Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Fr, 13.06.2025

Matif-Weizen unter 200 EUR/t

Die Pariser Weizenkurse haben angesichts verbesserter Vegetationsbedingungen in Europa sowie hartem Wettbewerb am Exportmarkt nachgegeben. Auch US-Weizen stand unter Druck, da die Feldbestandsbewertungen die Erwartungen übertrafen.

(AMI) Die Weizenkurse an der Pariser Euronext standen in der zurückliegenden Berichtswoche unter Druck. Der Fronttermin September 2025 schloss am 12.06.2025 auf 198,75 EUR/t und damit 4 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche sowie unter der wichtigen technischen Marke von 200 EUR/t. Damit fiel der Referenzkontrakt nicht nur auf ein Kontrakttief, sondern unterschritt erstmals seit März 2024 wieder diese psychologisch bedeutende Schwelle.

Belastet wurden die Kurse durch die verbesserten Vegetationsbedingungen in Nordwesteuropa. Die einsetzenden Niederschläge ließen die Sorgen um die Erträge zuletzt deutlich abflauen. Die nun steigenden Temperaturen in Kombination mit weiteren punktuellen Regenfällen dürften besonders in Deutschland den Feldbeständen zugutekommen. Auch im Norden Frankreichs hat sich die Lage entspannt – die dortige Niederschlagsmenge wird mittlerweile als ausreichend eingeschätzt.

Zusätzlich lastet der harte Wettbewerb auf den Kursen. Bei der ohnehin schwächelnden internationalen Nachfrage haben Partien aus Westeuropa häufig das Nachsehen gegenüber Herkünften aus der Schwarzmeerregion und Russland. Der gestiegene Eurokurs in den vergangenen Wochen verstärkt diesen Effekt. So bleiben die Weizenexporte der EU in der sich dem Ende zuneigenden Vermarktungssaison deutlich hinter dem Vorjahr zurück. Nach Angaben der EU-Kommission wurden im Wirtschaftsjahr 2024/25 bislang 19,5 Mio. t Weizen exportiert – 33 % weniger als zum Vergleichszeitpunkt im Vorjahr.

Auch für die kommende Saison dürfte Russland über erhebliche Exportmengen verfügen. Das Beratungsunternehmen Sovecon hob jüngst seine Prognose zur russischen Weizenernte 2025 um 1,8 auf 82,8 Mio. t an. Im Vorjahr hatten russische Erzeuger rund 81,6 Mio. t gedroschen. Allerdings bleibt die Entwicklung in der wichtigen Anbauregion Rostow kritisch – hier wurde mittlerweile wegen anhaltender Dürre der Notstand ausgerufen.

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