Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Fr, 22.03.2024

Krieg treibt Kurse in Paris

Der Krieg in der Ukraine rückte nach Angriffen auf die Infrastruktur wieder in den Fokus. Das große weltweite Angebot begrenzte allerdings den Anstieg der Weizenkurse.

In Paris können die Getreidekurse auf Wochensicht fester schließen. Am 20.03.2024 lag der Weizenschlusskurs für den Fronttermin Mai 24 bei 199 EUR/t, damit 4,25 EUR/t über dem Niveau der vorigen Woche. Zwischenzeitlich wurde sogar wieder die Marke von 200 EUR/t überschritten, was zuletzt am 27.02.2024 der Fall war. Die Kontrakte ab September 2024 verzeichneten ebenso einen Kursanstieg. Mais tendierte in den vorigen Handelstagen durchweg fester und schloss jüngst bei 187,75 EUR/t, gewann damit binnen fünf Tagen 9,25 EUR/t an Wert. Auch hier legten ebenso die Folgetermine auf Wochensicht zu.

In den Fokus der Marktteilnehmer rückte zuletzt wieder der Krieg in der Ukraine. Zum einen griff Russland zum Wochenwechsel ukrainische Hafenstädte an, allerdings haben diese die Getreideexporte der Ukraine über See kaum eingeschränkt, weswegen der Pariser Weizenkurs jüngst auch wieder ins Minus drehte. Weitere große russische Angriffe bleiben seit Wochenbeginn aus. Zum anderen kam es zu ukrainischen Angriffen auf russische Raffinerien.

Die weiterhin großen Bestände an Getreide aus der Schwarzmeerregion begrenzten den Anstieg der Pariser Kurse jedoch etwas. Die umfangreichen und auch gegenüber EU-Weizen günstigeren Partien Russlands drücken das Kaufinteresse. Sowohl innerhalb der EU als auch am Weltmarkt besteht derzeit bei dem großen Angebotsüberhang kaum Kaufinteresse. Zumal die Weizenernte auf der Nordhalbkugel immer näher rückt und die Lager geräumt werden müssen. Einziger Lichtblick ist die derzeitige ägyptische Weizenausschreibung. Marktteilnehmer vermuten einen engen Wettbewerb zwischen Weizen französischer und russischer Herkunft, der Großteil dürfte allerdings erneut mit russischem Getreide gedeckt werden. Die Entscheidung Ägyptens steht derweil jedoch noch aus.

Zudem dürfte die marokkanische Weizenernte in diesem Jahr aufgrund ungünstiger klimatischer Bedingungen nicht einmal halb so groß wie im Vorjahr ausfallen. Marokko ist für die EU ein wichtiger Handelspartner. Mit einer geringeren Ernte könnte der Importbedarf des Landes und die Nachfrage nach EU-Weizen steigen. (Quelle: AMI)

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