Großer Erfolg für die Milchwirtschaft im Landkreis Rotenburg (Wümme)
Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen hat am vergangenen Freitag den 23. Milchlandpreis in Form der goldenen, silbernen und bronzenen „Olga“ und vierstelliger Geldpreise verliehen und ehrt damit die elf besten der 7.800 Milcherzeuger*innen Niedersachsens. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung wurden die Betriebe von den Vorsitzenden der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN), Jan Heusmann und Weert Baack sowie dem Niedersächsischen Landvolkpräsidenten Dr. Holger Hennies geehrt. Der erste Platz und damit die „Goldene Olga 2023“ verdienten sich Kerstin und Frederik Schröder aus Grafschaft Bentheim. Marina Lindhorst-Cordes und Frank Cordes von der Milchhof Reeßum KG freuten sich über den zweiten Platz und wurden mit der „Silbernen Olga 2023“ und 2.000 Euro ausgezeichnet. Außerdem konnte sich die Milchhof Reeßum KG über die Verleihung des diesjährigen Klima-Sonderpreises freuen. Dieser Preis honoriert herausragende Aktivitäten niedersächsischer Milchbauernhöfe im Bereich Klimaschutz. „Da ist man schon ein kleines bisschen Stolz.“, verrät uns Frank Cordes mit Blick auf die doppelte Preisvergabe. Mit 3 Leuten seien die Gutachter für ganze acht Stunden vor Ort gewesen, um sicherzustellen, dass die Anforderungen für die Vergabe des Preise auch wirklich ordnungsgemäß erfüllt wären, was sich bei der Begutachtung des Betriebes dann auch zweifelsfrei bestätigte: Auf dem Betrieb geht es nicht nur den Tieren super, sondern auch auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen legt Cordes großen Wert. Zudem setzt der Rotenburger Milchviehalter sich für Klima-und Umweltschutz ein und leistet durch regelmäßige Hofbesuche für Schulen, Kindergärten und weitere Interessierte zusätzlich einen wichtigen Part für das Image der Branche: „Wir Bauern sind die Erfinder der Nachhaltigkeit, ich finde das müssen wir auch zeigen!“
Nachhaltigkeit ist auch das Stichwort zur Vergabe des Klima-Sonderpreises: Hier habe zum einen der CO2-Fußabdruck und zum anderen ein betrieblicher sparsamer Umgang mit Strom eine wichtige Rolle gespielt. Beides setzt die Milchhof Reeßum KG vorbildlich um. Gründe für den geringen CO2-Fußabdruck seinen laut Cordes vor allem die hohe Milchleistung des Betriebes, die Auswahl der Futtermittel und die Verwertung der Gülle in der Biogasanlage. „Statt Sojaschrott nutzen wir Rapsschrot, welches deutlich geringere Transportwege aufweist, ebenso wie das Maismehl, welches regional angebaut wird. Die Gülle wird direkt in unserer Biogasanlage vergoren, sodass das Methan verwertet wird, wodurch die Umwelt weniger belastet wird und zudem sogar noch grüner Strom produziert wird.“, erläutert der Landwirt. Das Thema Nachhaltigkeit liegt Cordes am Herzen, daher legt er zudem auch Wert auf einen bewussten Umgang mit dem Strom: „Durch unsere neue Milchvorkühlung, bei welcher die Milch mit Brunnenwasser auf 10 Grad Celsius runtergekühlt wird, können wir Strom einsparen. Zudem verfügt unser Stall über neue Lüftungsschläuche die ebenfalls Strom sparen und zudem auch leiser sind, was für mehr Ruhe im Stall sorgt und somit gleichzeitig auch zu mehr Tierwohl beiträgt.“, erklärt der Landwirt. Auch sonst gibt der Milchviehalter sein Bestes, damit es seinen Tieren gut geht: „Tierwohl bedeutet für mich die Abwesenheit von Stress! In der Praxis heißt dies für unseren Betrieb, dass z.B. alle melkenden Kühe die selbe Futterration erhalten, um Futterstress zu vermeiden.“
Ein ausführliches Interview mit Frank Cordes zu den oben genannten Themen erhaltet Ihr in der nächsten Ausgabe unserer Landvolk-Zeitung.