Fr, 01.09.2023
Regionaler Marktkommentar
Nachdem der Drusch auf den meisten Flächen abgeschlossen ist, kommen vorerst nur wenige Geschäfte am Getreidemarkt zustande. Die Ware muss hinsichtlich Qualität und Menge aufwendig gesichtet und bewertet werden. Auch wenn es um die Qualität scheinbar nicht ganz so schlecht steht wie befürchtet, wird im Vergleich zu den Vorjahren nur wenig Weizen die erforderliche Backqualität erreichen. Bei leicht schwächer tendierenden Erzeugerpreisen halten sich Erzeuger und Abnehmer häufig zurück, sodass kaum Geschäft zustande kommt. International wird erneut nach Osten geblickt, wo die Weizenexporte Russlands im August mit 5 Mio. t das Vorjahresergebnis um 1,5 Mio. t zu übertreffen scheint. Im Westen, sprich Frankreich wird ebenfalls von guten Erträgen und ebenso starken Qualitäten berichtet. Beide Ergebnisse drücken die Preise an der Börse, was sich letztendlich auch im Erzeugerpreis widerspiegelt. Der Ölsaatenmarkt wird unterdessen stark von den gestiegenen Sojapreisen beeinflusst. Zuletzt tendierten die Kurse lange fest, bis sie zum Ende der Berichtswoche leicht nachgaben. Auch hier folgt der Erzeugerpreis den Kursen. Zuletzt waren frei Erfasserlager etwa 427 EUR/t für Raps möglich. Bei der Kartoffelernte ist unterdessen das Wetter Thema Nr. 1. Der anhaltende Regen führt nicht nur zu schwer befahrbaren Flächen, sondern begünstigt die Ausbreitung von Pilzerkrankungen. Phytophthora und Rhizoctonia werden zunehmend zum Problem, da bei einem Befall die Qualität und Lagerfähigkeit der Knollen abnimmt. Trotz verhaltener Nachfrage wird frische Ware am Markt knapp und die Preise bleiben bei leichten Abschlägen auf dem hohen Niveau der vergangenen Wochen.