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Fr, 06.06.2025

Weizenkurse drehen ins Plus

Der Russland-Ukraine-Konflikt rückt erneut in den Fokus und lässt die Besorgnis um die Getreideexporte aus der Region wieder aufflammen. Die Weizenkurs legen zu.

(AMI) An der Pariser Börse können die Weizenkurse leicht über Vorwoche schließen. Am 05.06.2025 lag der Fronttermin September 25 bei 202,75 EUR/t und verzeichnet ein Wochenplus von immerhin 0,75 EUR/t. Folgetermine der Ernte 25 können um bis zu 1,75 EUR/t zulegen.

Für Aufwind sorgen Meldungen über verstärkte Angriffe der Ukraine auf russische Ziele, was den Fokus wieder auf die Krisenregion am Schwarzen Meer lenkt. Befürchtungen um beeinträchtigte Getreideexporte, insbesondere bei Verschärfung der Angriffe, lassen am Weltmarkt die Kurse steigen. Für weitere Unterstützung sorgten die saisonal schwindenden Getreideexporte Russlands. Nach Angaben der Regierung dürften sich die russischen Weizenexporte 2024/25 bislang auf 44,5 Mio. t belaufen und damit deutlich weniger als vorhergesagt und die 55,5 Mio. t in 2023/24.

Kursdruck üben weiterhin die geringen EU-Weichweizenexporte aus. Bis zum 01.06.2025 führte die Gemeinschaft 19,13 Mio. t Weichweizen aus, im Vorjahreszeitraum waren es 28,76 Mio. t. Marktteilnehmer erwarten zwar auch in der kommenden Saison großen Konkurrenzdruck, insbesondere aus der Schwarzmeerregion, aber aufgrund der absehbar umfangreicheren EU-Weizenernte taxiert die EU-Kommission die EU-Ausfuhren auf 30 Mio. t, ein Viertel mehr als 2024/25. SovEcon erhöhte jüngst seine Prognose für die russischen Weizenausfuhren 2025/26 um 1,1 auf 40,8 Mio. t an. Grund dafür sind die sich bessernden Vegetationsbedingungen in wichtigen Anbauregionen des Landes, die das Ernte- und infolgedessen das Exportpotenzial erhöhen. Aber auch in Westeuropa verbessern sich die Bedingungen. Regenfälle haben die Sorgen um trockenheitsbedingte Ertragseinbußen vielerorts deutlich gemildert.

US-Winterweizenernte läuft an

In Chicago fällt das Wochenplus des Weizenfronttermins deutlich aus. Am 04.06.2025 lag der Schlusskurs bei umgerechnet 175,33 EUR/t, damit 3,19 EUR/t über Vorwoche. Auch hier zog die angespannte Situation in der Schwarzmeerregion die Kurse nach oben. Hinzu kommt die Besorgnis über Trockenheit in China. Die zu heißen Bedingungen könnten in wichtigen Anbauprovinzen wie Shaanxi und Henan zu Ertragseinbußen führen. Dadurch, dass China aber über große Vorräte verfügt, erwarten Marktteilnehmer nicht, dass die Importe des Landes signifikant steigen werden.

Das US-Landwirtschaftsministerium stufte zum Beginn der laufenden Handelswoche rund 52 % des US-Winterweizens in einen überdurchschnittlichen Zustand ein, was ein Plus von 2 Prozentpunkten gegenüber Vorwoche und 3 Prozentpunkten gegenüber Vorjahr entspricht. Regional hat bereits der Winterweizendrusch begonnen und war am 01.06.25 landesweit zu 3 % erfolgt. Das ist durchschnittlich, war 2024 mit 5 % allerdings flotter.

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