Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

Unsere Tradition: Die Zukunft sichern

Auf dem neusten Stand

Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

19.04.2023
Wolfsgipfel

am 28.April im Livestream

Die Ausbreitung des Wolfes in Deutschland wird für Weidetierhalterinnen zunehmend zum existentiellen Problem. Während in anderen europäischen Mitgliedsstaaten bereits eine Regulierung des Wolfes praktiziert wird, erhalten die Weidetierhalterinnen in Deutschland lediglich Hinweise auf zusätzliche Herdenschutzmaßnahmen und Entschädigungen. Beim Wolfsgipfel der 4D. Digitalagentur für das Land eG in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bauernverband am 28.04.2023 soll eine ehrliche Bestandsaufnahme zum Thema Wolf und Weidetierhaltung durchgeführt und erforderliche Schritte für eine Regulierung des Wolfsbestandes diskutiert werden. Der Wolfsgipfel findet am 28. April 2023 von 10.00 bis 12.30 Uhr im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft in Berlin statt und kann auch im Livestream auf www.bauernverband.de verfolgt werden.

19.04.2023
Hilfreiche Tipps zur Rehkitzrettung

Im Frühling steht nicht nur die Mahd von Grünland oder Energiepflanzen an, sondern ebenfalls die Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere. Das hohe Gras scheint für die Jungtiere, wie beispielsweise frischgeborene Rehkitze, eine gute Deckung vor möglichen Angreifern zu bieten, jedoch nicht vor den landwirtschaftlichen Maschinen die für die Frühjahrsmahd eingesetzt werden müssen.

Anstatt zu fliehen drücken sich die Rehkitze in den ersten Lebenswochen bei Gefahr flach auf den Boden, ohne sich weiter zu bewegen. So werden sie bei der Mahd meistens schwer verletzt, nur selten werden sie dabei direkt getötet. Um dieses Leid bestmöglich zu verhindern appelliert das Landvolk an seine Mitglieder den Mähtermin unbedingt mit dem zuständigen Jagdpächterinnen abzusprechen. Diese oder dieser ist gerne bereit die Rehkitzrettung in die Wege leiten bzw. durchzuführen. Auch wenn die Entscheidung zum Start der Mahd meist kurzfristig getroffen werden muss, ist für die zielführende Zusammenarbeit die rechtzeitige Benachrichtigung der Jägerinnen das A und O. Mindestens 24 Stunden vorher sollte diese erfolgen, wenn möglich besser 48 Stunden vorher. Denn eine gewisse Vorlaufzeit benötigen die Jäger*innen um die Rehkitzrettung vorzubereiten. So ist es eine gängige und bewährte Methode, die Wiesen und Felder am Abend vor der Mahd mit einem Jagdhund zu durchwandern und zusätzlich raschelnde Tüten oder Radios aufzustellen. Die fremden Geräusche und der Geruch des Jagdhundes verunsichern die Ricke und diese entfernt ihr Kitz aus dem Schlag. Denn bei den genannten Maßnahmen geht es nicht vorwiegend darum die Kitze aufzuspüren, sondern vielmehr darum genügend Unruhe zu stiften, um die Ricke dazu zu veranlassen ihr Kitz umsiedelt. Das richtige Timing ist hierbei von großer Bedeutung. So muss die Ricke zwar genügend Zeit erhalten um ihr Kitz umzudisponieren, allerdings darf nicht so viel Zeit verstreichen, dass der Geruch des Jagdhundes bereits verflogen ist oder die Ricke sich gar an die ungewohnte Geräuschkulisse gewöhnt hat.

Ein Trend der sich in den letzten Jahren stark entwickelt hat ist die Kitzrettung mit Hilfe von Drohnentechnik. Wo diese Methode vernünftig angewandt wird, ist diese auch die sicherste um Rehkitze aufzuspüren. So wird der jeweilige Schlag mit einer Drohne mit Wärmebildkamera abgesucht. Bei einem Fund steht der Kopter direkt über dem Kitz, sodass die grobe Richtung zum Angehen ersichtlich ist. Mithilfe von Funkgeräten oder Handy werden die Helferinnen die letzten Meter zum Kitz geleitet, um das Tier außerhalb der Wiese zu sichern, bis diese gemäht wurde. Eine solche Absuche bietet u.a. der Verein Rehkitzrettung Sottrum an (Telefon 0156-78321102). Eine Garantie dafür, dass sich während der Mahd keine Kitze mehr im Gras befinden, kann auch diese Herangehensweise nicht bieten. Zusätzlich können Landwirtinnen dem Wild auch während der Mahd eine Fluchtmöglichkeit bieten, indem die Mahd von innen nach außen vorgenommen wird. Gerade bei höherem Bewuchs sollte diese Mähmethode unbedingt angewandt werden. Idealerweise wird zudem noch ein akustischer Wildretter am Mähgerät eingesetzt.

18.04.2023
Loccumer Tagung

"Ernährungs-, Klima- und Biodiversitätskrise - Wie lösen wir eine Krise, ohne eine andere zu verstärken?"

Vom 03. bis zum 05.05.2023 findet die Loccumer Tagung “Ernährungs-, Klima- und Biodiversitätskrise - Wie lösen wir eine Krise, ohne eine andere zu verstärken?” der Ev. Akademie Loccum statt. Die Tagung fokussiert auf die Frage, wie wir gleichzeitig global die Ernährung sichern, effektiven Klimaschutz betreiben und die Artenvielfalt erhalten und fördern können. Folgende Themen soll erörtert werden:

• Welchen Einfluss haben militärische Konflikte, Klimawandel und Biodiversität auf die Ernährungssicherheit?
• Können Klima- bzw. Naturschutz in der Landwirtschaft und Ernährungssicherung gleichzeitig erfolgen?
• Wie ist der Ernährungssektor in Deutschland resilienter aufzustellen?
• Was kann Deutschland langfristig zu einer globalen Ernährungssicherung beitragen?
• Welche Auswirkungen auf die Produktion hat die Reduktion von Pflanzenschutz- und Düngemitteln?
• Welchen Beitrag können bodenlose Produktionsweisen leisten?
• Wie sichern wir effektiv Flächen für die Lebensmittelproduktion, Klima- und Naturschutz?

Das Programm ist auf der Homepage der Akademie eingestellt und HIER zu finden, ebenso wie die Möglichkeit, sich zur Tagung anmelden.

04.04.2023
Können Bienen die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln erhöhen? Auch angesichts des Ukraine-Krieges und dessen direkte Auswirkungen und Folgen?

Vortrag von Heinrich Kersten

Heinrich Kersten von den Bienenfreunden Verden wird am 10.5.23 ab 19:30 Uhr im Alten Schulhaus in Verden einen Vortrag zum Thema „Können Bienen die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln erhöhen? Auch angesichts des Ukraine-Krieges und dessen direkte Auswirkungen und Folgen?“. Interessierte sind herzlich eingeladen, an der kostenlosen Veranstaltung teilzunehmen. Vortrag: Können Bienen die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln erhöhen? Auch angesichts des Ukraine-Krieges und dessen direkte Auswirkungen und Folgen? Wann: 10.5.23 ab 19:00 Uhr Wo: Altes Schulhaus (Schulstraße 10, 27283 Verden) Eintritt: frei (Spende für Verdener Tafel möglich)

30.03.2023
Landvolk kritisiert den Nährstoffbericht

Perspektiven für die Landwirtschaft erneut Fehlanzeige

Der jetzt vorgelegte zehnte Nährstoffbericht des Landes Niedersachsen präsentiert große Verminderungen an gewässerbelastenden Nährstoffverlusten in der Landwirtschaft. Aus Sicht des Landvolks Niedersachsen werden die Anstrengungen der Landwirtschaft darin erneut nicht genug gewürdigt. „Für den Landesbauernverband ist es mehr als enttäuschend, dass nicht mit einem Wort darauf eingegangen wird, wie die Erfolge vieler Betriebe im Gewässerschutz jetzt endlich durch unbedingt erforderliche Anpassungen im Düngerecht honoriert werden können“, kritisiert Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies.

„Wir sind empört, dass hier die Landwirtschaftskammer und das Landwirtschaftsministerium nur eine Chronistenrolle übernehmen und nebulös erst für die kommenden Jahre ein verursachergerechtes System in der Landesdüngeverordnung ankündigen. Dabei zeigen die jetzt schon veralteten Zahlen, dass in weiten Teilen des Landes die Stickstoffdüngung unter dem Druck des Gewässerschutzes und zusätzlich angetrieben durch die Energiekrise auf ein Niveau zurückgefahren worden ist, das uns große Sorge bereiten sollte“, bewertet Hennies die aktuelle Lage.

Das Landvolk sieht insbesondere in den so genannten „roten Gebieten“ für die Landwirtinnen und Landwirte keinerlei Perspektiven, die der Bericht hätte aufzeigen können. „Man sieht an den Zahlen, wie stark die Stickstoffdüngung hier weit unter den Bedarf der Pflanzen zurückgefahren wird“, erläutert Holger Hennies. „Aber so sehr sich die Betriebe bemühen, gibt es keine erkennbaren Anstrengungen der Landesregierung, den Forderungen der Landwirtschaft nachzukommen, bei nachweislich besonders gewässerschützender Bewirtschaftung mehr Flexibilität oder sachgerechte Ausnahmen zuzulassen. Selbst die besonders grundwasserschützende Bewirtschaftung der Flächen als Dauergrünland sind es dem Umwelt- und dem Landwirtschaftsministerium nicht wert, hier zu angemessenen Lösungen zu kommen“, bemängelt der Landvolkpräsident. Beschönigend wird von einem „verordneten geringeren Bedarf“ der Pflanzen gesprochen und nicht von staatlich vorgegebener Mangelernährung der Pflanzen in den „roten Gebieten“.

Der Landesbauernverband weist darauf hin, dass in den Regionen, in denen der Nährstoffbericht vor allem beim Phosphatanfall aus der Tierhaltung noch vermeidbare Überschüsse dokumentiert, die angesichts der seit dem Stichtag 1. Januar 2022 eingetretenen Aufgaben insbesondere der Schweinehaltung inzwischen nochmals deutlich niedriger ausfallen. Bei den rechnerischen Bilanzüberschüssen wird vom Landvolk für das noch nicht berücksichtigte Wirtschaftsjahr 2022/2023 landesweit bei Stickstoff ein so tiefes Niveau (s. Grafik) erwartet, dass es auf vielen Standorten nicht mehr ausreicht, die Erhaltung des Humusgehalts im Boden sicherzustellen. „Wenn wir dies weiter zulassen, dann treiben wir unsere Höfe nicht nur in eine Spirale der abnehmenden Bodenfruchtbarkeit und existenzbedrohender Mindererträge, sondern werden in Folge des Düngerechts auf unseren Ackerflächen durch erzwungenen Humusabbau klimaschädliches CO2 freisetzen“, gibt sich Hennies besorgt. Des Weiteren unterlasse der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) den Hinweis, dass Deutschland seit 2019 die Nordseekonvention, was Nährstoffeinträge über die Oberflächengewässer angeht, einhält. Hennies: „Auch das Einhalten der EU-Ammoniak-Richtlinie seit 2020 wird geflissentlich übergangen.“

Die im Bericht gezeigte Darstellung der Grundwasserbelastung mit Nitrat unterschlägt aus Sicht des Landvolks, dass wegen der langen Fließzeiten des Sickerwassers bis zu den Grundwasser-Messstellen schlicht historisch bedingte Effekte zum Tragen kommen. „Es ist für uns auch nicht akzeptabel, wenn hier verborgen wird, dass die EU-Kommission schon lange einen deutlichen Ausbau an geeigneten Messstellen und anderen Monitoring-Maßnahmen einfordert, aber wir Landwirte weiter mit Ergebnissen von teilweise sehr zweifelhaften Messstellen konfrontiert werden. Erst kürzlich musste das Land wegen solcher Mängel etliche Stellen aus dem Ausweisungsmessnetz für die so genannten ‚roten Gebiete‘ entfernen“, erinnert Hennies. Nach einem vom Landvolk in Auftrag gegebenen Gutachten bestehen bei bis zu 50 Prozent der verwendeten Messstellen Zweifel an deren Konformität mit Vorgaben des Bundes. Dazu liegen dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg inzwischen mehrere Klagen von betroffenen Landwirtinnen und Landwirten vor.

27.03.2023
Neuigkeiten SuedLink

Einwendungen für den Abschnitt A4

Neuigkeiten SuedLink: Die Einwendungen können von allen Betroffenen für den Abschnitt A4 bis zum 20.04.2023 geltend gemacht werden. Die Stellungnahmen sind über einen der folgenden Wege an die Bundesnetzagentur zu richten:

• Elektronisch vorzugsweise per Onlineformular HIER (vorhaben3-a4) oder HIER (vorhaben4-a4)
• Per E-Mail an V3V4A4@bnetza.de
• Schriftlich an die Bundesnetzagentur: Referat 804, Postfach 8001, 53105 Bonn (Betreff: Vorhaben 3 und 4 Abschnitt A4).

Weitere Details hierzu gibt es unter HIER.

23.03.2023
(Online-)Veranstaltung des Evangelischen Verbandes Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt e. V.

Was bringt uns auf den richtigen Weg? Ein Streitgespräch zwischen Prof. Dr. Michael Hüther und Sven Giegold zu Nachhaltigkeit und Wirtschaftswachstum"

Wir möchten auf die heutige (Online-)Veranstaltung des Evangelischen Verbandes Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt e. V. ” Was bringt uns auf den richtigen Weg? Ein Streitgespräch zwischen Prof. Dr. Michael Hüther und Sven Giegold zu Nachhaltigkeit und Wirtschaftswachstum” hinweisen.

Termin: 23. März 2023 von 19 – 20 Uhr in Hannover und NEU VIA ZOOM!
Zielgruppe: Alle Interessierten

Referent*innen/Podium:
Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor Institut der deutschen Wirtschaft
Sven Giegold, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Moderation: Sonja Borski, Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt Bremen

Kosten: Die Teilnahme ist kostenlos.

Die Teilnahme ist online per ZOOM möglich

Anmeldung: Es wird um eine kurze Mail an Angela Haubrich (a.haubrich@kwa-ekd.de) gebeten. Sie möchten das Streitgespräch digital verfolgen? Bitte melden Sie sich mit dem Stichwort ZOOM an. Ihnen sollten umgehend die Einwahldaten zugesendet werden.

Weitere Informationen finden Sie HIER.

22.03.2023
Demonstration anlässlich der Agrarministerkonferenz in Büsum

Der Bauernverband Schleswig-Holstein organisiert anlässlich der Agrarministerkonferenz in Büsum eine Demonstration. Am 23.3.23 von 9 bis 12 Uhr am Hafen von Büsum (Südstrand). Geplant ist eine Kundgebung ab 10 Uhr mit dem Präsidenten Lucht sowie weiteren Vertreter*innen anderer Verbände. Hiermit rufen wir auch unsere Mitglieder dazu auf, sich an der Demo zu beteiligen.

22.03.2023
Bundesweiter Aktionstag "Landwirt für einen Tag"

Höfe gesucht!

Das Forum Moderne Landwirtschaft veranstaltet auch in diesem Jahr die bundesweite Aktion „Landwirt für einen Tag“. Ziel ist es, interessierte Menschen auf die Höfe zu holen, die dort einen Tag mitarbeiten. Auch unser Vorsitzender Jörn Ehlers hat im letzten Jahr bei der Aktion mit gemacht in ein positives Resümee gezogen: „Viele Dinge in der Landwirtschaft lassen sich nicht mit zwei Sätzen erklären, da es ist schön, wenn man sich einen ganzen Tag Zeit nehmen kann, seinen Beruf darzustellen.“ Interessierte Betriebe können sich noch bis zum 31. März 2023 online HIER anmelden.

21.03.2023
Mitgliederversammlung in Hellwege

Mit Gastreferent David McAllister

Gestern fand unsere Mitgliederversammlung in Prüser‘s Gasthof in Hellwege statt. Als Gastreferent war David McAllister geladen, der einen Vortrag über die europäische Landwirtschaftspolitik sprach. Der Verdener Landrat Peter Bohlmann sprach das Grußwort. Außerdem wurden die ausgeschiedenen Ortsvertrauenslandwirte geehrt. An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank für euren Einsatz: Jürgen Böschen, Frank Heilemann und Bernd Pralle. Auch Ina Behrens wurde für ihr langjähriges Engagement bei den LandFrauen geehrt sowie Anja Meier für ihr großes Engagement im Verein NEUA e. V. Auch euch nochmal ein herzliches Dankeschön! Einen ausführlichen Bericht lest ihr in der kommenden Mitgliederzeitung.

Aktuelles aus dem Landesverband

04.04.2025
Euronext-Weizen über Vorwochenniveau
Pflanzen

Die Hoffnung auf lebhaftere EU-Exporte bei schwächeren Euro stützen geringfügig, deutlicher die kleiner US-Sommerweizenfläche. Aktuell beschäftigt vor allem die US-Zollpolitik.

(AMI) In Paris konnten die Weizenkurse am 03.04.2025 mit 221 EUR/t das Vorwochenniveau um 2,75 EUR/t übertreffen. Zu Beginn der Berichtswoche verlor der Fronttermin noch 3,75 EUR/t an Wert, was im weiteren Verlauf aber vollständig aufgeholt werden konnte. Demgegenüber verloren die Folgetermine an Wert. Der Kontrakt der Ernte 25 gab um 1,25 auf 217 EUR/t nach.

Die Hoffnung auf lebhaftere EU-Weichweizenexporte zum Ende der laufenden Saison stützte die Notierungen. Vor allem für Frankreich verbesserten sich die Aussichten, da die Exportpreise für 11,5er Weizen aktuelle identisch mit denen aus der Ukraine und sogar niedriger als russische Offerten sind. Nach Angaben von Marktteilnehmern orderte Marokko Weizen aus Frankreich und anderen westlichen EU-Ländern zur Lieferung im April 25. Darüber hinaus äußerte Ägypten Kaufinteresse an französischem Weizen, was die Kurse an der Pariser Börse befestigte.

Mit Blick auf die zurückliegenden Monate sieht es allerdings mau aus; Insgesamt exportierte die EU vom 01.07.24-30.03.25 rund 15,7 Mio. t Weichweizen, 36 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Zum Vorjahreszeitpunkt war Frankreich größter EU-Exporteur mit 6,4 Mio. t vor Rumänien mit 5,2 Mio. t. 2024/25 liegt Frankreich mit 1,6 Mio. t auf Platz fünf. Die größten EU-Weizenexporteure sind bislang Rumänien mit 4,37 Mio. t und Litauen mit 2,19 (Vorjahr: 2,24) Mio. t. Die Konkurrenz zu Weizen aus der Schwarzmeerregion, den USA oder Südamerika schwindet, aber Nachfrage am Weltmarkt ist dünn. Hoffnung liegt auf einer Belebung auch aufgrund des Endes des Ramadans in moslemisch geprägten Ländern.

Unterdessen blicken Marktteilnehmer mit Anspannung auf die Entwicklungen der US-Zollpolitik. Mit den jüngst angekündigten US-Zöllen für alle Länder der Welt sind Handelsstreitigkeiten vor allem mit großen Handelspartnern wohl unvermeidbar. Es wird mit Vergeltungsmaßnahmen und mit Verschiebung bzw. stockenden Warenströmen gerechnet. Die Verunsicherung ist aktuell sehr groß und es wird abgewartet.

04.04.2025
Getreidemarkt: Terminmärkte fest, Kassamarkt schwach
Pflanzen

Braugerste kann sich alt- und neuerntig behaupten, während anderes Qualitätsgetreide preisschwächer bewertet wird, was besonders bei den Vorkontraktpreisen deutlich wird.

(AMI) Abgesehen von etwas Exporttätigkeit ist der Umsatz am deutschen Brotgetreidemarkt überschaubar. Einige Marktteilnehmer sprechen von nahezu beängstigender Ruhe. Insbesondere die unsichere Lage am Weltmarkt mit den nun ausgerufenen neuen Handelsbarrieren, die noch lange nicht ihr Ende gefunden haben, sorgen für sehr große Verunsicherung der Marktteilnehmer. Es ist noch nicht absehbar, welche Ausmaße die neuen Zölle und Gegenzölle erreichen werden und schon gar nicht deren Wirkung auf die Agrarmärkte. Da möchte momentan niemand eine Entscheidung treffen, die sich im Nachhinein als falsch herausstellt. Daher wird kaum gekauft, noch seltener verkauft und auch das Geschäft mit der nächsten Ernte ruht. Insbesondere weil Erzeuger nun schon nicht mehr überall von ihren Feldbeständen überzeugt sind, während Käufer mit Verweis auf die hohen Ernteprognosen die Gebote weiter zurücknehmen. Und so bleibt, trotz der zum Teil noch drückenden Lagerbestände, die Abgabebereitschaft gering. Es wird auf anhaltend feste Kurse spekuliert und in deren Fahrwasser auch steigende Kassapreise. Diese Woche hat das noch nicht funktioniert.

In der 14. KW wird alterntiger Brotweizen mit 199,70 (184-210) EUR/t im Bundesdurchschnitt 2,14 EUR/t unter Vorwochenlinie bewertet. Qualitätsweizen liegt mit 214 (200-224,50) EUR/t rund 0,60 EUR/t darunter. Brotroggen kann sich mit einem Rückgang von 1,20 auf 168,15 (154-190) EUR/t ebenfalls nicht halten. Weitaus umfangreicher sind die Preisrücknahmen bei den Vorkontraktofferten. Qualitätsweizen verliert knapp 4 auf 215,50 EUR/t, Brotweizen 4,60 auf 194 EUR/t und Brotroggen 2 auf 160 EUR/t.

Dem ruhigen Brotgetreidemarkt widersetzt sich Braugerste. Auch hier halten Verkäufer ihre Lagerware noch zurück, aber die Gebote steigen. Die Nachfrage legt langsam zu, auch wohl aus Angst vor trockenheitsbedingten Einbußen. Frei Erfasserlager wird prompte Braugerste mit 210,40 EUR/t bewertet und büßt damit zur Vorwoche marginale 0,13 EUR/t ein.

Die Großhandelspreise franko verlieren in der 14. KW zur Vorwoche bis zu 3 EUR/t, wobei prompter Brotweizen franko Niederrhein mit 235 EUR/t sich wieder auf Vorwochenlinie retten kann, nachdem er am 28.03.25 4 EUR/t verloren hatte. An den anderen Standorten kann das Kaufinteresse oder aber auch der Niedrigwasseraufschlag der Rheinschifffahrt die Forderungen nicht stützen. So wird franko Westfalen Brotweizen mit 235 EUR/t einen Euro unter Vorwochenlinie bewertet. Franko Hamburg werden am 02.04.25 mit 226 EUR/t sogar 2 EUR/t weniger genannt. Noch deutlicher geben dort die Qualitätsweizenpreise mit -3 auf 244 EUR/t nach.

04.04.2025
Sprunghafter Preisanstieg kann Rapsmarkt nicht beleben
Pflanzen

Die Umsätze am Rapsmarkt bleiben trotz den teils deutlichen Preissteigerungen gering. Erzeuger sind mit den laufenden Feldarbeiten beschäftigt und die Vorräte sind dünn, da rückt die Vermarktung in den Hintergrund.


(AMI) An der Pariser Börse geht es auch zum Monatswechsel weiter aufwärts. Unterstützung kam dabei von den übrigen Ölsaaten. Sowohl der feste Soja- als auch Palmölkurs zogen den EU-Raps mit nach oben. Dabei profitierten die Notierungen insbesondere von einer lebhaften Nachfrage nach Pflanzenölen. Kurstreibende Impulse kamen auch aus Kanada. Immerhin gewannen die Canola-Notierungen binnen einer Woche fast 30 EUR/t. Im Fokus stand dabei die Aussicht auf ein möglicherweise kleineres Rapsareal im kommenden Wirtschaftsjahr. Ausschlaggebend dafür ist die Unsicherheit über den Handel mit den wichtigsten Partnern, darunter insbesondere die USA und China. Die Handelsstreitigkeiten könnten Farmer dazu veranlassen, weniger Raps auszusäen. So schloss der Fronttermin Mai am 02.04.2025 bei 524,75 EUR/t und damit 11,75 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Auch Partien der Ernte 2025 konnten sich auf Wochensicht befestigen.

Vor diesem Hintergrund geht es auch auf Großhandelsstufe aufwärts. Dabei wurden die Prämien für alterntige Ware etwas angehoben. So sind am 02.04.2025 franko Niederrhein bis zu 543 EUR/t für Partien zur Lieferung ab April möglich und damit 22 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Franko Hamburg sind mit 539 rund 23 EUR/t mehr im Gespräch. Für Partien der Ernte 2025 werden bis zu 496 EUR/t in Aussicht gestellt. Umsatz steht hier jedoch nicht dahinter, dafür müsste der August-25-Kontrakt an der MATIF wieder über die Marke von 500 EUR/t klettern. Auch der Handel mit alterntiger Ware geht gegen Null. Australische Partien wurden in der zurückliegenden Woche zwar diskutiert, hier ist das Interesse zuletzt jedoch wieder erloschen. So fußen die Mengenbewegungen lediglich auf der Abwicklung bereits bestehender Kontrakte.

Auf Erzeugerstufe zeigt sich ein ähnliches Bild. Auch hier bleibt die Handelsaktivität aktuell gering. Die Abgabebereitschaft für die Restbestände in Erzeugerhand ist verhalten, und auch bei Vorkontrakten herrscht aktuell Zurückhaltung. Im Bundesdurchschnitt sind dabei für Partien der Ernte 2024 rund 500,50 (460-527) EUR/t möglich und damit 24,30 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Partien der Ernte 2025 werden im Mittel mit 453,50 (430-510) rund 10,50 EUR/t über Vorwochenniveau angeboten.

04.04.2025
Regionaler Marktkommentar
Pflanzen

Auch in dieser Berichtswoche hat sich kaum etwas geregt am heimischen Getreidemarkt. Während sich die Erzeugerpreise zunächst leicht rückläufig zeigten, waren die Umsätze gleichermaßen gering. Nachfrageseitig hält man sich ebenso zurück wie auf Erzeugerseite. Derweil zeigen sich die Bestände trotz der historisch trockenen Monate Februar und März in einem weitestgehend guten Zustand. Das bestätigt in seiner Prognose auch das Agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS). Demnach wird für Weizen in der EU ein steigender Ertrag auf 6 t/ha (+8 %) und in Deutschland auf 7,64 t/ha (+8 %) erwartet.
Am Ölsaatenmarkt haben sich Rapspreise nach den deutlichen gestiegenen Vorgaben der Terminmärkte erholt. Im Bundesschnitt wurde zur Mitte der Woche ein Erzeugerpreis von 500,50 EUR/t genannt, was ein Plus von mehr als 24 EUR/t im Vorwochenvergleich bedeutet. Vorkontrakte wurden in Niedersachsen durchweg mit über 450 EUR/t bewertet.
Unterdessen lässt sich für den Kartoffelmarkt auf die Berichte der Vorwochen verweisen. Ein weiterhin stetiger, aber ruhiger Absatz wird ausreichend bedient. Argumente für Preisimpulse lassen sich derzeit nur wenige finden.

04.04.2025
Einschränkung Acetamiprid-haltiger Pflanzenschutzmittel
Pflanzen

Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am 26.03. mitteilte, werden derzeit die zugelassenen Anwendungen Acetamiprid-haltiger Pflanzenschutzmittel (PSM) überprüft. Hintergrund ist, dass die Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) für 38 der derzeit geltenden Rückstandshöchstgehalte in Anbetracht der empfohlenen Referenzwerte ein gesundheitliches Risiko festgestellt hatte. Der Ständige Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (SCoPAFF) hat daraufhin einem Entwurf der EU-Kommission zugestimmt, Rückstandshöchstgehalte für Acetamiprid abzusenken. Anwendungen, bei denen auf Basis der vorliegenden Rückstandsdaten die neu festzusetzenden Rückstandshöchstgehalte nicht sicher eingehalten werden können, werden dann widerrufen.

Betroffene Erzeugnisse mit möglicherweise kritischen Rückstandshöchstgehalten sind unter anderem Kernobst, Steinobst, Trauben, Beeren, Fruchtgemüse, Kohlgemüse, Salate, Spinat, Mangold, Spargel etc..

Sechs Monate nach Inkrafttreten der Verordnung zur Absenkung der Rückstandshöchstgehalt für Acetamiprid wird diese rechtskräftig. Eine Möglichkeit zum Abverkauf vorher legal erzeugter Ware wird nicht gewährt.

04.04.2025
Insektizid-Notfallzulassungen für Schilf-Glasflügelzikade an Zuckerrüben
Pflanzen

Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am 03.04. mitteilte, wurden am 31. März für mehrere regulär zugelassene Pflanzenschutzmittel (PSM) Notfallzulassungen für Bekämpfung der Schilf-Glasflügelzikade an Zuckerrüben erteilt. Die Zulassung beschränkt sich zunächst auf einen Zeitraum von 120 Tagen. Zu beachten ist, dass die Mittel erst dann eingesetzt werden dürfen, wenn es einen amtlichen Warndienstaufruf der zuständigen Behörde gibt. Die Warndienstaufrufe basieren auf die Monitoringdaten, die in in Niedersachsen von der Landwirtschaftskammer erhoben werden. Eine Tabelle der zugelassenen PSM, deren Wirkstoffe, den möglichen Einsatzzeitraum sowie die zugelassene Menge und Anwendungsfläche für Deutschland sind in der Tabelle unten aufgelistet.

ProduktWirkstoffZeitraumzugelassene Mengezugelassene Fläche
Carnadine 200Acetamiprid31.03. – 28.07.256.875 Liter27.500 ha
Mospilan SGAcetamiprid31.03. – 28.07.256.875 kg27.500 ha
DanjiriAcetamiprid01.04. – 29.07.256.875 kg27.500 ha
SIVANTO primeFlupyradifurone15.04. – 12.08.2514.500 Liter58.000 ha
Karate Zeonlambda-Cyhalothrin01.04. – 29.07.255.700 Liter38.000 ha
Kaiso Sorbielambda-Cyhalothrin01.04. – 29.07.255.700 kg38.000 ha
Decis forteDeltamithrin01.04. – 29.07.252.850 Liter38.000 ha

Aktuelle Notfallzulassungen für das Jahr 2025 mit weiterführenden Informationen sind auf der Website des BVL zu finden: https://www.bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/04_Pflanzenschutzmittel/01_Aufgaben/02_ZulassungPSM/01_ZugelPSM/02_Notfallzulassungen/psm_ZugelPSM_notfallzulassungen_node.html

04.04.2025
Rindermarkt: Massive Preisanstiege seit Jahresbeginn
Milch und Rind

(AMI) Mitte März wurde für Schlachtkühe der Handelsklasse O3 im bundesweiten Durchschnitt ein Preis von 5,38 EUR/kg erzielt. Damit sind die Preise seit Jahresbeginn um rund 80 Ct/kg gestiegen, das Vorjahresniveau wurde um rund 40 % übertroffen.

Die Preise für Jungbullen sind zuletzt zwar weniger deutlich gestiegen, liegen aber ebenfalls gut 30 % über den Werten des Vorjahres. Die Preise für Nutzkälber haben sich im Vorjahresvergleich mehr als verdoppelt. Gerade bei den weiblichen Schlachtrindern und den Kälbern scheint es zudem noch Spielraum für weitere Aufschläge zu geben. Als Grund für diese Entwicklung wird in erster Linie das kleine Angebot genannt. Die Viehzählung vom November des vergangenen Jahres ergab erneut einen Rückgang um 3,5 %, innerhalb von 10 Jahren ist die Rinderherde in Deutschland um 17 % geschrumpft. Auch an den Schlachtzahlen lässt sich das rückläufige Angebot erkennen. Im November und Dezember 2024 lagen diese fast 10 % niedriger als im Vorjahr, das neue Jahr begann ebenfalls mit niedrigeren Werten als 2024. Dazu kommen die Verknappungen aufgrund der sich ausbreitenden Tierseuchen. Während die Maul- und Klauenseuche bislang nur ein Einzelfall geblieben ist, hat sich die Blauzungenkrankheit spürbar auf den Kälbermarkt ausgewirkt.