Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Auf dem neusten Stand

Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

14.05.2024
Vereinfachung bei der GAP beschlossen

Das Landvolk Niedersachsen schließt sich der Position des Deutschen Bauernverbandes an, der die mit großer Mehrheit im EU-Parlament auf den Weg gebrachten und gestern von den Mitgliedsstaaten auf den Weg gebrachten Vereinfachungen im EU-Rechtsrahmen für die GAP-Periode 2023 bis 2027 begrüßt hat. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied sagte dazu: „Die EU-Abgeordneten haben mit ihrem Votum gezeigt, dass sie die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützen. Das ist ein wichtiges Signal für einen ebenso zukunfts- wie wettbewerbsfähigen Landwirtschaftsstandort Europa. Jetzt ist die Bundesregierung nachdrücklich aufgefordert, die verbesserten Rahmenbedingungen in Deutschland praxistauglich und uneingeschränkt umzusetzen.“ Das Landvolk Niedersachsen fordert darüber hinaus ausdrücklich die Alternative der Anbaudiversifizierung, denn dies würde die Regelung zum Fruchtwechsel erleichtern und wäre ein Beitrag zum Bürokratieabbau.

Rukwied betonte des Weiteren, dass die deutschen Bauern stets verantwortungsvoll mit ihren Flächen umgingen, unabhängig von den Vorgaben der GAP. Effektiver Natur- und Artenschutz lasse sich jedoch nur umsetzen, wenn die Betriebe auch wettbewerbsfähig sind und flexibel auf externe Einflüsse reagieren können. Die heute in Straßburg beschlossenen Vereinfachungen können laut Rukwied zudem lediglich ein erster Schritt sein: „Wir brauchen sowohl auf europäischer als auch auf nationaler und regionaler Ebene eine wirksame Entbürokratisierungsinitiative für die Land- und Forstwirtschaft. Unsere Betriebe werden aktuell von der Bürokratie erdrückt. Auch nach den Europawahlen 2024 gilt es, neue bürokratische Hürden zu vermeiden und einen aktiven Bürokratieabbau für die GAP nach 2027 konsequent umzusetzen.“ Der Deutsche Bauernverband hat hierzu kürzlich umfangreiche Vorschläge vorgelegt.

Beim EU-Rechtsrahmen für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) haben Parlament, Rat und Kommission nunmehr einvernehmlich bestimmte Vereinfachungen in der GAP-Strategieplan-Verordnung (Nr. 2115/2021) und der sog. Horizontalen Verordnung (Nr. 2116/2021) beschlossen. Dazu gehören unter anderem die dauerhafte Streichung der verpflichtenden Stilllegung von mindestens 4 Prozent der betrieblichen Ackerfläche (GLÖZ 8), mehr Flexibilität und Praktikabilität beim Fruchtwechsel (GLÖZ 7) und bei der Mindestbodenbedeckung (GLÖZ 6) sowie weniger Kontrollen für kleinere Landwirtschaftsbetriebe.

07.05.2024
Vier Höfe öffnen ihre Tore

Tag des offenen Hofes am 9. Juni 2024

In unserem Verbandsgebiet haben sich gleich vier Höfe für den Tag des offenen Hofes angemeldet. Neben Buschhof Schröder (Rotenburg) und dem Hof der Familie Wortmann (Beppen) ist auch Landwirtin Nadia Bremer (Visselhövede), die gemeinsam mit dem Nachbarshof Wilkens an den Start geht, mit dabei. Wer sich an dem Tag auf den Höfen engagieren möchte, meldet sich entweder bei den Höfen direkt oder bei Silke Aswald (aswald@landvolk-row-ver.de).

Hof Wortmann Zu dem Familienbetrieb in Beppen-Thedinghausen gehören neben Acker- und Futteranbau insgesamt 360 Milchkühe. Diese werden von sechs Melkrobotoren an zwei Standorten gemolken. Johanna Wortmann und ihr Freund Michael sowie Schwester Alena führen den Betrieb gemeinsam mit mehreren Angestellten.

Wo: Zum Heesen 1, 27321 Beppen-Thedinghausen Wann: 9. Juni / 10-16 Uhr

Hof Schröder Christoph und Ann-Cathrin Schröder betreiben eine Anguszucht mit Mutterkuhhaltung, die ganzjährig draußen sind sowie eine Bullenmast in großzügigen, halboffenen Tretmistställen mit Stroh. Das Angusfleisch vermarkten die beiden via Direktvermarktung. Zudem gibt es eine Pferdepension mit Weidegang sowie Halle, Roundpen und Außenplätzen. Alle Tiere werden mit selbst produziertem Futter gefüttert.

Wo: Am Linteler Feld 2, 27356 Rotenburg (Wümme) Wann: 9. Juni / 11-16 Uhr

Hof Bremer/Hof Wilkens

Was wächst auf dem Acker und wo kommen die Pflanzen nach der Ernte zum Einsatz? Fragen wie diese werden am Tag des offenen Hofes auf dem Riepholmer Modell-Acker beantwortet. Auf dem Hof stehen außerdem zahlreiche Stände mit regionalen Produkten oder Bezug zu Riepholm. Auf dem Schulbauernhof des Bioland-Hof Wilkens lernen Kinder, wie Lebensmittel hergestellt werden. Am Tag des offenen Hofes stehen Mitmachaktionen wie Getreide Mahlen im Fokus. Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt.

Wo: Riepholm 2 und 3, 27374 Visselhövede Wann: 9. Juni / 11-17 Uhr

30.04.2024
Lars Ruschmeyer nun im Vorstand beim Bund Deutscher Landjugend

Herzlichen Glückwunsch

Unser Vorstandsmitglied Lars Ruschmeyer ist am Wochenende zum Vorsitzenden vom Bund Deutscher Landjugend gewählt worden. Wir sagen herzlichen Glückwunsch und freuen uns über das starke Engagement. Über seine Ziele sagt Lars: „Ich möchte mich für Lebens- und Bleibeperspektiven von jungen Leuten im ländlichen Raum sowie für eine tolerante und demokratische Gesellschaft einsetzen. Außerdem ist mir besonders wichtig, Europa bewusster und zugänglicher für die Menschen zu machen.“

30.04.2024
Jörn Ehlers zu Gast bei „Nachhaltig kontrovers“

Schwein gehabt: Wem schmeckt Laborfleisch?

„Nachhaltig kontrovers“ heißt die neue Talkshow der Nordwest Mediengruppe in Kooperation mit dem Lokalsender Oeins. Den Auftakt macht das Thema „Schwein gehabt: Wem schmeckt Laborfleisch?“

Als Gäste begrüßten die Moderatorinnen Svenja Fleig und Anke Brockmeyer den Wirtschaftsethiker Nick Lin-Hi und den Vize-Präsidenten des Landvolks Niedersachsen und Schweinehalter Jörn Ehlers. HIER geht es zur Aufzeichnung.

25.04.2024
Viele Kinder auf den Höfen

Zukunftstag gibt Einblicke in den Beruf Landwirtin/Landwirt

Ob Schweine verladen, Kühe melken, Saatgut in den Boden bringen oder Hühner füttern: Kinder, die am Zukunftstag (25.4.2024) auf den landwirtschaftlichen Betrieben unterwegs sind, erhalten eine Einblick in die Vielfalt des Berufs. Wir bedanken uns bei allen Betrieben, die sich engagieren.

25.04.2024
Niedersachsen sind mit Wolfspolitik unzufrieden

Aktionsbündnis und Bauernverband: Online-Aktionstag am Tag des Wolfes, 30. April

Nicht nur die Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter sowie die Mitglieder im Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement sind enttäuscht von der aktuellen Wolfspolitik von Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer. Auch die niedersächsischen Landräte äußerten bei einem jüngst stattgefundenen Treffen der Landkreise mit Umweltminister Meyer ihre Unzufriedenheit beim Wolfsmanagement. „Genauso wie wir sieht der Niedersächsische Landkreistag (NLT) dringenden Handlungsbedarf und fordert eine effektive Wolfspolitik, weil die vielen Wolfsangriffe auf Weidetiere nicht nur die Tierhalter belasten, sondern auch für Verunsicherung der Bevölkerung im ländlichen Raum sorgen“, verspürt der Sprecher des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement, Jörn Ehlers, starken Rückenwind für die seit Jahren bestehende Forderung nach einem aktiven Wolfsbestandsmanagement.

„Für unsere Weidetierhalter ist das ein wichtiges Signal, dass der Niedersächsische Landkreistag als Vertreter des ländlichen Raums erkannt hat, dass bloße passive Schutzmaßnahmen, wie Zäune oder Entschädigungszahlungen, nicht mehr ausreichen – und er stattdessen von der Politik in Brüssel, Berlin und Hannover rechtssichere, praktikable Regeln für ein gezieltes Wolfsmanagement fordert“, freut sich Ehlers über die Unterstützung für ein aktives Bestandsmanagement. Auch dass der NLT die Blockadehaltung von Bundesumweltministerin Steffi Lemke bezüglich der Herabstufung des Schutzstatus beim Wolf kritisiert, findet beim Aktionsbündnis und den Weidetierhalterinnen und Weidetierhaltern großen Anklang. 51 Wolfsrudel, vier Wolfspaare und drei residente Einzelwölfe sind aktuell in Niedersachsen erfasst.

Alle warten zudem auf das Gesamturteil und die Bewertung des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg zum Widerruf der Genehmigung des Schnellabschusses des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Ende März beim Verwaltungsgerichts Oldenburg. „Es herrscht wieder einmal Stillstand. Unsere Weidetierhalter erreichen finanziell, aber vor allem emotional ihre Grenzen. Trotzdem werden sie nicht müde, mit Aktionen auf ihre Situation aufmerksam zu machen“, erklärt Jörn Ehlers. Zum Auftakt des „Tag des Wolfes“ am 30. April laden bundesweit der Deutsche Bauernverband und das „Forum Weidetiere und Wolf“ am morgigen Freitag, 26. April, zum Pressegespräch um 11 Uhr nach Berlin ein. Diese Pressekonferenz mit Bildmotiv erfolgt hybrid, sodass sich Journalistinnen und Jornalisten unter presse@bauernverband.net anmelden und teilnehmen können. Den Tag des Wolfes selbst werden Niedersachsens Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter am 30. April mit Botschaften und Videos im Internet online unterstützen. Für den 25. Mai sind europaweite Mahn- und Solidarfeuer pro Weidetierhaltung geplant.

25.04.2024
AllerVielfalt

Biotoptypkartierungen starten

Das AllerVielfalt Projekt geht in die zweite Phase der Kartierungen:
Uns wurde mittgeteilt, dass Mitarbeitende der beauftragten Fachbüros ab dieser Woche in den Flächen unterwegs sein werden, um die Biotoptypen zu kartieren. Dies geschieht weiträumig über das gesamte Projektgebiet. Voraussichtlich werden diese Kartierungen bis Ende Juni andauern.

Die Kartierenden werden in den nächsten Wochen einzeln oder in Kleingruppen in den Gebieten und auf den Flächen verteilt unterwegs sein. Das Gebiet wird mit Autos angefahren, aber die Kartierenden werden auch zu Fuß und mit dem Rad im Gebiet unterwegs sein. Alle Kartiererinnen und Kartierer sind angehalten, sich rücksichtsvoll auf Arten, insbesondere Brutvögel/Wiesenlimikolen und Landwirtschaft zu verhalten. Beweidete Wiesen werden nicht betreten, aber es wird von Nöten sein einzelne Flächen zu betreten, auch um an angrenzende Flächen wie das Flussufer zu gelangen.

Sollte es Fragen geben oder gar zu Problemen kommen, können sich die Betroffenen gerne im Projektbüro melden. Die Kontaktdaten sind HIER zu finden.

24.04.2024
Landesweite Kartierung

der nach § 24 Abs. 2 NNatSchG zusätzlich gesetzlich geschützten Biotope

Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) informiert über die anstehenden Kartierarbeiten zur Erfassung der Biotope „Mesophiles Grünland“, „Sonstiges artenreiches Feucht- und Nassgrünland“ sowie „Obstbaumwiesen und -weiden“.

Im Jahr 2024 beginnen die Kartierungen auch in unserem Verbandsgebiet. Von diesen Kartierarbeiten des NLWKN ausgenommen, sind diejenigen Grünlandflächen, die von den Unteren Naturschutzbehörden bereits in den letzten Jahren erfasst wurden oder aktuell gesondert in Auftrag gegeben werden. Außerdem werden die bereits flächendeckend kartierten FFH-Gebiete ausgeklammert.

Die vorgesehenen Kartierkulissen werden nach Vergabe der Aufträge in den jeweiligen Jahren auf der Internetseite des NLWKN bekanntgegeben. HIER gelangt Ihr zur entsprechenden Übersicht.

Gemäß § 39 NNatSchG dürfen Bedienstete und sonstige Beauftragte der zuständigen Behörden Grundstücke außerhalb von Wohngebäuden und Betriebsräumen sowie des unmittelbar angrenzenden befriedeten Besitztums jederzeit nach rechtzeitiger Ankündigung betreten, soweit dies zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben erforderlich ist. Sie dürfen dort u. a. auch Arten- oder Biotoperfassungen und ähnliche Arbeiten vornehmen.

22.04.2024
Das Landvolk grillt an

unter dem Motto Agrill

Gemeinsam heimische Produkte genießen: Die Grillsaison bietet nicht nur vielfältigen Genuss regional erzeugter Lebensmittel, sondern auch die Möglichkeit bei leckerer Bratwurst, Grillfleisch und Salaten zusammenzukommen und sich auszutauschen. Dieses Ziel verfolgt auch die Aktion „Agrill“, eine Initiative der deutschen Landwirtinnen und Landwirte. Im Rahmen von Grillaktionen, die im April stattfinden, möchten die Landwirtinnen und Landwirte hierbei mit der Bevölkerung ins Gespräch kommen und Danke sagen für das Verständnis für ihre Belange und für das Vertrauen in ihre Arbeit und die von ihnen sorgsam produzierten Lebensmittel.

„Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen im April wird vielerorts die Grillsaison eingeläutet. Bei der Frage, was auf den Grill kommt, rufen wir dazu auf, egal ob Fleisch oder Gemüse, vor allem auf die heimisch produzierten Lebensmittel zurückzugreifen. Auch Hofläden bieten eine tolle Produktauswahl für den verantwortungsvollen Genuss und Hof-Verkaufsautomaten sorgen sogar am Sonntag für die Möglichkeit spontan noch ein leckeres Stück Fleisch oder eine deftige Bratwurst auf den Grill zu packen.“, appelliert Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers.

Zusammen gegrillte Köstlichkeiten aus der Region genießen und dabei in den Austausch kommen wollten auch das Haupt- und Ehrenamt des Landvolk-Kreisverbandes Rotenburg-Verden und trafen sich hierzu am vergangenen Freitagnachmittag beim Grünen Zentrum in Verden unter dem Motto „Agrill“ zum gemeinschaftlichen Firmen-Grillfest.

15.04.2024
„Wir denken immer vom Boden aus“

HudesHof informiert Mitglieder der Grünen über regenerative Landwirtschaft

Von Humusaufbau über Wassermanagement bis hin zu Schweinmast der Haltungsstufe vier: Am Wochenende gab es für einige Mitglieder des Verdener Ortsverbandes der Grünen einen Einblick in den landwirtschaftlichen Betrieb unseres Vorsitzenden Jörn Ehlers. Gemeinsam mit seiner Tochter Rieke sowie dem Ortsvertrauenslandwirt und Bio-Bauern Frank Meyer führte der Kreislandwirt circa 25 Teilnehmende über verschiedene Felder und erklärte nicht nur, was darauf wächst, sondern auch warum auf manchen Feldern Glyphosat zum Einsatz kommt. Organisiert wurde der Tag gemeinsam mit Alina Ludas, Vorsitzende des Verdener Ortsverbandes Bündnis90/Die Grünen. Die Teilnehmenden waren mit dem Rad unterwegs oder fuhren auf dem Anhänger hinter einem Trecker mit.

„Wir sind ein konventioneller Betrieb, dem der Bereich regenerative Landwirtschaft sehr am Herzen liegt“, begrüßte Jörn Ehlers die Teilnehmenden am Samstag Nachmittag. Alina Ludas betonte, dass sie und die Mitglieder des Ortsverbandes sich darüber freuen, die Möglichkeit zu bekommen, Landwirtschaft kennen zu lernen, da die meisten privat oder beruflich keinerlei Berührungspunkten hätten. Als erstes schaute sich die Gruppe eine Ackerfläche an, auf der momentan Zwischenfrüchte stehen. Im letzten Jahr stand auf dem Feld Winterroggen, dessen Stroh nach der Ernte liegen gelassen wurde. „Das dient dem Humusaufbau“, erklärt Jörn Ehlers und sagt weiter: „Wir haben das Stroh einmal eingearbeitet und dann die Zwischenfrucht gesät, die zwischen zehn und zwölf verschiedene Sorten aufweist. „Wenn wir Ackerflächen wenig bearbeiten, haben wir jedoch häufiger Probleme mit Mäusen, daher stellen wir sogenannte Ansitzstangen am Feldrand auf. Diese locken Greifvögel an, die die Mäuse fangen.“

„Wir wollen, dass unsere Felder im besten Fall das gesamte Jahr bewachsen sind, auf diese Weise können wir die Nährstoffe in unseren Böden halten“, erklärt Rieke Ehlers. „Die Zwischenfrucht haben wir hier im Herbst eingesät. Der nicht winterharte Teil ist nun abgestorben, die Pflanzen, die jetzt wieder hochkommen, werden von den Schmetterlingen gut angenommen.“ „Den anderen Teil müssen wir mit Glyphosat behandeln, damit der Mais, den wir daraufhin hier legen wollen, keinerlei Konkurrenzpflanzen hat. Hier in diesem Teil ist Glyphosat auch erlaubt. Alternativ könnten wir Pflügen, das hätte hier aber mehr Nachteile für uns was den Boden angeht. Wir müssen hier immer wieder neu entscheiden was das Beste für den Boden und die Pflanze ist“, erklärt Jörn Ehlers. Moderne Technik hilft dem Landwirt dabei, so wenig Mittel wie möglich, aber so viel wie nötig auf das Feld zu bringen. Anhand der Spritze, die er vorab extra auf dem Feld platziert hatte, erklärt Ehlers der Gruppe den Vorgang: „Unsere Spritze ist dazu in der Lage über Sensoren an den Düsen sehr exakt und in Bodennähe zu spritzen. Außerdem werden Feldränder automatisch erkannt und keine Stelle wird doppelt bearbeitet. Zudem kann die Technik mithilfe von Daten des Mähdreschers erkennen, an welchen Stellen auf dem Feld mehr oder weniger gewachsen ist, sodass individuell Mittel aufs Feld gebracht werden kann.“ Eine Teilnehmende fragt, ob das für das Wild hier auf dem Feld kein Problem sei, woraufhin Ehlers antwortet, dass Pflügen für viele Tiere ein weitaus höheres Risiko darstelle, aber dennoch bei jedem Feld jedes Jahr erneut diskutiert würde, ob Glyphosat nötig sei. An einer anderen Stelle des Feldes erklärt Rieke Ehlers den Bodenaufbau: „Wir denken immer vom Boden aus: guter Boden, gesunde Pflanzen und Menschen.“ Es dauere bis zu 2000 Jahre, um eine zehn Zentimeter dicke und gesunde Bodenschicht aufzubauen. „Wenn ich mir dann vorstelle, dass ich die 13. Generation auf dem Betrieb bin und auch möchte, dass noch viele weitere Generationen nach mir die Felder bewirtschaften können, müssen wir uns intensiv mit dem Thema Boden auseinandersetzen. Daher setzen wir den Fokus auf regenerative Landwirtschaft“, betont sie. Dabei geht es um die Weiterentwicklung der betrieblichen Anbauverfahren, indem das Bodenleben mit seinen Ansprüchen und die Stoffwechselaktivität der Pflanzen zum Maß der Wirksamkeit aller Arbeitsgänge gemacht werden. „Wir schauen uns daher sehr viel unsere Böden an und gucken, was sie brauchen, wie das Wetter ist und was wir für die nächste Pflanze benötigen“, sagt die Landwirtin. Sie zeigt anhand einer kleinen Bodenprobe, die sie ausgräbt, wie Regenwürmer die abgestorbenen Zwischenfrüchte zu lockerem Boden verarbeiten. Durch die Bodenbearbeitung mit dem Pflug habe sich hier auf dem Feld eine sogenannte Pflugsohle in 30 Zentimetern Tiefe gebildet. Viele Pflanzen wurzeln nicht mehr durch diese Kante. Folge: In trockenen Jahren kommen die Wurzeln nicht mehr an das tiefer liegende Wasser heran. „Daher nutzen wir einen Tiefenlockerer, der diese Sohle durchbricht und den Weg für die Wurzeln frei macht“, sagt Rieke Ehlers. „Gleichzeitig schauen wir auch, dass auf unseren Feldern immer etwas wächst, damit der Boden bei Regen besser geschützt ist und nicht wegschwemmt. Wassermanagement ist also auch ein wichtiges Thema.“ Eine Teilnehmende möchte wissen, wie viele Landwirte im Verbandsgebiet so denken wie Familie Ehlers, woraufhin Rieke Ehlers erklärt, dass die Menschen in ihrem Freundeskreis das alle genauso im Blick haben. „Klimawandel ist bei uns das Thema Nummer eins. Wir müssen uns auf Extremwetterereignisse einstellen und ein System einführen, das Wasser gut aufnehmen und speichern kann. Wir stellen uns außerdem vielfältig auf, sodass Dürre oder Regen nicht allen Pflanzen gleich schadet“, meint Rieke Ehlers. Nach den vielen Informationen auf den Ackerflächen gibt es noch einen Abstecher zu einem Feld von Landwirt Frank Meyer. Er zeigt der Gruppe einen Graben, durch den eigentlich Wasser fließen sollte. „Ich habe hier in der Halse aber seit Jahren kein Wasser mehr gesehen“, erklärt Meyer.

Zum Schluss besucht die Gruppe noch den Mastschweinestall der Haltungsstufe vier von Jörn Ehlers. Durch ein Schaufenster können die Interessierten in den Stall schauen. „Aufgrund der strengen Hygienemaßnahmen in der Schweinehaltung ist mehr leider nicht möglich“, erklärt Jörn Ehlers. In dem Stall stehen Schweine mit Ringelschwanz, die der Landwirt aus Niedersachsen erhält. „Das ist etwas Besonderes, da die Haltung mit Ringelschwanz nicht einfach ist. Die Tiere benötigen viel Auslauf und Beschäftigung. Dennoch ist es letztendlich immer von den Charakteren einer Gruppe abhängig, ob die Haltung funktioniert oder nicht“, betont Ehlers. Und seine Tochter Rieke erklärt zum Schluss: „Schweine sind sehr reinliche Tiere. Jede Gruppe sucht immer einen festen Platz für das Klo aus. Meist ist diese Stelle dort, wo sie sich sonst nicht so viel aufhalten, weil dort zu viel los ist oder irgendetwas anders stört. Deshalb kommt es häufig vor, dass direkt vor dem Schaufenster das Klo eingerichtet wird, denn hier stehen immer viele Menschen und schauen.“

Aktuelles aus dem Landesverband

04.04.2025
Einschränkung Acetamiprid-haltiger Pflanzenschutzmittel
Pflanzen

Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am 26.03. mitteilte, werden derzeit die zugelassenen Anwendungen Acetamiprid-haltiger Pflanzenschutzmittel (PSM) überprüft. Hintergrund ist, dass die Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) für 38 der derzeit geltenden Rückstandshöchstgehalte in Anbetracht der empfohlenen Referenzwerte ein gesundheitliches Risiko festgestellt hatte. Der Ständige Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (SCoPAFF) hat daraufhin einem Entwurf der EU-Kommission zugestimmt, Rückstandshöchstgehalte für Acetamiprid abzusenken. Anwendungen, bei denen auf Basis der vorliegenden Rückstandsdaten die neu festzusetzenden Rückstandshöchstgehalte nicht sicher eingehalten werden können, werden dann widerrufen.

Betroffene Erzeugnisse mit möglicherweise kritischen Rückstandshöchstgehalten sind unter anderem Kernobst, Steinobst, Trauben, Beeren, Fruchtgemüse, Kohlgemüse, Salate, Spinat, Mangold, Spargel etc..

Sechs Monate nach Inkrafttreten der Verordnung zur Absenkung der Rückstandshöchstgehalt für Acetamiprid wird diese rechtskräftig. Eine Möglichkeit zum Abverkauf vorher legal erzeugter Ware wird nicht gewährt.

04.04.2025
Insektizid-Notfallzulassungen für Schilf-Glasflügelzikade an Zuckerrüben
Pflanzen

Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am 03.04. mitteilte, wurden am 31. März für mehrere regulär zugelassene Pflanzenschutzmittel (PSM) Notfallzulassungen für Bekämpfung der Schilf-Glasflügelzikade an Zuckerrüben erteilt. Die Zulassung beschränkt sich zunächst auf einen Zeitraum von 120 Tagen. Zu beachten ist, dass die Mittel erst dann eingesetzt werden dürfen, wenn es einen amtlichen Warndienstaufruf der zuständigen Behörde gibt. Die Warndienstaufrufe basieren auf die Monitoringdaten, die in in Niedersachsen von der Landwirtschaftskammer erhoben werden. Eine Tabelle der zugelassenen PSM, deren Wirkstoffe, den möglichen Einsatzzeitraum sowie die zugelassene Menge und Anwendungsfläche für Deutschland sind in der Tabelle unten aufgelistet.

ProduktWirkstoffZeitraumzugelassene Mengezugelassene Fläche
Carnadine 200Acetamiprid31.03. – 28.07.256.875 Liter27.500 ha
Mospilan SGAcetamiprid31.03. – 28.07.256.875 kg27.500 ha
DanjiriAcetamiprid01.04. – 29.07.256.875 kg27.500 ha
SIVANTO primeFlupyradifurone15.04. – 12.08.2514.500 Liter58.000 ha
Karate Zeonlambda-Cyhalothrin01.04. – 29.07.255.700 Liter38.000 ha
Kaiso Sorbielambda-Cyhalothrin01.04. – 29.07.255.700 kg38.000 ha
Decis forteDeltamithrin01.04. – 29.07.252.850 Liter38.000 ha

Aktuelle Notfallzulassungen für das Jahr 2025 mit weiterführenden Informationen sind auf der Website des BVL zu finden: https://www.bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/04_Pflanzenschutzmittel/01_Aufgaben/02_ZulassungPSM/01_ZugelPSM/02_Notfallzulassungen/psm_ZugelPSM_notfallzulassungen_node.html

04.04.2025
Rindermarkt: Massive Preisanstiege seit Jahresbeginn
Milch und Rind

(AMI) Mitte März wurde für Schlachtkühe der Handelsklasse O3 im bundesweiten Durchschnitt ein Preis von 5,38 EUR/kg erzielt. Damit sind die Preise seit Jahresbeginn um rund 80 Ct/kg gestiegen, das Vorjahresniveau wurde um rund 40 % übertroffen.

Die Preise für Jungbullen sind zuletzt zwar weniger deutlich gestiegen, liegen aber ebenfalls gut 30 % über den Werten des Vorjahres. Die Preise für Nutzkälber haben sich im Vorjahresvergleich mehr als verdoppelt. Gerade bei den weiblichen Schlachtrindern und den Kälbern scheint es zudem noch Spielraum für weitere Aufschläge zu geben. Als Grund für diese Entwicklung wird in erster Linie das kleine Angebot genannt. Die Viehzählung vom November des vergangenen Jahres ergab erneut einen Rückgang um 3,5 %, innerhalb von 10 Jahren ist die Rinderherde in Deutschland um 17 % geschrumpft. Auch an den Schlachtzahlen lässt sich das rückläufige Angebot erkennen. Im November und Dezember 2024 lagen diese fast 10 % niedriger als im Vorjahr, das neue Jahr begann ebenfalls mit niedrigeren Werten als 2024. Dazu kommen die Verknappungen aufgrund der sich ausbreitenden Tierseuchen. Während die Maul- und Klauenseuche bislang nur ein Einzelfall geblieben ist, hat sich die Blauzungenkrankheit spürbar auf den Kälbermarkt ausgewirkt.

04.04.2025
Nachfrage am Geflügelmarkt bleibt lebhaft
Geflügel

Ende März blieben die Schlachtereiabgabepreise weitgehend unverändert. Verhandlungen zwischen Schlachtereien und Erzeugergemeinschaften führten zuletzt zu höheren Auszahlungspreisen für Lebendware. Mit dem Monatswechsel stiegen die Preise für frische Putenteile. Sowohl Rot- als auch Weißfleischartikel verteuerten sich. Steigende Grillaktivitäten und das Ostergeschäft dürften die Nachfrage ankurbeln. Eine Verknappung von Frischware könnte festere Preise nach sich ziehen. Ob der LEH die gestiegene Nachfrage vollständig bedienen kann, bleibt abzuwarten.

04.04.2025
Studie forscht nach Resistenz gegen Vogelgrippe
Geflügel

Forscher des britischen Roslin Institute haben genetische Merkmale identifiziert, die Hühnern eine natürliche Resistenz gegen hochpathogene Vogelgrippeviren verleihen könnten. In ihrer Studie untersuchten sie Blutproben von Hühnern, die einen schweren Vogelgrippeausbruch 2015 überlebt hatten, und verglichen sie mit nicht infizierten, anfälligen Tieren. Dabei fanden sie neun Genbereiche, die offenbar an der Immunabwehr beteiligt sind. Hintergrund der Forschung war ein Ausbruch mit über 99 % Sterblichkeit, der große wirtschaftliche Schäden verursachte. Die Erkenntnisse könnten die Grundlage für die Zucht resistenter Hühnerlinien bilden und so langfristig Geflügelbestände besser schützen. Angesichts der zunehmenden Ausbreitung der Vogelgrippe weltweit könnten die Ergebnisse nicht nur die Geflügelhaltung sichern, sondern auch zur Gesundheit von Mensch und Tier beitragen. Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit Hy-Line International, der Iowa State University und Wissenschaftlern aus Warschau.

04.04.2025
USA: Neuer Gesetzentwurf soll Eierpreise senken
Geflügel

In den USA haben Vogelgrippe-Ausbrüche zu massiven Keulungen und einem Mangel an Eiern geführt. Das National Chicken Council (NCC) schlug daher vor, überschüssige Bruteier von Masthähnchen für die Nahrungsmittelproduktion zu nutzen, was im US-Repräsentantenhaus breite Unterstützung fand. Im Februar beantragte das NCC bei der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) eine Änderung der Richtlinie, welche besagt, dass überschüssige Bruteier von Masthähnchen entsorgt werden sollen. Diese sind nach Pasteurisierung sicher verzehrbar. Dies könnte den Eiermangel und die steigenden Preise abmildern.

04.04.2025
Geflügelpest in Sachsen-Anhalt
Geflügel

Am 28. März wurde in Kemberg, Ortsteil Gaditz (Landkreis Wittenberg), der Ausbruch der Geflügelpest amtlich festgestellt. Betroffen ist ein Elterntierbetrieb für Hühner mit 28.000 Tieren, in dem am 27.März vermehrt Tierverluste aufgefallen waren. Der Landkreis Wittenberg hat rund um den betroffenen Betrieb eine Schutzzone und eine Überwachungszone eingerichtet. In diesen Gebieten wurde eine Stallpflicht angeordnet.

In Niedersachen haben die Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim die wegen der Geflügelgrippe erhobenen Schutz- und Überwachsungszonen aufgehoben.

04.04.2025
England: Erstmals H5N1 bei Schaf nachgewiesen
Geflügel

(FLI) Am 24. März bestätigte das britische Landwirtschaftsministerium eine HPAIV H5N1-Infektion bei einem Mutterschaf in Yorkshire. Das Tier, Teil eines Betriebs mit Geflügelpest-Ausbruch, zeigte nur Anzeichen von Mastitis und wurde in der Milch positiv auf Geflügelpest getestet und eingeschläfert. Alle anderen Schafe wurden negativ beprobt. Es handelt sich um den ersten bekannten HPAIV H5N1-Fall bei einem Wiederkäuer in Europa. Der Fall zeigt, das bei hohem H5N1-Virusdruck Einzelinfektionen bei anderen Tierarten möglich sind. Daher sollten diese bei Kontakt zu infiziertem Geflügel in die Ausbruchsuntersuchungen mit einbezogen werden. Der Vizepräsident des Friedrich-Loeffler-Instituts Prof. Dr. Martin Beer stellte in einem Interview mit dem Deutschlandfunk aber fest, dass dieser Einzelfall die Situation in Europa nicht geändert hat, da eine solche Infektion bereits als Möglichkeit bekannt war. Es gibt keine Hinweise auf eine größere Ausbreitung oder eine Betroffenheit von tierischen Produkten.