Die Lage am deutschen Schlachtschweinemarkt bleibt unverändert schwierig. Mehrere Schlachtunternehmen zahlen Hauspreise oder drosseln die Mengen, der Fleischhandel verläuft unverändert impulslos. Bei der Vermarktung von Teilstücken ist Deutschland aktuell stark vom EU-Markt abhängig, wo die Preise seit Wochen ebenfalls nachgeben. Daher wurde auf der am 11. und 12.10.2021 stattgefundenen EU-Agrarrat u.a. über die schwierige Situation im Schweinefleischsektor diskutiert. Sowohl die dort von den Mitgliedstaaten für Schweinehalter geforderte Sonderbeihilfe aus dem EU-Haushalt als auch die Einführung der Privaten Lagerhaltung (PLH) wurden von EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski abgelehnt. Diese würden seiner Auffassung nach die notwendigen Anpassungen nur verzögern. Stattdessen sei es sinnvoller, die betroffenen Betriebe mit nationalen Beihilfen zu unterstützen und somit gezielter helfen zu können. Auch der DBV hatte sich gegen eine PLH als nicht zielführend ausgesprochen. In Deutschland sind die Lager voll, eine Auslagerung in Drittländer ist wegen der ASP-Situation nur bedingt möglich, und die Erholung der Märkte würde nur verzögert werden.
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Aktuelles aus dem Kreisverband
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13.10.2021
Schweinekrise: Jetzt handeln! Schwein
In der derzeit existenzbedrohenden Lage in der deutschen Schweinehaltung senden der Deutsche Bauernverband und seine Landesbauernverbände einen deutlichen Appell an die Politik: „Unsere Bauern brauchen dringend eine Perspektive, wie sie ihre Betriebe zukunftsfest aufstellen können. Wir können uns keinen weiteren Stillstand leisten. Um notwendige Investitionen in mehr Tierwohl zu ermöglichen und den Betrieben Planungssicherheit zu geben, ist die Politik jetzt gefordert, das Bau- und Umweltrecht anzupassen und die Finanzierung des Umbaus sicher zu stellen“, so DBV-Präsident Joachim Rukwied. Weiter fordert der Deutsche Bauernverband, die von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) betroffenen Bundesländer und Landwirte mit Nachdruck zu unterstützen und die ASP endlich konsequent zu bekämpfen. „Die Seuche ist von nationaler Tragweite und bedarf einer bundesweit einheitlichen Bekämpfungsstrategie“, so Rukwied.
Der Veredelungspräsident des Deutschen Bauernverbandes, Hubertus Beringmeier fordert eine ganzheitliche Umsetzung des Borchert-Plans: „Unser klares Ziel muss es sein, die Tierhaltung in Deutschland zu erhalten. Wir müssen auch für Betriebe eine Lösung finden, die den Umbau der Tierhaltung nicht umsetzen können, zum Beispiel aus baurechtlichen Gründen.“
Dies ist eine Forderung des Landvolks Niedersachsen und des WLV, die Anfang der Woche veröffentlicht wurde. So wird im Positionspapier des Landvolks gefordert, im Rahmen der Nutztierstrategie des „Borchert-Plans“ eine Umstrukturierungsprämie für den Ausstieg aus der Tierhaltung für Schweinehalter zu verankern, die in ihren Betrieben die Transformation der Tierhaltung aus bestimmten Gründen (bspw. Flächenknappheit, mangelndes Kapital, ungünstiger Betriebsstandort) sonst nicht bewerkstelligen könnten.
„Um einen von der Gesellschaft und der Politik gewünschten Prozess nicht zu einem Strukturbruch werden zu lassen, braucht es eine finanzielle Unterstützung in Form einer Umstrukturierungsprämie oder einer -entschädigung für den Ausstieg aus der Tierhaltung“, bekräftigen Landvolk-Präsident Dr. Holger Hennies und WLV-Präsident Hubertus Beringmeier übereinstimmend. Das Positionspapier des Landvolks finden Sie hier:
Um die aktuellen Verwerfungen auf dem Schweinemarkt in den Griff zu bekommen fordert der DBV alle Marktpartner auf, alles dafür zu tun, um die Schweinehaltung in Deutschland zu erhalten. Dazu gehöre auch eine Erweiterung der Initiative Tierwohl auf Fleisch- und Wurstwaren.
Darüber hinaus bekräftigt der DBV seine langjährige Forderung nach einer verpflichtenden Haltungs- und Herkunftskennzeichnung im Sinne von „5 mal D“.
12.10.2021
Erzeugerpreise Öko-Landbau

12.10.2021
Bio-Schweinepreise steigen weiter Öko-Landbau
Nach dem Preissprung im Juli geht es bei den Bio-Schweinepreisen auch im August weiter bergauf. Für September und auch die kommenden Monate sind weitere Anpassungen geplant, denn mit der nun gesetzten Marke von deutlich über 4 EUR/kg SG wollen oder müssen auch die anderen Unternehmen nachziehen.
12.10.2021
Bio-Milchpreise leicht im Plus Öko-Landbau
Nach einer kurzen Verschnaufpause haben die Preise für ökologisch erzeugte Milch im August erneut zugelegt. Ein saisonal abnehmendes Angebot bei umfangreicher Nachfrage hat den Weg für die eine oder andere Preisanhebung bereitet. Ähnlich dürfte es auch in den kommenden Monaten weitergehen. Der Markt für Bio-Milch zeigte sich über die Sommermonate zwar insgesamt stabil. Im Vergleich zu den pandemiebedingt hohen Absätzen im Vorjahr hatte die Nachfrage im aktuellen Jahr allerdings etwas an Dynamik verloren.
12.10.2021
Höhere Bio-Getreidepreise Öko-Landbau
geschlossen worden. Es bleibt immer noch unklar, welche Mengen und vor allem welche Qualitäten genau geerntet wurden – insgesamt breitet sich eher Enttäuschung über die diesjährigen Erträge aus. Die Nachfrage ist groß, aber es wird wenig Ware angeboten, die Verkäufer warten oftmals lieber ab. Damit haben sich die Preise für die meisten Produkte befestigt. Mindestens genauso wie die kleinen Erträge aber beschäftigt die Akteure die Einbußen bei den Qualitäten. Niedrige Fallzahlen sind bei fast allen Kulturen ein Problem.

12.10.2021
Biokartoffelabsatz läuft gut Öko-Landbau
Die diesjährigen Rahmenbedingungen waren nicht optimal für die Erträge bei den Bio-Kartoffeln. Im Prinzip stellt sich die Situation deutschlandweit ähnlich dar, allerdings hat es den Süden wohl stärker getroffen. Aber auch in Niedersachsen, wo die meisten Kartoffeln für den LEH angebaut werden, deuten sich niedrigere Erträge an. Die im Herbst laufenden Angebotsaktionen mit Großgebinden im konventionellen Bereich bremsen etwas den bisher gut gelaufenen Abverkauf der Bio-Kartoffeln. Allerdings werden auch im Bio-Bereich Werbemaßnahmen in den Discountern gefahren, die zum Teil zu sehr niedrigen „Kampfpreisen“ die Bio-Kartoffeln in den Fokus rücken.
12.10.2021
Öko-Produktionsregeln für neue EU Öko-VO ab 2022 fast fertig Öko-Landbau
Die sekundäre Gesetzgebung der für den Ökolandbau relevanten Produktionsregeln ist bis auf zwei Ausnahmen fertig. Nur der Entwurf zum Durchführungsrechtsakt zum Bio-Status von Jungpflanzen aus nicht ökologischen Ausgangsmaterial ist noch in der Diskussion. Die Verpflichtung zur Veröffentlichung der Öko-Zertifikate in der TRACES Datenbank wird um ein Jahr auf 2023 verschoben. Dann soll eine IT Schnittstelle die automatische Übermittlung der Öko-Zertifikate ermöglichen. Zum Jahresende wird ein Großteil der Ausführungsrechtsakte direkt in den Rechtstext der EU-Öko-Basis-VO 2018/848 aufgenommen werden. Das solle die Übersicht für die Nutzer erleichtern, so das Öko-Referat der Kommission. Fünf Rechtsakte bleiben eigenständige Verordnungen, z.B. die für die Öko-Tierhaltung wichtige VO 2020/ 464, die u.a. die Besatzdichten definiert.
12.10.2021
DBV Erklärung: Lehrinhalte Ökolandbau in landwirtschaftliche Berufsausbildung & Abschlussprüfung integrieren Öko-Landbau
DBV-Vizepräsident Werner Schwarz (Vorsitzender DBV-Fachausschuss für Berufsbildung) und DBV Präsidiumsmitglied Henrik Wendorf (Vorsitzender DBV-Fachausschuss Ökolandbau) fordern in einer gemeinsamen Erklärung, den Lehrstoff zum Ökolandbau in die landwirtschaftliche Aus-, Fort- und Weiterbildung verbindlich einzubinden (einschließlich Obst- und Gemüsebau sowie Weinbau). Die Berufsschulen müssen dazu den seit 1994 geltenden Rahmenlehrplan der Kultusministerkonferenz (KMK) im Berufsschulunterricht umsetzen. Im Rahmenlehrplan der KMK sind jeweils 40 Unterrichtsstunden im zweiten und dritten Ausbildungsjahr für die Vermittlung von Ausbildungsinhalten zum Ökolandbau in der Berufsausbildung zum Landwirt/in vorgesehen. Parallel sind den Berufsschullehrer:innen, Ausbilder:innen und Prüfer:innen Weiterbildungsangebote zu den Öko-Lehrinhalten zu unterbreiten.
Die Einführung eines eigenständigen, zusätzlichen dualen Ausbildungsberufs für Ökolandbau wäre hingegen nach Auffassung des DBV nicht zielführend.
Download der DBV PM und der Erklärung der beiden Präsidenten unter https://t1p.de/bctv