Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

15.04.2024
Nährstoffbericht

Niedersachsens Landwirte haben die Ziele längst erreicht

Wie schon im Nährstoffbericht für 2021/2022 ist auch im heute vorgestellten aktuellen Bericht zu erkennen, dass die Düngeverordnung von 2017 sowie ihre Verschärfung im Jahr 2020 deutliche Wirkung zeigen. „Nahezu überall in Niedersachsen hat sich das Stickstoff-Düngesaldo enorm verringert. Der Einsatz von mineralischem Dünger wurde mit minus 56 Prozent um weit mehr als die von der EU-Kommission geforderten minus 20 Prozent gesenkt, die Stickstoff-Bilanzüberschüsse gar um minus 90 Prozent; gefordert sind minus 50 Prozent bis 2030. Unsere Landwirte haben ihre Hausaufgaben bereits erledigt; die Zielvorgaben der Farm to Fork-Strategie für 2030 wurden deutlich übererfüllt. In den sogenannten ‚Roten Gebieten‘ ist die Grenze des Machbaren bereits überschritten. Hier muss 20 Prozent unterhalb des Bedarfs der Pflanze gedüngt werden, dies führt inzwischen vielerorts zu spürbaren Qualitätsverschlechterungen und zu Ertragsrückgängen“, erklärte Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies.

Der Absatz von Mineraldünger hat sich in Niedersachsen im Berichtsjahr 22/23 auf 141.614 Tonnen verringert. „Das ist gegenüber 2014/2015 ein Rückgang von 56 Prozent“, erläuterte Hennies. Besonders hervorzuheben ist, dass die Stickstoff-Flächenbilanz sich seit der Trendwende 2015 weiter positiv entwickelt und einen historisch niedrigen Wert von 6 Kilogramm Stickstoff je Hektar (kg/ha) erreicht hat. Damit haben sich die umweltrelevanten Emissionen aus der Landwirtschaft enorm verringert.

„Trotzdem soll in Deutschland mit der Stoffstrombilanz eine weitere Bürokratie- und Doppelregulierungsebene eingeführt werden“, bemängelte Hennies den Aktionismus der Politik. Er forderte eine deutliche Verschlankung des aktuellen Düngerechts mit eindeutigen Zielvorgaben für die Betriebe und viel weniger überzogenen Handlungs- und Dokumentationsvorschriften, damit Landwirtinnen und Landwirte ihren eigentlichen Aufgaben nachgehen können, anstatt im Büro zu sitzen.

11.04.2024
Neuer Newsletter zum SuedLink-Bau

für den nördlichen Landkreis Rotenburg

Um während des SuedLink-Baus alle Interessierten schnell, zeitnah und leicht zu informieren, erscheint ab sofort ein neuer E-Mail-Newsletter für den nördlichen Landkreis Rotenburg.

Dieser Planfeststellungsabschnitt A4 wurde Mitte März von der Bundesnetzagentur genehmigt. Ab Mitte April beginnt in der Samtgemeinde Zeven der eigentliche SuedLink-Bau mit der Einrichtung von Bauflächen und mit Horizontalbohrungen.

Der neue Newsletter soll insbesondere darüber informieren, welche SuedLink-Baustellen an welchen Orten stattfinden und welche Auswirkungen die SuedLink-Aktivitäten auf Nachbarn und Öffentlichkeit haben.

Die erste Ausgabe gibt es HIER. Zu abonnieren ist der Newsletter für Abschnitt A4 HIER.

09.04.2024
Europa und Landwirtschaft

Vorstand trifft Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments

In diesem Jahr stehen Europawahlenan. Grund genug, dass sich unsere beiden Vorstandsmitglieder Christian_Intemann und Lars Ruschmeyer mit dem amtierenden Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments Jan-Christoph Oetjen (FDP) treffen. Dieser hatte - nachdem er zu unserer kurzfristig einberufenen Mitgliederversammlung keine Zeit hatte - um einen alternativen Gesprächstermin gebeten. Letzten Samstag trafen sich die drei daher auf dem Betrieb von Lars Ruschmeyer in Horstedt und sprachen vor allem über eines: Die Anzahl an europäischen Auflagen die den landwirtschaftlichen Praxisalltag überschwemmen. Mehr dazu in der kommenden Mitgliederzeitung.

09.04.2024
Die Erfolgsgeschichte von Oper & Operette auf dem Bauernhof setzt sich fort

Die Veranstalter freuen sich auf neue & altbekannte Gesichter

Anknüpfend an die Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahre veranstaltet der Kreisverband Rotenburg-Verden des Niedersächsischen Landvolkes vom 28.06. bis zum 30.06.2024 in diesem Jahr zum zweiundzwanzigsten Mal die klassische Konzertreihe Oper und Operette auf dem so Bauernhof. Durch den einzigartigen Genuss klassischer Musik im bezaubernden, ländlichem Ambiente sollen auch die Stadt- und Landbevölkerung näher zueinander gebracht und in dem kulturellen Erlebnis verbunden werden. Dass klassische Musik und ein Bauernhof zwei Begriffe sind, die sich nicht automatisch ausschließen, wird den Liebhaberinnen und Liebhabern sommerlicher Konzerterlebnisse auf dem wunderschönen Hof der Familie Holsten in Waffensen (LK Rotenburg Wümme) jährlich aufs Neue bewiesen.

Nicht nur die Tatsache, dass die bisherigen Konzertreihen nahezu ausverkauft waren, belegt den Erfolg der Veranstaltung, sondern vor allem auch die künstlerische Qualität und die vom Landvolk und der Familie Holsten liebevoll geschaffene Atmosphäre. So ist es kein Wunder, dass sich über die Jahre ein treues Stammpublikum gefunden hat. Neben Kleingruppen, vornehmlich aus dem Radius mit bis zu einer Stunde Anfahrt, sind jedes Jahr auch Reisebusse aus Oldenburg, Uelzen oder Stade vertreten, „der älteste Besucher war im letzten Jahr 92“, weiß Sunnhild Holsten zu berichten. Doch auch neue Besucherinnen und Besucher sind selbstverständlich immer gern gesehen und herzlich Willkommen.

Bekannte Gesichter gibt es jedoch nicht nur unter der Besucherschaft, sondern auch überwiegend unter den Künstlerinnen und Künstlern. Tenor Daniel Kim und Bariton Piotr Prochera sind dem Stammpublikum ebenso „alte Bekannte“ wie Flötistin Arevik Khachatryan, Violinist und ehemaliger musikalischer & künstlerischer Leiter Wasilij Rusnak, aktueller musikalischer & künstlerischer Leiter Adrian Rusnak und Moderatorin Martina von Ahsen. „Nachdem unsere Sopranistin Nerita Pokvytyte leider aus persönlichen Gründen für dieses Jahr absagen musste, freuen wir uns sehr darüber in diesem Jahr erstmalig die Sopranistin Victoria Kunze aus Bremerhaven auf unserer Bühne begrüßen zu dürfen.“, berichtet Rusnak über den talentierten Neuzugang. Eine Änderung gibt es seit dem letzten Jahr auch hinsichtlich der Uhrzeiten der Vorstellungen: Besonders dem „Publikum im besten Alter“, ergänzt Kreislandvolk Geschäftsführer Alexander Kasten, käme die Umstellung der Anfangszeiten zupass, wie sich an den Verkaufszahlen für die nunmehr zwei Nachmittagsvorstellungen am Samstag und Sonntag bemerkbar mache.

Ermöglicht wird die Konzertreihe auch durch die Unterstützung der Volksbank eG Wümme-Wieste, auf deren Website es die Tickets HIER zu erwerben gibt. Bis zum 02. Mai gibt es die Tickets noch zum Vorverkaufspreis von 36 EUR pro Ticket, danach steigt der Preis auf 39 EUR pro Ticket.

Termine:
Freitag, den 28.06.2024 Beginn: 18:00 Uhr
Samstag, den 29.06.2024 Beginn: 15:30 Uhr
Sonntag, den 30.06.2024 Beginn: 15:30 Uhr

07.04.2024
Aktionsbündnis verlässt „Dialogforum Wolf“

Inakzeptabler Umgang seitens Umweltminister Meyer / Konstruktive Mitarbeit unerwünscht

Die Mitgliedsverbände des Aktionsbündnisses aktives Wolfsmanagement kündigen nach einer Videokonferenz des „Dialogforums Weidetierhaltung und Wolf“ mit Umweltminister Christian Meyer an, die dortige Mitarbeit ruhen zu lassen. „Wir haben Umweltminister Meyer schon vorab in einem Schreiben unseren Unmut bezüglich der bisherigen unzureichenden Bemühungen und Fortschritte im Umgang mit dem Wolf mitgeteilt. Wir zweifeln an der wahren Absicht, für unsere Weidetierhalter zeitnah Lösungen durchzusetzen, denn Ansätze hierzu haben wir seit Jahren geliefert. Die Missachtung unserer Mitarbeit seitens der Landesregierung sowie deren Umgang mit allen Gruppen, die im Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement vereint sind, lassen aktuell keinen anderen Schritt als ein Aussetzen der Mitarbeit zu“, erklärt hierzu der Sprecher des Aktionsbündnisses und Landvolk-Vizepräsident, Jörn Ehlers.

Seit Jahren warten Niedersachsens Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter auf praxisnahe Lösungen im Umgang mit dem Wolf. In dem Schreiben, das im Februar an den zuständigen Umweltminister Meyer ging, kritisieren sie den schleppenden und intransparenten Prozess und bezweifeln insgesamt die Handlungsfähigkeit des Dialogforums Wolf, hier zeitnah Lösungen zum schnellen Abschuss des Wolfes und zur Finanzierung des Herdenschutzes zu liefern. „Ob Pferdehalter, Rinderhalter, Schäfer, Ziegen- und Wildtierhalter – alle haben auf ihrer Ebene schon sehr viel Zeit investiert. Der Frust ist groß, vor allem über den Umgang. Alles, was uns hier erzählt wird, ist vorher nicht mit den Arbeitsgruppen besprochen worden. Der Output insgesamt lässt sehr zu wünschen übrig“, fasst Ehlers die Gründe zusammen. Viele Fragen seien bis heute vom Ministerium unbeantwortet geblieben.

51 Rudel Wölfe in Niedersachsen sorgen weiterhin für Angst und Schrecken bei den Weidetierhalterinnen und Weidetierhaltern, Tendenz steigend – ohne Aussicht auf Besserung. Die in den Foren erarbeitete Variante des regional differenzierten Wolfsmanagements, das den Weidetierhalterinnen und Weidetierhaltern vom Umweltminister immer als rechtssicher vorgestellt wurde, ist auf einmal nicht mehr rechtssicher und darf nicht angewendet werden. „Wir drehen uns weiter im Kreis, werden weiter hingehalten, nichts passiert“, zeigt Ehlers auf. Es sei zudem schade, wenn während des Dialogs das Ergebnis darüber an die Presse gegeben werde. „Das ist schon lange kein Dialog mehr“, wertet das Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement.

„Die vom Umweltminister verkündete „Schnellabschussregelung“ weist offene Fragen auf – so findet beispielsweise eine Beteiligung der Jägerschaft im Vorfeld solcher Maßnahmen nicht statt. Die dem Umweltministerium nachgeordnete Behörde, das NLWKN, zieht nach wenigen Tagen die Abschussgenehmigung in der Region Hannover wieder zurück, obwohl das Verwaltungsgericht Oldenburg als auch das Oberverwaltungsgericht Lüneburg erste Eilanträge gegen diese Abschussgenehmigung zurückgewiesen hatten. Allein diese Umstände und dieses Vorgehen zeigen die Fragwürdigkeit des bisherigen Dialogforums auf und lassen vielmehr den Eindruck entstehen, es handele sich hierbei um ein reines Feigenblatt des Umweltministeriums. Dies ist nicht unser Anspruch an ein solch institutionalisiertes Dialogforum, und noch viel weniger wird es der Brisanz der Konfliktlage in Niedersachsen gerecht“, erklärt Ernst-Dieter Meinecke, stellvertretender Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen, ergänzend zu den Gründen des Ruhelassens der Mitarbeit.

04.04.2024
EU-Umfrage zum Verwaltungsaufwand von Landwirten

Landvolk ruft Bauern auf, kurzfristig bis zum 8. April online teilzunehmen

Noch bis zum 8. April können Landwirte an einer Umfrage der Europäischen Kommission zur Verringerung des Verwaltungsaufwands von Landwirtinnen und Landwirten teilnehmen. „Die Kommission möchte hierzu die Ansichten der Landwirtinnen und Landwirte der EU wissen. Hier sollten unsere Landwirtinnen und Landwirte schnell noch die Gelegenheit nutzen und die kurzen Fragen, die auf Deutsch umgestellt werden können, beantworten, um unseren immensen Verwaltungs- und Dokumentationsaufwand in der Landwirtschaft zu belegen“, ruft Holger Hennies – als DBV-Vize- und Landvolkpräsident – nochmals zur Teilnahme an der EU-Umfrage auf.

Die aus kurzen Fragen bestehende Online-Umfrage steht für alle Amtssprachen der EU zur Verfügung. Oben rechts kann gleich zu Beginn der Online-Umfrage die Sprache ausgewählt werden. „Das sind wichtige 20 Minuten, die wir Landwirte hier investieren sollten. Länger dauert die Umfrage nicht“, zeigt Hennies auf. Schließlich sei es genau das, wofür die Bauern in den vergangenen Monaten auf die Straße gegangen sind. Ziel der Umfrage sei zu verstehen, welche Verfahren und Vorschriften im Zusammenhang mit der finanziellen Unterstützung im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und anderen EU-Vorschriften für Lebensmittel und Landwirtschaft in der EU eine Belastung für die Landwirtinnen und Landwirte darstellen.

Die ersten acht Fragen sind Angaben zur Person sowie zur Ausrichtung und zur Größe des landwirtschaftlichen Betriebs. Beim zweiten Fragen-Komplex geht es um die Komplexität im Allgemeinen, zu Zahlungen, zum Verständnis, zu Vorschriften und zu Verfahren bzw. Vorgängen. Welche Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Anforderungen gemäß dem guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand (GLÖZ) oder andere Umwelt- oder Hygienevorschriften existieren, wird hier ebenfalls nachgefragt. Auch Fragen zu den GAP-Beihilfeanträgen sowie zur Art und Weise der Erhebung und Erfassung von Betriebsdaten sind Gegenstand der Online-Umfrage.

„Wir hoffen, dass diese Umfrageergebnisse dazu beitragen werden, den von uns geforderten Bürokratieabbau zu untermauern. Dann haben die Politiker die wichtigsten Problemquellen schwarz auf weiß und, weil die Ergebnisse dieser Umfrage schon im Herbst 2024 als Teil einer detaillierten Analyse veröffentlicht werden sollen, müssen dann zeitnah gezielte Abbau-Maßnahmen auf den Weg bringen“, sieht Hennies diese Umfrage auch als einen Erfolg der Bauerndemos.

03.04.2024
Milchhof Reeßum KG gewinnt „Silberne Olga 2023“ & „Klima-Sonderpreis 2023“

Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen und Ehrengäste übergeben Hofschild

Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN) hat gestern, am 2. April 2024, im Rahmen einer Feierstunde auf dem Milchhof Reeßum ein repräsentatives Hofschild übergeben und aufgehängt. Dieses ist die sichtbare Auszeichnung für den Milchkuhbetrieb, der es auf einen hervorragenden zweiten Platz unter den rund 7.800 Milcherzeugern in Niedersachsen geschafft hatte. Die Milchwirtschaft im Landkreis Rotenburg (Wümme) kann sich freuen: Marina Lindhorst-Cordes und Frank Cordes aus Reeßum dürfen sich gemeinsam mit den KG-Partnern zu den „Besten Milcherzeugern Niedersachsens 2023“ zählen. Sie erhielten bereits im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Dezember 2023 von den Vorsitzenden der LVN, Jan Heusmann und Weert Baack, sowie von Dr. Holger Hennies, Niedersächsischer Landvolkpräsident, die „Silberne Olga 2023“ und einen Geldpreis in Höhe von 2.000 Euro. Außerdem konnte sich die Milchhof Reeßum KG über die Verleihung des „Niedersächsischen Klima-Sonderpreises 2023“ freuen. Dieser Preis honoriert herausragende Aktivitäten niedersächsischer Milchbauernhöfe im Bereich Klimaschutz. Gestern am 02. April 2024 fand die offizielle Feier auf dem Hof statt.

Die Milchhof Reeßum KG, die seit vier Generationen in Familienbesitz ist, zeichnet sich durch ihre sorgfältige Betriebsführung und das hohe Maß an Tierwohl aus. Durch intensive Kuhbetreuung und eine sehr gute Kreislaufwirtschaft hat der Hof sehr gute Maßstäbe gesetzt. Diese herausragende Leistung wurde durch optimierte Milchleistung, effiziente Eiweißfütterung und das Vergären frischer Gülle erreicht Neben der hervorragenden Betriebsführung wurden auch die gute Teamarbeit der Mitarbeiter und die Nutzung vielfältiger Weiterbildungsprogramme positiv hervorgehoben. Diese Aspekte tragen wesentlich zur Nachhaltigkeit und Effizienz des Betriebs bei. Zusätzlich zur „Silbernen Olga“ wurde der Milchhof Reeßum KG der „Niedersächsische Klima-Sonderpreis“ verliehen. Die Jury begründete die Auszeichnung damit, dass der Milchhof in allen drei für den Sonderpreis entscheidenden Bereichen sehr stark aufgestellt sei: Das Ergebnis sei ein im Branchenvergleich sehr niedriger CO2-Fußabdruck pro Kilogramm erzeugter Milch. Der Betrieb habe klar das Ziel der Ressourcenschonung im Visier und setze dafür bereits in vielen Bereichen auf energiesparende Techniken, beispielsweise in der Stallbeleuchtung und der Milchkühlung. Er sei vorbildlich bei der Erzeugung regenerativer Energien: Die gesamte anfallende Gülle wird in der Biogasanlage verwertet. Zusätzlich ist die Einspeisung von Biomethan in Planung.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Bauer Gruppe und Geschäftsführer der Elsdorfer Molkerei und Feinkost GmbH, Heiko Modell, freut sich über den Milchlandpreis-Erfolg seines langjährigen Milchlieferanten. „Mit dem Milchhof Reeßum ehrt die LVN einen exzellent aufgestellten Betrieb”, so Modell. „Die KG-Partner betreiben ihren Hof mit großem Engagement und gezielten Investitionen in eine nachhaltige und zukunftsweisende Milcherzeugung. Teamarbeit wird großgeschrieben, der Betrieb wird mit viel Leidenschaft und großem unternehmerischen Geschick geführt”, sagt Heiko Modell über den Milchhof Reeßum. „Wir sind stolz darauf, dass der Hof es auf den zweiten Platz des Milchlandpreises geschafft hat. Darüber hinaus gratulieren wir dem Betrieb zur Top-Auszeichnung mit dem Niedersächsischen Klima-Sonderpreis.“

Die Milchhof Reeßum KG bewirtschaftet in Reeßum einen 438 Hektar großen Betrieb, davon 202 Hektar Grünland. Auf dem Hof werden 770 Milchkühe und 600 weibliche Nachzuchttiere gehalten. Die Herde erbringt eine hervorragende Milchleistung von rund 13.500 Kilogramm pro Kuh und Jahr. Die Milch wird an die Elsdorfer Molkerei und Feinkost GmbH geliefert. Der Hof in Reeßum existiert bereits seit 400 Jahren und befindet sich seit vier Generationen im Besitz der Familie Cordes. Frank Cordes übernahm ihn 1995 von seinen Eltern, 2011 wurde die Milchhof Reeßum KG gegründet. Die Milchhof Reeßum KG im Video-Portrait gibt es HIER.

Die niedersächsische Milchwirtschaft hat am 8. Dezember 2023 die besten elf ihrer insgesamt rund 7.800 Milchbauern mit dem „Milchlandpreis 2023“ geehrt. Rund 150 Gäste nahmen an der Preisverleihung teil, die in der Wandelhalle in Bad Zwischenahn durchgeführt wurde. Die elf nominierten Betriebe wurden im Rahmen der Veranstaltung jeweils mit einem Video-Hofportrait vorgestellt. Viele Interessierte verfolgten die Preisverleihung per Livestream im Internet. Die Auszeichnung ist nach Angaben der LVN als „Unternehmerpreis für nachhaltiges Wirtschaften“ konzipiert. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit der Wirtschaftsweise der einzelnen Betriebe prüft ein Gutachterteam nicht nur die Höfe sehr intensiv, sondern insbesondere auch deren Aktivitäten in den Bereichen Ökologie, Tierwohl, Soziales und Ökonomie. „Ziel ist es, jedes Jahr einen Milcherzeugerbetrieb als Preisträger der Goldenen Olga zu ermitteln und auszuzeichnen, der eine qualitativ hochwertige Rohmilch erzeugt, zudem hervorragend wirtschaftet und sich durch einen besonders verantwortungsbewussten Umgang mit seinen Tieren, der Umwelt und den auf dem Hof arbeitenden Menschen hervorhebt“, so die LVN in der Ausschreibung zum Wettbewerb.

Das Besondere am Milchlandpreis-Wettbewerb ist, dass sich die ausgezeichneten Milchkuhhalter nach ihrer Bewerbung einem mehrstufigen Beurteilungsverfahren unterzogen haben. Die Beurteilung der Kandidaten durch eine Fachjury richtet sich dabei grundsätzlich nicht nur nach den erreichten Zielen, sondern auch nach der Systematik der Umsetzung von Maßnahmen und der Planung von zukünftigen Schritten. Basis für die Beurteilung sind die vier Säulen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie, Tierwohl und Soziales. Es geht zum Beispiel um den gesamten Bereich des Herdenmanagements mit Fütterung, Tierhaltung und Tiergesundheit. Ebenso wichtig sind beim Milchlandpreis auch die betriebswirtschaftliche Beurteilung des Hofes aufgrund der Betriebsergebnisse sowie die Bereitschaft der Betriebsleiter zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung. Damit wählt die LVN einen ganzheitlichen Ansatz in der Beurteilung, der bei der Vergabe derartiger Preise einzigartig ist. Prämiert wurden somit die Top-Milcherzeuger Niedersachsens.

02.04.2024
Bienenfreundlicher Landwirt werden

und kostenloses Aktionspaket sichern

Mit der Aktion „Bienenfreundlicher Landwirt“ unserer Imageinitiative „Eure Landwirte – Echt grün e.V.“ möchten wir ein deutliches Zeichen setzten, dass wir Landwirtinnen und Landwirte uns für den Erhalt der Natur und Artenvielfalt stark machen. Auch in diesem Jahr hoffen wir dabei auf Eure tatkräftige Unterstützung und eine rege Teilnahme an der Aktion. Unseren Mitgliedern stellen wir für die Außenkommunikation im Rahmen der Aktion ein kostenloses Aktionspaket zur Verfügung. Hierfür übersenden wir Euch nach erfolgreicher Anmeldung einen entsprechenden Gutscheincode für den Online-Shop unserer Initiative. Dort können dann im Gutscheinwert die Aktionsmaterialien beliebig auswählt werden und versandkostenfrei nach Hause geliefert werden. Für Rückfragen wendet Euch gerne an Wanja Sievers (E-Mail: sievers@landvolk-row-ver.de / Telefon: 04261 6303 102).

Durch die Vielseitigkeit der Maßnahmen ist die Teilnahme meist einfacher als Gedacht. Denn oftmals sind es eben die kleinen Dinge wie naturbelassene Unkrautecken, mehrjährige Sandhaufen oder rottendes Altholz, die den Insekten einen großen Mehrwert bieten. Um sicherzustellen, dass das angedachte Konzept den Wildinsekten auch tatsächlich hilft, wurden gemeinsam mit dem Bieneninstitut Celle unterschiedliche Ansätze ausgearbeitet. Es entstand ein abwechslungsreicher Maßnahmenkatalog der sich in vier Kategorien aufteilt: Maßnahmen auf der Hofstelle, auf den Ackerflächen, Anstrengungen auf Grünland und die Kooperation mit Imkerinnen und Imkern, Jägerinnen und Jägern oder Umweltschutzvereinen. Durch die Vergabe von Punkten werden die einzelnen Maßnahmen, je nach Intensität ihrer Wirkung, bewertet. Höfe, die mindestens fünf Punkte in zwei Kategorien auf dem Maßnahmenblatt sammeln, qualifizieren sich für die Teilnahme an der Aktion „Bienenfreundlicher Landwirt 2024“.

HIER könnt ihr Euch direkt zur Aktion anmelden.

26.03.2024
Änderung der EnSTransV

Energiesteuer- und Stromsteuer-Transparenzverordnung

Die Antragssteller und Antragstellerinnen auf eine Steuerentlastung nach § 57 EnergieStG (unter anderem Agrardieselentlastung) wurden im vergangenen Jahr darüber informiert, dass bei in der Primärerzeugung landwirtschaftlicher Erzeugnisse tätigen Begünstigten nach § 2 Absatz 7 EnSTransV eine Erklärung abzugeben ist, wenn die Höhe der Steuerentlastung nach § 57 EnergieStG im Kalenderjahr (2023) ein Aufkommen von mehr als 10.000 Euro beträgt.

Diese Grenze wurde nunmehr für 2023 (Meldejahr 2024) wieder auf den ursprünglichen Wert von 60.000 € festgesetzt.

Ab 2025 (Antragsjahr 2024) gilt dann die Erklärungspflicht ab einem Steuerentlastungsaufkommen von mehr als 10.000 Euro.

Weitere Informationen erhaltet Ihr HIER.

20.03.2024
Neu im Vorstand

Lars Ruschmeyer & Anna Wagner-Puvogel stellen sich vor.

Vorstellung von Lars Ruschmeyer:
Moin, ich bin Lars Ruschmeyer aus Horstedt. Wir bewirtschaften hier einen Milchviehbetrieb mit rund 200 Milchkühen und den dazugehörigen Futterbau. Nach meiner Ausbildung zum Landwirt habe ich in Kiel Agrarwissenschaften studiert. Ehrenamt und Landwirtschaft sind mir besonders wichtig. Deshalb habe ich die letzten sechs Jahre die Interessen von Junglandwirtinnen und Junglandwirten im Agrarausschuss der Niedersächsischen Landjugend vertreten. Dieses Engagement möchte ich nun gerne im Landvolk fortführen. Meine Schwerpunktthemen sind dabei die Interessen von Junglandwirtinnen und Junglandwirten, die Milchviehhaltung sowie die Kommunikation zwischen Politik und Landwirtschaft.

Vorstellung von Anna Wagner-Puvogel:
Hallo, ich bin Anna Wagner-Puvogel. Ich komme aus Fischerhude und bewirtschafte dort mit meinem Vater einen Bio-Milchviehbetrieb mit weiblicher Nachzucht und Futterbau. Nach meinem Abitur habe ich mich für eine Ausbildung zur Ergotherapeutin entschieden, in diesem Bereich in verschiedenen Einrichtungen mehrere Jahre gearbeitet und den entsprechenden Studiengang nebenberuflich abgeschlossen. In meinem 30. Lebensjahr habe ich mich entschieden eine klassische landwirtschaftliche Ausbildung zu absolvieren, um in den elterlichen Milchviehbetrieb einzusteigen. Gemeinsam haben wir den Betrieb ab 2021 umgestellt und bewirtschaften seither nach Bioland-Richtlinien. Begleitend zur Umstellung habe ich den Meisterkurs in Rotenburg besucht und 2023 abgeschlossen. Neben der Landwirtschaft betreibe ich in Fischerhude einen kleinen Ponyreitbetrieb und engagiere mich als Volleyballtrainerin und als Beisitzerin im Vorstand des TSV Fischerhude-Quelkhorn. Im Landvolk möchte ich mich für eine zukunftsfähige Landwirtschaft in unserer Region einsetzen und durch Transparenz und Kommunikation das Verständnis in der Gesellschaft für unseren Berufsstand fördern.

Aktuelles aus dem Landesverband

02.04.2025
Dänische Schweinefleischexporte steigen wieder
Schwein

(AMI) Nach einem Rückgang der Schweinefleischexporte aus Dänemark 2023 stiegen diese im Folgejahr um 5 % auf rund 1,3 Mio. Tonnen. Deutschland wurde größter Abnehmer, während die Exporte nach China um 6 % sanken. Über die Hälfte der Ausfuhren gingen in die EU, wobei die innereuropäischen Lieferungen um über 10 % stiegen. Der Anstieg der Exporte hängt mit dem gewachsenen Schweinebestand zusammen, der nach einem Rückgang in den Jahren 2022 und 2023, im Jahr 2024 wieder stieg. Dies führte zu höheren Schlachtzahlen und einer gesteigerten Produktion.

02.04.2025
Versorgungsbilanz Fleisch: Schweinefleisch stagniert
Schwein

(BLE) Der Pro-Kopf-Fleischverzehr in Deutschland lag 2024 bei 53,2 kg und damit leicht über den Vorjahreswerten. Schweinefleisch liegt mit 28,4 kg pro Kopf immer noch auf Platz eins. Im Vergleich zu 2023 ging der Verzehr allerdings um 100 g zurück. Die Nettofleischproduktion in Deutschland ist erstmals seit langer Zeit wieder gestiegen, was zu erschwinglicheren Preisen beitrug. Sie wuchs um 1,4 % auf 7,3 Mio. Tonnen. Besonders deutlich war der Anstieg bei der Nettoerzeugung von Schweinefleisch, die um 1,9 % zunahm. Da die gesamte heimische Fleischerzeugung im Jahr 2024 stärker anstieg als der Verbrauch, erhöhte sich auch der Selbstversorgungsgrad bei Fleisch insgesamt von 119,5 % im Jahr 2023 auf 120,5 %. Beim Schweinefleisch konnte der Inlandsbedarf zu 134,6 % gedeckt werden. Allerdings liegt der Selbstversorgungsgrad bei besonders gefragten Teilstücken wie Filet oder Kotelett oft unter diesem Durchschnitt. Den vollständigen Jahresbericht finden Sie unter: www.bmel-statistik.de/fleisch

02.04.2025
ASP: Letztes Kerngebiet in Brandenburg aufgehoben
Schwein

Seit einem Jahr gab es im Kerngebiet 6 des Landkreises Spree-Neiße keinen Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Daher wurde das letzte der elf ursprünglichen Kerngebiete in Brandenburg aufgehoben. Der letzte ASP-Ausbruch bei Schwarzwild in diesem Gebiet wurde am 29. März 2024 nachgewiesen. Durch erfolgreiche Maßnahmen konnten das Kerngebiet und die umliegende Weiße Zone per Tierseuchenallgemeinverfügung aufgehoben werden, wodurch die bisherigen Nutzungsbeschränkungen, insbesondere für die Land- und Forstwirtschaft entfallen. Zur Überwachung der ASP-Freiheit werden weiterhin Fallwildsuche und Schwarzwildreduktion im Bereich des ehemaligen Kerngebietes 6 durchgeführt. 

In Brandenburg bestehen nun nur noch die von der EU vorgeschriebenen Sperrzonen I und II. Die Sperrzone II ist derzeit, abgesehen vom Schutzkorridor, nur in den Landkreisen Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz und Uckermark vorhanden. Der Schutzkorridor entlang der Landesgrenze bleibt essenziell, um infizierte Wildschweine fernzuhalten und den Bekämpfungserfolg zu sichern. Geschlossene Tore an Schutzzäunen sind dabei besonders wichtig.

02.04.2025
Tierhaltungskennzeichnungsgesetz: AMK fordert Fristverschiebung
Schwein

Die Agrarministerkonferenz (AMK) hat empfohlen, die Frist für das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz (THKG) auf den 1. Januar 2026 zu verschieben. Die geschäftsführende Bundesregierung soll bereits jetzt Schritte zur Fristverlängerung einleiten, da eine Umsetzung bis August 2025 laut Wirtschaftssignalen nicht realistisch sei. Durch die Verlängerung sollen bestehende Umsetzungsprobleme geklärt werden, ohne die geplante Tierwohlpolitik grundlegend zu ändern. Der Deutsche Bauernverband sieht in einer umgehenden Fristverschiebung eine sinnvolle und erforderliche Maßnahme. Die Zeit muss dann allerdings zügig für eine praxistaugliche Überarbeitung und einheitliche Umsetzung des Gesetzes genutzt werden. Fraglich ist allerdings, ob die Verschiebung der Frist um ein knappes halbes Jahr ausreicht, um die erforderlichen umfassenden Anpassungen in enger Abstimmung mit den Bundesländern vorzunehmen.

02.04.2025
BHV-1: Sperrzone im Kreis Borken (NRW) verlängert
Milch und Rind

(LK Borken, NRW) Das Bovine-Herpesvirus-Typ 1 (BHV-1) ist der Erreger einer ansteckenden Viruserkrankung der Rinder (IBR/IPV). Nach einem umfangreichen Sanierungsprogramm hat die gesamte Bundesrepublik Deutschland am 12.06.2017 von der Europäischen Union den Status als „amtlich anerkannt BHV-1 frei“ erhalten. Diese Anerkennung als amtlich anerkannt IBR/IPV-frei ist auch unter dem neu eingeführten EU-Tiergesundheitsrecht weiterhin gültig.

Der Status „IBR/IPV-frei“ ermöglicht es, Rinderbestände durch erweiterte Anforderungen an das Verbringen (sog. zusätzliche Garantien) besser vor Neuinfektionen mit dem bovinen Herpesvirus zu schützen. Der Handel mit anderen IBR/IPV-freien Regionen wird dadurch erleichtert.

Da in letzter Zeit vermehrt BHV-1 Ausbrüche im Nordkreis Borken zu verzeichnen sind, wurde Mitte des Jahres 2024 ein erweitertes Monitoring-Programm, in allen rinderhaltenden Betrieben, in fünf Gemeinden des Nordkreises Borken, durchgeführt. Im Rahmen dieser Untersuchungen sind weitere BHV-1 Ausbrüche in verschiedenen rinderhaltenden Betrieben, in der Gemeinde Heek und Teilen der Stadt Ahaus festgestellt worden.

Aufgrund dieses dynamischen Seuchengeschehens in dem o.g. Gebiet ist der Kreis Borken per Erlass vom Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MLV) angewiesen worden, Maßnahmen zu ergreifen, die das aktuelle Infektionsgeschehen unterbrechen.

Damit weiterhin der Status „amtlich anerkannt BHV-1 frei“ für den Kreis Borken erhalten bleibt, ist ab dem 01.10.2024 eine tierseuchenrechtlichen Allgemeinverfügung  „Zum Schutz gegen das BHV-1-Virus“ in Kraft getreten, die für alle rinderhaltenden Betriebe in der Gemeinde Heek und Teilen der Stadt Ahaus verpflichtend umzusetzen ist.

Kurz vor Ablauf der bisherigen Allgemeinverfügung zum 31. März 2025 wurden im Rahmen der angeordneten Untersuchungen weitere Infektionen in vier Betrieben innerhalb der Sperrzone festgestellt. Da die Gefahr der unkontrollierten Ausbreitung der Infektion in weitere Bestände zu groß ist, ist eine Verlängerung der Allgemeinverfügung (tritt in Kraft am 01.04.2025) mit den entsprechenden Maßnahmen unausweichlich.

Weitere Informationen zum BHV-1-Geschehen finden Sie hier: IBR/IPV bei Rindern (BHV1) – Kreis Borken und Rinderherpes | Verlängerung der BHV1-Sperrzonenregelung für Heek und Ammeln.

02.04.2025
Mehr Biosicherheit in Rinder haltenden Betrieben
Milch und Rind

Arbeitshilfe bietet Orientierung – Wichtiger Teil der Seuchenprävention

L P D – Insbesondere vor dem Hintergrund der jüngst nach Jahrzehnten wieder in Deutschland nachgewiesenen Maul- und Klauenseuche (MKS) machen die Niedersächsische Tierseuchenkasse und das Landvolk Niedersachsen auf ein neues Biosicherheitskonzept für Rinder haltende Betriebe aufmerksam. „Der Schutz der Tiere vor Krankheitserregern hat oberste Priorität. Das neue Konzept soll Rinderhaltern helfen, ihre Betriebe in puncto Biosicherheit noch besser aufzustellen“, erläutert Felix Müller, Vorsitzender des Kreislandvolkverbandes Ammerland und selbst Bullenmäster. „Damit es auch weiterhin keine Seuchenausbrüche in Niedersachsen gibt, ist es wichtig, die Biosicherheitsmaßnahmen in allen tierhaltenden Betrieben hochzufahren“, bekräftigt Müller, der an dem Konzept mitgearbeitet hat.

Die Halter sind gesetzlich zu Biosicherheitsmaßnahmen verpflichtet. Diese müssen überprüft und unbedingt eingehalten werden. „Nur so können auch Entschädigungsleistungen im Tierseuchenfall in vollem Maße in Anspruch genommen werden“, ergänzt Jörn Ehlers, Vizepräsident des Landvolks und Vorstandsvorsitzender der Tierseuchenkasse.

Um den Anforderungen des seit 2021 geltenden Tiergesundheitsrechts der Europäischen Union (EU) gerecht zu werden, wurde auf Initiative der TSK und des Landesbauernverbands die Arbeitsgruppe „Biosicherheit in Rinderhaltungen“ gegründet – analog zu den Tierarten Schwein und Geflügel. Ziel der 21 am Konzept beteiligten Institutionen war es, eine Arbeitshilfe für Tierhalter, Tierärzte und Behörden zu schaffen, die das anzuwendende EU-Recht für ein betriebsindividuelles Biosicherheitskonzept abbildet. „Mithilfe des Konzepts kann der Tierhalter prüfen, ob er den Anforderungen auf seinem Betrieb gerecht wird. Gemeinsam mit dem bestandsbetreuenden Tierarzt kann er sein eigenes Management zur Seuchenprävention schriftlich festhalten und damit die Nachweispflicht erfüllen. Das Konzept soll dabei als Orientierung dienen“, erklärt Felix Müller.

Der Schutz vor Tierseuchen erfordert möglicherweise Investitionen. Vor dem Hintergrund der positiven Auswirkungen auf die Tiergesundheit und die Vermeidung von wirtschaftlichen Schäden finanziert die Tierseuchenkasse die Biosicherheitsberatungen. Das Niedersächsische Biosicherheitskonzept Rind ist ebenso wie die Konzepte für Schwein und Geflügel auf der Webseite der Tierseuchenkasse zu finden: https://www.ndstsk.de/uebersicht/tierkoerperbeseitigung/biosicherheit/1269_biosicherheit-wichtiges-werkzeug-vor-und-im-tierseuchenfall.html

28.03.2025
Einreichung des Maßnahmenplans Antibiotikaminimierung bis 1. April bei Kennzahlenüberschreitung
Milch und Rind

Rinderhaltende Betriebe, die im zweiten Halbjahr 2024 die bundesweite Kennzahl 2 zur Therapiehäufigkeit überschritten haben, sind verpflichtet, bis spätestens 1. April 2025 einen schriftlichen Maßnahmenplan gemeinsam mit ihrem Tierarzt zu erstellen und bei der zuständigen Überwachungsbehörde einzureichen.

Die Pflicht ergibt sich aus dem Tierarzneimittelgesetz (TAMG) und dem Antibiotikaminimierungskonzept. Das BVL hat die bundesweiten Antibiotika-Kennzahlen online veröffentlicht. Die Tierhalter müssen ihre betriebliche Therapiehäufigkeit vom zweiten Halbjahr 2024 mit diesen Zahlen vergleichen. Bei Fragen zur Erstellung des Plans oder zur Auswertung Ihrer Kennzahlen wenden Sie sich bitte an Ihren betreuenden Tierarzt.

28.03.2025
Internationaler Getreidemarkt blickt erneut zum Schwarzen Meer
Pflanzen

Die jüngsten Entwicklungen am Schwarzen Meer setzten die internationalen Weizenkurse unter Druck; Der US-Präsident fordert Friedensverhandlungen.

(AMI) In Paris können die Weizenkurse an den Kursgewinnen der vorigen zwei Wochen nicht anknüpfen. Am 27.03.2025 schloss der Fronttermin Mai 25 bei 218,25 EUR/t und verlor gegenüber Vorwoche 8,50 EUR/t an Wert. Der September 25-Kontrakt büßte sogar 9,50 EUR/t ein.

Insbesondere die Aussicht auf einen Waffenstillstand in der Schwarzmeerregion übte Druck auf die Notierungen aus. Die USA hatten zu Beginn der laufenden Handelswoche ein Abkommen mit Russland und der Ukraine angekündigt, das zum Schutz der Schifffahrt über das Schwarze Meer dient und Angriffe der beiden Länder auf Energieanlagen unterbinden soll. Das würde die Exporte über See deutlich vereinfachen und die Exportversicherungen senken. Zwar haben sich die Getreideexporte über das Schwarze Meer auch nach dem Ende des Getreideabkommens deutlich zugenommen, die Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion dürfte mit den neuen Abkommen aber nochmals zunehmen. Noch sind sich beide Kriegsparteien nicht einig und die Forderungen an die Westmächte groß. Marktteilnehmer sehen aktuell aber kaum Möglichkeiten, den bereits wieder gut funktionierenden Seehandel anzukurbeln und den Forderungen Russlands nachzukommen, was den Pariser Weizenkurse jüngst wieder Auftrieb verlieh.

Marokko, nach Nigeria wichtigste Weizendestination der EU wird sein aktuelles Subventionsprogramm für Weichweizenimporte bis Dezember 25 verlängern. Das von Dürre geplagte Land wird auch das komplette Kalenderjahr auf Weizeneinfuhren angewiesen sein. Das lässt EU-Exporthoffnung aufleben und stützt daher die Kurse. Insgesamt exportierte die EU nach Angaben der EU-Kommission im bisherigen Wirtschaftsjahr bis zum 23.03.25 rund 15,46 Mio. t Weichweizen, verglichen mit 23,75 Mio. t im Vorjahreszeitraum. Marokko war im März Hauptexportziel für EU-Weizen, sowohl aus Deutschland mit drei Schiffen zu jeweils 30.000 t und aus Frankreich mit 200.000 t.

28.03.2025
Preisrückgang bei deutschem Brotgetreide setzt sich fort
Pflanzen

Die Schwäche der Weizenkurse sickert nur langsam in den Kassamarkt ein und wird nicht in Gänze umgesetzt. Das optimistische Hoch zu Beginn der Berichtswoche spiegelt sich noch in einigen Erzeugerpreismeldungen wider, konnte sich aber letztendlich nicht durchsetzen.

(AMI) Mit einem Minus von 5,25 EUR/t auf den Fronttermin und über 7 EUR/t für die Ernte 25 setzt Paris nach kurzer Atempause seinen Abwärtstrend fort und touchiert erneut die Linie von 220 EUR/t. Während die Schwäche vor 14 Tagen noch für große Verunsicherung gesorgt hatte, wird der neuerliche Kursrückgang eher mit Achselzucken begleitet. Außerdem finden die kräftigeren Kursbewegungen weiterhin keinen Widerhall in den Kassapreisen, die sich deutlich weniger bewegen. Der Kassamarkt ist knapp versorgt, die Hofläger leeren sich und sofern Verarbeiter Partien benötigen, sind zumeist auch Qualitätsaufschläge durchsetzbar. Der Brotgetreidemarkt bleibt dabei aber weiterhin von deutlich geringeren Umsätzen geprägt als der Futtergetreidemarkt.

Die Großhandelspreise franko verlieren zur Vorwoche für prompten Brotweizen bis zu 2 EUR/t auf 235 EUR/t franko Niederrhein oder 228 EUR/t franko Hamburg. Dort gibt Qualitätsweizen um 3 auf 247 EUR/t nach. Die Gebote für prompten Brotroggen franko Niederrhein werden in der 13. KW um 4 auf 208 EUR/t zurückgenommen. Braugerste wird aktuell nicht besprochen, selbst Kontraktware soll derzeit vereinzelt nicht abgerufen werden. Kaufideen, die in der Vorwoche noch bei 250 EUR/t franko Oberrhein lagen, sind jetzt nicht mehr zu hören. Die Briefkurse für Lieferungen bis Juni 25 sind unverändert bei 256 EUR/t. Gleichzeitig hat sich das Preisniveau der Ernte 25 gesenkt. Mit 273-275 EUR/t werden für Lieferungen an Oktober 25 rund 2-4 EUR/t weniger genannt als in der Vorwoche. Vor einem Jahr gab es nur Kaufinteresse für 287 EUR/t. Am 27.03.2023 wurde mit 338 EUR/t offeriert.

Die Erzeugerpreise für prompte, alterntige Brot- und Industriegetreide entwickeln sich in der 13. KW uneinheitlich. Das kann die Umsätze nicht ankurbeln. Die Gebote für Elite- und Qualitätsweizen sowie Braugerste geben erneut nach, während Brotweizen und -roggen etwas zulegen können. Das gleiche gilt auch für die Vorkontraktpreise, wobei für Elite- und Qualitätsweizen sowie für Braugerste die Preise ex Ernte noch über den spot-Preisen liegen. Insbesondere weil für Qualitätsweizen ex Ernte mit knapp 220 EUR/t fast 2 EUR/t mehr bewilligt werden als in der Vorwoche und damit gut 10 EUR/t mehr als vor einem Jahr. Bei diesem Preisverhältnis würde sich Überlagerung noch lohnen, bei allen anderen nicht. Denn die Brotweizenpreise beider Ernten driften weiter auseinander. Wurde Anfang des Monats Brotweizen ex Ernte sogar noch fast 1 Euro/t über alterntiger Ware bewertet, kostete diese aktuell gut 3 EUR/t weniger, zumal die Vorkontraktpreise zur Vorwoche etwas nachgegeben haben. Erzeuger schließen daher momentan kaum Vorkontrakte ab, da ihnen die Gebote zu niedrig sind, auch wenn 10 EUR/t mehr geboten werden als vor einem Jahr.