Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

18.06.2024
Sommer-Tagesfahrt in die Heide

Die Bienenfreunde Verden laden ein

Die Bienenfreunde Verden, eine Interessen- und Aktionsvereinigung von Imkern, Landwirten und Jägerschaft im Landesverband Hannoverscher Imker e.V., laden am Samstag, den 17.08.2024, zum Tagesausflug in die Heide ein:

Dabei steht jedoch nicht nur die Pferdekutschfahrt durch die Heide und der anschließende Genuss von Buchweizentorte auf dem Programm, sondern auch das Anfahren von weiteren Stationen im Sinne der Interessen- und Aktionsvereinigung des Vereins. Um 8 Uhr startet die Veranstaltung in Verden mit eigenen Fahrzeugen oder in Fahrgemeinschaften. Die Ankunft beim Spargel- und Erdbeerhof Niemann in 29578 Eimke ist für 10 Uhr eingeplant. Dort begrüßt Hinrich Niemann die Besucherinnen und Besucher zur Hofführung und Vorstellung der Blühflächen an Spargelfeldern, sowie Insektenunterstützungs- und Nachhaltigkeitsprojekten. Im Rahmen des bundesweiten topagrar-Wettbewerbs 2020 „Bienen brauchen Bauern – Bauern brauchen Bienen“ war die Juri auch bei ihm. Die Vereinigung erhielt für ihre Aktivitäten anlässlich der Grünen Woche in Berlin einen Sonderpreis, den Hinrich Niemann und Fred Eickhorst in Empfang nahmen.

Aktuelles vorab HIER.

Nach einem Imbiss ist gegen 13:45 Uhr die Ankunft beim Heide-Kiosk-Höpen geplant, von wo aus um 14:00 Uhr die einstündige Kutschfahrt startet.

Nach einem kurzem Fußweg geht’s weiter zum Heideimker / Korbimkerei Heinrich Inselmann. Das Gros der Imker nutzt heute Magazinbeuten und kennt die Korbimkerei nur vom Hören/Sagen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen sich auf den Besuch freuen, um die „Ursprungsimkerei“ von Heinrich Inselmann aus 1. Hand kennenzulernen. Danach bleibt Zeit für Gesprächsvertiefungen bei Kaffee und Kuchen.

Interesse geweckt? Dann meldet Euch bitte bis zum 3.7.24 an unter info@bienenfreunde-verden.de oder tel. unter 0152 2194 0831

17.06.2024
Statement Landvolk zur Bundesratsentscheidung Glyphosat

Änderung Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung (PfSchAnwV)

Enttäuscht zeigt sich das Landvolk zur Entscheidung des Bundesrates zur Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung (PfSchAnwV), in der das pauschale Anwendungsverbot von Glyphosat in sogenannten Wasserschutzgebieten weiterhin zur Anwendung kommen wird.

„Damit wird unseren Landwirten ein weiteres Bein im Wettbewerb auf dem europäischen Markt gestellt. Mit diesem Anwendungsverbot gerät unsere Landwirtschaft noch weiter ins Abseits. Damit ist weder dem Verbraucher noch der Natur geholfen. Im Gegenteil: Die Ernährungssicherheit mit guten Lebensmitteln aus der Heimat wird gefährdet. Auch Umwelt und Klima werden durch den vermehrten Einsatz anderer Pflanzenschutzmittel sowie durch schlechtere Alternativen, wie das häufigere Pflügen, mehr belastet“, stößt diese Entscheidung auf absolutes Unverständnis bei Landvolk-Präsident Holger Hennies.

Es zeige einmal mehr, dass Sachargumente und selbst unabhängige Studien nicht mehr zählen. Selbst die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) habe Ende 2023 Glyphosat als sicher für Mensch und Umwelt eingestuft, und die Kommission habe daraufhin den Wirkstoff für weitere zehn Jahre zur Anwendung in der EU freigegeben.

„Unsere Landwirte gehen sehr verantwortungsvoll mit Pflanzenschutzmittel um. So viel wie nötig, so wenig wie möglich lautet bei entsprechender Indikation die Devise. Mit Glyphosat hingegen hätte auf tiefe Bodenbearbeitung verzichtet und somit auch das Risiko von Nitrateinträgen in das Grundwasser verringert werden können“, bewertet Hennies diese Fehlentscheidung, die der deutschen Landwirtschaft und der Umwelt schaden wird.

14.06.2024
FINKA: Maisanbau mit Striegel & Hacke

Viertes Projektjahr bietet Kennzahlen & Erfahrungsaustausch

Auf dem FINKA-Acker in Odeweg trafen sich vergangene Woche Interessierte zum Projektaustausch: Das Projekt FINKA (Förderung von Insekten im Ackerbau) verfolgt das Ziel wissenschaftlich zu untersuchen welchen Effekt der Verzicht von Insektiziden und Herbiziden auf die Ackerbegleitpflanzen und damit auch auf die Insektenvielfalt hat und wie sich die geänderte Bewirtschaftungsweise ökonomisch auf die Betriebe auswirkt. Hierzu arbeiten 30 Betriebspaare, bestehend aus einem konventionell wirtschaftenden und einem ökologisch wirtschaftenden Part, bis zum Projektende 2025 eng zusammen.

Erfolgreiche Ernte hängt von vielen Faktoren ab:
Auf seiner gut vier Hektar großen FINKA-Versuchsfläche hat Gert Bunke in diesem Jahr Mais angebaut. „Am sechsten Mai haben wir die Fläche gepflügt und den Mais gelegt. Kurz darauf wurde einmal blind gestriegelt und im weiteren Verlauf noch zweimal gestriegelt, nachdem der Mais bereits aus der Erde kam. Anfang Juni haben wir den Schlag dann das erste Mal gehackt“, berichtet Bunke. Unterstützt wurde er dabei von seinem ökologisch wirtschaftenden Projektpartner Jan-Harmen Hesse. Zusätzlich berät Beke Gredner von der Ingenieurgemeinschaft für Landwirtschaft und Umwelt (IGLU) die Landwirte. „Beim Maisanbau im Öko-Landbau spielt eine vernünftige Saatablage eine enorm wichtige Rolle. Richtung sechs Zentimeter wäre auf dieser Fläche zu empfehlen, denn der Mais darf auf der einen Seite nicht zu flach gelegt werden, um Vogelfraß zu vermeiden und um eine gute Voraussetzung für das Blindstriegeln zu schaffen, auf der anderen Seite darf er auch nicht zu tief gelegt werden, denn wir brauchen eine schnelle Entwicklung im Mais“, erklärt Gredner den Balanceakt. Auch beim Striegeln gäbe es Einiges zu beachten erläutert Hesse: „Für ein gutes Ergebnis muss man verschiedene Faktoren wie die Bodenverhältnisse, die Witterung und natürlich das Wachstumsstadium der Pflanze beachten“

Eine interessante Alternative zur Unkrautregulierung zeigt Andreas Jessen vom Bioverband Naturland auf: „Im ökologischen Feldgemüseanbau gehört das Abflammen von Unkräutern mittlerweile zu den Standardmaßnahmen. Auch im Mais ist der Einsatz von Abflammtechnik möglich, vor allem aus Dänemark liegen hierzu Erfahrungen vor. Der große Nachteil an dieser Methode ist leider der verhältnismäßig große Kostenaufwand.“

Betriebswirtschaftliche Auswertungen zeigen Unterschiede zwischen den Projektjahren auf:
Auf das Thema Kosten geht auch FINKA-Projektmitarbeiter Leen Vellenga vom Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH (KÖN) bezugnehmend auf die Auswertung der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen zum Silomais des Jahres 2022 und 2023 näher ein: „Das Einsparpotential an Pflanzenschutzmitteln pro Fläche ist im Silomais geringer als in anderen Kulturen. Auf den konventionell bewirtschafteten Vergleichsflächen wurde in den Anbaujahren 2022/2023 in der Regel eine Herbizidmaßnahme im Frühjahr durchgeführt, wodurch im Durchschnitt Kosten für die Beikrautregulierung von 69€/ha entstanden. Für die mechanische Beikrautregulierung im Mais waren demgegenüber in der Regel mehrere Striegel- und Hackmaßnahmen notwendig, ein zeitlicher Mehraufwand, der für landwirtschaftliche Betriebe auch arbeitswirtschaftlich nicht unterschätzt werden darf. Folglich ergeben sich größere Unterschiede in den Kosten der Beikrautregulierung. Auf der herbizid- und insektizidfreien Fläche lagen diese im Durchschnitt bei rund 109 €/ha. Insgesamt streuen die Ergebnisse je nach Standort und Bewirtschaftungsstrategie der Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter sehr stark“

Auch die Datengrundlage zu den Erträgen im Silomais aus den Jahren 2022 und 2023 wurden ausgewertet und ergaben das sich die Silomaiserträge im Anbaujahr 2022 in den beiden Varianten „konventionell“ und „herbizid- und insektizidfrei“ durchschnittlich um 49 dt/ha (375 dt/ha konventionell, 326 dt/ha herbizid- und insektizidfrei) unterschieden. Auf den Ökoflächen wurden im Schnitt 307 dt/ha geerntet. Insgesamt schwankten die Maiserträge der unterschiedlichen Regionen Niedersachsens erwartungsgemäß recht stark. Im Anbaujahr 2023 konnten auf den herbizidfreien Silomais-Flächen durchschnittlich Erträge von 473 dt/ha erzielt werden, 26 dt/ha weniger, als auf der konventionellen Vergleichsfläche. Damit unterscheiden sich die Erträge im Jahr 2023 deutlich weniger als im Vorjahr, einem von Sommertrockenheit geprägten Jahr mit regional stark schwankenden Erträgen. Die Öko-Silomaiserträge lagen mit durchschnittlich 398 dt/ha in 2023 deutlich über dem Vorjahresniveau.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Projektauswirkungen auf die Flora:
Wie sich die veränderte Bewirtschaftungsweise auf die Ackerbegleitpflanzen auswirkt, erforscht im Rahmen des Projektes die Georg-August-Universität Göttingen. Sechs der konventionell wirtschaftenden FINKA-Betriebe hatten im Anbaujahr 2023 Mais auf den FINKA-Flächen angebaut. Vellenga erklärt: „Um positive Effekte für Insekten erzielen zu können sind vor allem die potenziell blühenden Individuen pro m² von Bedeutung. Mit 8 potenziell blühende Individuen konventionell, 27 herbizidfrei und 28 ökologisch wird hier im Mais wird schon ein großer Unterschied zur konventionellen Fläche deutlich, der beispielsweise im Winterweizen noch höher ausfällt“

Fazit: Daten bieten Grundlage um nach Projektabschluss auf Politik zuzugehen
Forschungen zur Projektauswirkung auf die Insektenvielfalt werden vom Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels durchgeführt. Allerdings läuft die Auswertung der Daten aktuell noch. „Die ersten Ergebnisse zu der Fauna streuen bei allen Bewirtschaftungsweise stark. In der Tendenz weist die Ökofläche mehr Biomasse der am Boden lebenden gefangenen Insekten auf als die FINKA-Versuchsfläche und die konventionelle Fläche, die sich bei den derzeitigen Untersuchungsergebnissen ähneln. Da die Untersuchungen allerdings noch nicht abgeschlossen sind, lässt sich hierzu noch keine valide Aussage treffen“, gibt Vellenga Auskunft zum derzeitigen Stand der Untersuchungen. Man hoffe auf aussagekräftige Daten im Winter.

Auch wenn noch nicht alle Ergebnisse ausgewertet sind, sind sich die Projektpartnerinnen und Projektpartner sowie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Feldtages einig darin, dass diese Daten eine wichtige Grundlage darstellen werden, um nach dem Projektabschluss mit der Politik in den Austausch darüber zugehen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssten, um einen Verzicht auf Insektiziden und Herbiziden unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten realistisch zu gestalten. „Durch die lange Projektdauer kann eine super Datengrundlage hierfür geschaffen werden“, lobt Jessen das FINKA-Projekt.

10.06.2024
Tag des offenen Hofes 2024

Höfe der Region locken mit authentischen Einblicken in den Stall und auf den Acker

Gleich mehrere landwirtschaftliche Betriebe öffneten am Sonntag im Verbandsgebiet zum Tag des offenen Hofes ihre Hoftore und hießen insgesamt über 5.000 Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen. Dabei boten die Landwirtsfamilien ein vielfältiges Angebot authentischer Einblicke:

Während der zentral gelegene Buschhof Schröder am südlichen Ende Rotenburgs sowie der Milchviehbetrieb der Familie Wortmann in Beppen-Thedinghausen den Schwerpunkt auf die Tierhaltung legte, stand auf dem Biohof Bremer und dem Bioland-Hof Wilkens, die ihren Tag des offenen Hofes gemeinsam veranstalteten, vor allem ihr abwechslungsreicher Ackerbau in Riepholm – Visselhövede sowie die zugehörige Verarbeitungskette im Fokus:

Buschhof Schröder: Das Vertrauen in unsere Branche stärken

Für Christoph und Ann-Cathrin Schröder war es bereits der zweite Tag des offenen Hofes, eine Veranstaltung, die alle zwei Jahre niedersachsenweit stattfindet. Noch aus dem Jahr 2022 weiß das Ehepaar daher auch um den großen organisatorischen Aufwand, der mit diesem Event einhergeht, doch die positiven Reaktionen der Besucherinnen und Besucher haben Schröders überzeugt gern erneut die Hoftore für zahlreiche Interessierte zu öffnen. „Natürlich verkaufen wir am Tag des offenen Hofes auch Produkte aus unserer Direktvermarktung, große Gewinne erzielen wir damit aber nicht. Uns geht es beim Tag des offenen Hofes auch nicht um einen wirtschaftlichen Profit, sondern darum unseren Kunden und allen anderen Interessierten ganz transparent zu zeigen, wie unsere Tiere gehalten werden und wie unser Betrieb funktioniert“, erklärte Ann-Cathrin Schröder. Gemeinsam mit ihrem Mann Christoph betreibt sie eine Pferdepension, eine Anguszucht in Form der Mutterkuhhaltung, die ganzjährig draußen sein dürfen, sowie eine Bullenmast in großzügigen halboffenen Tretmistställen mit Stroh und eine erfolgreiche Direktvermarktung. „Wenn die Leute am Ende des Tages von unserer Haltungsform genauso überzeugt sind wie wir und diese Regionalität, die wir bieten, zu schätzen wissen und daher auf unsere Produkte zurückgreifen, freuen wir uns natürlich umso mehr“, sagte Christoph Schröder. Doch Schröders geht es bei dem Event nicht nur um das Image ihres eigenen Hofes, sondern vor allem darum ein generelles Verständnis für die Landwirtschaft in der Gesellschaft zu schaffen. „Die Entfremdung der Bevölkerung von der Landwirtschaft durch den Strukturwandel ist deutlich spürbar und der Agrarsektor steht häufig gesellschaftlich und politisch in der Kritik. Wir möchten das Vertrauen in unsere Branche in der Bevölkerung wieder stärken und sind überzeugt, dass der beste Weg darin besteht die Menschen auf die Höfe einzuladen, damit diese einen ehrlichen und authentischen Einblick erhalten können.“, so Christoph Schröder. Auch der Rotenburger Landrat Marco Prietz ließ es sich nicht nehmen am Sonntag persönlich auf dem Buschhof vorbeizuschauen und lobte das Engagement der Familie: „Ich finde es klasse, was ihr hier auf die Beine gestellt habt! Da der Bezug zur Landwirtschaft heute in vielen Familien leider keine Selbstverständlichkeit mehr ist, ist es enorm wichtig geworden mit Aktionen wie diesen, auch gerade für Kinder, Landwirtschaft für alle erlebbar zu machen.“ Beim gemeinsamen Hofrundgang zeigten sich der Landrat und Marje Grafe, als ehrenamtliche Vertretung des Rotenburger Bürgermeisters, offen für die Sorgen der Gastgeber und des Kreislandvolk-Vorsitzenden Christian Intemann. Themen wie der Wegebau, die Wolfsproblematik und die fehlende Entbürokratisierung wurden angesprochen.

Biohof Bremer und Bioland-Hof Wilkens: Den Blick auf regionale Wertschöpfung gerichtet

Christina und Olaf Wilkens sowie Nadia Bremer und ihr Geschäftspartner Claas Grünhagen bieten mit Lein, Quinoa, Linsen und Buchweizen eine bunte Fruchtfolge, welche die Besucherinnen und Besucher beim Gang entlang des Riepholmer Modell-Ackers auf eigene Faust erkunden konnten. Auskunft zu den vielfältigen Acker- und Sonderkulturen boten dabei auch die anschaulichen Informationstafeln seitlich des Lehrpfades. Doch das Programm versprach weitaus mehr, denn es sollte ein ganzheitlicher Einblick in die regionale Lebensmittelerzeugung geboten werden: „Uns ist es heute besonders wichtig, die gesamte Wertschöpfungskette aufzuzeigen und das Bewusstsein und die Wertschätzung für die Regionalität zu steigern“, machte Bremer ihr Anliegen deutlich.

Mit spannenden Fachvorträgen zu Themen wie Photovoltaik, Wertschöpfungsketten sowie Bodenfruchtbarkeit und Fruchtfolge, konnten besonders die Erwachsenen ihr Wissen weiter vertiefen. Für ein umfassendes Verständnis der Nahrungsmittelproduktion gab es zudem auch weitere Einblicke in den Arbeitsalltag der Landwirtinnen und Landwirte, z.B. in Form einer Maschinenausstellung mit Mähdrescher, Striegel und Drillmaschine. Die Kinder konnten währenddessen auf dem Schulbauernhof „ackern und rackern“ im Rahmen von großartigen Mitmachaktionen ihr Interesse für die Landwirtschaft mit allen Sinnen entdecken. Auch den Kleinen wollte man dabei auf spielerische Weise die Wertschöpfungsketten aufzeigen. So konnten die Kinder nicht nur direkt neben dem Waffelstand selber Mehl mahlen, sondern bei der Hühnerstallführung auch sehen, wo die Eier herkommen, welche gemeinsam mit dem Mehl aus eigener regionaler Produktion zu leckeren Waffeln verarbeitet wurden.

Auch die weiteren kulinarischen Köstlichkeiten versprühten unverkennbar Regionalität: So gab es Eis aus dem Öl der eigenen Sonnenblumen- und Leinernte, Brot aus den Emmer- und Roggenkörnern von den umliegenden Feldern und Eintopf aus der eigenen Erbsenernte dazu Bratwürste von den Rindern aus eigener Haltung. Für Begeisterung sorgte auch der Stand der kleinen Manufaktur Umami Ferment, die aus den Riepholmer Erbsen und Roggen eine Sojasoßenähnliche Alternative herstellt.

„Wir sind überwältigt von den tollen Gesprächen, die wir heute führen konnten. Mich freut es wirklich sehr wie viele interessierte Menschen heute nicht nur zum Kaffee trinken vorbeigekommen sind, sondern vor allem, um wirklich etwas über unsere Betriebe und Bewirtschaftungsweisen zu erfahren“, berichtete Olaf Wilkens erfreut und schon etwas heiser. Mit seiner Frau betreibt er auf dem Bioland-Hof neben dem Ackerbau auch noch eine Selbstpflück-Heidelbeerplantage, eine Hühner- und Rinderhaltung, sowie Agri-PV und eine Ferienwohnung. Auch Nadia Bremer zieht ein positives Fazit: „Viele Leute aus der direkten Nachbarschaft, aber auch viele aus Bremen und umzu, haben sich heute dem Thema der regionalen Wertschöpfung geöffnet und mein Eindruck ist, dass es dabei viele Aha-Moment gab“ Neben ihrem großen Herzensprojekt, der Direktvermarktung, führt sie mit ihrem Biohof abgesehen von dem vielseitigen Ackerbau noch eine kleine aber feine Rinderherde, mit 10 bis 15 Tieren, die auf 10 ha Grünland weiden. Darüber hinaus gibt Nadia Bremer Führungen und Workshops zum Thema Biolandwirtschaft und möchte diesen Bereich künftig auch noch weiter ausbauen.

Milchviehbetrieb der Familie Wortmann: Melkrobotoren, Mitmachaktionen und Musik

Auf dem Gelände „Zum Heesen 1“ kamen in Beppen-Thedinghausen die Besucherinnen und Besucher alle auf ihre Kosten. Neben einem Einblick in den modernen Stall mit insgesamt 360 Milchkühen und sechs Melkrobotoren gab es auf der daneben liegenden Wiese nicht nur eine Vielzahl an landwirtschaftlichen Maschinen, sondern auch eine große Anzahl an Ausstellern zu sehen sowie Musik von den Jagdhornbläsern “Allerort”. Am Stand der Feuerwehr übten Groß und Klein mit einem Schlauch Zielschießen, drehten am Glücksrad und warfen mit Pümpeln auf eine riesige Zielscheibe. Zu gewinnen gab es tolle Preise. Direkt daneben spielten Kinder entweder mit ferngesteuerten Treckern, im Sand oder auf einer Hüpfburg. Zudem gab es zahlreiche Infostände wie beispielsweise von der hiesigen Rehkitzrettung, der landwirtschaftlichen Bildungsarbeit vom gemeinnützigen Verein NEUA e. V. sowie den Dorfhelferinnen. Für das leibliche Wohl in Form von Kaffee und Kuchen sorgten die LandFrauen und zahlreiche weitere Stände – darunter Burger aus Intschede, Käse, Erdbeeren, Bio-Eis, Bratwurst und Pommes. Johanna Wortmann, die den Betrieb gemeinsam mit ihrem Freund Michael und ihrer Schwester Alena bewirtschaftet zeigte sich zufrieden mit dem Tag und bedankte sich bei allen helfenden Händen.

Das Landvolk bedankt sich

Als großen Erfolg verbucht auch der Rotenburger Kreislandwirt Christian Intemann den Tag des offenen Hofes 2024: „Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei den Höfen, die heute mit viel Schweiß und Herzblut einen großen Beitrag in Punkto Öffentlichkeitsarbeit für unsere gesamte Branche geleistet haben. Ebenso möchte ich mich bei den zahlreichen Besuchern bedanken, die uns und unserer Arbeit mit viel Interesse und Offenheit begegnet sind.“

06.06.2024
Wir brauchen wirksame Mittel für gesunde Pflanzen

Landvolk: Pauschales Glyphosat-Verbot ist unbegründet und umweltschädlich

Wenn am 14. Juni über die Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung (PflSchAnwV) im Bundesrat entschieden wird, sollte das pauschale Anwendungsverbot von Glyphosat in sogenannten Wasserschutzgebieten gestrichen sein. Das fordert das Landvolk Niedersachsen. „Gerade im Hinblick auf Dürre, Unwetter, Kriege und wirtschaftlicher Abhängigkeiten ist die Ernährungssicherheit wichtig, wofür unsere Landwirte gesunde Pflanzen auf dem Acker brauchen. Um diese vor Krankheiten und Schädlingsbefall zu schützen, sind Pflanzenschutzmittel nötig. Dazu gehört auch der Wirkstoff Glyphosat. Studien zeigen, dass bei sachgemäßer Anwendung keine Gefahr von Glyphosat ausgeht“, sieht Thorsten Riggert, Vorsitzender des Ausschusses Pflanze beim Landvolk Niedersachsen, nun die Politikerinnen und Politiker in der Pflicht, den Sachargumenten bei der Abstimmung zu folgen und keine nationalen Alleingänge beim Wirkstoff Glyphosat zu unternehmen. „Nationale Anwendungsbeschränkungen würden erneut enorme Wettbewerbsnachteile für deutsche Betriebe mit sich bringen“, ist sich Riggert sicher und fordert für die Landwirtinnen und Landwirte die uneingeschränkte Zulassung des Wirkstoffs in Deutschland.

„Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat Ende 2023 Glyphosat als sicher für Mensch und Umwelt eingestuft. Anschließend hat die Kommission den Wirkstoff für weitere zehn Jahre zur Anwendung in der EU freigegeben, sodass das generelle Anwendungsverbot in Deutschland europarechtswidrig geworden ist“, erklärt der Vorsitzende den Sachverhalt. In einer Eilverordnung hob die Bundesregierung das Totalverbot in Deutschland vom 1. Januar 2024 bis zum 30. Juni 2024 auf. Nun liegt der neue Entwurf der PflSchAnwV dem Bundesrat vor und muss bis zum 30. Juni bestätigt werden, damit die neue Verordnung ab 1. Juli 2024 gelten kann. „Unsere Landwirte gehen sehr verantwortungsvoll mit Pflanzenschutzmittel um. So viel wie nötig, so wenig wie möglich lautet bei entsprechender Indikation die Devise“, erklärt Riggert und verweist auf die vielen invasiven Arten, für die es keine natürlichen Möglichkeiten gebe, diese in Schach zu halten.

Auch im Sinne der Nachhaltigkeit und der CO2-Klimabilanz sei der Einsatz des Wirkstoffes positiv zu sehen. Bäuerinnen und Bauern, die in Wasserschutzgebieten wirtschaften, müssten andernfalls vermehrt auf schlechtere Maßnahmen zurückgreifen, wie zum Beispiel das tiefe Pflügen. „Gerade das haben unsere Landwirte zum Schutz des Klimas und der Umwelt in den vergangenen Jahren stark zurückgefahren, um der Erosion entgegenzuwirken und CO2-Emissionen zu verringern. Ohne Glyphosateinsatz müssten zudem weitere Pflanzenschutzmittel zur Kompensation zum Einsatz kommen, die sich negativ auf die Umwelt und das Klima auswirken würden“, schildert Riggert die Folgen des Verzichts, wo hingegen mit Glyphosat auf tiefe Bodenbearbeitung verzichtet und somit auch der Nährstoffeintrag in das Grundwasser verhindert werden könne.

Presse-Hintergrund:
In der alten PflSchAnwV war geregelt, dass ab 1. Januar 2024 ein generelles Anwendungsverbot von Pflanzenschutzmitteln (PSM) mit dem Wirkstoff Glyphosat herrschen sollte. Ende 2023 hat die EU per Verordnung den Wirkstoff für weitere zehn Jahre bis zum 15.12.2033 zugelassen. Entscheidend war dafür ein Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority, EFSA) zur Risikobewertung des Wirkstoffs Glyphosat, in dem festgestellt wurde, dass aus wissenschaftlicher Sicht bei fachgerechter Anwendung von diesem keine „inakzeptablen Risiken“ ausgehen.

04.06.2024
Aufruf zur Europawahl

Jede Stimme zählt

Liebe Mitglieder,

am 9. Juni 2024 steht die Europawahl an – ein entscheidender Tag für die Gestaltung der Zukunft der Landwirtschaft. Auch wenn die EU weit weg erscheint, so haben die demokratisch gewählten Vertreterinnen und Vertreter mit ihren Entscheidungsmöglichkeiten einen enormen Einfluss auf das Leben im ländlichen Raum. Denn die Entscheidungen, die auf EU-Ebene getroffen werden, haben direkte Auswirkungen auf unsere Betriebe und damit auf unsere zukünftigen Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen.

Als Mitglied des Landvolk-Kreisverbandes Rotenburg-Verden bist du/sind Sie die Stimme des ländlichen Raums und die Teilnahme an dieser Wahl ist damit entscheidend für den weiteren Weg der landwirtschaftlichen Branche. Wir möchten daher alle Mitglieder dazu ermutigen, aktiv am demokratischen Prozess teilzunehmen und wählen zu gehen. Denn wir benötigen in der kommenden Wahlperiode Menschen in Brüssel, die sich für eine starke und zukunftsorientierte Landwirtschaft in einem gemeinschaftlichen Europa einsetzen.

Jede Stimme zählt!

Mit freundlichen Grüßen Euer Landvolk-Team

30.05.2024
EU im Fokus

Schülerschaft der Berufsfachschule Agrar stellen MdEP McAllister Fragen zum Thema Landwirtschaft

Anfang der Woche war MdEP David McAllister (CDU) zu Besuch bei der BBS Verden. Unter Anderem stellte er sich den Fragen der Schülerschaft der Berufsfachschule Agrar zum Thema EU und Landwirtschaft. Auch unser Vorsitzender Jörn Ehlers sowie unser Geschäftsführer Alexander Kasten waren mit dabei. Auf Ehlers Acker direkt neben der BBS erklärte er, was es mit dem Begriff „regenerative Landwirtschaft“ auf sich hat. McAllister forderte alle anwesenden Schülerinnen und Schüler dazu auf, am 9. Juni wählen zu gehen - für die allermeisten wird es das erste Mal sein. Verabschiedet hat er sich mit dem Satz: „Deutschland schreibt man mit EU.“

23.05.2024
FINKA-Feldtag rund um den Mais

Alle Interessierten sind herzlich willkommen

30 konventionell arbeitende Landwirtinnen und Landwirte verzichten im Rahmen des Projektes FINKA (Förderung von Insekten im Ackerbau) mittlerweile schon im vierten Projektjahr auf einer Versuchsfläche auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM), die gegen Insekten und Unkräuter eingesetzt werden. Dabei werden sie von ökologisch arbeitenden Kollegeninnen und Kollegen aus ihrer Region unterstützt. Die 30 Betriebspaare arbeiten bis zum Projektende 2025 eng zusammen und gehen in einen fachlichen Austausch darüber, wie der Verzicht auf diese PSM betriebswirtschaftlich und arbeitstechnisch umgesetzt werden kann. Zusätzlich wird wissenschaftlich untersucht, wie sich die geänderte Bewirtschaftungsweise auf die Ackerbegleitpflanzen und damit auch auf die Insektenvielfalt auswirkt. Hierzu führen das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels und die Georg-August-Universität Göttingen verschiedene Untersuchungen durch.

Am 06. Juni lädt nun das FINKA-Betriebspaar Gerd Bunke und Jan-Harmen Hesse zu einer Informationsveranstaltung mit Feldbegehung und Maschinenvorführung im Mais ein.

Wann: Donnerstag, den 06.06.2024 um 10 Uhr
Wo: Hier geht es zur Ortsangabe

Zur besseren Planung bitten wir um Anmeldung bis zum 30.05.2024 unter: sievers@landvolk-row-ver.de

Wir freuen uns über eine rege Teilnahme!

Das Projekt FINKA wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. Das Projekt läuft bis Ende 2025.

Verbundpartner im Projekt sind die Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH, das Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V., das Landvolk Niedersachsen e.V. sowie Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels und die Georg-August-Universität Göttingen.

23.05.2024
Tierhaltung: Landvolk fordert von EU-Politik vernünftige Verordnungen

Aktion zur EU-Wahl: Tierwohl und -schutz müssen wirtschaftlich umsetzbar sein

Mit dem geplanten großen Tierwohl-Paket sowie der anstehenden Umsetzung der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten rast auf die Tierhalterinnen und Tierhalter in der EU und somit auch in Niedersachsen ein großer Meteorit zu. „Um diesen Einschlag noch zu verhindern bzw. seine Heftigkeit abzumildern, weist das Landvolk aktuell in den Sozialen Medien mit einer Aktion zur EU-Wahl auf die Auswirkungen hin. Unsere Landvolk-Kreisverbände werden zudem ihre EU-Kandidaten in Anschreiben hierzu informieren und sensibilisieren“, erklärt Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers. Bei allem Verständnis bezüglich Tierwohl und -schutz müssen Umsetzung und Wirtschaftlichkeit für die bäuerlichen Betriebe gewährt bleiben, führt Ehlers gegenüber dem Landvolk-Pressedienst aus.

Das von der EU-Kommission geplante Animal Welfare-Paket (Tierwohl-Paket) besteht aus vier Bereichen: Tierwohl auf dem Hof, beim Transport, bei der Schlachtung und beim Labeling. Die Vorschläge der Kommission zum ersten Entwurf der Neufassung der Verordnung (EG) Nr. 1/2005 zum Schutz von Tieren beim Transport beinhalten zum Beispiel ein Mindesttransportalter von 35 Tagen für Kälber. Aktuell müssen Kälber dafür in Deutschland 28 Tage alt sein. Weiterhin ist eine verpflichtende Anwesenheit einer Veterinärin oder eines Veterinärs auf dem landwirtschaftlichen Betrieb beim Verladen von Schlachtvieh vorgesehen, eine Begrenzung von Schlachtviehtransporten auf neun Stunden sowie eine Verlagerung der Transporte in die Nacht bei Temperaturen über 30 Grad Celsius. „Der Verordnungsentwurf berücksichtigt weder notwendige bauliche Änderungen auf den Betrieben oder arbeitsteilige Strukturen in der deutschen Landwirtschaft noch den Fachkräftemangel im Veterinär- und Transportwesen, sodass die Existenz bäuerlicher Familienbetriebe und die heimische Nahrungsmittelerzeugung gefährdet sind“, verweist Ehlers auf die Nicht-Umsetzbarkeit dieser EU-Politik.

Aufgrund der bevorstehenden Europa-Wahlen werde die Kommission erst nach Neubildung des Europäischen Parlaments die Arbeit an der Tierschutztransportverordnung weiterverfolgen. Auch zu den übrigen Teilen des Animal Welfare-Pakets werden erst unter der nächsten Kommission Verordnungsentwürfe erwartet. „Daher ist es im Zuge des Europawahlkampfes wichtig, die Kandidaten bereits frühzeitig für diese bevorstehenden Gesetzesüberarbeitungen zu sensibilisieren“, stellt der Landvolk-Vizepräsident heraus.

Die anstehende Umsetzung der EU-Verordnung zu den entwaldungsfreien Lieferketten wird in der aktuellen Form ebenfalls auf die niedersächsische Tierhaltung Einfluss haben. „Natürlich unterstützen wir den Rodungsstopp von Primärwäldern. Doch den Weg der Umsetzung sowie das Einbeziehen heimischer Erzeuger lehnen wir deutlich ab“, sagt Ehlers, denn für Deutschland und große Teile Europas sei die Entwaldungs-Problematik hinreichend dokumentiert und praktisch nicht vorhanden. Trotzdem seien von dieser Verordnung die gesamte Rinderhaltung mit über 100.000 Betrieben sowie alle Landwirtinnen und Landwirte, die Soja anbauen, und alle Forstwirtinnen und Forstwirte betroffen.

„Bevor nicht alle juristischen Unklarheiten beseitigt sind und das Informationssystem technisch den Ansprüchen des Binnenmarktes gewachsen ist, darf diese Verordnung aufgrund handwerklicher Fehler gar nicht umgesetzt werden. Die verantwortlichen EU-Politiker sollten erst einmal ihre Hausaufgaben machen, bevor sie mit unausgegorenen und nicht umsetzbaren Ideen die heimische Landwirtschaft gegen die Wand fahren – vom angepeilten Bürokratieabbau ganz zu schweigen“, fordert Landvolk-Vizepräsident Ehlers. Gleiches gelte für die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest wie auch für ein aktives Wolfsmanagement. Auch diese Themen finden sich auf den Kacheln der Online-Aktion und den Briefen an die EU-Politikerinnen und EU-Politiker wieder mit dem Aufruf, am 9. Juni für den ländlichen Raum wählen zu gehen.

15.05.2024
Aktionsbündnis: Rückwärtsgang in der Wolfspolitik

Am 25. Mai europaweites Mahnfeuer für die Weidetierhaltung entzünden

„Unwille oder Unfähigkeit? Diese Frage stellt sich, wenn wir die aktuelle Wolfspolitik der zuständigen Ministerien und des NLWKN ansehen. Wir kommen Lösungen nicht näher, derzeit ist der „Rückwärtsgang“ eingelegt. Weder auf Landes-, Bundes- oder EU-Ebene gibt es wirkliche Fortschritte, die uns den pragmatischen Umgang mit dem Wolf in der Nutztierhaltung erleichtern. Über 4.000 Nutztierrisse in einem Jahr in Deutschland, davon ein Viertel in Niedersachsen, waren so vorhersehbar wie das alljährliche Weihnachtsfest. Jeder Riss eines Weidetieres ist einer zu viel, und jeder Riss trägt dazu bei, dass Vertrauen in die Handlungsfähigkeit von Politik verloren geht“, erklärt Jörn Ehlers, Sprecher des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement und Vize-Präsident des Landvolks Niedersachsen. Er ruft gemeinsam mit Wendelin Schmücker, Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung, alle Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter auf, sich am Aktionstag „Europaweites Mahnfeuer pro Weidetierhaltung und gegen den Wolf“ am 25. Mai zu beteiligen.

Die einst in den Koalitionsverträgen geschlossenen Vereinbarungen zur Regulierung des Wolfes machten Hoffnung. „Doch bislang wurde nur viel geredet und versprochen. Unsere Forderungen nach schnellem Abschuss von Problemwölfen oder ganzen Rudeln, eine Bestandsregulierung mit wolfsfreien Gebieten sowie die volle Kostenübernahme der Herdenschutzmaßnahmen blieben nach wie vor unberücksichtigt – Gründe für das Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement die Arbeit im Dialogforum ruhen zu lassen“, führt Ehlers aus.

Laut dem Aktionsbündnis lasse das aktuelle Urteil vom OVG Lüneburg zum Schnellabschussverfahren erkennen, dass das NLWKN bei der Umsetzung des ersten Schnellabschussverfahrens schlecht gearbeitet hat. Die Landesverwaltung müsse zeigen, dass es möglich ist, beim nächsten Riss das Schnellabschussverfahren rechtssicher umzusetzen. So fordere das OVG, den Herdenschutz bei Rindern und Pferden als milderes Mittel näher zu prüfen. Dies sei zum einen nicht finanzierbar, zum anderen würde eine Zäunung der Grünlandregionen Niedersachsens zu neuen Konflikten führen, beispielsweise mit dem Tourismus und dem Schutz anderer bedrohter Arten.

„Wir brauchen dringend Lösungen für ein aktives Wolfsmanagement als Zeichen für unsere Nutztierhalter und die Bevölkerung im ländlichen Raum. Diese Forderungen teilen unsere befreundeten Verbände sowie die Region Hannover und 36 niedersächsischen Landkreise. Die Politik muss für eine umsetzbare und rechtssichere Bestandsregulierung sorgen: Ob als Schnellabschuss, per Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes oder via 1:1-Umsetzung des europäischen Naturschutzrechts. Doch wir haben große Zweifel, dass unsere verantwortlichen Politiker das wirklich wollen“, bewertet Ehlers das Verhalten und untermauert, dass das Aktionsbündnis weiter für die Weidetierhaltung in Niedersachsen kämpfen werde, da Weidetiere aktiv zur Biodiversität und Artenvielfalt beitragen und für die Sicherheit beim Küstenschutz sorgen.

Die Verantwortlichen des Aktionstages bitten die Landbewohner darum, am 25. Mai eigene Mahnfeuer zu entzünden und Videobeiträge dieser Aktion an wende.schaf@outlook.de zu senden, um mit ihnen ein Zeugnis der Solidarität und des Protests zu dokumentieren. Zudem können HIER die Standorte der Mahnfeuer angemeldet und in eine interaktive Google-Karte eingepflegt werden, um auch hier die Reichweite und das Engagement der Gemeinschaft pro Weidetierhaltung sichtbar zu machen.

Aktuelles aus dem Landesverband

04.04.2025
DBV-Agrarfinanztagung 2025
Milch und Rind

(DBV) Am 8. April stehen auf der DBV-Agrarfinanztagung in Berlin Agrarpolitik, Nachhaltigkeit, Erneuerbare Energien und Finanzierung im Fokus. Die Keynotes sprechen Prof. M. Fratzscher vom DIW, Dr. A. Hinrichs von QS und Frau N. Steinbock von der Landwirtschaftliche Rentenbank. Zum Programm inkl. Panels geht es hier.

04.04.2025
Vizepräsident Schmal zu Gesprächen in Brüssel
Milch und Rind

(DBV) Mitte März hat DBV-Vizepräsident Schmal mit weiteren DBV-Vertretern Gespräche mit GD AGRI und GD Umwelt der EU-Kommission in Brüssel geführt. Mit den Kommissionsvertretern wurden Themen wie Geopolitik, Wettbewerbsgleichheit, Strukturwandel, Tierseuchendynamiken, Emissionsminderung und -handel sowie die aktuellen KOM-Entwürfe der Kommission zur Änderung der GMO diskutiert. Mit Blick auf den letzten Punkt erläuterte Vizepräsident Schmal seine kritische Position ggü. einer verpflichtenden Umsetzung des Artikel 148 und einer fehlenden Folgenabschätzung. Demgegenüber regte er eine Anhebung der Bündelungsgrenze für Erzeugergemeinschaften an.

04.04.2025
Deutsche Wirtschaft zu Koa.-Verhandlungen
Milch und Rind

(DBV) Mehr als 100 Verbände, darunter auch der DBV, haben eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der sie mit Blick auf die aktuellen Koalitionsverhandlungen in Berlin, ihrer Sorge um den Wirtschaftsstandort Deutschland Ausdruck verleihen. Sie appellieren an die Koalitionäre, die Wirtschaft in den Verhandlungen in den Fokus zu rücken. Vor dem Hintergrund sich verdichtender Krisensignale verliert Deutschland zunehmend an wirtschaftlicher Stärke. Zu den Details der Erklärung geht es hier.

04.04.2025
Milchmarkt
Milch und Rind

(AMI, ZMB) In der 12. KW stieg die Milchanlieferung in Deutschland um 0,4 %, das Niveau der Vorjahreswoche wurde aber um 2,5 % unterschritten. Der Absatz für abgepackte Butter bleibt gut, vor Ostern steigt die Nachfrage, bei stabilen bis festeren Preisen (7,40 – 7,80 EUR/kg in Kempten am 2. April 2025). Markt für Blockbutter ist ruhiger, die Nachfrage sinkt und Preisforderungen sind schwerer durchzusetzen. Schnittkäse wird stark nachgefragt, besonders im Ostergeschäft.

Der Markt für MMP bleibt ruhig, mit steigender Nachfrage nach dem Ramadan und Anfragen für das Halbjahr 2. Am Markt für VMP gibt es wenig Aktivität, die Produktion läuft auf Bestellung, die Preise bleiben uneinheitlich. MP in Lebensmittelqualität bleibt gut nachgefragt und stabil im Preis. Futtermittelware zeigt eine ruhigere Nachfrage, Molkenkonzentrat etwas günstiger.

04.04.2025
LWK bietet kostenloses Webinar zu Brandschutz in Nutztierställen
Milch und Rind

(LWK) Brände in Nutztierställen können jederzeit auftreten – und in solchen Momenten zählt jede Sekunde! Um das Ausmaß eines Feuers zu minimieren und die Sicherheit von Mensch und Tier zu gewährleisten, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Tierhaltenden unerlässlich. Doch was können Sie selbst tun, um im Ernstfall richtig zu handeln?
Wir laden Sie herzlich zu unserem Webseminar „Feuer im Stall – Brandschutz in Nutztierställen gewährleisten“ ein.
Im Seminar erfahren Sie alles Wichtige rund um den Brandschutz in Ställen, die richtige Verhaltensweise im Brandfall und die Rettung von Tieren. Gemeinsam mit Frau Lea Staber von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und Herrn Bernhard Feller von der Landwirtschaftskammer NRW werden wichtige Themen wie: Brandschutzmaßnahmen in Schweineställen, Rettung von Rindern bei Stallbränden,  Verhaltensweisen von Tieren im Brandfall und weiteres besprochen.

Anmeldung und mehr Infos unter: https://www.lwk-niedersachsen.de/lwk/vera/11146

04.04.2025
Euronext-Weizen über Vorwochenniveau
Pflanzen

Die Hoffnung auf lebhaftere EU-Exporte bei schwächeren Euro stützen geringfügig, deutlicher die kleiner US-Sommerweizenfläche. Aktuell beschäftigt vor allem die US-Zollpolitik.

(AMI) In Paris konnten die Weizenkurse am 03.04.2025 mit 221 EUR/t das Vorwochenniveau um 2,75 EUR/t übertreffen. Zu Beginn der Berichtswoche verlor der Fronttermin noch 3,75 EUR/t an Wert, was im weiteren Verlauf aber vollständig aufgeholt werden konnte. Demgegenüber verloren die Folgetermine an Wert. Der Kontrakt der Ernte 25 gab um 1,25 auf 217 EUR/t nach.

Die Hoffnung auf lebhaftere EU-Weichweizenexporte zum Ende der laufenden Saison stützte die Notierungen. Vor allem für Frankreich verbesserten sich die Aussichten, da die Exportpreise für 11,5er Weizen aktuelle identisch mit denen aus der Ukraine und sogar niedriger als russische Offerten sind. Nach Angaben von Marktteilnehmern orderte Marokko Weizen aus Frankreich und anderen westlichen EU-Ländern zur Lieferung im April 25. Darüber hinaus äußerte Ägypten Kaufinteresse an französischem Weizen, was die Kurse an der Pariser Börse befestigte.

Mit Blick auf die zurückliegenden Monate sieht es allerdings mau aus; Insgesamt exportierte die EU vom 01.07.24-30.03.25 rund 15,7 Mio. t Weichweizen, 36 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Zum Vorjahreszeitpunkt war Frankreich größter EU-Exporteur mit 6,4 Mio. t vor Rumänien mit 5,2 Mio. t. 2024/25 liegt Frankreich mit 1,6 Mio. t auf Platz fünf. Die größten EU-Weizenexporteure sind bislang Rumänien mit 4,37 Mio. t und Litauen mit 2,19 (Vorjahr: 2,24) Mio. t. Die Konkurrenz zu Weizen aus der Schwarzmeerregion, den USA oder Südamerika schwindet, aber Nachfrage am Weltmarkt ist dünn. Hoffnung liegt auf einer Belebung auch aufgrund des Endes des Ramadans in moslemisch geprägten Ländern.

Unterdessen blicken Marktteilnehmer mit Anspannung auf die Entwicklungen der US-Zollpolitik. Mit den jüngst angekündigten US-Zöllen für alle Länder der Welt sind Handelsstreitigkeiten vor allem mit großen Handelspartnern wohl unvermeidbar. Es wird mit Vergeltungsmaßnahmen und mit Verschiebung bzw. stockenden Warenströmen gerechnet. Die Verunsicherung ist aktuell sehr groß und es wird abgewartet.

04.04.2025
Getreidemarkt: Terminmärkte fest, Kassamarkt schwach
Pflanzen

Braugerste kann sich alt- und neuerntig behaupten, während anderes Qualitätsgetreide preisschwächer bewertet wird, was besonders bei den Vorkontraktpreisen deutlich wird.

(AMI) Abgesehen von etwas Exporttätigkeit ist der Umsatz am deutschen Brotgetreidemarkt überschaubar. Einige Marktteilnehmer sprechen von nahezu beängstigender Ruhe. Insbesondere die unsichere Lage am Weltmarkt mit den nun ausgerufenen neuen Handelsbarrieren, die noch lange nicht ihr Ende gefunden haben, sorgen für sehr große Verunsicherung der Marktteilnehmer. Es ist noch nicht absehbar, welche Ausmaße die neuen Zölle und Gegenzölle erreichen werden und schon gar nicht deren Wirkung auf die Agrarmärkte. Da möchte momentan niemand eine Entscheidung treffen, die sich im Nachhinein als falsch herausstellt. Daher wird kaum gekauft, noch seltener verkauft und auch das Geschäft mit der nächsten Ernte ruht. Insbesondere weil Erzeuger nun schon nicht mehr überall von ihren Feldbeständen überzeugt sind, während Käufer mit Verweis auf die hohen Ernteprognosen die Gebote weiter zurücknehmen. Und so bleibt, trotz der zum Teil noch drückenden Lagerbestände, die Abgabebereitschaft gering. Es wird auf anhaltend feste Kurse spekuliert und in deren Fahrwasser auch steigende Kassapreise. Diese Woche hat das noch nicht funktioniert.

In der 14. KW wird alterntiger Brotweizen mit 199,70 (184-210) EUR/t im Bundesdurchschnitt 2,14 EUR/t unter Vorwochenlinie bewertet. Qualitätsweizen liegt mit 214 (200-224,50) EUR/t rund 0,60 EUR/t darunter. Brotroggen kann sich mit einem Rückgang von 1,20 auf 168,15 (154-190) EUR/t ebenfalls nicht halten. Weitaus umfangreicher sind die Preisrücknahmen bei den Vorkontraktofferten. Qualitätsweizen verliert knapp 4 auf 215,50 EUR/t, Brotweizen 4,60 auf 194 EUR/t und Brotroggen 2 auf 160 EUR/t.

Dem ruhigen Brotgetreidemarkt widersetzt sich Braugerste. Auch hier halten Verkäufer ihre Lagerware noch zurück, aber die Gebote steigen. Die Nachfrage legt langsam zu, auch wohl aus Angst vor trockenheitsbedingten Einbußen. Frei Erfasserlager wird prompte Braugerste mit 210,40 EUR/t bewertet und büßt damit zur Vorwoche marginale 0,13 EUR/t ein.

Die Großhandelspreise franko verlieren in der 14. KW zur Vorwoche bis zu 3 EUR/t, wobei prompter Brotweizen franko Niederrhein mit 235 EUR/t sich wieder auf Vorwochenlinie retten kann, nachdem er am 28.03.25 4 EUR/t verloren hatte. An den anderen Standorten kann das Kaufinteresse oder aber auch der Niedrigwasseraufschlag der Rheinschifffahrt die Forderungen nicht stützen. So wird franko Westfalen Brotweizen mit 235 EUR/t einen Euro unter Vorwochenlinie bewertet. Franko Hamburg werden am 02.04.25 mit 226 EUR/t sogar 2 EUR/t weniger genannt. Noch deutlicher geben dort die Qualitätsweizenpreise mit -3 auf 244 EUR/t nach.

04.04.2025
Sprunghafter Preisanstieg kann Rapsmarkt nicht beleben
Pflanzen

Die Umsätze am Rapsmarkt bleiben trotz den teils deutlichen Preissteigerungen gering. Erzeuger sind mit den laufenden Feldarbeiten beschäftigt und die Vorräte sind dünn, da rückt die Vermarktung in den Hintergrund.


(AMI) An der Pariser Börse geht es auch zum Monatswechsel weiter aufwärts. Unterstützung kam dabei von den übrigen Ölsaaten. Sowohl der feste Soja- als auch Palmölkurs zogen den EU-Raps mit nach oben. Dabei profitierten die Notierungen insbesondere von einer lebhaften Nachfrage nach Pflanzenölen. Kurstreibende Impulse kamen auch aus Kanada. Immerhin gewannen die Canola-Notierungen binnen einer Woche fast 30 EUR/t. Im Fokus stand dabei die Aussicht auf ein möglicherweise kleineres Rapsareal im kommenden Wirtschaftsjahr. Ausschlaggebend dafür ist die Unsicherheit über den Handel mit den wichtigsten Partnern, darunter insbesondere die USA und China. Die Handelsstreitigkeiten könnten Farmer dazu veranlassen, weniger Raps auszusäen. So schloss der Fronttermin Mai am 02.04.2025 bei 524,75 EUR/t und damit 11,75 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Auch Partien der Ernte 2025 konnten sich auf Wochensicht befestigen.

Vor diesem Hintergrund geht es auch auf Großhandelsstufe aufwärts. Dabei wurden die Prämien für alterntige Ware etwas angehoben. So sind am 02.04.2025 franko Niederrhein bis zu 543 EUR/t für Partien zur Lieferung ab April möglich und damit 22 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Franko Hamburg sind mit 539 rund 23 EUR/t mehr im Gespräch. Für Partien der Ernte 2025 werden bis zu 496 EUR/t in Aussicht gestellt. Umsatz steht hier jedoch nicht dahinter, dafür müsste der August-25-Kontrakt an der MATIF wieder über die Marke von 500 EUR/t klettern. Auch der Handel mit alterntiger Ware geht gegen Null. Australische Partien wurden in der zurückliegenden Woche zwar diskutiert, hier ist das Interesse zuletzt jedoch wieder erloschen. So fußen die Mengenbewegungen lediglich auf der Abwicklung bereits bestehender Kontrakte.

Auf Erzeugerstufe zeigt sich ein ähnliches Bild. Auch hier bleibt die Handelsaktivität aktuell gering. Die Abgabebereitschaft für die Restbestände in Erzeugerhand ist verhalten, und auch bei Vorkontrakten herrscht aktuell Zurückhaltung. Im Bundesdurchschnitt sind dabei für Partien der Ernte 2024 rund 500,50 (460-527) EUR/t möglich und damit 24,30 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Partien der Ernte 2025 werden im Mittel mit 453,50 (430-510) rund 10,50 EUR/t über Vorwochenniveau angeboten.

04.04.2025
Regionaler Marktkommentar
Pflanzen

Auch in dieser Berichtswoche hat sich kaum etwas geregt am heimischen Getreidemarkt. Während sich die Erzeugerpreise zunächst leicht rückläufig zeigten, waren die Umsätze gleichermaßen gering. Nachfrageseitig hält man sich ebenso zurück wie auf Erzeugerseite. Derweil zeigen sich die Bestände trotz der historisch trockenen Monate Februar und März in einem weitestgehend guten Zustand. Das bestätigt in seiner Prognose auch das Agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS). Demnach wird für Weizen in der EU ein steigender Ertrag auf 6 t/ha (+8 %) und in Deutschland auf 7,64 t/ha (+8 %) erwartet.
Am Ölsaatenmarkt haben sich Rapspreise nach den deutlichen gestiegenen Vorgaben der Terminmärkte erholt. Im Bundesschnitt wurde zur Mitte der Woche ein Erzeugerpreis von 500,50 EUR/t genannt, was ein Plus von mehr als 24 EUR/t im Vorwochenvergleich bedeutet. Vorkontrakte wurden in Niedersachsen durchweg mit über 450 EUR/t bewertet.
Unterdessen lässt sich für den Kartoffelmarkt auf die Berichte der Vorwochen verweisen. Ein weiterhin stetiger, aber ruhiger Absatz wird ausreichend bedient. Argumente für Preisimpulse lassen sich derzeit nur wenige finden.