Die Bio-Getreideernte enttäuscht in Mengen und Qualitäten. Das aber nicht so schlimm, wie noch vor 4 Wochen befürchtet. Gute Qualitäten bei Weizen sind rar, sodass der Run auf die wenigen Partien mit hohen Kleber- und Eiweißgehalten begonnen hat und auch wieder hohe Aufschläge dafür bezahlt werden. Besonderes Problemkind dürfte in diesem Jahr der Hafer werden. Einerseits haben die Landwirte den Anbau kräftig eingeschränkt; andererseits kamen sie erst im zuerst nassen Frühjahr nicht auf die Äcker, dann fehlte das Wasser zum Wachsen, dann regnete es in die Ernte. Grundsätzlich gilt, dass die Qualitäten in östlichen und südlichen Anbauregionen besser ausfallen als im Nordwesten. (Quelle: DBV/AMI)
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Aktuelles aus dem Kreisverband
Aktuelles aus dem Landesverband
08.09.2023
Bio-Futtergetreide in der Spekulationsblase Öko-Landbau
Die Ernte vom Bio-Futtergetreide und Bio-Leguminosen ist bundesweit größtenteils abgeschlossen. Mit den zum Monatsende trockeneren Witterungsbedingungen ist die Ernte nach holprigem Verlauf dann doch noch in Schwung gekommen. Entsprechend haben sich die Zweifel hinsichtlich des weiteren Ernteverlaufs wieder gelegt. Die wenigen Bestände in Deutschland, die noch auf dem Halm stehen, dürften bald gedroschen werden. Mit der hohen Luftfeuchtigkeit und der unzureichenden Trocknung auf den Äckern sind die Qualitätsaussichten aber eher bescheiden, je weiter sich die Ernte verzögert. (Quelle: DBV/AMI)
08.09.2023
Überhänge bei Bio-Rindern Öko-Landbau
Bei Bio-Rindern bleibt die Marktlage angespannt: Weiterhin sind zu viele Tiere am Markt bzw. die Nachfrage bleibt schwach. Manche Vermarkter begegnen dem mit Sonderangeboten. Die schwache Nachfrage bedeutet für die Landwirte sinkende Preise für Bio-Rinder. Der Rückgang verläuft recht parallel mit den konventionellen Rinderpreisen, wobei sich der Preisabstand sowohl bei Kühen als auch bei Schlachtrindern zuletzt wieder vergrößert hat. (Quelle: DBV/AMI)
08.09.2023
Bio-Milchpreise geben nach, der Preisabstand zu konv. Milch steigt jedoch auf fast 14 Ct. Öko-Landbau
Die Erzeugerpreise für Bio-Milch sind im Juli weiter zurückgegangen. Der Großteil der Molkereien zahlte ein geringeres Milchgeld im Vergleich zum Vormonat. Nach ersten Berechnungen der AMI erhalten die Milcherzeuger in Deutschland im Juli rund 54,5 Ct/kg für Bio-Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß. (Quelle: DBV/AMI)

08.09.2023
DBV strikt gegen Patentierung bei neuen Züchtungstechnologien, aber für ein gesondertes Zulassungsrecht Öko-Landbau
Der DBV wendet sich strikt gegen eine Patentierung von natürlich vorkommenden Gensequenzen im Zusammenhang mit der gesonderten Regelung für neue Züchtungstechnologien. Es gilt, das Züchtungsprivileg und die mittelständische Züchtungslandschaft in Deutschland und der EU zu erhalten. Der DBV sieht aber in der Zulassung der neuen Züchtungstechnologien bei ausschließlicher Verwendung innerhalb des Genoms einer Art eine große Chance, da dies eine Beschleunigung und Präzisionsverbesserung des Züchtungsfortschritts ermöglicht. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), wie zuvor bereits die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Deutsche Akademie der Wissenschaften Leopoldina, sieht hinsichtlich der Risiken für die Gesundheit von Mensch und Tier sowie für die Umwelt keine spezifischen Gefahren im Zusammenhang mit einer gezielten Mutagenese oder Cisgenese. Die EFSA schätzt sogar das Potenzial für unbeabsichtigte Wirkungen (wie z. B. Off-Target-Effekte) durch gezielte Mutagenese im Vergleich zur Transgenese oder herkömmlichen Züchtung als erheblich verringert an. Zur Gewährleistung der Wahlfreiheit braucht es eine klare Dokumentation der Züchtungsmethode des Saatguts bei Einsatz neuer Züchtungstechnologien. Der DBV tritt damit für die Wahlfreiheit der (Öko-) Erzeuger ein, fordert aber, eine mögliche Einschränkung für den Ökolandbau wissenschaftlich überprüfbar und reversibel zu halten und im EU-Öko-Fachrecht und nicht in der Zulassungsverordnung zu verankern. Ein dauerhafter Ausschluss könnte den Ökolandbau langfristig vom züchterischen Fortschritt und Zugang zu speziellen Kulturarten ausschließen. (Quelle: DBV)
08.09.2023
Neue Öko-Demonstrationsbetriebe gesucht Öko-Landbau
Die Geschäftsstelle des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) wird das Netzwerk der Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau neu aufbauen. Um das Potenzial aller Öko-Betriebe für das Netzwerk zu ermitteln, führt das BÖL bis Mitte September eine bundesweite „Markterkundung“ durch. Öko-Betriebe mit Vorbildcharakter, die Teil des Netzwerkes werden möchten, finden Unterlagen unter: https://www.bundesprogramm.de/demobetriebe-jetzt-mitmachen (Quelle: DBV)
08.09.2023
Anmeldestart zu Öko-Junglandwirt*innen Tagung 2023 Öko-Landbau
Unter dem Motto „Öko – Land – Wirtschaft“ laden das Öko-Junglandwirte-Netzwerk und Schweisfurth-Stiftung zur Tagung am 10.-12. November 2023 in Fulda ein
Ab sofort können sich Interessent*innen zur Öko-Junglandwirt*innen-Tagung 2023 anmelden! Mehr Infos finden Sie hier https://www.oeko-junglandwirte-tagung.de/. Über diesen Link können Sie sich direkt anmelden: https://forms.gle/coyYWinrGZXmicFp7. Das ausführliche Programm finden Sie hier: https://schweisfurth-stiftung.de/wp-content/uploads/2023/06/2023-Programm-Oeko-Junglandwirte-Tagung.pdf
08.09.2023
Teilnahme an EU-Konsultation zu neuen Züchtungsmethoden nötig Bioenergie
Nachdem die EU den Gesetzesentwurf zur Zulassung neuer genomischer Züchtungstechniken vorgelegt hat, ist aktuell ein Zeitfenster für die öffentliche Konsultation geöffnet (bis 23.10.). Jeder EU-Bürger hat die Möglichkeit, an dieser Meinungsabfrage teilzunehmen. Die eingegangenen Rückmeldungen werden nach Fristende von der Europäischen Kommission zusammengefasst und dem Europäischen Parlament und dem Rat vorgelegt, um in die Gesetzgebungsdebatte einfließen zu können. Daher ist es wichtig, durch die zahlreiche Teilnahme aufzuzeigen, dass die geplanten Regelungen für den Berufsstand eine erhebliche Bedeutung haben. Ein Beweis für die positive Wirkung unserer Beiträge ist die hohe Beteiligung bäuerlicher Betriebe im Herbst 2022 zur SUR.
Das Einbringen inhaltlicher identischer Musterschreiben ist dabei nicht zielführend, da diese als Kampagne gewertet und zusammengefasst werden. Kritik und Forderungen sollten daher möglichst individuell verfasst und vorgetragen werden.
Besonders die Vorteile durch die schnellere Verfügbarkeit innovativer Sorten können hervorgehoben werden. Mithilfe dieser Züchtungsbeschleunigung kann beispielsweise besser auf die immer häufiger auftretenden Dürrereignisse reagiert und Erträge nachhaltig gesichert werden. Auch eine höhere Stresstoleranz gegenüber biotischen und abiotischen Faktoren und damit einhergehende Einsparungen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Betriebsmitteln bieten gute Argumente. Auch für ökologisch wirtschaftende Betriebe ist eine Teilnahme wichtig. Die Forderung nach Wahlfreiheit beim Saatgut und Konzepten für die Koexistenz können beispielsweise gefordert werden.
Darüber hinaus sollte eine Zulassung der Methoden unter dem Patentrecht kritisiert und abgelehnt werden. Das Sortenschutzrecht bietet eine gute und faire Grundlage für eine diverse Züchterlandschaft und die Wahlfreiheit von Saatgut für Landwirte.
Die Konsultation ist unter folgenden Links zu erreichen:
Eine ausführliche Ausfüllhilfe für die Konsultation geht den Kreisverbänden in Kürze zu.
08.09.2023
Weiter wenig Umsatz am Brotgetreidemarkt Pflanzen
Geringe Nachfrage der Verarbeiter trifft auf zurückhaltende Abgabebereitschaft.
Der Getreidemarkt fällt in sein saisontypisches Septemberloch, zumal Beprobung, Aufbereitung, Sortierung und Separierung der qualitätsschwachen Ernte noch mehr Zeit beanspruchen als üblich. Verarbeiter zeigen sich ausreichend versorgt und tasten vorerst die Möglichkeiten ab, vor allem, was die Menge in passender Qualität angeht. Für die nächsten Wochen ist der Bedarf mit alterntiger und Vorkontraktware gedeckt, sodass sich die Nachfrage ohnehin auf spätere Liefertermine in diesem Jahr bzw. auf das nächste Jahr konzentriert. Nur sehr vereinzelt laufen kleinere prompte Partien. Es hat zwar eine deutliche Verschiebung zu den schwachen Qualitäten gegeben, was aber nicht bedeutet, dass es zu wenig hochwertige Partien gibt. Das belastet momentan vor allem die Brotroggenpreise. Im fallenden Markt müssen sich Käufer ohnehin nicht beeilen. In Paris verlor der Weizenkontrakt gut 12 auf 215,50 EUR/t und befindet sich damit auf einem Niveau wie im Juli 2021 – und er gilt für Weizen mit 11,5 % RP(!). Daher vollziehen die Kassapreise für höhere Qualitäten diese Bewegung kaum mit. Das absehbar kleinere Angebot an Qualitätsweizen aus der Ernte 23 stabilisiert derzeit die Prämien und lässt sie je nach Nachfrageintensität sogar steigen. Franko Hamburg werden aktuell für Qualitätsweizen unverändert zur Vorwoche 270 EUR/t genannt, Brotweizen liegt 27 EUR/t darunter und hat damit um 2 auf 243 EUR/t nachgegeben. An den Mühlenstandorten am Rhein werden 239-240 EUR/t genannt und damit ebenfalls 2 EUR/t weniger als in der Vorwoche.
In der 36. KW gaben die Getreidepreise im Bundesdurchschnitt nach, sogar Braugerste hat gegenüber Vorwoche um 0,30 auf 324,45 (280-355) EUR/t verloren. Die Prämien blieben nahezu stabil, da Weizen für alle Qualitäten zwischen 2-3 EUR/t gegenüber Vorwoche nachgegeben hat. (Quelle: AMI)

08.09.2023
Futtergetreide: Unsicherheit um Ernte lässt nach Pflanzen
Überreichliches Angebot an herabgestuftem Mahlgetreide lässt Mischfutterhersteller entspannt ordern.
In der aktuellen Woche ist es nicht länger erkennbar, dass die Gebote für Futtergetreide stärker zurückgenommen werden als für Mahlqualitäten. Die große Unsicherheit über die tatsächlichen Qualitäten ist weitgehend vorüber. Alle Arten tendieren schwächer, weil sich zum einen abzeichnet, dass reichlich Ware verfügbar ist und zudem auch noch in brauchbarer Qualität. Etwas Skepsis zeigen Verarbeiter gegenüber Triticale, die deutlich häufiger auswuchsgeschädigt ist und daher einen hohen Beprobungsaufwand erfordert, da wird vorzugsweise Futterweizen geordert, der qualitätsbedingt von den Mühlen verschmäht wurde. Die Lagerkapazitäten bei Erzeugern und Erfassungshandel sind nahezu ausgereizt. Die Anlieferungen erfolgten in kurzer Zeit in großer Anzahl und der Aufbereitungsaufwand ist auch beim Futtergetreide höher als in den Jahren zuvor. Da es nicht an Ware mangelt, stehen auf Erzeugerstufe die Preise unter Druck. Allerdings sind die Verluste deutlich geringer als an der Börse in Paris. Auf Großhandelsstufe zeichnet sich der aktuelle Futtergetreidemarkt durch Stabilität aus. Gerste und Mais kosten aktuell noch genau so viel wie vor einer Woche, Futterweizen hat örtlich 1 EUR/t verloren und wird mit 221-222 EUR/t bewertet. Nur der Oberrhein bewilligt unverändert 213 EUR/t. Futtergerste kostetet durchweg 211 EUR/t. Mais zeigt hingegen regionale Unterschiede; während im Westen und den Niederlanden durchaus 253 EUR/t aufgerufen werden, bewertet die Rheinschiene mit 245 EUR/t franko Niederrhein und 242 EUR/t franko Oberrhein niedriger. Auf den vorderen Lieferterminen sind die Mischfutterhersteller gut versorgt. Kaufinteresse wächst aber zunehmend auf den Lieferterminen ab Januar 24, für die noch eine große Menge in die Bücher muss. Hinsichtlich der Konkurrenz aus dem Osten bestätigt die EU-Kommission einen leicht rückläufigen Trend. Aktuell haben die Maislieferungen aus Drittländern etwas nachgelassen, nachdem in der 34. KW knapp 11.000 t aus der Ukraine gemeldet wurden, waren es in der 35. KW bis zum 03.09.23 rund 7.259 t. (Quelle: AMI)