Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Fr, 01.09.2023

Regen verknappt Kartoffelangebot

Auf vielen Kartoffeläckern ist es jetzt nass und der Markt wird zu den Ende der Vorwoche notierten Preisen und aus Vorrodungen versorgt. Manchmal muss auch etwas übergebietlich zugeführt werden. Dadurch ist die Nachfrage aber noch keineswegs lebhaft.

Seit dem Wochenende bremst Regen vom Niederrhein bis zur Magdeburger Börde und über alle südlich davon die Kartoffelernte aus. Auch in südlicheren Kartoffelregionen Niedersachsens wurde es nass. Extreme gab es vor allem in Baden-Württemberg und Bayern, gerade auch auf Kartoffeläckern. Um die Versorgung sicher zu stellen, haben Abpackerbetriebe vorroden lassen.

Bis zum Wochenende kann wohl auf leichteren Standorten überall wieder geerntet werden. Da die Nässe aber schon ungewöhnlich stark und länger andauernd war, müssen zumindest im Süden Speisekartoffeln vorübergehend aus anderen Gebieten zugeführt werden. Erneut ist die Sicherstellung der Versorgung mit Speisekartoffeln also bei weitem kein Kinderspiel. Dazu kommen durch den Witterungsverlauf bedingte Qualitätseinflüsse. Mancherorts muss zwischengelagert werden, um die Eignung der angelieferten Kartoffeln zum Abpacken zu prüfen. Selbst im Norden ist nicht alles an festkochenden Sorten richtig schalenfest und bei viel Regen sind die Lentizellen offen für Infektionen. Ein weiteres andauerndes Manko sind Ladungen, die wenig angesetzt hatten und wegen der zeitweise schwierigen Witterungsbedingungen nicht rechtzeitig reifegefördert worden. Dort sind vermehrt dicke und hohlherzige Knollen zu finden. Zu guter Letzt dürfte die Nässe den Beginn der Einlagerung in vielen Fällen verzögern. Von Terminverschiebungen wird nicht nur im Süden, sondern auch im Norden berichtet.

Die Preisentwicklung bleibt von den Wetterkapriolen unbeeinflusst. Die vor dem Wochenende ausgemachten Notierungen sind Basis der Abgeltungen in dieser Woche, sodass es Preise von 46,00 bis über 50,00 EUR/dt gibt. Der Trend in den Hauptanbaugebieten geht demnächst weiter in Richtung 40,00 EUR/dt. Im Südwesten wird deutlich mehr bezahlt und trotz aller Widrigkeiten sind die Abgeltungen in Bayern dem Anschein nach am niedrigsten. Das große Problem aller: Wie wird demnächst Lagerware bewertet? Die hohen Preise bergen die Gefahr, bei Problemen im Lager hohe finanzielle Verluste zu erleiden. Alleine schon der natürliche Gewichtsverlust/Schwund im Lager kostet viel. Das Marktgeschehen wird womöglich noch sehr aufreibend. Einerseits scheint es für Erzeuger gut zu sein, nicht zu viel einzulagern. Schon bisher konnten sich viele von Mengen trennen, die sie sonst erst viel später verkaufen würden. Kleine Vorräte brächten dann im Frühjahr Versorgungsprobleme, andererseits aber auch wieder Lagerkostenaufschläge. (Quelle: AMI)

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