpreises veranlassten die Industrie, die Produktion gegenüber Vorjahr zu erhöhen und gleichzeitig Lagerbestände abzubauen, um die Ethanolnachfrage bedienen zu können. Auch an den Weizenmärkten ging es in den zurückliegenden 5-Handelstagen aufwärts. Jüngst schloss der Fronttermin an der Börse in Chicago bei umgerechnet 208,27 EUR/t und damit rund 7,10 EUR/t über Vorwochenlinie.
Gestützt wurden die Kurse jüngst durch einen erneuten Angriff Russlands auf einen Donauhafen. In diesem Fall traf es den Hafen von Ismajil in der Region um Odessa. Nach Angaben der ukrainischen Behörden ist die Verladekapazität des Hafens um 15 % gesunken. Die regelmäßigen Angriffe zeigen, wie fragil die Exportmöglichkeiten der Ukraine aktuell ohne eine sichere Route sind. Zuvor hatte die Entscheidung der Ukraine die Stimmung der Marktteilnehmer aufgehellt, für einige Frachter die Versicherung selbst zu übernehmen und diese in Küstennähe Richtung Bosporus zu leiten, geschützt durch Verteidigungsstellungen entlang der Küste. Indes schreitet die US-Winterweizenernte weiter voran. Am 21.08.23 hatten die US-Farmer rund 96 % der Flächen vollständig geräumt, was 4 Prozentpunkte mehr waren als eine Woche zuvor und dem langjährigen Durchschnitt entspricht. (Quelle: AMI)