Terminmärkte KW 10

Unsere Tradition: Die Zukunft sichern
Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.
Terminmärkte KW 10
Erneut deutlicher Anstieg der Schlachtrinderpreise
(AMI) Ein Ende der steigenden Preise im Handel mit Schlachtrindern ist weiterhin nicht in Sicht. Vielmehr fallen die Aufschläge sogar noch deutlicher aus als in den vergangenen Wochen. Die Schlachtunternehmen klagen dabei zwar über Schwierigkeiten die sehr großen Anstiege im Fleischhandel zu erzielen, dennoch werden die Preisanhebungen durchweg akzeptiert. Schlussendlich muss der Preis gebilligt werden, um überhaupt an Ware zu kommen. Nach wie vor wird bundesweit von sehr kleinen Mengen berichtet. Entgegen der saisonalen Entwicklung kommt es in der laufenden Woche bei den Jungbullen sogar zu etwas hohen Aufschlägen, knapp und gesucht sind aber alle Kategorien gleichermaßen. Aktuell deutet wenig auf eine Änderung der Marktlage hin.
Das BMEL hat für Unternehmen aus dem Ernährungsbereich, die Lebensmittel für die Ukraine spenden wollen, eine Koordinierungsstelle eingerichtet. Diese Initiative koordiniert Anfragen offizieller Stellen aus der Ukraine und Spendenangebote der Ernährungswirtschaft. Damit sollen Lebensmittelhilfen schnell und bedarfsgerecht in die Ukraine gebracht werden. Auf der BMEL-Homepage sind Informationen zu den benötigten Lebensmitteln und Logistik zu finden: www.lebensmittelhilfe-ukraine.de
Unter dem Titel „Festpreise bei Rohmilch“ führt das ife-Institut in Kiel noch bis zum 21.03.22 gemeinsam mit DBV, DRV, EEX und StoneX Group eine Online-Fortbildungsreihe zu den Absicherungsmöglichkeiten von Milchpreisen durch. Im Fokus der sechs Tagesseminare stehen die Erläuterung der möglichen Vorteile von börsenbasierten Festpreisen sowie die Details für die Absicherung zukünftiger Preise. An der EEX werden momentan Höchstpreise für Milchprodukte notiert.
Zur Anmeldung unter: https://www.ife-ev.de/index.php/ife-campus/milchterminmarkt
In der vergangenen Woche hatte Landwirtschaftsminister Özdemir die Tierhalterverbände, so auch den DBV, zu einem Meinungsaustausch eingeladen. Im Gespräch haben sich alle anwesenden Verbände hinter die Empfehlungen des Kompetenznetzwerkes Nutztierhaltung gestellt. Der Minister bestätigte, dass diese einen wichtigen Eckpunkt seiner Arbeit darstellen. Hinsichtlich der Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung gäbe es in der Koalition noch Diskussionsbedarf. Mit Blick auf die staatliche Haltungskennzeichnung sei ein vierstufiger Aufbau im Sinne von Stallhaltung, Stallhaltung mit Außenklimakontakt, Auslauf sowie Bio angedacht, zunächst jedoch für die Schweinehaltung.
(AMI, ZMB) Die Entwicklung des Milchmarktes ist aufgrund des Krieges in der Ukraine durch Unsicherheiten gekennzeichnet. Dazu zählen momentan schwer kalkulierbare Kostensteigerungen für Energie, Dünge- und Futtermittel sowie Herausforderungen in der Beschaffung von Verpackungsmaterial und Hilfsstoffen, aber auch ein höherer Bedarf durch Hilfslieferungen in die Ukraine, die Versorgung von Geflüchteten und Bevorratungskäufe. Letzteres wird vor allem in der gestiegenen Nachfrage nach lagerfähigen bzw. länger haltbaren Produkten wie H-Milch, Kondensmilch und abgepackter Butter deutlich.
Die Preisnotierungen für abgepackte und Blockbutter wurden über der 6-EUR-Marke weiter angehoben. Schnittkäse wird umfangreich von LEH und Industrie/Großverbrauchern nachgefragt. Mit Blick auf eine gute Tourismussaison läuft das Exportgeschäft stabil. In neuen Verhandlungen werden höhere Preise gefordert. Der Nachfrageschub zur Versorgungssicherung bei Milchpulver hat zu weiteren Preissteigerungen geführt. Die Milchanlieferung hat sich saisonal typisch mit +0,6% im Vgl. zur Vorwoche gesteigert. Allerdings wurde das Vorjahresniveau mit -1,6% wieder deutlicher unterschritten.
Angetrieben von den Kriegshandlungen in der Ukraine haben die Preise für Getreide- und Ölsaaten diese Höchststände erzielt. Nachrichten um das Kriegsgeschehen treiben im Minutentakt die Kurse an den internationalen Terminmärkten. Die Verknappung von Agrarrohstoffen durch den Wegfall von Exporten aus der Ukraine und Russland hat drastischen Einfluss auf den gesamten Weltmarkt. Eine drohende Missernte in Südamerika befeuert den Ölsaatenmarkt zusätzlich. Paris verzeichnet tägliche massive Kursgewinne, im Schnitt der vergangenen Tage rund 20 EUR/t und das sowohl für den Front- als auch für den August- Termin. Am 8.3.2022 erreichte der vordere Mai-Kontrakt die Marke von 882,75 EUR/t und somit neuen Höchststand. Gleiches gilt für den August 22-Kontrakt mit 766,25 EUR/t. Die anhaltende Kursexplosion lässt die Preisfindung zu einer Momentaufnahme werden. Die extremen Kursschwankungen verhindern eine tragfähige Preiskalkulation und die die Rasanz der Kurssprünge drängt zu schnellen Abschlüssen. Geldkurse gibt es daher nur auf Anfrage und nicht selten gibt es noch die eine oder andere Korrektur bei Geschäftsabschluss.
Das auf und ab der Kurse an den Agrarbörsen hat ein bislang unbekanntes Ausmaß erreicht. Tagesgewinne oder -verluste von über 25 EUR/t an der Terminbörse in Paris sind an der Tagesordnung. Das verunsichert die Marktteilnehmer immens. Die Rasanz der Kursbewegungen drängt zu schnellen Preisverhandlungen. Die kaum noch zu erfassenden Preise sind aufgrund der starken Volatilität nur eine Momentaufnahme und verlieren in kürzester Zeit nach Nennung ihre Gültigkeit. Das beschränkt den Getreideumsatz auf Großhandelsstufe auf Kleinstmengen für den vorderen, drängenden Bedarf. Erzeuger reagieren uneinheitlich auf den starken Preisanstieg. Während die einen sich zurücklehnen, und weitere Preissteigerungen abwarten, gehen andere jetzt noch einmal Vorkontrakte auf die Ernten 2022 und 2023 ein. Allerdings nur sehr vorsichtig: Zum einen wurde bereits überdurchschnittlich viel der kommenden Ernte verkauft, zum anderen fürchten sie teure Deckungskäufe, wenn sich Angebotslücken aufgrund unerwartet niedriger Erträge ergeben sollten. Aber die Preise haben durchaus an Attraktivität gewonnen. (Quelle: AMI)
Die Getreidepreise haben, angetrieben von den Spekulationen um fehlende Liefermengen aus der Ukraine sowie den treibenden Rohöl- und Düngerkursen, innerhalb kurzer Zeit neue Höchstmarken erreicht. Auch die erwartete Nachfragewelle aus den Ländern, die traditionell russisches oder ukrainisches Getreide beziehen, ist deutlich spürbar. Die Exportgeschäfte florieren. Das lässt sich auch an den deutschen Inlandspreisen ablesen, denn der Aufschlag, der franko Hamburg gegenüber franko Niederrhein gewährt wird, hat sich von 0 auf 15 EUR/t erhöht. Aus Norddeutschland wird auch berichtet, dass die Schiffe aufgrund mangelnder Partien nicht immer nach Wunsch beladen werden können. Und an den Ostseehäfen werden momentan Weizen und Gerste in den Maghreb und Nahen Osten verschifft. (Quelle: AMI)
Die Großhandelspreise für Dieselkraftstoff ab Tanklager sind aufgrund eines drohenden Embargos russischer Rohöllieferungen bzw. der Drohung der Stopps der Lieferungen innerhalb einer Woche um ein Viertel gestiegen. Damit kostet versteuerter Diesel aktuell 63 % mehr als vor einem Jahr. Und bei den Düngemitteln sieht es noch ungünstiger aus. Denn auch hier machen sich fehlende Lieferungen aus Russland und der Ukraine sowohl an Rohstoff als auch an Düngemitteln bemerkbar. Vor allem die Ammoniumdünger haben sich im Preis gegenüber Vorjahresniveau nahezu verdreifacht, Diammonphosphat verdoppelt. Harnstoff kostet 2,4-mal so viel wie Mitte März 2021. (Quelle: AMI)