Infobrief Pflanze

Unsere Tradition: Die Zukunft sichern
Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.
Infobrief Pflanze
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Die schleppenden Anlieferungen aus der Ukraine, das deutlich reduzierte Angebot in der EU und Ertragsausfälle in deutschen Kernregionen treiben die Maispreise auf 210 EUR/t franko. Da Futterweizen in der Vorwoche nicht so viel verloren hatte wie Brotweizen, legt er in der aktuellen Woche auch nicht so viel zu, tendiert in einigen Bundesländern auf Erzeugerstufe sogar schwächer. Demgegenüber legen Gerste und Mais weiter zu. Vor allem Gerste war in den vergangenen Wochen sehr gefragt, nicht nur bei den Mischfutterherstellern, sondern auch für den Export. Mais wird gesucht, aufgrund der vergleichsweise hohen Forderungen aber nur in überschaubaren Mengen gekauft.
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Der Prognosedienst MARS der EU-Kommission geht in seiner Oktoberschätzung für die EU-27 von einem mittleren Zuckerrübenertrag in Höhe von 72,5 t/ha aus. Das wären 1,9 % weniger als im Vorjahr sowie 2,8 % weniger als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. In der einzelstaatlichen Betrachtung werden unterdurchschnittliche Erträge in Frankreich, Polen und Rumänien gesehen. Da Frankreich der größte und Polen nach Deutschland der drittgrößte Zuckererzeuger der Gemeinschaft ist, lassen diese Entwicklungen einen deutlichen EU-Ernte- und folglich Zuckerproduktionsrückgang 2020/21 erwarten. Für Deutschland meldete MARS einen durchschnittlichen Rübenertrag von 74,1 t/ha, der das Vorjahr um 1,9 % und den langjährigen Schnitt um 0,7 % übertrifft.
Infobrief Pflanze
Ausschlaggebend für die feste Stimmung am Weizenmarkt ist das lebhafte Interesse der Exporteure an den Hafenstandorten. Nach einem sehr flauen September, Anfang Oktober nimmt das Auslandsgeschäft jetzt Fahrt auf, aber Aufschläge gegenüber den Pariser Notierung sind für Brotweizen noch nicht möglich. Viel Weizen läuft Richtung Naher Osten und Nordafrika. Handelsunternehmen füllen ihre Hafenläger und suchen Partien zur Lieferung im Januar/März 2021. Dabei stoßen sie regional bereits an lückiges Angebot. Die Abgabebereitschaft der Erzeuger ist zwar nicht mehr ganz so euphorisch wie noch im Oktober, aber durchaus stetig. Verkauft werden prompte Partien und Kontrakte ex Ernte. In Ostdeutschland wird Eliteweizen ex Ernte im Streckengeschäft mit 164-188, Schwerpunkt 176 EUR/t bewertet, Qualitätsweizen liegt bei 164-179 mit Schwerpunkt bei 172 EUR/t und Brotweizen tendiert zwischen 159 und 174 mit Schwerpunkt bei 168 EUR/t. Damit wird Mahlweizen der Ernte 2021 im Schnitt 16 EUR/t unter dem spot-Preisniveau eingestuft. Die Nachfrage am Inlandsmarkt hat sich etwas beruhigt, auch die Käufer halten sich etwas bedeckter. Neben den Unsicherheiten wie die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest, neue oder zunehmende Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie und damit Veränderungen der Warenströme ist es besonders in dieser Woche der unsichere Ausgang der US-Wahl, der für Schwäche an den Finanz-, Energie- und teils auch Rohstoffmärkten sorgt. Bei diesen wankelmütigen Kursentwicklungen ziehen sich Käufer am Kassamarkt lieber zurück. Mühlen hatten in den zurückliegenden Wochen ohnehin keine Großeinkäufe getätigt. Und selbst für das kommende Jahr agieren sie noch vergleichsweise zurückhaltend. Sie decken hin und wieder überschaubaren Mengen für den Zwischenbedarf. Langfristige Abschlüsse bleiben selten.
Info Geflügel
In Anbetracht der sich häufenden Nachweise hochpathogener aviärer Influenza H5 (HPAI H5) bei Wildvögeln in Norddeutschland und eines Ausbruchs der HPAI H5 in einer Broiler-Elterntierhaltung in den Niederlanden wurde das Risiko des Eintrags des HPAI-Virus H5 nach Europa und nach Deutschland sowie in Hausgeflügelbestände am 02.11.2020 neu bewertet. Demnach stehen die aktuellen Funde von HPAI H5-Viren bei Wasser- und Greifvögeln in Küstenregionen der Nord- und Ostsee zeitlich und räumlich im Zusammenhang mit dem bereits begonnenen Herbstzug von Wasservögeln aus den Regionen, in denen HPAIV H5N8 nachgewiesen wurde und wo es vermutlich in unbekanntem Umfang unentdeckt in Wasservogelpopulationen zirkuliert. Der Vogelzug (auch Wasservögel) ist derzeit in vollem Gange, und die Dichte der Vogelpopulationen in Rastgebieten wird in den kommenden Wochen weiter zunehmen bzw. durch Kälteeinbrüche beschleunigt. Diese Bedingungen begünstigen die Virusübertragung und Ausbreitung.
Das FLI schätzt daher das Risiko weiterer Einträge von HPAI H5-Viren nach Deutschland weiterhin als hoch ein. Die Ausbreitung von HPAI H5-Viren in Wasservogelpopulationen in Deutschland und ein Eintrag in deutsche Nutzgeflügelhaltungen und Vogelbestände in zoologischen Einrichtungen durch direkte und indirekte Kontakte zu Wildvögeln wird ebenfalls als hoch eingeschätzt.
Seit dem 30.10.2020 wurden in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Niedersachsen insgesamt 49 Ausbrüche von HPAI H5 bestätigt. In Schleswig-Holstein handelte es sich um bisher 44 Ausbrüche bei Wildvögeln und um einen Ausbruch in einer Geflügelhaltung mit 57 Hühnern. In Niedersachsen wurde am 05.11.2020 der Ausbruch der HPAI H5 bei einer Wildente (Pfeifente) im Landkreis Cuxhaven festgestellt. Proben einer weiteren verdächtigen Pfeifente aus dem Landkreis Cuxhaven befinden sich derzeit zur weiteren Untersuchung im FLI.
In Anbetracht dieser Entwicklungen hat der Schutz der Hausgeflügelbestände vor einem Eintrag der Geflügelpest höchste Priorität. Hierfür ist die Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen von größter Bedeutung. Die Geflügelhalter sind daher aufgerufen, die angewendeten Biosicherheitsmaßnahmen zu prüfen, gegebenenfalls zu verbessern und konsequent durchzuführen. Entsprechende Hinweise und Links zu Dokumenten finden sich in der Risikoeinschätzung des FLI auf Seite 7:
Im Internet finden Sie außerdem ein Merkblatt mit Verhaltensregeln für kleine Geflügelhaltungen und ein Merkblatt mit Informationen für Jäger:
Auffälligkeiten im Geflügelbestand, beispielsweise eine erhöhte Sterblichkeit oder ein Rückgang der Leistung sind unverzüglich dem zuständigen Veterinäramt zu melden.
Info Geflügel
(ML) Bei einer Stockente, die im Landkreis Cuxhaven geschossen wurde, konnte das hochansteckende Geflügelpest-Virus vom Subtyp H5 nachgewiesen werden. Eine entsprechende Bestätigung erhielt das ML aus dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) als nationales Referenzlabor. Außerdem wurde bei einer weiteren Wildente (Pfeifente) aus dem Landkreis Cuxhaven im Lebensmittel- und Veterinärinstitut (LVI) Oldenburg der Virus vom Subtyp H5 nachgewiesen. Die Proben befinden sich bereits zur Feststellung der Pathogenität beim FLI.
„Die Befunde sind Anlass für eine extrem hohe Wachsamkeit im Land“, sagte Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast. Sie rief die Geflügelhalter in Niedersachsen dazu auf, ihre Tiere zu schützen und die Biosicherheitsmaßnahmen konsequent auf den Betrieben umzusetzen. Auch in anderen norddeutschen Küstenländern wurden in den vergangenen Tagen zunehmend infizierte, verendete Wildvögel gefunden.
Das Landwirtschaftsministerium hat aufgrund der Häufungen und des andauernden Vogelzuges und unter Berücksichtigung der aktuellen Risikobewertung des FLI die niedersächsischen Landkreise und kreisfreien Städte mit Erlass vom 03.11.2020 aufgefordert, eine Risikobewertung nach den Vorgaben der Geflügelpest-Verordnung durchzuführen. Die Risikobewertung ist wesentliche Voraussetzung für die Anordnung einer Stallpflicht für Freilandgeflügel durch den zuständigen Landkreis bzw. die zuständige kreisfreie Stadt.
Info Schwein
Info Schwein
Neben den nach wie vor begrenzten Schlacht- und Zerlegekapazitäten kommt nun durch die Schließung der Gastronomiebetriebe zusätzlicher Druck auf den Schweinemarkt. Die Fleischvermarktung lief dagegen recht zufriedenstellend. Bekanntermaßen wurden aufgrund dieser stockenden Schlachtschweine-Vermarktung die Stallkapazitäten immer später geräumt. In den letzten Wochen ließen insbesondere kleinere Mäster wegen der unsicheren Situation ihre Ställe leer stehen, wie die AMI mitteilt. Damit hat sich eine äußerst schwierige Situation auf dem Ferkelmarkt entwickelt, so dass die Ferkelpreise auf niedrigem Niveau verharren. Aus Sicht des DBV muss alles daran gesetzt werden, die heimischen Ferkelerzeuger zu stärken. Mäster sollten in diesem Sinne verstärkt deutsche Ferkel einstallen und damit ein deutliches Zeichen für die deutsche Ferkelerzeugung setzen.
Info Schwein
(QS GmbH) Aufgrund corona- und ASP-bedingter Vermarktungsengpässe bei Ferkeln und Schweinen ist die Umsetzung aller QS-Anforderungen im Bereich der Tierhaltung nicht immer möglich. Daher gelten im QS-System sowie in der Initiative Tierwohl vorübergehend nachfolgende Regelungen.
Wenn im Audit plausibel erkennbar ist, dass eine erhöhte Besatzdichte bei Schweinen ausschließlich der aktuellen Sondersituation geschuldet ist, werden Kriterien, wie das Platzangebot oder das Tier- und Tränkeplatz-Verhältnis nicht negativ bewertet. Dafür sollte der Tierhalter eine plausible Erklärung in schriftlicher Form vorhalten.
Auch besteht für Tierhalter die Möglichkeit, kurzfristig Ställe zur Unterbringung von Schweinen anzumieten oder die Tiere in Ersatzgebäuden unterzubringen. Hierbei muss selbstverständlich im Sinne des Tierschutzes die korrekte Versorgung der Tiere sichergestellt sein.
In dieser Ausnahmesituation ist die Tierbeobachtung durch den Tierhalter besonders wichtig, damit die grundlegenden Tierschutzanforderungen eingehalten werden. Der Tierhalter muss alle möglichen Maßnahmen für die Gesunderhaltung der Tiere ergreifen.
Info Schwein
Die Initiative Tierwohl (ITW) vermeldet einen entscheidenden Erfolg bei der Vorbereitung ihrer dritten Programmphase, die im Januar 2021 startet. Bereits Monate vor dem Start haben sich 3.696 Schweinehalter mit jährlich mehr als 21,1 Millionen Tieren angemeldet. Darunter befinden sich 3.031 Schweinemäster mit jährlich 12,4 Millionen Tieren. Damit entspricht die Anzahl der angemeldeten Mastschweine bereits zwei Monate vor dem Start der neuen Programmphase nahezu der aktuellen Menge an Mastschweinen im ITW-Programm. Anfang 2021 wird es eine weitere Registrierungsphase geben, für die die ITW auf zusätzliche Anmeldungen hofft. Insbesondere Ferkelerzeuger werden noch dringend gesucht.