Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

15.04.2024
„Wir denken immer vom Boden aus“

HudesHof informiert Mitglieder der Grünen über regenerative Landwirtschaft

Von Humusaufbau über Wassermanagement bis hin zu Schweinmast der Haltungsstufe vier: Am Wochenende gab es für einige Mitglieder des Verdener Ortsverbandes der Grünen einen Einblick in den landwirtschaftlichen Betrieb unseres Vorsitzenden Jörn Ehlers. Gemeinsam mit seiner Tochter Rieke sowie dem Ortsvertrauenslandwirt und Bio-Bauern Frank Meyer führte der Kreislandwirt circa 25 Teilnehmende über verschiedene Felder und erklärte nicht nur, was darauf wächst, sondern auch warum auf manchen Feldern Glyphosat zum Einsatz kommt. Organisiert wurde der Tag gemeinsam mit Alina Ludas, Vorsitzende des Verdener Ortsverbandes Bündnis90/Die Grünen. Die Teilnehmenden waren mit dem Rad unterwegs oder fuhren auf dem Anhänger hinter einem Trecker mit.

„Wir sind ein konventioneller Betrieb, dem der Bereich regenerative Landwirtschaft sehr am Herzen liegt“, begrüßte Jörn Ehlers die Teilnehmenden am Samstag Nachmittag. Alina Ludas betonte, dass sie und die Mitglieder des Ortsverbandes sich darüber freuen, die Möglichkeit zu bekommen, Landwirtschaft kennen zu lernen, da die meisten privat oder beruflich keinerlei Berührungspunkten hätten. Als erstes schaute sich die Gruppe eine Ackerfläche an, auf der momentan Zwischenfrüchte stehen. Im letzten Jahr stand auf dem Feld Winterroggen, dessen Stroh nach der Ernte liegen gelassen wurde. „Das dient dem Humusaufbau“, erklärt Jörn Ehlers und sagt weiter: „Wir haben das Stroh einmal eingearbeitet und dann die Zwischenfrucht gesät, die zwischen zehn und zwölf verschiedene Sorten aufweist. „Wenn wir Ackerflächen wenig bearbeiten, haben wir jedoch häufiger Probleme mit Mäusen, daher stellen wir sogenannte Ansitzstangen am Feldrand auf. Diese locken Greifvögel an, die die Mäuse fangen.“

„Wir wollen, dass unsere Felder im besten Fall das gesamte Jahr bewachsen sind, auf diese Weise können wir die Nährstoffe in unseren Böden halten“, erklärt Rieke Ehlers. „Die Zwischenfrucht haben wir hier im Herbst eingesät. Der nicht winterharte Teil ist nun abgestorben, die Pflanzen, die jetzt wieder hochkommen, werden von den Schmetterlingen gut angenommen.“ „Den anderen Teil müssen wir mit Glyphosat behandeln, damit der Mais, den wir daraufhin hier legen wollen, keinerlei Konkurrenzpflanzen hat. Hier in diesem Teil ist Glyphosat auch erlaubt. Alternativ könnten wir Pflügen, das hätte hier aber mehr Nachteile für uns was den Boden angeht. Wir müssen hier immer wieder neu entscheiden was das Beste für den Boden und die Pflanze ist“, erklärt Jörn Ehlers. Moderne Technik hilft dem Landwirt dabei, so wenig Mittel wie möglich, aber so viel wie nötig auf das Feld zu bringen. Anhand der Spritze, die er vorab extra auf dem Feld platziert hatte, erklärt Ehlers der Gruppe den Vorgang: „Unsere Spritze ist dazu in der Lage über Sensoren an den Düsen sehr exakt und in Bodennähe zu spritzen. Außerdem werden Feldränder automatisch erkannt und keine Stelle wird doppelt bearbeitet. Zudem kann die Technik mithilfe von Daten des Mähdreschers erkennen, an welchen Stellen auf dem Feld mehr oder weniger gewachsen ist, sodass individuell Mittel aufs Feld gebracht werden kann.“ Eine Teilnehmende fragt, ob das für das Wild hier auf dem Feld kein Problem sei, woraufhin Ehlers antwortet, dass Pflügen für viele Tiere ein weitaus höheres Risiko darstelle, aber dennoch bei jedem Feld jedes Jahr erneut diskutiert würde, ob Glyphosat nötig sei. An einer anderen Stelle des Feldes erklärt Rieke Ehlers den Bodenaufbau: „Wir denken immer vom Boden aus: guter Boden, gesunde Pflanzen und Menschen.“ Es dauere bis zu 2000 Jahre, um eine zehn Zentimeter dicke und gesunde Bodenschicht aufzubauen. „Wenn ich mir dann vorstelle, dass ich die 13. Generation auf dem Betrieb bin und auch möchte, dass noch viele weitere Generationen nach mir die Felder bewirtschaften können, müssen wir uns intensiv mit dem Thema Boden auseinandersetzen. Daher setzen wir den Fokus auf regenerative Landwirtschaft“, betont sie. Dabei geht es um die Weiterentwicklung der betrieblichen Anbauverfahren, indem das Bodenleben mit seinen Ansprüchen und die Stoffwechselaktivität der Pflanzen zum Maß der Wirksamkeit aller Arbeitsgänge gemacht werden. „Wir schauen uns daher sehr viel unsere Böden an und gucken, was sie brauchen, wie das Wetter ist und was wir für die nächste Pflanze benötigen“, sagt die Landwirtin. Sie zeigt anhand einer kleinen Bodenprobe, die sie ausgräbt, wie Regenwürmer die abgestorbenen Zwischenfrüchte zu lockerem Boden verarbeiten. Durch die Bodenbearbeitung mit dem Pflug habe sich hier auf dem Feld eine sogenannte Pflugsohle in 30 Zentimetern Tiefe gebildet. Viele Pflanzen wurzeln nicht mehr durch diese Kante. Folge: In trockenen Jahren kommen die Wurzeln nicht mehr an das tiefer liegende Wasser heran. „Daher nutzen wir einen Tiefenlockerer, der diese Sohle durchbricht und den Weg für die Wurzeln frei macht“, sagt Rieke Ehlers. „Gleichzeitig schauen wir auch, dass auf unseren Feldern immer etwas wächst, damit der Boden bei Regen besser geschützt ist und nicht wegschwemmt. Wassermanagement ist also auch ein wichtiges Thema.“ Eine Teilnehmende möchte wissen, wie viele Landwirte im Verbandsgebiet so denken wie Familie Ehlers, woraufhin Rieke Ehlers erklärt, dass die Menschen in ihrem Freundeskreis das alle genauso im Blick haben. „Klimawandel ist bei uns das Thema Nummer eins. Wir müssen uns auf Extremwetterereignisse einstellen und ein System einführen, das Wasser gut aufnehmen und speichern kann. Wir stellen uns außerdem vielfältig auf, sodass Dürre oder Regen nicht allen Pflanzen gleich schadet“, meint Rieke Ehlers. Nach den vielen Informationen auf den Ackerflächen gibt es noch einen Abstecher zu einem Feld von Landwirt Frank Meyer. Er zeigt der Gruppe einen Graben, durch den eigentlich Wasser fließen sollte. „Ich habe hier in der Halse aber seit Jahren kein Wasser mehr gesehen“, erklärt Meyer.

Zum Schluss besucht die Gruppe noch den Mastschweinestall der Haltungsstufe vier von Jörn Ehlers. Durch ein Schaufenster können die Interessierten in den Stall schauen. „Aufgrund der strengen Hygienemaßnahmen in der Schweinehaltung ist mehr leider nicht möglich“, erklärt Jörn Ehlers. In dem Stall stehen Schweine mit Ringelschwanz, die der Landwirt aus Niedersachsen erhält. „Das ist etwas Besonderes, da die Haltung mit Ringelschwanz nicht einfach ist. Die Tiere benötigen viel Auslauf und Beschäftigung. Dennoch ist es letztendlich immer von den Charakteren einer Gruppe abhängig, ob die Haltung funktioniert oder nicht“, betont Ehlers. Und seine Tochter Rieke erklärt zum Schluss: „Schweine sind sehr reinliche Tiere. Jede Gruppe sucht immer einen festen Platz für das Klo aus. Meist ist diese Stelle dort, wo sie sich sonst nicht so viel aufhalten, weil dort zu viel los ist oder irgendetwas anders stört. Deshalb kommt es häufig vor, dass direkt vor dem Schaufenster das Klo eingerichtet wird, denn hier stehen immer viele Menschen und schauen.“

15.04.2024
Nährstoffbericht

Niedersachsens Landwirte haben die Ziele längst erreicht

Wie schon im Nährstoffbericht für 2021/2022 ist auch im heute vorgestellten aktuellen Bericht zu erkennen, dass die Düngeverordnung von 2017 sowie ihre Verschärfung im Jahr 2020 deutliche Wirkung zeigen. „Nahezu überall in Niedersachsen hat sich das Stickstoff-Düngesaldo enorm verringert. Der Einsatz von mineralischem Dünger wurde mit minus 56 Prozent um weit mehr als die von der EU-Kommission geforderten minus 20 Prozent gesenkt, die Stickstoff-Bilanzüberschüsse gar um minus 90 Prozent; gefordert sind minus 50 Prozent bis 2030. Unsere Landwirte haben ihre Hausaufgaben bereits erledigt; die Zielvorgaben der Farm to Fork-Strategie für 2030 wurden deutlich übererfüllt. In den sogenannten ‚Roten Gebieten‘ ist die Grenze des Machbaren bereits überschritten. Hier muss 20 Prozent unterhalb des Bedarfs der Pflanze gedüngt werden, dies führt inzwischen vielerorts zu spürbaren Qualitätsverschlechterungen und zu Ertragsrückgängen“, erklärte Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies.

Der Absatz von Mineraldünger hat sich in Niedersachsen im Berichtsjahr 22/23 auf 141.614 Tonnen verringert. „Das ist gegenüber 2014/2015 ein Rückgang von 56 Prozent“, erläuterte Hennies. Besonders hervorzuheben ist, dass die Stickstoff-Flächenbilanz sich seit der Trendwende 2015 weiter positiv entwickelt und einen historisch niedrigen Wert von 6 Kilogramm Stickstoff je Hektar (kg/ha) erreicht hat. Damit haben sich die umweltrelevanten Emissionen aus der Landwirtschaft enorm verringert.

„Trotzdem soll in Deutschland mit der Stoffstrombilanz eine weitere Bürokratie- und Doppelregulierungsebene eingeführt werden“, bemängelte Hennies den Aktionismus der Politik. Er forderte eine deutliche Verschlankung des aktuellen Düngerechts mit eindeutigen Zielvorgaben für die Betriebe und viel weniger überzogenen Handlungs- und Dokumentationsvorschriften, damit Landwirtinnen und Landwirte ihren eigentlichen Aufgaben nachgehen können, anstatt im Büro zu sitzen.

11.04.2024
Neuer Newsletter zum SuedLink-Bau

für den nördlichen Landkreis Rotenburg

Um während des SuedLink-Baus alle Interessierten schnell, zeitnah und leicht zu informieren, erscheint ab sofort ein neuer E-Mail-Newsletter für den nördlichen Landkreis Rotenburg.

Dieser Planfeststellungsabschnitt A4 wurde Mitte März von der Bundesnetzagentur genehmigt. Ab Mitte April beginnt in der Samtgemeinde Zeven der eigentliche SuedLink-Bau mit der Einrichtung von Bauflächen und mit Horizontalbohrungen.

Der neue Newsletter soll insbesondere darüber informieren, welche SuedLink-Baustellen an welchen Orten stattfinden und welche Auswirkungen die SuedLink-Aktivitäten auf Nachbarn und Öffentlichkeit haben.

Die erste Ausgabe gibt es HIER. Zu abonnieren ist der Newsletter für Abschnitt A4 HIER.

09.04.2024
Europa und Landwirtschaft

Vorstand trifft Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments

In diesem Jahr stehen Europawahlenan. Grund genug, dass sich unsere beiden Vorstandsmitglieder Christian_Intemann und Lars Ruschmeyer mit dem amtierenden Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments Jan-Christoph Oetjen (FDP) treffen. Dieser hatte - nachdem er zu unserer kurzfristig einberufenen Mitgliederversammlung keine Zeit hatte - um einen alternativen Gesprächstermin gebeten. Letzten Samstag trafen sich die drei daher auf dem Betrieb von Lars Ruschmeyer in Horstedt und sprachen vor allem über eines: Die Anzahl an europäischen Auflagen die den landwirtschaftlichen Praxisalltag überschwemmen. Mehr dazu in der kommenden Mitgliederzeitung.

09.04.2024
Die Erfolgsgeschichte von Oper & Operette auf dem Bauernhof setzt sich fort

Die Veranstalter freuen sich auf neue & altbekannte Gesichter

Anknüpfend an die Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahre veranstaltet der Kreisverband Rotenburg-Verden des Niedersächsischen Landvolkes vom 28.06. bis zum 30.06.2024 in diesem Jahr zum zweiundzwanzigsten Mal die klassische Konzertreihe Oper und Operette auf dem so Bauernhof. Durch den einzigartigen Genuss klassischer Musik im bezaubernden, ländlichem Ambiente sollen auch die Stadt- und Landbevölkerung näher zueinander gebracht und in dem kulturellen Erlebnis verbunden werden. Dass klassische Musik und ein Bauernhof zwei Begriffe sind, die sich nicht automatisch ausschließen, wird den Liebhaberinnen und Liebhabern sommerlicher Konzerterlebnisse auf dem wunderschönen Hof der Familie Holsten in Waffensen (LK Rotenburg Wümme) jährlich aufs Neue bewiesen.

Nicht nur die Tatsache, dass die bisherigen Konzertreihen nahezu ausverkauft waren, belegt den Erfolg der Veranstaltung, sondern vor allem auch die künstlerische Qualität und die vom Landvolk und der Familie Holsten liebevoll geschaffene Atmosphäre. So ist es kein Wunder, dass sich über die Jahre ein treues Stammpublikum gefunden hat. Neben Kleingruppen, vornehmlich aus dem Radius mit bis zu einer Stunde Anfahrt, sind jedes Jahr auch Reisebusse aus Oldenburg, Uelzen oder Stade vertreten, „der älteste Besucher war im letzten Jahr 92“, weiß Sunnhild Holsten zu berichten. Doch auch neue Besucherinnen und Besucher sind selbstverständlich immer gern gesehen und herzlich Willkommen.

Bekannte Gesichter gibt es jedoch nicht nur unter der Besucherschaft, sondern auch überwiegend unter den Künstlerinnen und Künstlern. Tenor Daniel Kim und Bariton Piotr Prochera sind dem Stammpublikum ebenso „alte Bekannte“ wie Flötistin Arevik Khachatryan, Violinist und ehemaliger musikalischer & künstlerischer Leiter Wasilij Rusnak, aktueller musikalischer & künstlerischer Leiter Adrian Rusnak und Moderatorin Martina von Ahsen. „Nachdem unsere Sopranistin Nerita Pokvytyte leider aus persönlichen Gründen für dieses Jahr absagen musste, freuen wir uns sehr darüber in diesem Jahr erstmalig die Sopranistin Victoria Kunze aus Bremerhaven auf unserer Bühne begrüßen zu dürfen.“, berichtet Rusnak über den talentierten Neuzugang. Eine Änderung gibt es seit dem letzten Jahr auch hinsichtlich der Uhrzeiten der Vorstellungen: Besonders dem „Publikum im besten Alter“, ergänzt Kreislandvolk Geschäftsführer Alexander Kasten, käme die Umstellung der Anfangszeiten zupass, wie sich an den Verkaufszahlen für die nunmehr zwei Nachmittagsvorstellungen am Samstag und Sonntag bemerkbar mache.

Ermöglicht wird die Konzertreihe auch durch die Unterstützung der Volksbank eG Wümme-Wieste, auf deren Website es die Tickets HIER zu erwerben gibt. Bis zum 02. Mai gibt es die Tickets noch zum Vorverkaufspreis von 36 EUR pro Ticket, danach steigt der Preis auf 39 EUR pro Ticket.

Termine:
Freitag, den 28.06.2024 Beginn: 18:00 Uhr
Samstag, den 29.06.2024 Beginn: 15:30 Uhr
Sonntag, den 30.06.2024 Beginn: 15:30 Uhr

07.04.2024
Aktionsbündnis verlässt „Dialogforum Wolf“

Inakzeptabler Umgang seitens Umweltminister Meyer / Konstruktive Mitarbeit unerwünscht

Die Mitgliedsverbände des Aktionsbündnisses aktives Wolfsmanagement kündigen nach einer Videokonferenz des „Dialogforums Weidetierhaltung und Wolf“ mit Umweltminister Christian Meyer an, die dortige Mitarbeit ruhen zu lassen. „Wir haben Umweltminister Meyer schon vorab in einem Schreiben unseren Unmut bezüglich der bisherigen unzureichenden Bemühungen und Fortschritte im Umgang mit dem Wolf mitgeteilt. Wir zweifeln an der wahren Absicht, für unsere Weidetierhalter zeitnah Lösungen durchzusetzen, denn Ansätze hierzu haben wir seit Jahren geliefert. Die Missachtung unserer Mitarbeit seitens der Landesregierung sowie deren Umgang mit allen Gruppen, die im Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement vereint sind, lassen aktuell keinen anderen Schritt als ein Aussetzen der Mitarbeit zu“, erklärt hierzu der Sprecher des Aktionsbündnisses und Landvolk-Vizepräsident, Jörn Ehlers.

Seit Jahren warten Niedersachsens Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter auf praxisnahe Lösungen im Umgang mit dem Wolf. In dem Schreiben, das im Februar an den zuständigen Umweltminister Meyer ging, kritisieren sie den schleppenden und intransparenten Prozess und bezweifeln insgesamt die Handlungsfähigkeit des Dialogforums Wolf, hier zeitnah Lösungen zum schnellen Abschuss des Wolfes und zur Finanzierung des Herdenschutzes zu liefern. „Ob Pferdehalter, Rinderhalter, Schäfer, Ziegen- und Wildtierhalter – alle haben auf ihrer Ebene schon sehr viel Zeit investiert. Der Frust ist groß, vor allem über den Umgang. Alles, was uns hier erzählt wird, ist vorher nicht mit den Arbeitsgruppen besprochen worden. Der Output insgesamt lässt sehr zu wünschen übrig“, fasst Ehlers die Gründe zusammen. Viele Fragen seien bis heute vom Ministerium unbeantwortet geblieben.

51 Rudel Wölfe in Niedersachsen sorgen weiterhin für Angst und Schrecken bei den Weidetierhalterinnen und Weidetierhaltern, Tendenz steigend – ohne Aussicht auf Besserung. Die in den Foren erarbeitete Variante des regional differenzierten Wolfsmanagements, das den Weidetierhalterinnen und Weidetierhaltern vom Umweltminister immer als rechtssicher vorgestellt wurde, ist auf einmal nicht mehr rechtssicher und darf nicht angewendet werden. „Wir drehen uns weiter im Kreis, werden weiter hingehalten, nichts passiert“, zeigt Ehlers auf. Es sei zudem schade, wenn während des Dialogs das Ergebnis darüber an die Presse gegeben werde. „Das ist schon lange kein Dialog mehr“, wertet das Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement.

„Die vom Umweltminister verkündete „Schnellabschussregelung“ weist offene Fragen auf – so findet beispielsweise eine Beteiligung der Jägerschaft im Vorfeld solcher Maßnahmen nicht statt. Die dem Umweltministerium nachgeordnete Behörde, das NLWKN, zieht nach wenigen Tagen die Abschussgenehmigung in der Region Hannover wieder zurück, obwohl das Verwaltungsgericht Oldenburg als auch das Oberverwaltungsgericht Lüneburg erste Eilanträge gegen diese Abschussgenehmigung zurückgewiesen hatten. Allein diese Umstände und dieses Vorgehen zeigen die Fragwürdigkeit des bisherigen Dialogforums auf und lassen vielmehr den Eindruck entstehen, es handele sich hierbei um ein reines Feigenblatt des Umweltministeriums. Dies ist nicht unser Anspruch an ein solch institutionalisiertes Dialogforum, und noch viel weniger wird es der Brisanz der Konfliktlage in Niedersachsen gerecht“, erklärt Ernst-Dieter Meinecke, stellvertretender Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen, ergänzend zu den Gründen des Ruhelassens der Mitarbeit.

04.04.2024
EU-Umfrage zum Verwaltungsaufwand von Landwirten

Landvolk ruft Bauern auf, kurzfristig bis zum 8. April online teilzunehmen

Noch bis zum 8. April können Landwirte an einer Umfrage der Europäischen Kommission zur Verringerung des Verwaltungsaufwands von Landwirtinnen und Landwirten teilnehmen. „Die Kommission möchte hierzu die Ansichten der Landwirtinnen und Landwirte der EU wissen. Hier sollten unsere Landwirtinnen und Landwirte schnell noch die Gelegenheit nutzen und die kurzen Fragen, die auf Deutsch umgestellt werden können, beantworten, um unseren immensen Verwaltungs- und Dokumentationsaufwand in der Landwirtschaft zu belegen“, ruft Holger Hennies – als DBV-Vize- und Landvolkpräsident – nochmals zur Teilnahme an der EU-Umfrage auf.

Die aus kurzen Fragen bestehende Online-Umfrage steht für alle Amtssprachen der EU zur Verfügung. Oben rechts kann gleich zu Beginn der Online-Umfrage die Sprache ausgewählt werden. „Das sind wichtige 20 Minuten, die wir Landwirte hier investieren sollten. Länger dauert die Umfrage nicht“, zeigt Hennies auf. Schließlich sei es genau das, wofür die Bauern in den vergangenen Monaten auf die Straße gegangen sind. Ziel der Umfrage sei zu verstehen, welche Verfahren und Vorschriften im Zusammenhang mit der finanziellen Unterstützung im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und anderen EU-Vorschriften für Lebensmittel und Landwirtschaft in der EU eine Belastung für die Landwirtinnen und Landwirte darstellen.

Die ersten acht Fragen sind Angaben zur Person sowie zur Ausrichtung und zur Größe des landwirtschaftlichen Betriebs. Beim zweiten Fragen-Komplex geht es um die Komplexität im Allgemeinen, zu Zahlungen, zum Verständnis, zu Vorschriften und zu Verfahren bzw. Vorgängen. Welche Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Anforderungen gemäß dem guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand (GLÖZ) oder andere Umwelt- oder Hygienevorschriften existieren, wird hier ebenfalls nachgefragt. Auch Fragen zu den GAP-Beihilfeanträgen sowie zur Art und Weise der Erhebung und Erfassung von Betriebsdaten sind Gegenstand der Online-Umfrage.

„Wir hoffen, dass diese Umfrageergebnisse dazu beitragen werden, den von uns geforderten Bürokratieabbau zu untermauern. Dann haben die Politiker die wichtigsten Problemquellen schwarz auf weiß und, weil die Ergebnisse dieser Umfrage schon im Herbst 2024 als Teil einer detaillierten Analyse veröffentlicht werden sollen, müssen dann zeitnah gezielte Abbau-Maßnahmen auf den Weg bringen“, sieht Hennies diese Umfrage auch als einen Erfolg der Bauerndemos.

03.04.2024
Milchhof Reeßum KG gewinnt „Silberne Olga 2023“ & „Klima-Sonderpreis 2023“

Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen und Ehrengäste übergeben Hofschild

Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN) hat gestern, am 2. April 2024, im Rahmen einer Feierstunde auf dem Milchhof Reeßum ein repräsentatives Hofschild übergeben und aufgehängt. Dieses ist die sichtbare Auszeichnung für den Milchkuhbetrieb, der es auf einen hervorragenden zweiten Platz unter den rund 7.800 Milcherzeugern in Niedersachsen geschafft hatte. Die Milchwirtschaft im Landkreis Rotenburg (Wümme) kann sich freuen: Marina Lindhorst-Cordes und Frank Cordes aus Reeßum dürfen sich gemeinsam mit den KG-Partnern zu den „Besten Milcherzeugern Niedersachsens 2023“ zählen. Sie erhielten bereits im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Dezember 2023 von den Vorsitzenden der LVN, Jan Heusmann und Weert Baack, sowie von Dr. Holger Hennies, Niedersächsischer Landvolkpräsident, die „Silberne Olga 2023“ und einen Geldpreis in Höhe von 2.000 Euro. Außerdem konnte sich die Milchhof Reeßum KG über die Verleihung des „Niedersächsischen Klima-Sonderpreises 2023“ freuen. Dieser Preis honoriert herausragende Aktivitäten niedersächsischer Milchbauernhöfe im Bereich Klimaschutz. Gestern am 02. April 2024 fand die offizielle Feier auf dem Hof statt.

Die Milchhof Reeßum KG, die seit vier Generationen in Familienbesitz ist, zeichnet sich durch ihre sorgfältige Betriebsführung und das hohe Maß an Tierwohl aus. Durch intensive Kuhbetreuung und eine sehr gute Kreislaufwirtschaft hat der Hof sehr gute Maßstäbe gesetzt. Diese herausragende Leistung wurde durch optimierte Milchleistung, effiziente Eiweißfütterung und das Vergären frischer Gülle erreicht Neben der hervorragenden Betriebsführung wurden auch die gute Teamarbeit der Mitarbeiter und die Nutzung vielfältiger Weiterbildungsprogramme positiv hervorgehoben. Diese Aspekte tragen wesentlich zur Nachhaltigkeit und Effizienz des Betriebs bei. Zusätzlich zur „Silbernen Olga“ wurde der Milchhof Reeßum KG der „Niedersächsische Klima-Sonderpreis“ verliehen. Die Jury begründete die Auszeichnung damit, dass der Milchhof in allen drei für den Sonderpreis entscheidenden Bereichen sehr stark aufgestellt sei: Das Ergebnis sei ein im Branchenvergleich sehr niedriger CO2-Fußabdruck pro Kilogramm erzeugter Milch. Der Betrieb habe klar das Ziel der Ressourcenschonung im Visier und setze dafür bereits in vielen Bereichen auf energiesparende Techniken, beispielsweise in der Stallbeleuchtung und der Milchkühlung. Er sei vorbildlich bei der Erzeugung regenerativer Energien: Die gesamte anfallende Gülle wird in der Biogasanlage verwertet. Zusätzlich ist die Einspeisung von Biomethan in Planung.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Bauer Gruppe und Geschäftsführer der Elsdorfer Molkerei und Feinkost GmbH, Heiko Modell, freut sich über den Milchlandpreis-Erfolg seines langjährigen Milchlieferanten. „Mit dem Milchhof Reeßum ehrt die LVN einen exzellent aufgestellten Betrieb”, so Modell. „Die KG-Partner betreiben ihren Hof mit großem Engagement und gezielten Investitionen in eine nachhaltige und zukunftsweisende Milcherzeugung. Teamarbeit wird großgeschrieben, der Betrieb wird mit viel Leidenschaft und großem unternehmerischen Geschick geführt”, sagt Heiko Modell über den Milchhof Reeßum. „Wir sind stolz darauf, dass der Hof es auf den zweiten Platz des Milchlandpreises geschafft hat. Darüber hinaus gratulieren wir dem Betrieb zur Top-Auszeichnung mit dem Niedersächsischen Klima-Sonderpreis.“

Die Milchhof Reeßum KG bewirtschaftet in Reeßum einen 438 Hektar großen Betrieb, davon 202 Hektar Grünland. Auf dem Hof werden 770 Milchkühe und 600 weibliche Nachzuchttiere gehalten. Die Herde erbringt eine hervorragende Milchleistung von rund 13.500 Kilogramm pro Kuh und Jahr. Die Milch wird an die Elsdorfer Molkerei und Feinkost GmbH geliefert. Der Hof in Reeßum existiert bereits seit 400 Jahren und befindet sich seit vier Generationen im Besitz der Familie Cordes. Frank Cordes übernahm ihn 1995 von seinen Eltern, 2011 wurde die Milchhof Reeßum KG gegründet. Die Milchhof Reeßum KG im Video-Portrait gibt es HIER.

Die niedersächsische Milchwirtschaft hat am 8. Dezember 2023 die besten elf ihrer insgesamt rund 7.800 Milchbauern mit dem „Milchlandpreis 2023“ geehrt. Rund 150 Gäste nahmen an der Preisverleihung teil, die in der Wandelhalle in Bad Zwischenahn durchgeführt wurde. Die elf nominierten Betriebe wurden im Rahmen der Veranstaltung jeweils mit einem Video-Hofportrait vorgestellt. Viele Interessierte verfolgten die Preisverleihung per Livestream im Internet. Die Auszeichnung ist nach Angaben der LVN als „Unternehmerpreis für nachhaltiges Wirtschaften“ konzipiert. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit der Wirtschaftsweise der einzelnen Betriebe prüft ein Gutachterteam nicht nur die Höfe sehr intensiv, sondern insbesondere auch deren Aktivitäten in den Bereichen Ökologie, Tierwohl, Soziales und Ökonomie. „Ziel ist es, jedes Jahr einen Milcherzeugerbetrieb als Preisträger der Goldenen Olga zu ermitteln und auszuzeichnen, der eine qualitativ hochwertige Rohmilch erzeugt, zudem hervorragend wirtschaftet und sich durch einen besonders verantwortungsbewussten Umgang mit seinen Tieren, der Umwelt und den auf dem Hof arbeitenden Menschen hervorhebt“, so die LVN in der Ausschreibung zum Wettbewerb.

Das Besondere am Milchlandpreis-Wettbewerb ist, dass sich die ausgezeichneten Milchkuhhalter nach ihrer Bewerbung einem mehrstufigen Beurteilungsverfahren unterzogen haben. Die Beurteilung der Kandidaten durch eine Fachjury richtet sich dabei grundsätzlich nicht nur nach den erreichten Zielen, sondern auch nach der Systematik der Umsetzung von Maßnahmen und der Planung von zukünftigen Schritten. Basis für die Beurteilung sind die vier Säulen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie, Tierwohl und Soziales. Es geht zum Beispiel um den gesamten Bereich des Herdenmanagements mit Fütterung, Tierhaltung und Tiergesundheit. Ebenso wichtig sind beim Milchlandpreis auch die betriebswirtschaftliche Beurteilung des Hofes aufgrund der Betriebsergebnisse sowie die Bereitschaft der Betriebsleiter zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung. Damit wählt die LVN einen ganzheitlichen Ansatz in der Beurteilung, der bei der Vergabe derartiger Preise einzigartig ist. Prämiert wurden somit die Top-Milcherzeuger Niedersachsens.

02.04.2024
Bienenfreundlicher Landwirt werden

und kostenloses Aktionspaket sichern

Mit der Aktion „Bienenfreundlicher Landwirt“ unserer Imageinitiative „Eure Landwirte – Echt grün e.V.“ möchten wir ein deutliches Zeichen setzten, dass wir Landwirtinnen und Landwirte uns für den Erhalt der Natur und Artenvielfalt stark machen. Auch in diesem Jahr hoffen wir dabei auf Eure tatkräftige Unterstützung und eine rege Teilnahme an der Aktion. Unseren Mitgliedern stellen wir für die Außenkommunikation im Rahmen der Aktion ein kostenloses Aktionspaket zur Verfügung. Hierfür übersenden wir Euch nach erfolgreicher Anmeldung einen entsprechenden Gutscheincode für den Online-Shop unserer Initiative. Dort können dann im Gutscheinwert die Aktionsmaterialien beliebig auswählt werden und versandkostenfrei nach Hause geliefert werden. Für Rückfragen wendet Euch gerne an Wanja Sievers (E-Mail: sievers@landvolk-row-ver.de / Telefon: 04261 6303 102).

Durch die Vielseitigkeit der Maßnahmen ist die Teilnahme meist einfacher als Gedacht. Denn oftmals sind es eben die kleinen Dinge wie naturbelassene Unkrautecken, mehrjährige Sandhaufen oder rottendes Altholz, die den Insekten einen großen Mehrwert bieten. Um sicherzustellen, dass das angedachte Konzept den Wildinsekten auch tatsächlich hilft, wurden gemeinsam mit dem Bieneninstitut Celle unterschiedliche Ansätze ausgearbeitet. Es entstand ein abwechslungsreicher Maßnahmenkatalog der sich in vier Kategorien aufteilt: Maßnahmen auf der Hofstelle, auf den Ackerflächen, Anstrengungen auf Grünland und die Kooperation mit Imkerinnen und Imkern, Jägerinnen und Jägern oder Umweltschutzvereinen. Durch die Vergabe von Punkten werden die einzelnen Maßnahmen, je nach Intensität ihrer Wirkung, bewertet. Höfe, die mindestens fünf Punkte in zwei Kategorien auf dem Maßnahmenblatt sammeln, qualifizieren sich für die Teilnahme an der Aktion „Bienenfreundlicher Landwirt 2024“.

HIER könnt ihr Euch direkt zur Aktion anmelden.

26.03.2024
Änderung der EnSTransV

Energiesteuer- und Stromsteuer-Transparenzverordnung

Die Antragssteller und Antragstellerinnen auf eine Steuerentlastung nach § 57 EnergieStG (unter anderem Agrardieselentlastung) wurden im vergangenen Jahr darüber informiert, dass bei in der Primärerzeugung landwirtschaftlicher Erzeugnisse tätigen Begünstigten nach § 2 Absatz 7 EnSTransV eine Erklärung abzugeben ist, wenn die Höhe der Steuerentlastung nach § 57 EnergieStG im Kalenderjahr (2023) ein Aufkommen von mehr als 10.000 Euro beträgt.

Diese Grenze wurde nunmehr für 2023 (Meldejahr 2024) wieder auf den ursprünglichen Wert von 60.000 € festgesetzt.

Ab 2025 (Antragsjahr 2024) gilt dann die Erklärungspflicht ab einem Steuerentlastungsaufkommen von mehr als 10.000 Euro.

Weitere Informationen erhaltet Ihr HIER.

Aktuelles aus dem Landesverband

12.04.2024
Noch Plätze frei! Niederlande-Exkursion des Grünlandzentrums für Junglandwirte und Fachschüler
Milch und Rind

(LVN, Grünlandzentrum) Das Grünlandzentrum Niedersachsen Bremen bietet eine dreitägige Exkursion speziell für Junglandwirte und Fachschüler in die Niederlande für die Zeit vom 22.05.24 bis 24.05.24 an.

Die Kosten für diese Studienfahrt mit vielen interessanten Stationen belaufen sich auf 225 bis 300 Euro pro Person. Die Anmeldung ist bis zum 22.04.24 möglich. Die Plätze werden nach der Reihenfolge der Anmeldungen vergeben. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung befinden sich auf der Homepage des Gründlandzentrums unter

https://www.gruenlandzentrum.org/niederlande-exkursion-fuer-junglandwirte-2024/

12.04.2024
Rindermarkt: Produktion von Rindfleisch leicht steigend
Milch und Rind

(AMI) Besonders im Jahr 2022 war zuletzt eine rückläufige Produktion von Rindfleisch zu beobachten. In den vorläufigen Zahlen für die erzeugte Menge im Jahr 2023 und in der Schätzung für das laufende deutet sich eine geringfügige Erhöhung an.

Diese Entwicklung ist weniger auf größere Schlachtzahlen, sondern auf gestiegene Schlachtgewichte zurückzuführen. Im Außenhandel werden bei den Einfuhren leicht verringerte Aktivitäten prognostiziert. Dennoch bleibt Deutschland bei der Versorgung mit Edelteilen auf Importe angewiesen. Die Ausfuhren dürften sich wegen der nur geringen Erhöhung der Erzeugung stabil entwickeln. Als die wichtigsten Abnehmerländer für deutsches Rindfleisch sind die Niederlande, Frankreich und Italien zu nennen. Der Verbrauch von Rindfleisch dürfte sich bis 2024 auf 8,9 kg pro Kopf und Jahr leicht verringern. Eine größere Steigerung des Konsums wurde durch das hohe Preisniveau bei gleichzeitig größeren Inflationsraten ausgebremst. Der Verbraucher griff dann stärker bei preisgünstigeren Fleischarten zu. 

12.04.2024
QM-Nachhaltigkeitsmodul im Wandel
Milch und Rind

(DBV) Im Herbst 2023 startete das Nachhaltigkeitsmodul des QM-Milch e.V. in einen Innovationsprozess. Im Zentrum steht die Frage, wie es gelingen kann, steigenden Nachhaltigkeitsanforderungen gerecht zu werden und wie das QM-Nachhaltigkeitsmodul einen Beitrag leistet. Lesen Sie hierzu die PM des QM-Milch e.V.

12.04.2024
Initiative Milch stellt Lernangebote vor
Milch und Rind


(DBV) Wie und wo entstehen unsere Lebensmittel? Wie leben und arbeiten Landwirtinnen und Landwirte auf dem Hof? Was passiert mit der Milch, sobald sie den Betrieb verlässt? Der Wissenstransfer ist ein wichtiges Anliegen der Initiative Milch (IM). In einem Beitrag hat die IM bestehende interaktive und moderne Lernangebote verschiedener Träger zusammengestellt und gibt einen Überblick. Die zahlreichen Formate vermitteln praxisnah und verständlich Wissenswertes rund um die Milcherzeugun

12.04.2024
DBV-Veranstaltung: Tag des offenen Hofes 2024
Milch und Rind

(DBV) Landwirtschaft zeigen, wie sie wirklich ist. Darum geht es beim bundesweiten Tag des offenen Hofes am Wochenende des 8. und 9. Juni 2024. Die bundesweite Eröffnung findet in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz statt. Für alle, die sich beteiligen möchten, stellt der DBV als Veranstalter Hofpakete zusammen, welche die Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. Eine Beteiligung am Tag des offenen Hofes kann dabei ganz unterschiedlich gestaltet werden. In der DBV-Mitteilung (oben verlinkt) finden Sie weiterführende Informationen, den Link zum Instagram-Auftritt sowie eine Liste Ihrer Ansprechpartner vor Ort in den Landesbauern-, LandFrauen- oder Landjugendverbänden.

12.04.2024
Milchmarkt
Milch und Rind

(AMI, ZMB) Der saisonal typische Anstieg des Milchaufkommens wurde in der 13. KW unterbrochen. Die Milchanlieferung lag mit -0,2% unter der Vorwoche. Damit reduzierte sich der Abstand zur Vorjahreswoche auf +0,7%. Aufgrund der relativ warmen Witterung Anfang April erhielt die Nachfrage nach dem weißen Sortiment zusätzliche Impulse. Am Buttermarkt ist eine gute Nachfrage zu beobachten, welche mit Blick auf die Spargelernte insbesondere für die abgepackte Butter als weiter anhaltend eingeschätzt wird. Die Preise entwickeln sich stabil bis fester mit leicht angehobenen Blockbutternotierungen.

Der Schnittkäsemarkt zeigt sich ausgeglichen. Die Lagerbestände sind anhaltend jung und niedrig. Die Nachfrage aus dem Inland von LEH, Industrie und Food Service ist zufriedenstellend, ebenso der Export nach Südeuropa und in Drittländer. Die Preise tendieren seitwärts; z.T. uneinheitlich. Die Pulvermärkte sind derzeit ruhiger; es wird allerdings eine Belebung mit dem Ende des Ramadans erwartet. Die Preise für MMP und VMP sind stabil, für MP uneinheitlich.

12.04.2024
Paris: Kaum große Weizenimporteure am Markt
Pflanzen

Große Importeure aus Nordafrika oder dem Nahen Osten hielten sich aufgrund des Fastenmonats Ramadan vom Markt fern. Unterdessen stützten mögliche Ausfuhrbeschränkungen Russlands die Notierungen.

Meldungen aus der Schwarzmeerregion zeigten in den vorangegangenen Handelstagen Kurswirkung. Das Kriegsgeschehen in der Ukraine wie auch mögliche Exportverzögerungen Russlands stehen dabei im Mittelpunkt. Marktteilnehmer berichten von Verzögerungen bei der Ausstellung von Pflanzengesundheitszeugnissen russischer Behörden, die für Exporte notwendig sind. Daher stiegen die Weizenkurse, da auf Verzögerungen und vorübergehenden Ausfuhrstopps Russlands spekuliert wurde – allerdings nur kurzzeitig, denn das Beratungsunternehmen SovEcon meldete, dass es bis zum Ende der laufenden Saison keine wesentlichen Ausfuhreinschränkungen geben wird. Zudem laufen die russischen Weizenexporte trotz Frachtverzögerungen ungebremst flott.
Ungünstige Witterungsbedingungen auf der Nordhalbkugel konnten ebenfalls stützende Wirkung entfalten. Die Feldkulturen befinden sich derzeit in einem empfindlichen Zustand, hierbei wirkt die Trockenheit in Teilen der USA und Schwarzmeerregion sowie kräftige Niederschläge in Frankreich keineswegs ertragsfördernd. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Bedingungen auf die Kulturen auswirken wird.
Unterdessen ist am Exportmarkt kaum etwas los. Internationales Kaufinteresse hält sich in Grenzen. Viele große Getreideimporteure aus Nordafrika oder dem Nahen Osten halten sich in der laufenden Handelswoche aufgrund des muslimischen Fastenmonats Ramadan und des anschließenden Zuckerfestes dem Markt fern. Die Meldung, dass Tunesien rund 50.000 t Weizen aus der Schwarzmeerregion gekauft hat, unterstreicht den harten Wettbewerb am Exportmarkt. Hierbei schmälert der feste Euro das Kaufinteresse an EU-Getreide zusätzlich.

12.04.2024
Handel am Getreidemarkt rückt in den Hintergrund
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Schwindende Nachfrage der Verarbeiter, unattraktive Gebote für die Erzeuger und drängende Feldarbeiten bremsen die Handelsaktivitäten für prompte Brotweizenpartien, aber auch Vorkontrakte sind seltener gefragt.

An den Terminbörsen geht es für Weizen weiterhin aufwärts, was sich am deutlichsten in den bereits knapper werdenden Qualitätsgetreidepreisen widerspiegelt. So legt A-Weizen franko Hamburg innerhalb von 5 Handelstagen um 10 auf 223 EUR/t zu und zeigt so auch das aufkeimende Interesse an Exportpartien. Immerhin läuft das Geschäft weiter, wenn auch gedämpft und die Vorräte in der Landwirtschaft werden jetzt insbesondere für qualitativ hochwertige Partien lückiger. Brotweizen und Brotroggen zeigen am Kassamarkt indes nur das Plus, welches auch Paris notiert. So legt Brotweizen franko Niederrhein, Westfalen oder Hamburg um 4 auf 203 bzw. 207 EUR/t zu. Damit hat sich in der Hafenstadt der Preisabstand zum Qualitätsweizen von 10 auf 16 EUR/t erhöht. Brotroggen verteuert sich um 3 auf 187 EUR/t franko Niederrein.
Die Umsätze am Inlandsmarkt sind indes sehr überschaubar. Mühlen zeigen sich gut versorgt und nehmen die vertraglich festgelegte Menge an und konzentrieren sich auf Lieferungen ex Ernte. Dafür ist momentan allerdings nicht viel Angebot am Markt. Der Erfassungshandel hat die Gebote für Kontraktware gesenkt und damit ist das Geschäft für Erzeuger unattraktiv. Außerdem haben Landwirte derzeit vorrangig ihre Feldarbeit im Sinn.
Neben den Maßnahmen in den Winterungen, die teils aufgrund der Nässe nun verzögert endlich durchgeführt werden können, drängt die Aussaat. Die überdurchschnittlichen Temperaturen bei guter Wasserversorgung haben den Zeitpunkt nach vorne geschoben. Hinsichtlich der Vermarkung der Lagerbestände läuft sporadisch immer etwas, aber es wird immer wahrscheinlicher, dass Partien in die nächste Saison überlagert werden. Auch wenn sich der Preisaufschlag für Partien ex Ernte gegenüber Vorwoche etwas verringert hat, liegen die Gebote weiterhin über denen für prompte Ware. (Quelle: AMI)

12.04.2024
Feldarbeiten im Fokus des deutschen Rapsmarktes
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Das Auf und Ab an der Pariser Börse erschwert die Preisfindung am heimischen Markt. Allerdings bleiben die Umsätze hier ohnehin aktuell gering, denn die anstehenden Feldarbeiten dominieren aktuell das Tagesgeschehen.

Nachdem es zum Ende der 14. KW in Paris mit einem Tagesverlust von 12,25 EUR/t noch bergab ging, konnten sich die Rapsnotierungen kurz darauf mit einem Plus von 9,75 EUR/t wieder merklich befestigen. Am 09.04.2024 schloss der Fronttermin Mai bei 448,25 EUR/t und damit trotz der starken Schwankungen rund 2,50 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Kurstreibende Impulse kamen dabei insbesondere vom festen Rohöl, welches die Attraktivität von Raps als Rohstoff in der Biodieselherstellung steigert, sowie der voraussichtlich kleineren EU-Rapserzeugung im kommenden Wirtschaftsjahr. Gedämpft wurde der Kursanstieg demgegenüber durch den festeren Euro, welcher die Attraktivität europäischer Partien auf dem Weltmarkt schmälert.

Im Zuge der festen Notierungen an der Pariser Börse werden auch die Offerten für Raps auf Großhandelsstufe angehoben. Franko Niederrhein sind für Partien der Ernte 2023 bis zu 455 EUR/t möglich und damit 3 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Für Partien der Ernte 2024 sind mit 454 rund 2 EUR/t mehr im Gespräch. Auch franko Hamburg werden die Großhandelspreise nach oben korrigiert. So werden hier zur Lieferung ab August mit 444 EUR/t ebenfalls rund 4 EUR/t mehr in Aussicht gestellt. Die Prämien bleiben dabei jeweils unverändert. Indes bleibt die Handelsaktivität nach der verkürzten Osterwoche auch weiterhin ruhig. Während Mitte März noch Partien der Ernte 2023 und 2024 rege gehandelt wurden, agieren Marktteilnehmer nun wieder etwas zurückhaltender und warten die weitere Preisentwicklung ab. So bleibt der Anteil der bereits vertraglich gebundenen Partien der Ernte 2024 ungewöhnlich gering.

Ein anderes Bild zeigt sich indes auf Erzeugerebene. Auch wenn hier im Mittel nahezu unverändert zur Vorwoche 408,70 (370-430) EUR/t gefordert werden, spiegeln die Preismeldungen der einzelnen Bundesländer das Auf und Ab am Terminmarkt wider. So werden beispielsweise aus Hessen rund 5,30 EUR/t mehr gefordert, während die Offerten in Bayern um 3,30 EUR/t zurückgenommen wurden. Für Vorkontrakte der Ernte 2024 werden mit 416 (396-439,50) EUR/t rund 0,50 EUR/t mehr erzielt. Vor diesem Hintergrund bleibt es aktuell ruhig am heimischen Markt. Ohnehin dominieren aktuell die anstehenden Feldarbeiten das Geschehen. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen der vergangenen Tage führten zu einem deutlichen Entwicklungsschub. In den bereits blühenden Rapsfeldern tummeln sich zudem die Käfer, welche derzeit intensiv bekämpft werden. Dennoch sehen die Feldbestände größtenteils gut aus. (Quelle: AMI)

12.04.2024
Stabile Lage am Frühkartoffelmarkt
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Ab jetzt treffen aus Israel und Ägypten die Hauptmengen an Frühkartoffeln in Häfen ein. Fast alles wird sofort auf Kunden verteilt, heißt es. Die Branche erwartete eine erfolgreiche Saison wie im Vorjahr.

Noch sind Speisefrühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum in vielen Regionen Deutschlands in den Supermärkten ein umsatzschwacher Artikel. Ausnahmen gibt es vor allem in der Südhälfte. Seit einiger Zeit werden von Importeuren und Packern Vorräte für die künftige Vermarktung angelegt, sodass inzwischen jeglicher Nachfragezuwachs problemlos zu bedienen sein dürfte. Fast alle Marktbeteiligten schätzen die Lage sehr ausgeglichen ein. Man erwartet eine gute Nachfrage für die importierten Mengen, sodass sich an den Preisen nichts mehr ändern wird. Ägypter starten franko Abpacker bei knapp 80,00 EUR/dt und Israeli kommen auf bis zu 85,00 EUR/dt. Drillinge sind knapp und werden teils für bis zu 110,00 EUR/dt an die Aufbereiter verschickt.
Die meisten Frühkartoffelimporteure berichten davon, dass kaum Vorräte in Hafenlägern aufgebaut werden. Das Meiste geht sofort an die Kunden. Damit gibt es auch bisher so gut wie keine wirklich freien Mengen, über die später noch beim Preis verhandelt werden müsste. Das soll bei dem nun eintreffenden Hauptangebot aus Ägypten und Israel auch so bleiben. Von ausdisponiert für die gesamte erwartete Liefermengen ist sogar schon die Rede.
In Ägypten laufen Ernte und Verschiffung auf Hochtouren, auch wenn das Ende des Ramadans bis zum Wochenende wohl etwas gebremst hat. Bis etwa Ende April dürften aber die Exportmengen auf dem Wasser sein und auf die überall rege nachfragende Kundschaft in ganz Europa verteilt werden. Israels Kartoffelernte läuft ebenfalls aus Hochtouren. Es werden dank günstiger Winterwitterung hohe Erträge und gute Qualitäten aus dem Boden gehoben – mehr und besser als im Vorjahr. Noch etwa 2 Wochen lang wird die Winterernte geborgen, dann geht es nahtlos in die sogenannte „Spring crop“ über. Letztgenannte wird viele backfähige Übergrößen für den britischen Markt stellen, der einen noch größeren Bedarf als im schon lebhaften Vorjahr angemeldet hat. (Quelle: AMI)