Fr, 01.09.2023
Raps widersetzt sich Kursrückgang
Entgegen den jüngsten Entwicklungen in Paris bewegen sich die Forderungen für Rapssaat weiter nach oben. Das kann die Abgabebereitschaft jedoch nicht merklich beleben.
Tendierten die Notierungen in Paris gegen Ende der 34. KW noch fester, konnten sie ihr Niveau zuletzt nicht halten und rutschten ab. Mit einem Tagesverlust von 9,50 EUR/t schloss der Fronttermin November am 29.08.2023 bei 464,75 EUR/t und damit dennoch lediglich 0,50 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Partien der Ernte 24 tendieren demgegenüber fester und gewannen in fünf Börsentagen rund 2,75 auf 476 EUR/t. Auch weiterhin drücken die reichlichen und vor allem preisgünstigen Partien aus dem Baltikum und der Schwarzmeerregion auf den westeuropäischen Markt. So zeichnet sich in der Ukraine nach Angaben des Internationalen Getreiderates eine Rekordernte von 4,7 Mio. t Rapssaat ab, was das Exportpotenzial für die laufende Vermarktungssaison immens steigern dürfte. Fraglich bleibt jedoch die Logistik. Für Raps werden die Lieferungen auf Donauhäfen und Landwege über die Westgrenzen hinweg ausgerichtet. Die EU-Länder bleiben dabei wichtigster Abnehmer für Rapssaat aus der Schwarzmeerregion.
Auf Großhandelsstufe sind am 30.08.2023 franko Niederrhein bei stabilem Aufgeld unverändert zur Vorwoche bis zu 467 EUR/t zur Lieferung ab November möglich. Franko Hamburg verharren die Forderungen für Partien zur Lieferung ab November bei unveränderter Prämie ebenfalls auf dem Vorwochenniveau von 457 EUR/t. Angesichts des niedrigen Niveaus bleibt die Abgabebereitschaft der Erzeuger auch weiterhin gering. In der Hoffnung auf steigende Preise wird mit der Vermarktung überwiegend abgewartet. So bleiben die Lager auf den Höfen vorerst gut gefüllt. Vereinzelt wurde die festere Tendenz zum Wochenstart jedoch zur Vermarktung der Ernte 23 genutzt.
Entgegen der etwas schwächeren Tendenz am Terminmarkt wurden die Erzeugerpreise für Raps der Ernte 23 zuletzt nach oben korrigiert. Im Bundesdurchschnitt werden aktuell 427,50 EUR/t verlangt und damit 3,90 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 395-450 EUR/t. (Quelle: AMI)
