Fr, 21.02.2025
Weizenkurse tendieren uneinheitlich
Während die Pariser Kurse das Vorwochenniveau deutlich verfehlen, geht es in Chicago seit Ende Januar aufwärts.
(AMI) Die Pariser Weizenkurse können das Niveau der Vorwoche nicht halten und geben nach. Am 19.02.2025 schloss der Fronttermin März 25 bei 228,25 EUR/t, auf Wochensicht ein Rückgang um 3,75 EUR/t. Gleichzeitig rutschte der Termin auf ein 3-Wochentief. Kontrakte der Ernte 25 können demgegenüber auf Wochensicht etwas zulegen. Der September-Termin schloss jüngst bei 238 EUR/t, immerhin 2,50 EUR/t über Vorwoche, Folgetermine legen binnen einer Woche um bis zu 3,50 EUR/t zu.
Die seit Wirtschaftsjahresbeginn schwachen EU-Weichweizenexporte lasten weiterhin auf den Kursen. Nach Angaben der EU-Kommission exportierte die Gemeinschaft im bisherigen Wirtschaftsjahresverlauf bis zum 16.02.2025 rund 13,33 Mio. t, zum Vorjahreszeitpunkt waren es bereits 20,80 Mio. t. Damit sind die Ausfuhren bisher um 36 % eingebrochen. An den geringen Exportzahlen dürfte sich im weiteren Verlauf der Saison auch nicht mehr viel ändern, dafür sind die EU-Preise zu hoch, die Konkurrenz am Weltmarkt aktuell zu groß und das Kaufinteresse zu gering.
Hinzu kommt die Aussicht auf eine wieder stärkere Konkurrenz aus Russland und der Ukraine. Weitere Friedensgespräche mit den beiden Ländern lassen auf ein Ende des Kriegsgeschehens hoffen. Das würde auch die Getreide- und Ölsaatenausfuhren der Länder wieder deutlich erhöhen. Es könnte wieder von mehr Häfen abgefahren und die Logistikkosten gesenkt werden. Das würde den Wettbewerb nochmals deutlich erhöhen und den Kursspielraum nach oben der Pariser Getreidenotierungen begrenzen. Marktteilnehmer berichten, dass die EU-Preise deutlich fallen müssten, um an internationalen Markt mithalten zu können. Der seit Wochenbeginn schwächere Euro bietet kaum Unterstützung.
Für zwischenzeitlichen Auftrieb sorgten hingegen Meldungen über frostige Bedingungen in russischen Anbauregionen. Marktteilnehmer befürchteten, dass die zu kalten Bedingungen an den Feldbeständen große Schäden verursachen und das Ertragspotenzial schmälern könnte. Die Sorgen verblassten jüngst jedoch wieder etwas, größere Frostschäden wurden bislang ausgeschlossen. Auch in Nordfrankreich hatten ungünstige Bedingungen für Verunsicherung gesorgt. Der Zustand der Feldbestände verschlechtert sich aufgrund zu nasser Bedingungen schon seit Dezember. Nach Angaben von FranceAgriMer befinden sich derzeit nur 73 % des Weichweizens in einem zufriedenstellenden Zustand, was nur wenig über dem 4-Jahrestief von 68 % liegt.
