(AgE) Der Thinktank „Agora Agrar“ hat gestern seine Arbeit aufgenommen. Die neu gegründete Organisation hat sich zur Aufgabe gemacht, Analysen, Strategien und Politikvorschläge für die Transformation zu einer nachhaltigen Ernährung, Land- und Forstwirtschaft zu erarbeiten. Geleitet wird die Einrichtung von dem Berliner Agrarökonomen Prof. Harald Grethe sowie der langjährigen Leiterin des Referats „Internationale Agrarpolitik“ bei der Heinrich-Böll-Stiftung, Dr. Christine Chemnitz. Das aufzustellende Team soll zunächst 14 Personen umfassen. Der Fokus der Arbeit soll unter anderem auf dem Umbau der Nutztierhaltung, Nachhaltigkeit im Ackerbau und einer zukunftsfähigen Landnutzung, der Wiedervernässung von Mooren, einer nachhaltigen Waldnutzung sowie einer gesünderen und nachhaltigeren Ernährung liegen.
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16.05.2022
Schwarzer Freitag für Schweinehalter: Verantwortungsloser Preiskampf auf Kosten der Schweinehalter Schwein
Kommentar von Jörn Ehlers
Wie sehr sich die Verhältnisse der Fleischmärkte hin zu zerstörerischen Strukturen entwickelt haben, wurde uns am Freitag, den 13. Mai, vor Augen geführt. Vion, eines der größten Schlachtunternehmen in Deutschland, schlägt den Schweinehaltern mit der Faust ins Gesicht, indem durch ein Schreiben der ursprünglich vereinbarte Preis zurückgezogen wird. „Hauspreise“ nennt man in der Branche dieses auch bei anderen Unternehmen nicht unübliche Verhalten. Erschütternd ist die neue Größenordnung, in der Vion versucht, vereinbarte Preise zum eigenen Vorteil nach unten zu diktieren. Nach einem nicht zu überhörenden Aufschrei der Landwirtschaft und einem Bekenntnis anderer Schlachtunternehmen zum ursprünglich vereinbarten Preis, erfolgte die peinliche Rolle rückwärts bei Vion. Von einem Missverständnis ist mittlerweile die Rede. Aber es war weder an diesem Schreiben, noch an der danach folgenden und mittlerweile auch dementierten Aussage, ab Mittwoch den Preis abzusenken, irgendetwas missverständlich. Es zeigt vielmehr, wie einfach es heutzutage für Schlachtunternehmen geworden ist, frech die eigene Marktmacht gegenüber Lieferanten einzusetzen und immer weiter auszubauen.
Aber es gibt noch eine weitere Seite derselben Medaille, die mich als Landwirt genauso fassungslos zurücklässt: Vergleichszahlen des Lebensmitteleinzelhandels zu bekommen, ist schwierig bis unmöglich. Dank Zahlen der AMI (Agrarmarkt Informations Gesellschaft) können wir feststellen, dass sich die Preisspanne – z.B. bei Schweinefleisch – zwischen Erzeuger und Verbraucher um 20 Prozent in zwei Jahren erhöht hat. Also 20 Prozent mehr für Schlachtbetriebe und Lebensmittelhandel! Wer sich dort die Taschen vollgesteckt haben könnte, erklärt ein kürzlich in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) und anderen Zeitungen erschienener Artikel. Dort wird die positive Entwicklung der Edeka Minden-Hannover beschrieben: mehr Umsatz und deutlich mehr Gewinn im Verhältnis zur Umsatzsteigerung zeigen, es wurde billiger eingekauft und teurer verkauft als im Vorjahr. Kurz gesagt: „Wir lieben Lebensmittel“, aber nicht deren Erzeuger scheint das neue Motto zu werden… In Zahlen bedeutet für die Edeka Minden-Hannover ein Umsatzplus von nur 3,5 Prozent im Ergebnis ein Gewinnplus von 27 Prozent und eine Steigerung der Gewinnrate von 22,6 Prozent. Die Zahlen anderer Handelsunternehmen werden sich nicht großartig unterscheiden, wodurch sich die erwähnte Entwicklung der Preisspanne erklärt.
Die Erkenntnis ist da, doch was ist zu tun? Wir als Schweinehalter müssen die gemeinsame Preisnotierung stärken und Schlachtbetriebe, die diese in Frage stellen, bestmöglich umgehen. Das an den Tag gelegte Verhalten von Vion ist kein Missverständnis, nach dem wir alle wieder zur Tagesordnung übergehen können. Es ist die unmissverständliche Aufforderung an uns Landwirte sich Handelspartner zu suchen, bei denen auch der zweite Teil dieses Wortes Bedeutung hat.
Desweiteren brauchen wir schnellstmöglich eine Stärkung der Erzeugerstufe in der Lebensmittelkette. Die Herkunftskennzeichnung ist ein lange überfälliger Baustein, um die Austauschbarkeit mit anderen Waren einzuschränken. Hier ist in erster Linie die Politik gefordert, gemachte Zusagen auch umzusetzen.
(16.05.2022)
16.05.2022
ASP: Online-Informationsveranstaltung im Hausschweinebereich am 19.05.2022 um 10.00 Uhr Schwein
Im Rahmen einer Online-Veranstaltung lädt das LAVES erneut zu einer Informationsveranstaltung zur Afrikanischen Schweinepest mit dem Schwerpunkt „Hausschwein“ ein. Die vorläufige Tagesordnung lautet:
- Begrüßung
- Aktuelle ASP-Situation
- Ablauf im Falle eines Ausbruchs – Welche Maßnahmen werden ergriffen
- Erfahrungsbericht: ASP-Ausbruch in einem Großbetrieb
- Biosicherheitsanforderung nach neuer EU Rechtsgrundlage
Aus organisatorischen Gründen bittet das LAVES, sich bis zum 16.05.2022 mit Namen, Institution und E-Mail-Adresse über das Kontaktformular auf der Homepage verbindlich anzumelden: https://tierseucheninfo.niedersachsen.de/startseite/anzeigepflichtige_tierseuchen/klauentiere/afrikanische_schweinepest/asp_veranstaltungen/veranstaltungen-zur-afrikanischen-schweinepest-208635.html
Den Einladungslink wird das LAVES am Tag vor der Veranstaltung per Mail zusenden. Für die Veranstaltung steht nur ein begrenztes Teilnehmerkontingent zur Verfügung.
13.05.2022
Antwort des BMEL zum Thema Kükentöten Geflügel
Auf die Anfrage des DBV Fachausschusses Eier und Geflügel zur Evaluierung des Gesetzes zum Verbot des Kükentötens hat das BMEL geantwortet: „Für die Haltung von Bruderhähnen gelten grundsätzlich die Anforderungen der Tierschutz-NutztierhaltungsVO für Masthühner. Da sich gezeigt habe, dass diese Anforderungen den besonderen Ansprüchen der Tiere nicht ausreichend gerecht werden, sei eine entsprechende Ergänzung der Tierschutz-NutztierhaltungsVO geplant. Die Erörterung von Eckpunkten einer solchen Regelung mit Ländern und Verbänden soll in den nächsten Wochen eingeleitet werden.“ Eine vom DBV geforderte Ausnahme vom Kükentöten-Verbot zwecks Verfütterung habe das BMEL im Gesetzgebungsverfahren unterstützt, letztlich habe sich der Gesetzgeber jedoch dagegen entschieden. Eine solche Ausnahme wäre auch nur insoweit vertretbar gewesen, wie bestimmte Tiere ernährungsphysiologisch auf ganze Tierkörper angewiesen sind. Das BMEL beobachte die aktuellen Entwicklungen und sei sich der Problematik bewusst. Seinen Bericht zur Verfügbarkeit von Verfahren zur Geschlechtsbestimmung, die vor dem siebten Bebrütungstag funktionieren, werde das BMEL aber nicht wesentlich früher vorlegen als am 31. März 2023, um Entwicklungen abzuwarten und mit Blick auf die zum 1. Januar 2024 greifenden Anforderungen handlungsfähig zu bleiben. Abzuwarten blieben u. a. die Ergebnisse des vom BMEL in Auftrag gegebenen Forschungsvorhabens zum Einsetzen des Schmerzempfindens von Hühnerembryonen, das nach derzeitigem Stand zum 31. Dezember 2022 abgeschlossen sein wird.
13.05.2022
Neuer Fachausschuss „Unternehmerinnen“ beim Deutschen Bauernverband Geflügel
Um dem selbst gesteckten Ziel „jünger und weiblicher“ näher zu kommen, hat der Deutsche Bauernverband einen Fachausschuss „Unternehmerinnen in der Landwirtschaft“ eingesetzt. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, sieht in diesem neuen Gremium eine deutliche Beschleunigung und neue Impulse für die Verbandsarbeit: „Dieser Fachausschuss wird uns einen kräftigen Schub in Richtung „jünger und weiblicher“ geben. Dies ist ein wichtiges Signal und wird uns auch in unserer politischen Arbeit helfen. Die Unternehmerinnen werden andere Sichtweisen und Tonlagen in die Diskussion einbringen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Frauen des Fachausschusses Unternehmerinnen.“
Die Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbands Münster, Susanne Schulze Bockeloh, wurde mit großer Mehrheit zur Vorsitzenden dieses Fachausschusses gewählt: „Frauen sind ein starker Part auf landwirtschaftlichen Betrieben. Dies wird jetzt auch in den Gremien des Bauernverbandes sichtbar. Ich bedanke mich sehr für das Vertrauen meiner Kolleginnen, die mich heute zur Vorsitzenden des neuen Ausschusses „Unternehmerinnen in der Landwirtschaft“ gewählt haben. Eine tolle Aufgabe, die den Frauen in der Landwirtschaft Gesicht und Stimme im Vorstand des Deutschen Bauernverbandes geben und der Interessenvertretung insgesamt gut tun wird. Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe.“
Thematisch wird der Fachausschuss „Unternehmerinnen in der Landwirtschaft“ die Stärkung der Rolle von Unternehmerinnen in der Verbandsarbeit, aber auch agrarpolitische Kernthemen bearbeiten. Der Fachausschuss besteht aus landwirtschaftlichen Unternehmerinnen aus allen Landesbauernverbänden.
13.05.2022
Geflügelbranche unterstützt Pläne der EU-Kommission zur Einstufung der Antibiotika – Hintergrund Geflügel
(DBV) Antibiotika bestimmter Wirkstoffgruppen gelten in der Humanmedizin als Reserveantibiotika. Sie kommen zum Einsatz, wenn andere Medikamente nicht mehr wirken. Dazu gehört Colistin, das auch zur Medikation von Haustieren und in der Geflügelmast verwendet wird. Die WHO warnt vor multiresistenten Keimen. Die EU-Kommission will Colistin jedoch nicht für die Tierhaltung verbieten. Die jetzt in Brüssel diskutierten Vorschläge zur Einstufung der Antibiotika sind wissenschaftlich nachvollziehbar und fachlich gut begründet. Im August vergangenen Jahres hatte der BpT mit einer breit angelegten Kampagne dafür geworben, die Therapiemöglichkeiten in der Tiermedizin nicht zu stark einzuschränken, und hat damit in Brüssel offenbar Gehör gefunden. Probleme in der Umsetzung sehen auch die Verbände DBV und ZDG nicht. Das ist aber ganz anders zu bewerten, wenn sich die Kritiker des aktuellen Entwurfs durchsetzen würden. Diese fordern, weitere Wirkstoffe in der Tiermedizin zu verbieten. Colistin wird zumindest übergangsweise in der Geflügelhaltung für unverzichtbar gehalten. Dies zeigen auch die jahrelangen Anstrengungen der Geflügelwirtschaft, den Einsatz von Colistin zu senken, das vor allem bei der Behandlung bakterieller Darmerkrankungen genutzt wird. Der Wirkstoff steht aber unter besonderer Beobachtung, weil 2015 ein Mechanismus entdeckt wurde, mit dem Bakterien die Eigenschaft der Colistin-Resistenz an andere Bakterien weitergeben können. Der ZDG hatte daraufhin ein Konzept für einen möglichen Verzicht auf Colistin vorgelegt. Wenn in der Hähnchen- und Putenhaltung komplett auf den Einsatz von Colistin verzichtet werden soll, sei der Staat gefordert den Weg beispielsweise für Alternativen freizumachen. Dazu zählen Bakteriophagen, das sind Viren, die gegen die Vermehrung ihrer Wirtsbakterien kämpfen. Einen anderen Ansatz
13.05.2022
Rindermarkt: Nachfrage nach Schlachtrindern verhalten Milch und Rind
(AMI) Deutlich nachgelassen hat die Nachfrage nach Jungbullen und Schlachtkühen. Dagegen werden auf der Angebotsseite die zur Vermarktung stehenden Schlachtrinder als mittel bis reichlich eingestuft. Entsprechend übersteigen die angebotenen Mengen häufig das Kaufinteresse und es kommt zu Preisdruck. Marktteilnehmer berichten über reduzierte Abnahmemengen von Seiten der Schlachtunternehmen. Diese beklagen die sehr ruhige Nachfrage nach Rindfleisch und üben neben den verringerten Schlachtzahlen vermehrt Preisdruck aus. Das betrifft alle Gattungen bei den Rindern. Wobei die Preisnachlässe bei den männlichen Schlachtrindern insgesamt noch größer ausfallen. Doch auch die in den vergangenen Wochen gesuchten Schlachtkühe geraten nun unter Preisdruck und die Preise tendieren schwächer.
13.05.2022
Neuer DBV-Fachausschuss Unternehmerinnen Milch und Rind
(DBV) Diese Woche tagte erstmals der neue DBV-Fachausschuss „Unternehmerinnen in der Landwirtschaft“. Dieser soll in der Verbandsarbeit neue Impulse setzen und einen Schub in die Richtung ‚jünger und weiblicher‘ geben, so DBV-Präsident Rukwied. Das Gremium besteht aus Unternehmerinnen aus allen Landesbauernverbänden und wird durch die Vorsitzende des Kreisverbandes Münster (Schulze Bockeloh) geleitet.