Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

29.04.2025
Ein Kulturerlebnis, das Herzen erobert

Oper & Operette auf dem Bauernhof 2025

Erleben Sie ein außergewöhnliches Zusammenspiel aus Musik, Landleben und Herzlichkeit! Vom 04. bis 06. Juli 2025 wird die klassische Musik im Rahmen der beliebten Konzertreihe Oper & Operette auf dem Bauernhof den malerischen Hof der Familie Holsten wieder zum Leben erwecken. Inmitten der ländlichen Idylle Waffensens (Landkreis Rotenburg Wümme) erwartet Sie nicht nur eine musikalische Entfaltung, sondern eine Veranstaltung, die Menschen aus nah und fern anzieht und begeistert.

Klassische Musik in entspannter Atmosphäre – und für alle!

Was dieses Event so besonders macht? Es verbindet die Faszination klassischer Musik mit einem unbeschwerten ländlichen Flair. Hier müssen Sie sich nicht sorgen, ob Ihr Outfit dem „Dresscode“ entspricht – kommen Sie einfach, wie Sie sich wohlfühlen! Adrian Rusnak, der musikalische Leiter und Dirigent, betont: „Ich stehe absolut hinter diesem Konzept. Denn wir möchten klassische Musik für jedermann zugänglich machen – und das funktioniert hier im ungezwungenen ländlichen Ambiente auf eine ganz einzigartige Weise.“

Schon seit vielen Jahren begeistert die Veranstaltung nicht nur treue Besucherinnen und Besucher, sondern lockt auch immer wieder neue Musikliebhaberinnen und -liebhaber an. Mit einer Mischung aus bekannten Ohrwürmern und dramatischen Höhepunkten verspricht das Programm 2025 erneut ein unvergessliches Erlebnis. „Es ist ein perfekter Einstieg in die Welt der Klassik“, sagt Sunnhild Holsten, „eine ganze Oper kann anfangs überwältigend wirken, aber hier bieten wir einen sanften Auftakt in einer entspannten Atmosphäre.“

Ein Programm, das begeistert und überrascht

Die Auswahl der Stücke für das diesjährige Programm ist ein wahrer Genuss für die Ohren. In Zusammenarbeit mit den Künstlerinnen und Künstlern stellt Adrian Rusnak jedes Jahr ein durchdachtes Programm zusammen. „Es sind wieder viele Ohrwürmer dabei – ein guter Mix aus Unterhaltung und Dramatik“, erklärt Rusnak.

Zum ersten Mal wird in diesem Jahr der Bremische Volksbank-Förderpreis verliehen – an ein vielversprechendes Nachwuchs-Duo aus dem Oldenburger Land, das mit Horn und Klavier das Publikum begeistern wird und bereits beim Landeswettbewerb von Jugend musiziert herausragende Leistungen erbracht hat und sich damit sogar für den Bundeswettbewerb qualifizierte. Ihre Darbietung wird ein weiteres Highlight der Veranstaltung sein.

„Es wird wirklich ein ganz besonderes Programm, welches alle Musikerinnen und Musiker sofort überzeugt hat. So schnell waren wir uns tatsächlich noch nie einig, aber dieses Mal hat von Beginn an alles gepasst“, sagt Adrian Rusnak.

Wer dabei sein will, sollte sich beeilen

Die Tickets für die Konzerte sind im Vorverkauf erhältlich und bis zum 02. Mai 2025 zum ermäßigten Preis von 36 EUR zu haben. Danach steigt der Preis auf 39 EUR. Nutzen Sie die Gelegenheit und sichern Sie sich Ihren Platz für dieses einzigartige Event, das klassische Musik in einem neuen, frischen Kontext präsentiert.

Termine 2025:

• Freitag, 04.07.2025 – Beginn: 18:00 Uhr
• Samstag, 05.07.2025 – Beginn: 15:30 Uhr
• Sonntag, 06.07.2025 – Beginn: 15:30 Uhr

Der Ticketverkauf erfolgt über die Webseite der Bremischen Volksbank Weser-Wümme eG, wo Sie Ihre Eintrittskarten ganz bequem online buchen können oder direkt HIER.

Ein Moment der Nähe zur Musik und zur Region

Oper & Operette auf dem Bauernhof ist weit mehr als nur ein Konzert. Es ist ein Erlebnis, das alle Sinne anspricht. „Es ist einfach ein Ort, an dem sich jede Person wohl und willkommen fühlt“, sagt Adrian Rusnak, der seit Jahren hinter dem Event steht.

28.04.2025
Ehlers: Land muss vorbereitend tätig werden

Zum „Tag des Wolfes“ fordert das Landvolk Niedersachsen regionale Abschusspläne

Mehr Tempo beim Umgang mit den Wildtieren fordert das Landvolk Niedersachsen aus Anlass des „Tag des Wolfes“ am 30. April. „Nachdem der Schutzstatus in der Berner Konvention bereits abgesenkt worden ist, brauchen wir schnell eine Änderung der FFH-Richtlinie. Das Land Niedersachsen muss Druck auf den Bund ausüben, aber auch aktiv vorbereitend tätig werden, um dann zügig eigene Regelungen auf den Weg bringen zu können, sobald die FFH-Richtlinie geändert wurde“, sagt Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers. „Wir gehen davon aus, dass mittelfristig das Einrichten einer Jagdzeit von mehreren Monaten im Jahr unumgänglich sein wird. Dafür muss es regionale Abschusspläne geben“, ergänzt Ehlers, der auch Sprecher des Bündnisses Aktives Wolfsmanagement ist.

Der bundesweite „Tag des Wolfes“ geht auf die Initiative des Nabu (Naturschutzbund Deutschland) zurück und findet seit 2013 statt. Der 30. April wurde gewählt, weil dieses Datum das Ende des Wolfsjahres markiert, also die wissenschaftliche Dokumentation, wie viele Tiere wo in Deutschland leben. Da Wölfe ihre Jungen in der Regel im Mai zu Welt bringen, hat sich die Wolfsforschung auf den Beginn eines neuen Zählzyklus geeinigt. Ziel dieses Aktionstages war und ist es, den Schutz der Wölfe in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Das Landvolk Niedersachsen nimmt den Tag – ebenso wie der Deutsche Bauernverband (DBV) – zum Anlass, auf die Schwierigkeiten beim Bestandsmanagement und beim Herdenschutz hinzuweisen.

Seit Beginn dieses Jahres gibt es mit der überarbeiteten „Richtlinie Wolf“ und der neuen Richtlinie speziell für die Förderung der Schaf- und Ziegenhaltung (SchaNa) deutliche Verbesserungen beim finanziellen Ausgleich bei Wolfrissen und mehr Geld für den Herdenschutz. „Wir sehen aber unsere Befürchtung bestätigt, dass viele kleine und mittlere Betriebe die Herdenschutz-Förderung aus der neuen SchaNa-Richtlinie gar nicht in Anspruch nehmen, weil sie zu bürokratisch ist“, erläutert Jörn Ehlers. Das ursprüngliche Ziel, eine einfache und unbürokratische Förderung für die Schaf- und Ziegenhaltung zu entwickeln, sei deutlich verfehlt worden. Ehlers dazu: „Viele Probleme einer jetzt geltenden Regelung mit einer flächenbezogenen Prämie könnten durch eine Kopfprämie vermieden werden.“

Der Landvolk-Vizepräsident weist abschließend darauf hin, dass Herdenschutz nach Einschätzung des Landesbauernverbandes keine Alternative zu einem zusätzlichen, aktiven Bestandsmanagement der Tierart darstellt. „Die Kosten für den Herdenschutz und für Billigkeitsleistungen nach Rissen werden ohne ein aktives Bestandsmanagement mittelfristig gesellschaftlich nicht mehr tragbar sein“, ist sich Ehlers sicher.

22.04.2025
Ein Dialog mit Weitblick

Mit Vivian Tauschwitz im Gespräch über die Landwirtschaft in der Region Rotenburg

Kürzlich duften wir in unserer Rotenburger Geschäftsstelle die CDU-Bundestagsabgeordnete unseres Rotenburger Wahlkreises Vivian Tauschwitz begrüßen und ein spannendes Gespräch über die Themen führen, die die Landwirtschaft vor Ort bewegen – von der allgegenwärtigen Bürokratie über die Chancen und Herausforderungen der erneuerbaren Energien bis hin zur Zukunft der Tierhaltung, der landwirtschaftlichen Ausbildung und dem Schubladendenken von konventioneller und ökologischer Landwirtschaft.

Landwirtschaft zwischen Wertschätzung und Wirklichkeit: „Guter Bauer, böser Bauer“ war gestern

Weg vom Schubladendenken und von „guter Bauer, böser Bauer“ wünschen sich alle Beteiligten. Gemeint ist damit vor allem die Polarisierung zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft.
„Innerhalb der Branche herrscht Einigkeit. Es geht nicht um Konventionell gegen Bio. Jede Betriebsform hat ihre Vor- und Nachteile und vor allem ihre Berechtigung“, so der Vorsitzende des Landvolkkreisverbandes Christian Intemann. Ein Wunsch, der sich auch an die Politik richtet – und an die Gesellschaft. Tauschwitz stimmt zu: „Auch ich habe das Gefühl, dass dieses Schwarz-Weiß-Denken zunehmend Einzug erhalten hat. Dies ist allerdings auch aus meiner Sicht kontraproduktiv. Wir brauchen Kompromisse!“
„Uns ist es wichtig, dass hierbei politisch nicht etwas am Markt vorbei inszeniert wird“, fordert Jörn Ehlers, ebenfalls Vorsitzender des Kreislandvolkverbandes und Landvolk-Vizepräsident. Denn nur zu oft wird an der Ladentheke nun mal anders gekauft als vorher gewählt – hier wünscht sich Ehlers mehr Ehrlichkeit.

Tierhaltung, Ernährungssicherheit und der Wunsch nach Verlässlichkeit

Ein zentrales Thema: die Zukunft der Tierhaltung. Gerade in einer Tierhaltungsregion wie Rotenburg spielt sie eine tragende Rolle. Doch zwischen Baugesetzbuch, Emissionsschutzverordnung und wechselnden Förderbedingungen wird aus Tierwohl schnell Bürokratiefrust. „Das Baugesetzbuch und das Emissionsschutzgesetz sind beispielsweise zwei Faktoren, die uns in der Praxis Sorgen bereiten und nur zu oft einen Zielkonflikt darstellen“, spricht Intemann aus Erfahrung. Ein Beispiel, das exemplarisch gut darstellt, wie komplex sich die Herangehensweise an verschiedene Herausforderungen in der Landwirtschaft oft gestaltet.
„Hier fesseln wir uns selbst“, bestätigt Tauschwitz und macht bei allen Herausforderungen eines deutlich: Die Versorgungssicherheit im eigenen Land muss weiter gestärkt werden. „Ressourcenkonflikte können die Kriege unserer Zeit werden, deshalb ist es umso wichtiger, die Nahrungsmittelsicherheit und den Selbstversorgungsgrad hochzuhalten.“
Eine gesellschaftliche Werteverschiebung nimmt auch Ehlers seit der Coronapandemie und dem Ukraine-Krieg wahr: „Das Bewusstsein für die Relevanz einer sicheren Energie- und Nahrungsmittelversorgung nimmt zu.“

Erneuerbare Energien: Zwischen Innovation und Investitionshürden

Gerade beim Thema Energie zeigt die Region Rotenburg, was möglich ist. „Kaum eine Region ist in Sachen Biogasanlagen so gut aufgestellt“, weiß Ehlers. Auch Photovoltaik und Windenergie bieten große Potenziale – doch auch hier wird der Fortschritt durch bürokratische Hemmnisse gebremst.
Die Doppelnutzung von Flächen, also Landwirtschaft kombiniert mit Photovoltaik, sei ein vielversprechender Ansatz, der jedoch politisch derzeit erschwert werde. Auch beim Thema Netzausbau fehle zum Teil die nötige Praxisnähe. Kreisverbandsgeschäftsführer Carsten Hoops macht deutlich: „Es ist ein Sättigungsgrad erreicht. Technisch entwickelt sich gerade viel, deshalb bitten wir ausdrücklich darum, stetig zu prüfen, was wirklich an Netzausbau nötig ist.“
Zudem gibt er zu bedenken, dass die Erdverkabelung deutlich teurer sei als die Freileitung. Tauschwitz lenkt ein: „Hier ist es Aufgabe der Politik, wirklich genau hinzuschauen, in welchem Fall es die unterirdische Leitung sein muss und wann ich mir die 50 Prozent an Kosten sparen kann, und eine überirdische Leitung baue.“

Ausbildung mit Weitblick – und neuen Hürden

Trotz vieler Herausforderungen gibt es auch Lichtblicke: Die landwirtschaftliche Ausbildung erlebt in Rotenburg eine beeindruckende Resonanz. Während andere Handwerksbranchen mit Nachwuchssorgen kämpfen, bleibt das Interesse an der Landwirtschaft hoch.
„Wir schätzen uns sehr glücklich, dass wir – im Vergleich zu anderen handwerklichen Branchen, die große Probleme damit haben, noch Nachwuchs auszubilden – unsere Ausbildungszahlen nach wie vor relativ stabil halten“, erklärt Intemann.
Insbesondere am Standort Rotenburg werden jährlich überdurchschnittlich viele landwirtschaftliche Auszubildende angelernt – ein Umstand, auf den man in der Region stolz ist. Die BBS Rotenburg genießt einen sehr guten Ruf, und viele Auszubildende aus angrenzenden Landkreisen nehmen gerne den Weg auf sich, um hier zu lernen.
Das große Interesse spiegelt sich auch darin wider, dass viele Lehrbetriebe bereits über mehrere Jahre im Voraus ausgebucht sind. Obwohl nicht jedes Jahr der Bedarf an neuen Mitarbeitern besteht, nehmen viele Betriebe trotzdem neue Auszubildende auf.
„In der Landwirtschaft bilden wir eher selten nur für den eigenen Betrieb aus, hier ist es üblich, für die ganze Branche auszubilden“, erklärt Ehlers. Dies zeige den idealistischen Ansatz und den starken Zusammenhalt in der Branche.
Doch auch in der Ausbildung sorgt Bürokratie für Stolpersteine. Um den Auszubildenden einen umfassenden Einblick zu ermöglichen, war es gängige Praxis, die Ausbildungszeit auf verschiedenen Höfen zu verbringen. Das wurde in der Vergangenheit durch einjährig abgeschlossene Ausbildungsverträge erleichtert – doch eine gesetzliche Änderung verlangt nun, dass der Vertrag über die gesamte Ausbildungszeit abgeschlossen werden muss.
„Die einzige Lösung ist aktuell der Weg über einen Aufhebungsvertrag, der einen enormen bürokratischen Mehraufwand für alle Beteiligten bedeutet“, so Intemann. Tauschwitz, die selbst während ihrer Ausbildung bei der Bundeswehr an verschiedenen Standorten gedient hat, kann gut nachvollziehen, wie wichtig es ist, möglichst viele Einblicke in die verschiedenen Betriebszweige zu gewinnen. „Während der Ausbildung entwickeln sich ja erst gewisse Präferenzen. Deshalb macht es Sinn, erst zu einem späteren Zeitpunkt zu entscheiden, ob im dritten Lehrjahr noch einmal der Milchviehbetrieb besucht wird oder doch lieber der Schweinebetrieb“, so die Meinung der Bundestagsabgeordneten.
Ihr Appell: „Wir müssen keine Probleme suchen, wo keine sind. Wenn sich ein bestimmtes Vorgehen über die Jahre bewährt hat, brauchen wir es nicht aus Prinzip auf den Prüfstand zu stellen.“

Klare Worte zum Abschluss: Bürokratieabbau als Gemeinschaftsaufgabe

Im Gespräch wird deutlich Tauschwitz setzt sich bei ihrer politischen Arbeit für pragmatische Ansätze ein. So spricht sie sich unter anderem für die Abschaffung des Verbandsklagerechts aus: „Ich finde es sinnvoll, gewisse Dinge zu schützen, aber ich bin definitiv dafür, dass die Angelegenheiten mit den Beteiligten vor Ort geklärt werden.“
Auch beim Thema Beraterstäbe sieht sie Optimierungsbedarf: „Hier werden derzeit noch zu viele Ressourcen verschwendet.“ Ihrer Meinung nach sollte stattdessen die Expertise von Verbänden mit Praxisbezug stärker in politische Prozesse eingebunden werden.
Beim Thema Bürokratieabbau formuliert sie einen klaren gesellschaftlichen Auftrag: „Dies ist auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir müssen als Gesellschaft dieses Absicherungsdenken loslassen, um den Bürokratieabbau zu schaffen.“
Dass das keine leichte Aufgabe ist, ist allen Beteiligten bewusst. Doch Tauschwitz bringt es zum Abschluss auf den Punkt: „Wir müssen es versuchen. Denn was ist die Alternative?“

Ein Denkanstoß, der bleibt

Das Gespräch in Rotenburg war mehr als ein formeller Termin. Es war ein Dialog auf Augenhöhe – ehrlich, kritisch, lösungsorientiert. Es zeigte sich, wie viel Potenzial in der Zusammenarbeit von Politik und Praxis liegt, wenn beide Seiten bereit sind zuzuhören und voneinander zu lernen.

17.04.2025
Netzwerktreffen Direktvermarktung

Region Bremervörde, Oldenburg Nord, Ostfriesland

Kontakte knüpfen, Austausch mit Berufskolleginnen und Berufskollegen, Kräfte bündeln und Kooperationsmöglichkeiten abstecken; dazu fachlicher Input, Neuigkeiten aus der Direktvermarktung und kreative Ideenfindung in der Gruppe - das alles kann ein Netzwerk Direktvermarktung!

In dieser kostenfreien Veranstaltung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen wird ein Überblick über den aktuellen Stand in der Direktvermarkung gegeben, ein möglicher Plan aufgestellt und Ideen und Wünsche aufgenommen, um gemeinsam ein potentiell dauerhaftes Netzwerk zwischen Direktvermarkterinnen und Direktvermarktern in der Beratungsregion Nord (Bezirksstellen Bremervörde, Oldenburg Nord und Ostfriesland), also über die Landkreisgenzen hinaus, aufzubauen.

Eingeladen sind alle Interessierten mit Direktvermaktung aus der Beratungsregion Nord!

HIER geht es zur Anmeldung und zu ausführlicheren Informationen.

16.04.2025
Der Ernährungsführerschein

Ein Projekt, das Kinder für gesunde Ernährung begeistert

In einer Welt, in der Fast Food und Fertiggerichte oft die Oberhand gewinnen, ist es wichtiger denn je, Kindern und Jugendlichen die Bedeutung von gesunder, verantwortungsbewusster Ernährung näherzubringen. Der Förderverein NEUA e.V. setzt genau hier an – mit seinem interaktiven Projekt „Vom Hof auf den Teller“. Ziel des Projekts ist es, junge Menschen für die Zusammenhänge zwischen Landwirtschaft, Ernährung und Gesundheit zu sensibilisieren. Inmitten einer ländlichen Kulturlandschaft wird den Kindern spielerisch das Wissen vermittelt, das sie brauchen, um nicht nur gesunde Mahlzeiten zuzubereiten, sondern auch Verantwortung für ihre Ernährung und die Umwelt zu übernehmen.

Dank einer großzügigen Spende der Postcode Lotterie konnte das Projekt in diesem Jahr um eine wertvolle Komponente erweitert werden: den Ernährungsführerschein. Dieser wurde von der Meisterin der Hauswirtschaft und LandFrau Anja Küsel aus Ahausen in der Grundschule in Waffensen durchgeführt. Mit ihrer langjährigen Erfahrung brachte sie den Schülerinnen und Schülern der dritten Klasse wichtige Kompetenzen im Umgang mit Lebensmitteln und Küchengeräten bei.

Praxisnah und lehrreich

Anja Küsel, die bereits 2013 ihre Fortbildung zur Durchführung des Ernährungsführerscheins an Schulen über den aid infodienst und den Deutschen LandFrauenverband abgeschlossen hat, weiß genau, wie man Kinder für das Thema Ernährung begeistert. Der Ernährungsführerschein, den sie mit zwei weiteren LandFrauen bereits in vielen Bremer Schulen erfolgreich umsetzt hat, vermittelt den Schülerinnen und Schülern alles, was sie wissen müssen, um kleine, gesunde Gerichte selbst zuzubereiten – und das direkt im Klassenraum.

„Praktischerweise benötigen wir keine Schulküche, da die Gerichte so ausgewählt sind, dass sie im Klassenzimmer zubereitet werden können“, erklärt Küsel. Die Zutaten und Küchenutensilien bringen die Kinder von zuhause mit. „Durch den Mitbringauftrag lernen sie, Verantwortung zu übernehmen. Wenn etwas fehlt, betrifft das die gesamte Gruppe.“ Eine wertvolle Lektion, die über das Zubereiten von Mahlzeiten hinausgeht.

Das Projekt umfasst nicht nur die Erläuterung der Ernährungspyramide als Grundlage einer gesunden Ernährung, sondern auch das Erlernen grundlegender Schneidtechniken sowie der richtigen Hygiene in der Küche, den Umgang mit Rezepten und die Bedeutung der Lebensmittel-Lagerung. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist das Erlernen der Tischknigge, die den Kindern zeigt, wie man ein gutes und respektvolles Miteinander pflegt und Gäste entsprechend empfängt. Am Ende des Projekts erhalten die Kinder einen Ernährungsführerschein – als Bestätigung für ihre erlernten Küchenkompetenzen.

Ein Herzensprojekt für Anja Küsel

Für Anja Küsel ist der Ernährungsführerschein weit mehr als ein Unterrichtsprojekt. „Es ist eine Herzensangelegenheit, den Kindern den wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln näherzubringen“, sagt sie. Als Meisterin der Hauswirtschaft, die 2014 ihren Abschluss gemacht hat, brennt sie für das Thema und den Beruf, der ihr viel bedeutet. Ihr Ziel ist es, den Kindern zu zeigen, wie eine gesunde Ernährung aus regionalen und saisonalen Zutaten einfach gelingen kann. „Anstatt im Kühlregal nach dem Fruchtjoghurt mit viel Zucker und Zusatzstoffen zu greifen, zeige ich den Kindern, wie sie ihren Fruchtjoghurt mit frischen Früchten ganz einfach und deutlich gesünder selbst zubereiten können“, erklärt Küsel.

Sie weiß, dass gesunde Ernährung besonders für Kinder wichtig ist – gerade in einer Zeit, in der Themen wie Adipositas und Allergien immer präsenter werden. Wichtig ist Küsel dabei auch, die Kinder bereits möglichst früh in der Küchenarbeit zu integrieren: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr! Ich bin der Meinung, man muss den Kindern auch etwas zutrauen und sie aktiv miteinbeziehen; nur so kann ein verantwortungsbewusster Umgang mit Gefahren wie beispielsweise der Hitze des Backofens gelingen.“

Begeisterung bei den Kindern

Die Resonanz auf den Ernährungsführerschein ist durchweg positiv, und es gibt immer wieder schöne Rückmeldungen von Eltern, Lehrkräften und den Kindern selbst. Besonders auffällig ist, dass viele Eltern berichten, ihre Kinder würden nach dem Projekt vermehrt Interesse daran zeigen, in der Küche mitzuhelfen. Dies ist ein eindeutiges Zeichen für den langfristigen Erfolg des Projekts, denn es zeigt, dass die Kinder nicht nur neue Fähigkeiten erlernt haben, sondern auch ein echtes Interesse an gesunder Ernährung und der Zubereitung von Mahlzeiten entwickeln. Diese nachhaltigen Erfolge führt Küsel auch darauf zurück, dass der Ernährungsführerschein in mehreren Unterrichtsstunden und damit in einer gewissen Regelmäßigkeit durchgeführt wird.

Fazit

„Vom Hof auf den Teller“ ist mehr als nur ein Bildungsprojekt – es ist ein Schritt hin zu einer gesünderen, verantwortungsvolleren Zukunft für die kommenden Generationen. Ein besonderer Dank gilt daher all den engagierten Menschen, die sich wie Anja Küsel mit viel Hingabe und Leidenschaft den verschiedenen Projekten des NEUA e.V. widmen, ob mit einer Führung über den Hof oder der Aufklärungsarbeit im Klassenzimmer. Dieser Einsatz ist der Motor hinter solchen Initiativen und hat einen nachhaltigen Einfluss auf das Leben vieler Kinder. Auch wären solche Projekte ohne finanzielle Unterstützung, wie beispielsweise die großzügige Spende der Postcode Lotterie, nicht realisierbar.

07.04.2025
MKS & ASP

Neues Informationsblatt zur Prävention der Virusverbreitung

Angesichts des aktuellen MKS-Seuchengeschehens in Ungarn, wo mittlerweile vier Fälle bestätigt wurden – zwei davon erst gestern –, sowie der fünf MKS-Ausbrüche in Milchviehbetrieben in der Slowakei und der damit verbundenen potenziellen Einschleppung oder Verbreitung des MKS-Virus nach Deutschland, hat der DBV gemeinsam mit befreundeten Verbänden ein neues Informationsblatt erstellt. Dieses richtet sich insbesondere an ausländische Saisonarbeitskräfte und informiert in sieben verschiedenen Sprachen über die potenzielle Einschleppung von Viren durch mitgebrachte und unachtsam entsorgte Lebensmittel sowie kontaminierte Kleidung und Ausrüstung. Es soll das Bewusstsein für das Risiko der Verbreitung von Tierseuchen, insbesondere Maul- und Klauenseuche und Afrikanischer Schweinepest, schärfen und appelliert an die Einhaltung von Vorsichtsmaßnahmen und präventiven Maßnahmen.

Betriebe können sich den Flyer HIER herunterladen.

27.03.2025
Online-Seminarreihe zum Thema „Zukunftsmodell Dorfladen“

Tipps zur Gründung und zum Betrieb von Dorfläden

Die Agrarsoziale Gesellschaft (ASG) bietet eine Online-Seminarreihe zum Thema „Zukunftsmodell Dorfladen“ an. Diese richtet sich an Dorfladenbetreiber, Gründungsinitiativen sowie Multiplikatoren, die sich für die Nahversorgung in ländlichen Räumen engagieren. Ziel ist es, insbesondere Gründungsinitiativen zu informieren und ihnen praxisnahe Tipps zur Gründung und zum Betrieb von Dorfläden zu vermitteln.

Die Seminarreihe startet am 23. April 2025 und findet bis zum 2. Juli 2025 jeweils mittwochs von 18 bis 19:30 Uhr statt. Die einzelnen Module behandeln Themen wie die ersten Schritte zur Verbesserung der Nahversorgung im Dorf, Gründung und Rechtsform eines Dorfladens, Einrichtungs- und Sortimentsplanung, betriebswirtschaftliche Aspekte, Finanzierung und Förderung, der Dorfladen als Treffpunkt, Warenpräsentation sowie die Sicherung der Nahversorgung ohne Dorfladen.

Interessierte können sich HIER. anmelden.

27.03.2025
Landvolk legt eigene Strategie vor

Leistungen müssen honoriert werden

Die Herausforderungen des Klimawandels betreffen uns alle – besonders aber die Landwirtschaft, die einerseits Emissionen reduzieren, andererseits jedoch weiterhin eine sichere Lebensmittelversorgung gewährleisten muss. Das Landvolk Niedersachsen hat deshalb eine eigene KlimaSchutzStrategie entwickelt, die Lösungen aufzeigt, wie unsere Branche zur Klimaneutralität beitragen kann, ohne ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren.

Die Strategie umfasst 41 konkrete Maßnahmen, mit denen sich Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft um bis zu 20 % senken lassen – ohne die Produktionsleistung zu gefährden. Besonders im Fokus stehen:

✅ Effizientere Fütterung zur Reduktion von Methanemissionen ✅ Gezielte Förderung von Blühstreifen und Agrargehölzen für mehr Biotopvernetzung ✅ Einsatz emissionsmindernder Futterzusätze und Güllezusatzstoffe ✅ Optimierte Lagerung und Behandlung von Wirtschaftsdünger ✅ Schutz des Dauergrünlands durch gezielte Fördermaßnahmen ✅ Carbon Farming und Humusaufbau zur langfristigen Kohlenstoffspeicherung

Ein zentraler Punkt der Strategie ist, dass die Klimafreundlichkeit der Landwirtschaft nicht pro Hektar, sondern pro produzierter Einheit (z. B. 1 kg Milch, 1 kg Weizen) bewertet werden sollte. So können wir sicherstellen, dass Niedersachsens Landwirtschaft effizient bleibt und nicht durch Produktionsverlagerung ins Ausland zusätzliche Emissionen verursacht (“Carbon Leakage”).

Zudem setzen wir uns für freiwillige Maßnahmen mit finanziellen Anreizen statt bürokratischer Auflagen ein. Ein Beispiel ist die Förderung von Carbon Farming, bei dem Landwirte für ihre Klimaschutzleistungen honoriert werden.

Wir möchten Sie einladen, sich aktiv an der Umsetzung dieser Strategie zu beteiligen und Ihre Meinung einzubringen. Gemeinsam können wir den Klimaschutz in der Landwirtschaft vorantreiben und gleichzeitig die Zukunft unserer Betriebe sichern.

Für Fragen oder weitere Informationen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.

25.03.2025
Landvolk mahnt zur Vorsicht wegen Hasenpest

Krankheit ist auf Menschen übertragbar – Nur wenige Fälle in Niedersachsen

Das Landvolk Niedersachsen mahnt zu besonderer Vorsicht beim Umgang mit bestimmten Wildtieren im Zusammenhang mit der sogenannten Hasenpest. Zwar gibt es in Niedersachsen im Vergleich beispielsweise zum Nachbarland Hessen nur vereinzelte festgestellte Fälle, aber die Krankheit ist hoch ansteckend und auch auf den Menschen übertragbar. „Wer beruflich oder in der Freizeit engen Kontakt zu Wildtieren hat, ist besonders gefährdet“, sagt Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers, der auch Vorstandsvorsitzender der Tierseuchenkasse Niedersachsen ist. Das Bakterium ist vor allem in Wildtieren zu finden und kann verschiedenste Tierarten befallen. Hasen sind besonders empfänglich, daher wird die Erkrankung auch als Hasenpest (Tularämie) bezeichnet. Die Übertragung kann durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Kadavern erfolgen, aber auch nicht ausreichend durchgegartes Fleisch birgt ein Infektionsrisiko.

Frank Kohlenberg, selbst Jäger und Vizepräsident des Landesbauernverbandes, warnt: „Um einer Infektion vorzubeugen, sollte der ungeschützte Kontakt zu Wildtieren oder Kadavern von Wildtieren vermieden werden. Potenziell erregerhaltiges Fleisch muss vor dem Verzehr ausreichend erhitzt werden.“ Vorbeugend sollten beim Umgang mit Wildtieren zudem Einmalhandschuhe und eine Atemschutzmaske getragen werden. Auch ein Stich oder Biss von infizierten Insekten oder Zecken kann die bakterielle Krankheit übertragen. Weiterhin können sich Nagetiere wie Ratten oder Mäuse, aber auch Wildwiederkäuer und Fleischfresser infizieren. Bei Hasen und Kaninchen endet die Tularämie meist tödlich. Bei Menschen zeigen sich grippeähnliche Symptome mit hohem Fieber, Lymphknotenschwellungen, Atemnot oder Durchfall.

Im Jahr 2024 wurden im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig/Hannover 200 Tiere aus ganz Niedersachsen auf Tularämie untersucht. Insgesamt wurden 181 Feldhasen und 19 Wildkaninchen beprobt. Bei zehn Feldhasen (fünf Prozent) wurde der Erreger nachgewiesen; alle untersuchten Wildkaninchen waren hingegen negativ. Im Jahr 2023 wurden 77 Tiere auf Tularämie untersucht. Von den 60 Feldhasen und 17 Wildkaninchen waren sieben Feldhasen (neun Prozent) an Tularämie erkrankt. Bei den Wildkaninchen wurde der Erreger auch 2023 nicht nachgewiesen.

11.03.2025
MKS & Co.: Vorsorgen ist besser als Räumen!

Online-Veranstaltung zur aktuellen Lage der MKS in Deutschland und Europa und Veröffentlichung der Risikoampel Rind

Der Verbund trafo:agrar lädt in Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Loeffler-Institut und den Tierseuchenkassen Niedersachsen und Thüringen zu folgender kostenloser Informationsveranstaltung ein:

“MKS & Co.: Vorsorgen ist besser als Räumen - Online-Veranstaltung zur aktuellen Lage der MKS in Deutschland und Europa und zur Veröffentlichung der Risikoampel Rind” am Freitag, 4. April 2025 von 09:30 bis 12:00 Uhr.

Der MKS-Ausbruch im Januar 2025 in Brandenburg verdeutlicht erneut die herausragende Bedeutung von Biosicherheitsmaßnahmen, um den Eintrag sowie eine weitere Verbreitung der Tierseuche zu verhindern. Ziel ist die Sicherung der Tiergesundheit, der Lebensmittelerzeugung und der Schutz vor erheblichen wirtschaftlichen Schäden in der Agrar- und Ernährungswirtschaft.

Die Online-Tagung bietet rinder- und klauentierhaltenden Betrieben (Schafe, Ziegen und Schweine) und allen Interessierten eine aktuelle Einschätzung von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Veterinärbehörden und landwirtschaftlicher Praxis an und stellt die neu entwickelte Risikoampel vor. Gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern soll die aktuelle Situation aus fachlich verschiedenen Perspektiven betrachten und diskutiert werden.

Anmeldungen erfolgen bitte bis Mittwoch, 2. April 2025 HIER.

Aktuelles aus dem Landesverband

20.06.2025
Deutscher Bauerntag mit Livestream
Milch und Rind

(DBV) Vom 25.-26. Juni findet der Deutsche Bauerntag 2025 unter dem Motto „Mehr Politikwechsel wagen“ in Berlin statt. Als besondere Programmpunkte sind die Grundsatzrede von DBV-Präsident Rukwied, das Diskussionspanel mit den beiden Fraktionsvorsitzenden MdB Spahn (CDU/CSU) und MdB Miersch (SPD) und die Reden von Bundeslandwirtschaftsminister Rainer und Bundesumweltminister Schneider gesetzt. Das gesamte Programm ist hier einsehbar. Der Bauerntag kann in den wesentlichen Programmpunkten wieder über den YouTube-Kanal „Die Deutschen Bauern“ live gestreamt werden.

20.06.2025
Bessere Ertragsaussichten beim Brotgetreide bringen die Vermarktung ins Stocken
Pflanzen

Die Getreidebestände haben sich erholt und haben positives Ertragspotenzial. Doch am Markt bleibt die Stimmung gedämpft: Die Preise am Kassamarkt fallen weiter, und die Zurückhaltung bei Vorkontrakten hält an.

(AMI) Die jüngste Prognose des DRV bestätigt die positive Entwicklung der Feldbestände. Der Regen im Juni kam rechtzeitig, um die Getreidebestände vor größeren Schäden zu bewahren. Allgemein präsentieren sich die Bestände in einem überraschend gut erholten Zustand. Daher ist nun mit besseren Erträgen bei allen Getreidearten zu rechnen. Insgesamt könnten mit 41,4 Mio. t rund 6 % mehr als im Vorjahr zusammenkommen.

An den internationalen Handelsplätzen kletterten zuletzt die Weizenkurse im Zuge der allgemeinen Festigung der Rohstoffmärkte. Ursache ist hier vor allem der Preisanstieg bei Rohöl, nach dem Angriff Israels auf den Iran. Begrenzt wurden die Gewinne an den Weizenbörsen durch die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit westeuropäischer Weizenpartien gegenüber Anbietern aus der Schwarzmeerregion. Vom Kursaufschwung an den Börsen konnten die Preise am Kassamarkt für Brotgetreide allerdings nicht profitieren.

Das Vermarktungsgeschäft mit Getreide aus der alten Ernte ist weitestgehend abgeschlossen und auch die Vorkontraktbereitschaft bleibt auf einem sehr verhaltenen Niveau. Vielen erscheint das aktuelle Preisniveau nicht attraktiv genug. Die bereits seit Wochen anhaltend gedrückte Preisentwicklung sorgt weiterhin für Zurückhaltung auf Seiten der Marktteilnehmer. Zudem nutzen manche Landwirte und Händler die vergleichsweise ruhige Zeit vor der Ernte zur Erholung im Urlaub. Die jüngsten geopolitischen Entwicklungen schüren die Unsicherheit über die weitere Marktentwicklung.

Prompter Qualitätsweizen frei Erfasserlager rutscht im Bundesdurchschnitt weiter ab und entfernt sich damit von der 200er Linie. Mit 196 (172-202) EUR/t waren es noch einmal 2,70 Euro weniger als in der Vorwoche. Alterntiger Brotweizen kostet mit 184 (172-193) EUR/t 1,50 Euro weniger. Bei Brotroggen beträgt das Minus knapp 1 Euro dieser wird aktuell für 159 (139-170) EUR/t besprochen. Allgemein wurden die oberen Enden der Preisspannen gekappt.

Mit den alterntigen Getreide haben sich auch die Vorkontraktpreise für Brotweizen der Ernte 25 ermäßigt. Nur die Gebote für Elite- und Qualitätsweizen liegen weiter über den spot-Preisen. Brotweizen ex Ernte wird aktuell mit 183 EUR/t noch einmal günstiger bewertet, Brotroggen klettert minimal auf knapp 151 EUR/t.

Die niedrigen Vorkontraktpreise sind nach Einschätzung verschiedener Marktteilnehmer der Grund für das verhaltene Geschäft zur neuen Ernte. Aus Sicht vieler Erzeuger reichen die Preise nicht aus, um die Kosten des Anbaus zu decken.

20.06.2025
Weizenkurse legen auf beiden Seiten des Atlantiks zu
Pflanzen

Getrieben von der allgemeinen Festigung der Rohstoffmärkte legen die Weizenkurse sowohl in Paris als auch in Chicago zu. Der harte Wettbewerb begrenzt jedoch die Gewinne für EU-Weizen

(AMI) In Paris konnten die Weizenkurse auf Wochensicht zulegen. Am 14.06.2025 schloss der Fronttermin September 2025 bei 202,00 EUR/t – ein Plus von 3,00 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. Die Kurse wurden dabei vom allgemeinen Aufschwung an den Rohstoffmärkten mit nach oben gezogen, der die Märkte nach dem Angriff Israels auf den Iran erfasst hatte. Abgesehen davon überwogen jedoch eher bärische Faktoren am Markt.

Begrenzt wurden die Gewinne durch die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit westeuropäischer Weizenpartien. Besonders Weizen aus der Schwarzmeerregion – allen voran aus Russland – liegt bei internationalen Ausschreibungen weiterhin vorn. Auch der erstarkende Euro gegenüber dem US-Dollar belastete die Kurse zusätzlich.

Bei der jüngsten algerischen Ausschreibung, die kürzlich endete, sollen 420.000 t Weizen zu Preisen von 244,50 USD/t (cif) gekauft worden sein. Das niedrige Preisniveau deutet laut Marktteilnehmern auf Verkäufer aus der Schwarzmeerregion hin, die versuchen, ihre Lager vor der anstehenden Ernte zu leeren.

Zudem belastet die Aussicht auf große Ernten in der nördlichen Hemisphäre – insbesondere in Russland – die Weizenkurse. Vor diesem Hintergrund fielen auch in der vergangenen Woche die Weizenexportpreise. So wurde für russischen Weizen der neuen Ernte mit einem Proteingehalt von 12,5 % zur Lieferung bis Ende Juli 2025 rund 222 USD/t verlangt – rund 3 USD/t weniger als in der Vorwoche. Das Beratungsunternehmen Sovecon hob seine Ernteschätzung aufgrund günstiger Bedingungen in Teilen der Anbaugebiete um 1,8 auf 82,8 Mio. t an. In der wichtigen Region um Rostow bleibt die Lage wegen anhaltender Dürre jedoch weiterhin angespannt.

Auch die derzeit günstigen Vegetationsbedingungen in Westeuropa wirken preisbelastend. So stufte das französische Landwirtschaftsministerium FranceAgriMer in der Vorwoche 70 % des Weichweizens als überdurchschnittlich ein – gegenüber 69 % in der Vorwoche.

US-Winterweizenernte hinkt hinterher

In Chicago verbuchte der Fronttermin Juli 2025 auf Wochensicht ein Plus von umgerechnet 2,54 auf 174,36 EUR/t. Auch die Folgetermine legten allesamt zu.

Dabei profitierten die Kurse besonders von der nur langsam anlaufenden Winterweizenernte in den US-Anbaugebieten. Nach Angaben des USDA waren zu Beginn der Woche erst 10 % der Flächen gedroschen – gegenüber 16 % im langjährigen Durchschnitt zu diesem Zeitpunkt der Saison. Auch der Zustand der Feldbestände verschlechterte sich: 52 % der US-Winterweizenbestände erhielten die Bewertung „gut bis ausgezeichnet“, gegenüber 54 % in der Vorwoche. Beim Sommerweizen verbesserte sich die Zustandsbewertung dagegen um 4 Prozentpunkte – auf 57% der Bestände, die als „gut bis ausgezeichnet“ eingestuft wurden.

20.06.2025
Preissteigerungen beim Raps werden zur Vermarktung genutzt
Pflanzen

Mit dem Plus in Paris geht es auch für die Preise am heimischen Rapsmarkt aufwärts. Dabei kann das Preisniveau die Vorkontraktbereitschaft der Erzeuger regional beleben.

(AMI) Im Aufwind fester Rohölnotierungen klettert auch der Pariser Rapskurs nach oben. Allein vor dem Wochenende verzeichnete der Fronttermin einen Tagesgewinn von 12,50 EUR/t. Auslöser für das Kursplus war insbesondere der Krieg zwischen dem Iran und Israel. Hinzu kommen feste Canola-Notierungen in Kanada in Folge schrumpfender Vorräte und kritischer Anbaubedingungen. Seit Beginn des Frühjahrs herrscht in weiten Teilen Kanadas Wassermangel. Zuletzt drehten die EU-Rapsnotierungen jedoch wieder ins Minus. Dabei belastet der feste Euro, welcher die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Partien auf dem Weltmarkt schmälert. So schloss der Fronttermin August am 18.06.2025 bei 492,50 EUR/t und damit rund 5,50 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche.

Vor diesem Hintergrund geht es auch auf Großhandelsebene aufwärts. Franko Hamburg sind bei unverändertem Aufgeld mit 484 rund 6 EUR/t mehr möglich als noch in der Vorwoche. Franko Niederrhein werden mit 496 EUR/t bei leicht reduziertem Aufgeld (-1) rund 5 EUR/t mehr genannt. Dabei werden vereinzelt Vorkontrakte der kommenden Ernte gehandelt, die Mengen bleiben jedoch überschaubar. Auch Raps aus der Ukraine wird immer mal wieder diskutiert. Aktuell herrscht jedoch Verunsicherung, inwieweit die Lieferketten in diesem Jahr funktionieren. Ohnehin dürfte die ukrainische Ernte kleiner ausfallen als noch 2024.

Auch auf Erzeugerebene geht es aufwärts. Für Partien der Ernte 2024 sind dabei im Bundesdurchschnitt mit 487,70 (450-512) rund 7,10 EUR/t mehr möglich. Mit den Preissteigerungen kann sich die Abgabebereitschaft der Erzeuger etwas beleben. Es kommen nun Restmengen aus den Lägern und werden sehr vereinzelt und kurzfristig angeboten. Der Großteil der Geschäfte betrifft Kontrakte der kommenden Ernte. Im Mittel sind dabei 462,40 EUR/t im Gespräch, 4,40 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 445-495 EUR/t. Demgegenüber zeigt sich die Verarbeitungsindustrie auffallend zurückhaltend – es gibt kaum Anfragen oder Kaufimpulse. Insgesamt verläuft das Marktgeschehen jedoch sehr ruhig, was auch auf die Urlaubszeit vieler Akteure zurückzuführen ist.

Hinsichtlich des Zustands der Feldbestände ergibt sich im Vergleich zur Vorwoche kein verändertes Bild: Die Kulturen präsentieren sich insgesamt in einem überraschend guten Zustand. Erzeuger blicken daher optimistisch auf die kommende Ernte.

20.06.2025
Frühkartoffelangebot größer als Nachfrage
Pflanzen

Weiterhin wird sowohl für importierte als auch für hiesige Frühkartoffeln Absatz gesucht. Auch wenn zu niedrigeren Preisen nicht mehr verkauft wird, herrscht Druck, der zunächst die Importe erfasst hat.

(AMI) Der Frühkartoffelmarkt in Deutschland leidet weiterhin unter der ungünstigen Konstellation von Anfang Juni spät noch verfügbaren Lagerkartoffeln, reichlichen Importen aus dem Mittelmeerraum und einer vielleicht historischen Verfrühung der Ernten in allen Anbaugebieten in Deutschland. Während inzwischen Lagerkartoffeln kaum noch eine Rolle spielen, müssen Importe noch eine Zeit lang platziert werden. Wie zu hören ist, haben Anbieter von Frühkartoffeln aus Israel wohl den größten Druck. Eine größere Menge als im Vorjahr stößt hierzulande auf weniger Nachfrage und es gibt neben „programmierten“ Kartoffeln auch freie Mengen, die beispielsweise über Marseilles eintreffen. Aber auch Frühkartoffeln aus Ägypten sind nicht immer so flott abgeflossen, wie erst gedacht und obwohl aus der Sommerernte nichts nachbestellt wurde, wird es wohl noch 3 Wochen dauern, bis alle Programme abgearbeitet sind.

Die Preise gaben vor dem geschilderten Hintergrund stetig weiter nach und starten für vorwiegend festkochende Ägypter bei 60,00 EUR/dt. Festkochende Kartoffeln kommen mitunter noch auf 65,00 EUR/dt. Frei „vagabundierende“ Ladungen gibt es auch deutlich günstiger, die haben aber mengenmäßig keinen großen Stellenwert.

Frühkartoffeln aus Spanien gibt es teils zu etwas höheren Preisen als für den südöstlichen Mittelmeerraum gezahlt wird. 70,00 EUR/dt werden aber auch nicht mehr erreicht. Zudem sehen sich Anbieter und Druck und dürften beim Preis für die kommende Woche noch etwas nachgeben. Die Diskussionen um die Qualitäten sind noch nicht verstummt, es gibt aber auch Ladungen, die den Vorstellungen der Abpacker entsprechen. Ernte- und Qualitätsprobleme haben sicherlich dazu geführt, dass die Liefermengen für Deutschland kleiner als geplant blieb. Bis zum Monatsende dürfte das meiste für den hiesigen Markt abgewickelt sein.

Einsatz deutscher Ware verzögert

Wegen der aus Importen stammenden Mengen am Markt kommt das Frühkartoffelangebot aus dem Südwesten und aus Niedersachsen nicht so früh wie es möglich wäre in die Märkte. Die gemeldeten Tagesrodemengen hinken denen des Vorjahres deutlich hinterher. Gegenüber früheren Jahren dürfte der Unterschied aber nicht so groß sein. 2024 war ein Ausnahmejahr, in dem aus der Not heraus sehr früh im Juni viele Kartoffeln ohne die sonst übliche Schalenfestigkeit geerntet und vermarktet wurden. Dieses Jahr ist dadurch gekennzeichnet, dass viele Frühkartoffeln zeitiger fertig für die Vermarktung sind aber keine entsprechende Nachfrage finden. Man darf gespannt sein, was kommende Woche aus den bisher geltenden 62,00 EUR/dt werden wird. 14-tägige Preisbindung, wie in den Vorjahren durchaus möglich dürfte es schwerlich geben, obwohl das Preisniveau bereit deutlich niedriger als 2024 oder 2023 ist.

Auf der Nachfrageseite herrscht eher Flaute, die mit dem prognostizierten Sommerwetter der kommenden 10 Tage nicht besser werden dürfte. Absatzalternativen gibt es nicht. Für Exporte ist kaum Raum, weil auch im Benelux-Raum, in Frankreich, auf dem Balkan oder in Polen mengenmäßig gute und zeitige Frühkartoffelernten vermarktet werden. Etwas weiter geschaut hat derzeit wohl nur Russland einen größeren Importbedarf. Ob der über Weißrussland gedeckt werden kann, bleibt abzuwarten. Zumindest hat Weißrussland seine Grenzen für Kartoffeln aus der EU wieder geöffnet. Russen können derzeit noch Frühkartoffeln aus Ägyptern beziehen.

Der Markt für Schälkartoffeln nimmt auch nichts auf, er ist mit Lagerkartoffeln für unter 10,00 EUR/dt bestens versorgt. Frittenrohstoff wird bis auf weiteres auch nicht aus der neuen Ernte gebraucht. Dabei werden beispielsweise am Niederrhein bereits erste Ladungen von geeigneten Sorten mit einem UWG von über 360 g angeboten.

20.06.2025
Milchmarkt
Milch und Rind

(AMI, ZMB) Die negative saisonale Entwicklung in der Milchanlieferung hat sich in der 23. KW mit -1,3 % im Vgl. zur Vorwoche deutlich fortgesetzt. Damit hat sich der Rückstand zur Vorjahreswoche auf 2,2 % erhöht. Die weitere Milchmengenentwicklung ist vor dem Hintergrund sommerlicher Temperaturen und dem erwarteten Blauzungengeschehen unbestimmt. Der Buttermarkt ist von einer guten Nachfrage mit stabilen bis festeren Notierungen gekennzeichnet. Der Käsemarkt zeigt sich ausgeglichen mit einem stabilen Preisniveau. Für die Juliverhandlungen werden höhere Preise gefordert, die teilweise auch schon umgesetzt worden sind. Die Situation auf den Pulvermärkten stellt sich ruhig dar. Bestehende Aufträge werden bedient und neue Abschlüsse nur begrenzt getätigt. Die Preise bewegen sich seitwärts bis leicht schwächer.

Beim GDT-Tender haben sich am 17.06.2025 die Preisrückgänge im Durchschnitt über alle Produkte und Zeiträume im Umfang von 1 % fortgesetzt, wobei Cheddar und Butter fester gehandelt wurden. Die Handelsmengen sind um 6,7 % auf 15.209 t gesunken.

18.06.2025
Deutscher Bauerntag 2025: Mehr Politikwechsel wagen
Geflügel

Am 25. und 26. Juni 2025 findet in Berlin der Deutsche Bauerntag statt. Unter dem Motto „Mehr Politikwechsel wagen“ steht die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft im Fokus. Nur mit passenden politischen Rahmenbedingungen kann die Landwirtschaft innovativ und nachhaltig weiterentwickelt werden – und dabei wichtige Beiträge zu Klima-, Natur- und Umweltschutz leisten. Am Mittwoch, 25. Juni, können Sie den Deutschen Bauerntag live verfolgen. Programm und Stream finden Sie hier:

Deutscher Bauernverband e.V. – Deutscher Bauerntag 2025

18.06.2025
Kartellamt stoppt Tönnies-Übernahme
Schwein

Das Bundeskartellamt hat die Übernahme mehrerer Vion-Schlachthöfe durch Tönnies untersagt, um eine marktbeherrschende Stellung zu verhindern. Der DBV sieht die Entscheidung differenziert und betont die Bedeutung verlässlicher Betreiber für die betroffenen Standorte. DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken erklärt: „Ein halbwegs funktionierender Wettbewerb ist gerade in diesem Marktsegment für die Landwirte enorm wichtig. Insofern ist die Entscheidung des Kartellamtes grundsätzlich nachvollziehbar.“ Zugleich betont er: „Mindestens genauso wichtig ist, dass die betreffenden Standorte weiter am Netz bleiben und einen verlässlichen Betreiber oder Käufer finden. Diese Frage ist derzeit unbeantwortet.“ Tönnies bezeichnet die Entscheidung als Rückschlag für Landwirte, während Bayerns Landwirtschaftsministerin Kaniber die Entscheidung kritisch sieht. Aus ihrer Sicht wird damit ein wichtiger Schritt zur Sicherung ausreichender Schlachtkapazitäten und kurzer Schlachtwege verhindert. Der DBV fordert nun Lösungen, damit die regionale Versorgung und Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleiben.