Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

Aktuelles aus dem Landesverband

12.05.2022
Facettenreicher Kartoffelmarkt
Pflanzen

Je nach Region und Verwertung sieht es am Kartoffelmarkt derzeit sehr unterschiedlich aus. Bei Speisekartoffeln wird vom LEH in der Südhälfte schon einiges auf Frühware aus dem Mittelmeerraum umgestellt. Dort, wo sowohl Lagerkartoffeln als auch Frühkartoffeln angeboten werden, wird bei Letzteren ein schwacher Absatz beklagt, was mit der Sparsamkeit der Verbraucher und dem Absatzeinbruch beim Spargel begründet wird. Die Preise sind aber stabil und der Vermarktungszeitraum ist noch lang. Im Norden wird von ruhigen Speisekartoffelgeschäften zu ebenfalls unveränderten Preisen berichtet. Frittenrohstoff wird weiterhin gesucht und hat sich erneut verteuert. Im Benelux-Raum werden ab Hof bereits 25,00 EUR/dt erzielt. (Quelle: AMI)

12.05.2022
Regionaler Marktkommentar
Pflanzen

Niedersachsen-Ost:

Die Erzeugerpreise am Getreidemarkt tendieren aktuell etwas schwächer als in der Vorwoche. Geringe Restmengen an Weizen und Raps sind zum Teil noch vorhanden. Doch momentan fehlt die Nachfrage
der Exporteure und Mühlen nach prompter Ware. Das hatte bereits zur Folge, dass die aufgerufenen Vorkontraktpreise vereinzelt die Preise für die Ernte 21 übertrafen. Wie Marktbeteiligte berichten, treffen nun doch mit zeitlicher Verzögerung einige Ladungen an Mais aus der Ukraine ein, die das Angebot weiter erhöhen. Das sorgt für zusätzlichen Druck auf die Preise. Auf den hiesigen Feldern bereitet die Trockenheit Sorgen und zunehmend werden die Beregnungsanlagen in Betrieb genommen. Hülsenfrüchte der Ernte 21 werden kaum noch gehandelt. Daher wurden die Preismeldungen zum Teil ausgesetzt.

Niedersachsen-West:

In der zweiten Maiwoche ergeben sich am hiesigen Markt für Futtergetreide keine wesentlichen Veränderungen. Das Kriegsgeschehen und dessen Folgen in der Ukraine zeigen weiterhin stärkeren Einfluss auf das Markt- und Preisgeschehen. Weiter auf relativ hohem Niveau liegende Preise sind entsprechend die Folge. Gegenüber der Vorwoche gaben die Preise, insbesondere für Weizen und Gerste, leicht nach. Die Verfügbarkeit von Futtergetreide hält sich in engeren Grenzen, andererseits wird von einer auch relativ ruhigen Nachfrage berichtet. Insgesamt scheint man auf Seiten der Verarbeiter zurzeit mit genügend Ware versorgt zu sein. Vielfach konzentrieren sich die Abnehmer auf den Kauf von Mais, welcher in besser ausreichenden Mengen zur Verfügung steht und im Verhältnis zum Weizen etc. auch günstiger angeboten wird. Fortgesetzt wird mit weiter auf hohem Niveau liegenden Getreidepreisen gerechnet. An den Märkten für Futterkomponenten waren im Bereich der Sojaschrote nach den vorausgegangenen Kursschwächen zuletzt eher Seitwärtsbewegungen der Preise an den internationalen Börsen zu beobachten. Da in Südamerika die Ernte kleiner ausgefallen ist und der Weltmarkt insgesamt nicht mehr so reichlich versorgt zu sein scheint, werden weiter fallende Preise derzeit vielfach nicht erwartet. Insgesamt verbleiben die Notierungen für Sojaschrot aber auf vergleichsweise hohem Niveau. Hierzulande kaufen die Verarbeiter nur die kurzfristig benötigten Mengen, da man weiterhin auf eine weitere Entspannung der Lage hofft. Am Markt für Rapsschrot waren zuletzt ebenfalls gewisse Kursschwächen zu beobachten. Auch kurzfristig war Ware wieder zu beschaffen, wenngleich sich die Preise auf nach wie vor sehr hoher Basis bewegen. Eine grundlegende Entspannung wird erst wieder mit der Verfügbarkeit aus der kommenden Ernte erwartet. Im Bereich der übrigen Futterkomponenten entwickelten sich die Preise fortgesetzt vornehmlich fest. Teilweise waren weiter steigende Entwicklungen zu beobachten. Dies galt zuletzt auch für Melasseschnitzelpellets. Wenig verändert präsentiert sich die Situation am hiesigen Markt für Mischfuttermittel zu Beginn der zweiten Maiwoche. Vor dem Hintergrund der nach wie vor auf sehr hohem Niveau liegenden Forderungen für die verschiedenen wichtigen Futterbestandteile ist eine Entspannung der Preislage derzeit nicht in Sicht. Im Gegenteil schließen einige Marktbeteiligte weitere Preiserhöhungen im Monatsverlauf nicht gänzlich aus. Vorerst blieb es in der Regel bei bisherigen Forderungen für die verschiedenen Schweine-, Rinder- und Geflügelmischfuttermittel.

12.05.2022
Ein Herz für die Landwirtschaft – im Nebenerwerb
Pflanzen

Beinahe die Hälfte aller Landwirtinnen und Landwirte in Niedersachsen bewirtschaften ihre Betriebe im Nebenerwerb, sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Ernährungssicherung und gegen den Strukturwandel. Für die Nebenerwerbslandwirte und für alle anderen Interessierten haben Landvolk und Landwirtschaftskammer Niedersachsen eine neue Plattform für Austausch, Information und Diskussion geschaffen. Der Tag der Nebenerwerbslandwirtschaft findet am 10. Juni ab 14 Uhr in Rodewald statt. Begrüßt werden die Gäste durch den Präsidenten des Landvolks Niedersachsen, Dr. Holger Hennies und der Präsidenten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Gerhard Schwetje.

Alle Informationen zur Veranstaltung enthält die Info-Broschüre. Der Tagungsbeitrag in Höhe von 15 Euro kann direkt bei der Online-Anmeldung gezahlt werden: www.nebenerwerb.landvolk.net.

12.05.2022
FAO-Getreidepreisindex marginal unter Vormonatsniveau
Pflanzen

Den deutlichsten Rückgang verzeichneten dabei die Maispreise, während die Forderungen für Gerste, Weizen und Reis gegenüber Vormonat anstiegen. Der FAO-Getreidepreisindex lag im April bei durchschnittlich 169,5 Punkten und damit 0,7 Punkte oder 0,4 % unterhalb des im März erreichten Rekordniveaus. Nachdem die internationalen Preise für Grobgetreide im März auf einen Höchstwert gestiegen waren, fielen sie im April um 1,8 %. Insbesondere die Maispreise verloren gegenüber Vormonat mit rund 3 % deutlich. Ausschlaggebend dafür waren die laufenden Ernten in Argentinien und Brasilien, welche dazu beitrugen, den Druck auf die Märkte zu verringern. Die Weltmarktpreise für Sorghum gingen im April ebenfalls um 0,4 % zurück, während das knappe Angebot die Gerstenpreise um 2,5 % nach oben trieb. Die internationalen Weizenpreise stiegen im April leicht an, wenn auch nur um 0,2 %. Die anhaltende Blockade von Häfen in der Ukraine und die Besorgnis über die Vegetationsbedingungen in den Vereinigten Staaten von Amerika hielten die Preise hoch. Der Anstieg wurde jedoch durch größere Lieferungen aus Indien, unerwartet hohe Exporte aus der Russischen Föderation und eine leicht rückläufige weltweite Nachfrage gedämpft. Die internationalen Reispreise stiegen im April um 2,3 % gegenüber Vormonat. Gestützt wurden die Forderungen dabei durch eine lebhafte Nachfrage asiatischer Exporteure, Käufe aus dem Nahen Osten und China sowie witterungsbedingten Rückschlägen in den USA. (Quelle: AMI)

11.05.2022
Weiterhin schwieriger Schlachtschweinemarkt
Schwein

(AMI) Auch in dieser Woche bleibt im deutschen Handel mit Schlachtschweinen die Nachfrage insgesamt eher verhalten. Die deutliche Preisrücknahme hat sich nicht belebend auf die Geschäfte ausgewirkt. Die erwarteten Impulse durch die begonnene Grillsaison bei warmer Witterung sind nicht spürbar festzustellen. Daher reichen die Angebotsmengen gut aus, um die Nachfrage zu decken. Regional wird allerdings auch von Überhängen berichtet. Relativ impulslos gestalten sich die Geschäfte im Fleischhandel. In Folge der reduzierten Einstandspreise gaben auch die Forderungen für Teilstücke deutlich nach. Aktuell wird die Vermarktung von Karbonaden und Lachsen als sehr schwierig beschrieben. Dagegen verläuft die Abnahme von Nacken sowie Filets recht stetig.

In vielen EU-Ländern ist der Handel mit Schlachtschweinen ausgeglichen. Die Nachfrage wird oftmals als ruhig beschrieben, während die angebotenen Stückzahlen eher geringer werden und häufig dazu passen. Daher sind in den meisten europäischen Staaten unveränderte Preisentwicklungen anzutreffen.

11.05.2022
Sauenhalter senden „Weckruf“ an Cem Özdemir
Schwein

Nach einem kurzen „Aufschwung“ blicken die Schweinemäster und Ferkelezeuger aktuell weiter auf tiefrote Zahlen. Der Preisrutsch bei Schlachtschweinen von 15 Cent auf 1,80 € je Kilogramm in der vergangenen Woche und der Rückgang bei den Ferkelpreisen um 15 € sorgen dafür, dass die Erzeuger für jedes verkaufte Tier noch mehr draufzahlen müssen als bisher und in Alarmstimmung sind.

Deshalb hat der Arbeitskreis Sauenhalter Norddeutschland (AKS), ein Verbund der Sauenhalter in den Landesbauernverbänden Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Westfalen-Lippe und Rheinland, jetzt einen „Weckruf an Cem Özdemir“ formuliert. Darin appellieren die Sauenhalter eindringlich an den Bundeslandwirtschaftsminister, ein Gesamtpaket mit einer geeigneten Haltungs- und Herkunftskennzeichnung, einer Finanzierung der Tierwohlmaßnahmen auf den Betrieben und einer Anpassung des Bau- und Immissionsschutzrechts zu schnüren. Zwar erkennen die Halter an, dass einige Vorschläge des Kompetenzwerks zur Nutztierstrategie seitens des Agrarministers wieder aufgegriffen werden. „Das Konzept muss aber auch in der Praxis realisiert werden können“, betont Enno Garbade, Vorsitzender des Arbeitskreises Sauenhaltung im Landvolk Niedersachsen.

Die Halter fordern, die Nutztierstrategie nun endlich zeitnah umzusetzen. „Wir müssen für das Deckzentrum bereits in spätestens zwei Jahren Betriebs- und Umbaukonzepte vorlegen“, erläutert Garbade. Um Planungssicherheit zu bekommen, müssten zumindest die Fristen der Tierschutznutztierverordnung (TierSchNV) angepasst werden. „Seit zwei Jahren haben wir Sauenhalter versucht, die Verluste zu kompensieren. Leider geht uns mittlerweile die Luft aus, und immer mehr Betriebe fahren vor die Wand“, beschreibt die AKS-Vorsitzenden die dramatische, inzwischen für viele Kollegen fast aussichtslose Lage.

Jörn Ehlers, Vizepräsident und Vorsitzender des Veredlungsausschuss, sagt: „Wir warten dringend auf Perspektiven, die uns zum Weitermachen ermutigen. Eine weitere Verlagerung der Erzeugung ins benachbarte Ausland würde dem Tierwohlgedanken nicht gerecht werden und ist zu verhindern.“

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11.05.2022
Österreich führt verpflichtende Herkunftskennzeichnung in Verarbeitungsprodukten ein
Geflügel

In Österreich soll die verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Milch, Fleisch und Eiern in verarbeiteten Lebensmitteln und in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung ab 2023 in Kraft treten. Durch Aufschriften auf Lebensmitteln muss dann hervorgehen, woher die Primärzutaten kommen, die einen Anteil von mindestens 50% haben. Für Fleisch muss angegeben werden, wo die Tiere geboren, gemästet und geschlachtet wurden. In öffentlichen Gemeinschaftsverpflegungen soll die Herkunft der Primärzutaten ausgehängt werden oder aus der Speisekarte hervorgehen. Für Restaurants sind diese Vorschriften in Österreich nicht vorgesehen. Nach einer Studie der Landwirtschaftskammer Österreich bringen 1% mehr an verkauften heimischen Lebensmitteln eine zusätzliche Wertschöpfung von 140 Mio. Euro. In der EU sind Herkunftsangaben für Rohstoffe in Lebensmitteln und Kantinenspeisen ebenfalls geplant, jedoch liegt ein entsprechender Vorschlag der EU-Kommission noch nicht vor. In Frankreich, Italien und Finnland gibt es dazu bereits nationale Regelungen. Nach Aussage von Österreichs Landwirtschaftsministerin Köstinger können Konsumenten mit der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung nun eine klare Kaufentscheidung treffen, bewusst zu regionalen Produkten greifen und damit die heimischen bäuerlichen Familienbetriebe stärken. Wo Österreich drinnen ist, muss künftig auch Österreich draufstehen.

11.05.2022
Noch kein ASP-Impfstoff in Sicht
Schwein

(AgE) Anlässlich der Frühjahrstagung des BfT referierte u.a. Prof. Martin Beer (Leiter vom Institut für Virusdiagnostik, FLI) über die Möglichkeiten der Entwicklung eines Impfstoffs gegen ASP. Laut Prof. Beer sind die seit der Corona-Pandemie weltweit bekannten mRNA-Impfstoffe schon vor zehn Jahren zur Behandlung von Tieren entwickelt worden, konnten sich damals aber wegen hoher Kosten nicht durchsetzen. Auch bei der Immunisierung gegen hochansteckende Tierseuchen, wie z.B. die ASP, seien diese modernen Wirkprinzipien leider nicht geeignet, da mRNA-Impfungen in der Regel auf ein einzelnes Immunogen wie das Spike bei SARS-CoV-2 abgestimmt sind. Und hier liegt die Krux, denn das ASP-auslösende Virus weist ein solches eindeutiges „Hauptimmunogen“ nicht auf, so Beer. Stattdessen handelt es sich um ein hochkomplexes Pathogen, das mit den neuen Methoden noch nicht adressiert werden könne. Auch eigentlich bewährte Verfahren wie Totimpfstoffe führten bei der ASP nicht zum Ziel, erläuterte Beer. Mehr Erfolg versprechen sich die Wissenschaftler von Lebendimpfstoffen. Hier habe man in den vergangenen zwei Jahren interessante Varianten des Erregers entdeckt, allerdings müsse bei darauf basierenden Impfstoff-Prototypen noch die Langzeitwirkung erforscht werden. Ziel bleibt in jedem Fall eine Impfung, die schnell immunisiert und die über Marker klar von einer natürlichen Infektion unterschieden werden kann. Derartige Impfstoffe habe man beispielsweise bereits gegen die Aujeskysche Krankheit entwickelt.

09.05.2022
Rote Gebiete: Klagen eingereicht
Bioenergie

Oberverwaltungsgericht in Lüneburg soll rechtmäßige Gebietsabgrenzung prüfen

Kurz vor Ablauf der geltenden Fristen haben jetzt eine Reihe von Landwirtinnen und Landwirten direkte Klagen (Normenkontrollverfahren) beim zuständigen Oberverwaltungsgericht in Lüneburg gegen die Nds. Landesdüngeverordnung eingereicht. Die Mehrzahl der durch die roten (nitratsensiblen) oder auch „gelben“ Gebiete (wegen Phosphat eutrophierten Einzugsgebiete von Binnenseen) betroffenen Kläger wurden dabei intensiv durch ihre Kreislandvolkverbände beraten und unterstützt. Nachdem das OVG über ähnliche Klagen vor einem Jahr wegen einer zwischenzeitlich neu erlassenen Landesdüngeverordnung aus formalen Gründen nicht entscheiden wollte, nimmt die Landwirtschaft damit einen neuen Anlauf für eine gerichtliche Klärung vieler strittiger Punkte. Klageberechtigt sind nur betroffene Betriebe, nicht aber die berufsständischen Verbände.

Genau vor einem Jahr veränderte die Landesregierung die Ende 2019 erstmals erlassene Gebietskulisse der viel kritisierten „roten“ Gebiete. Dazu änderte die Landesregierung die Landesdüngeverordnung. Gleichzeitig wurde der Landwirtschaft von Umwelt- und Landwirtschaftsministerium zugesagt, im Rahmen eines Phasenmodells möglichst schnell weitere Anpassungen vorzunehmen. Dabei sollten mangelhafte Messstellen ausgemerzt und über zusätzliche Messstellen, die im Benehmen mit der Land- und Wasserwirtschaft ausgewählt werden sollen, landesweit eine Abgrenzung nach einem allgemein anerkannten geostatistischen Verfahren umgesetzt werden. Die Hauptverantwortung für die zugesagten Änderungen des Phasenmodells liegt beim Nds. Umweltministerium.

Im Januar 2022 legte die Bundesregierung auf Druck der EU-Kommission einen Entwurf mit neuen „Spielregeln“ für die Abgrenzung roter Gebiete durch die Bundesländer vor. Auch dieser Entwurf sieht eine Abgrenzung nach einem fachlich anerkannten geostatistischen Verfahren auf Basis von strengen Anforderungen an die dafür erforderlichen Messstellen vor, aber mit einer Übergangszeit bis 2028. Bis dahin soll die Abgrenzung weiter mit einem mangelhaften Ausweisungsnetz und auf Basis fachlich nicht nachvollziehbarer Abgrenzungsmethoden erfolgen dürfen. Eine derart lange Frist ist für die Landwirtschaft in den betroffenen Regionen nicht hinnehmbar und nicht vereinbar mit dem niedersächsischen Phasenmodell.

Ein Verstreichen der für Normenkontrollverfahren auf maximal ein Jahr befristeten Klagemöglichkeit würde eine direkte gerichtliche Überprüfung des mangelhaften Ausweisungsmessnetzes durch ein Obergericht möglicherweise erschweren. Deshalb wurde jetzt die Einreichung von Klagen notwendig, auch wenn das Umweltministerium bereits eine erhebliche Veränderung der Gebietskulissen der nitratsensiblen Gebiete für 2023 angekündigt hat. Aber selbst dann sollen weiter etwa 650.000 Hektar Nutzfläche als „rotes“ Gebiet ausgewiesen bleiben, die durch gut 240 Messstellen mit Nitratgehalten oberhalb der gesetzlichen Schwellenwerte von 50 mg/l bzw. 37,5 mg/l mit steigendem Trend hervorgerufen werden. Viele dieser Messstellen entsprechen aber nicht den heute geltenden Anforderungen an die Bauweise und anderen Kriterien. Außerdem werden in vielen „roten“ Gebieten die ebenfalls vorhandenen „grünen“ Messstellen nicht berücksichtigt. Ob dieses fachlich nicht nachvollziehbare Vorgehen auf dem Rücken der Betriebe zulässig ist, darüber sollen jetzt die Richter entscheiden.