
08.10.2021
Terminmärkte aktuell Pflanzen

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Mit Fassungslosigkeit beobachten Marktteilnehmer die Entwicklungen am Terminmarkt in Paris. Mit einem Plus von 13 EUR/t am 05.10.21 versetzte die MATIF den Kassamarkt in Schockstarre. Damit legte der Fronttermin in nur 5 Handelstagen um knapp 30 EUR/t zu und zog die Kassapreise mit nach oben, ohne dass sich daraus Neugeschäft generiert hätte. Die Erzeugerpreise für Raps legte gegenüber Vorwochen um 24,50 auf 619,10 EUR/t zu. Das ist nicht nur der stärkste wöchentliche Preisanstieg, der jemals verzeichnet wurde, sondern auch der höchste Durchschnittspreis seit Aufzeichnung. Spitzengebote liegen bei 655 EUR/t frei Erfasserlager. Ölmühlen sind weiterhin an Ware interessiert und beließen ihre Prämien unverändert, stießen aber dennoch auf wenig Abgabebereitschaft. Verkäufer spekulieren auf weiteren Preisanstieg, so auch die Erzeuger. Sie haben regional sowieso nicht mehr zu verkaufen, denn ein Großteil wurde bereits in Kontrakte gebunden und mit den Restmengen wird auf noch höhere Gebote spekuliert. Es wird zwar mehr Exportpotenzial aus der 5 Mio. t Ernte in Australien erwartet, der IGC schätzt für 2021/22 rund 4,2 Mio. t und damit 0,6 Mio. t mehr als 2020/21, aber ob das alles den Weg in die EU finden wird, bleibt fraglich. Während die steigenden Rohstoffpreise bei gleichzeitig steigenden Nachproduktpreisen den Ölmühlen die Verarbeitungsmargen nur wenig trüben, sind es die steigenden Energiepreise und infolgedessen auch die steigenden Logistikkosten, die die Kalkulation verschlechtern. So beginnen Ölmühlen ihre Lieferverträge auf spätere Termine zu rollen oder sind sogar als Verkäufer am Markt. Drosseln ihre mittelfristige Verarbeitung, denn auch die Nachproduktmärkte zeigen sich auf den Rekordpreisniveaus wenig aufnahmefähig. So sind die Umsätze am Kassamarkt sehr überschaubar, am Terminmarkt indes lebhaft. Und Erzeuger schließen vereinzelt Kontrakte ex Ernte 22 ab, die in dieser Woche die Linie von 500 EUR/t überschritten haben. Im Schnitt wurden mit 503,70 EUR/t knapp 20 EUR/t mehr genannt als noch in der Vorwoche. (Quelle: AMI)
Eine Anbaureduzierung, vor allem bei Speisekartoffeln, gepaart mit Erträgen, die besonders in Niedersachsen, dem größten Anbaugebiet, unterdurchschnittlich ausfallen, lassen für 2021 erheblich weniger Kartoffeln als im Vorjahr zusammenkommen. Das BMEL geht von 10,6 Mio. t aus, rund 1,0 Mio. t weniger als vor einem Jahr. Damit ist die Kartoffelernte 2021 zwar noch um einiges größer als die Missernte von 2019, nennenswert mehr als im auch knappen Jahr 2019 gibt es aber nicht. Die vorliegenden Daten müssen in zweierlei Hinsicht relativiert werden. Zum einen waren zum Zeitpunkt der Ernteschätzung mit nur 35 % ungewöhnlich wenige Proberodungsergebnisse vorhanden, zum anderen ist die Qualitätssituation eine sehr ungewöhnliche. Es gibt reichlich Knollen, die grün geworden sind. Hohlherzigkeit kommt gebietsweise umfangreich vor und es gibt Probleme mit Fäulen. Es wird weniger netto von der Bruttoernte übrigbleiben als sonst. Das könnte zu Knappheiten führen. (Quelle: AMI)
Niedersachsen-Ost:
Ausgehend von der zum Teil sehr freundlichen Stimmung an den Warenterminbörsen kletterten auch die Erzeugerpreise weiter nach oben. Am Kassamarkt hält sich die Abgabebereitschaft der Landwirte jedoch in Grenzen, denn für die bisher nicht vermarkteten Mengen wird auf weitere Preissteigerungen spekuliert. Die Mühlen sind zunächst versorgt und die Mischfutterhersteller kalkulieren mit Vorsicht, denn die aktuelle Marktlage in der Tierproduktion könnte den Absatz an Futtermitteln begrenzen. An den Exporthäfen herrscht dagegen weiterhin rege Aktivität. Auf den Feldern ist die Aussaat der Wintergerste abgeschlossen. Für die anstehende Aussaat von Weizen, Roggen und Triticale ergeben sich bei gut abgetrockneten Böden günstige Bedingungen. Die milden Temperaturen der vergangenen Tage haben für eine gute Entwicklung der Rapsfeldbestände gesorgt. Regional wird jedoch ein starkes Auftreten von Erdflöhen gemeldet. Dort wird zu entsprechend intensiven Kontrollmaßnahmen geraten.
Niedersachsen-West:
Auch im Verlauf der zurückliegenden Berichtswoche blieb das Handelsgeschehen am Markt für Futtergetreide relativ ruhig. Vor dem Hintergrund geringerer Mischfuttermittelumsätze fallen die Bestellungen der Verarbeiter mitunter geringer aus. Insgesamt ist man zudem hierzulande bislang nun mit genügend Futtergetreide aus der Ernte versorgt. Auf der anderen Seite wird auch aus der Landwirtschaft in geringerem Maße Futtergetreide zugekauft. Die Preise für die verschiedenen Produkte entwickelten sich dabei zuletzt anhaltend fest. Die Vorgaben der internationalen Börsen sorgten für eine entsprechende Unterstützung. Das hohe Preisniveau bedingt vielfach nur kurzfristig benötigte Deckungskäufe, während man sich ansonsten mit Abschlüssen eher zurückhielt.
Der scharfe Kursanstieg in Paris lähmt den Kassamarkt. Die Verunsicherung der Käufer ist groß, keiner weiß, ob diese Hausse die neue Basis der Kalkulation werden wird oder doch nur ein Strohfeuer ist. Die ohnehin schon deutlich reduzierte Nachfrage nach Brotgetreide hat sich noch weiter beruhigt. Viele Mühlen haben ihre Bücher bereits bis Jahresende gut gefüllt und sind am Neugeschäft nicht interessiert. Die Prämien auf die Terminkurse wurden zurückgenommen. Auf spätere Liefertermine wird nur zögerlich geschaut, aber der Anstieg der Preise auch für Partien zur Lieferung ex Ernte 2022 hat das Interesse geweckt. Abschlüssen kommen aber auch hier nur selten zustande, Geld- und Briefkurse liegen zeitweise unvereinbar weit auseinander. Auf der Erfassungsstufe kommen derzeit nur Kleinstmengen zustande. Erzeuger haben alterntig zwar noch unverkaufte Partien, erhoffen sich für diese aber noch höhere Gebote. Der Anstieg der Preise für Ware der nächsten Ernte wurde genutzt, um noch Kontrakte abzuschließen. Ex Ernte werden für Brotweizen frei Erfasserlager derzeit 207,30 (200-215) EUR/t und damit 15 EUR/t mehr als in der Vorwoche genannt. Für Brotroggen sind erste Preise zwischen 163-172 EUR/t zu hören, die allerdings nur wenig Zugkraft entwickeln konnten. Alterntig sind knapp 194 (170-220) EUR/t im Gespräch. Für prompten Brotweizen sind im Schnitt fast 235 (205-254) EUR/t im Umlauf. Erzeugerpreise, die 36 % (Weizen) bis 60 % (Braugerste) über Vorjahreslinie liegen, machen allerdings nur bedingt glücklich, auf der anderen Seite stehen immens gestiegene Energie- und Düngerkosten. Die Turbulenzen an den Gas- und Rohölmärkten hat die Produktion von Düngemitteln deutlich gebremst, Kapazitäten werden heruntergefahren, Verkäufer kaufen bereits Lieferkontrakte zurück oder stornieren. Frei Hof kosten N-Dünger bis zu 83 % mehr als zum Vorjahreszeitpunkt, Phosphatdüngerpreise haben sich nahezu verdoppelt. Anhaltend lebhaft bleibt das Geschäft mit Braugerste. Erzeuger gehen rege auf die Gebote ein, liegen diese mit 270 (235-300) EUR/t nicht nur 10 EUR/t über Vorwochenlinie, sondern auch 105 EUR/t über Vorjahresniveau. (Quelle: AMI)
(AMI) – Im Zeitraum von Januar bis August 2021 waren die Gefrier- und Kühlhausbestände an Schweinefleisch mit 192.000 t im Monatsdurchschnitt deutlich höher als in den vorangegangenen Jahren. So lagen die Bestände in den ersten acht Monaten des Jahres 2021 im Schnitt 38,5 % über den Einlagerungen des Vergleichszeitraums von 2020, gegenüber 2019 wurde der Wert sogar um 59,3 % überschritten. Entsprechend waren die eingelagerten Mengen an Schweinefleisch auch das gesamte bisherige Jahr 2021 höher als in den beiden vorherigen Jahren. Im Juli wurde dann mit 259.000 t der bisherigen Rekordwert für 2021 erreicht. Durch die sehr hohen Einlagerungsmengen war auch der Anteil von Schweinefleisch an den gesamtdeutschen Lagerbeständen entsprechend groß. Im August 2021 lag dieser bei 21,3 %, im Vorjahresmonat waren es noch 14,5 %. Damit belegte Schweinefleisch den 1. Platz und überholt sogar die allgemeine Tiefkühlkost.
Der Grund für diese hohen Bestände liegt hauptsächlich in dem schwierigen Handel mit Schweinefleisch. Der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest sowie die damit verbundenen Exportrestriktionen hatten einen starken Anstieg der Einlagerungen von Schweinefleisch ab September 2020 zur Folge. Auch im Rest Europas ist die Situation im Handel mit Schlachtschweinen und Schweinefleisch überwiegend angespannt, durch den Anstieg der chinesischen Produktion kommt es auch hier zu stockenden Exportgeschäften. Entsprechend ist der Absatz deutschen Schweinefleisches innerhalb Europas nur begrenzt möglich. Gleichzeitig bleiben im Handel mit Schweinefleisch größere belebende Impulse weiterhin aus.
(AMI) – Die Ausfuhren von Schweinefleisch aus der EU sind von Januar bis Juli 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12 % gestiegen. Viele Drittländer haben ihre bezogenen Lieferungen teils deutlich erhöht. So haben die Philippinen 190 % mehr europäisches Schweinefleisch eingeführt als noch im Jahr zuvor und liegen inzwischen auf dem 2. Platz der wichtigsten Abnehmer für europäisches Schweinefleisch. Auch Vietnam und Südkorea waren häufiger Ziel europäischer Schweinefleischlieferungen als noch im Vergleichszeitraum 2020. Insgesamt ist China mit einem Marktanteil von 56 % nach wie vor das wichtigste Abnehmerland für europäisches Schweinefleisch. Gegenüber dem Vorjahr haben sich die chinesischen Bezüge dabei nicht nennenswert verändert. Es kann jedoch angenommen werden, dass sich die abgenommenen Waren in den nächsten Monaten wie-der langsam nach unten entwickeln werden. Ursächlich hierfür ist der allmähliche Ausbau der chinesischen Schweineproduktion, die aufgrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) eingebrochen war.
Die größten Mengen an Schweinefleisch wurden aus Spanien an Drittländer versandt, mit 1,2 Mio. t haben sich die spanischen Ausfuhren sogar noch einmal um 35,5 % erhöht. Auch Frankreich, Dänemark oder die Niederlande konnten deutlich mehr Waren an Drittländer absetzen. Durch die fehlenden Impulse an den europäischen Schweinefleischmärkten haben viele Länder ihre Ausfuhren an nicht EU-Länder soweit wie möglich ausgeweitet.
Das LAVES lädt ein zu einer Online-Informationsveranstaltung zur Afrikanischen Schweinepest für den Bereich Hausschweine am Dienstag, den 12. Oktober 2021 um 10:00 Uhr. Die Einladung richtet sich ausschließlich an Teilnehmer aus dem Land Niedersachsen.
Es ist folgendes Programm geplant:
1. Begrüßung
2. Aktuelle ASP-Situation
3. Seuchenprävention und Vorbereitung auf einen ASP-Ausbruch in Niedersachsen
4. Rechtliche Grundlagen zur ASP-Bekämpfung
a. Allgemeine rechtliche Grundlagen
b. Ausbruch beim Wildschwein – Auswirkungen auf Hausschweine
c. Ausbruch beim Hausschwein
5. Auswirkung auf die Fleischwirtschaft
6. Tierschutzaspekte
7. Früherkennungsprogramm
8. Verschiedenes
Aus organisatorischen Gründen ist eine verbindliche Anmeldung bis zum 08.10.2021 mit Namen, Institution und E-Mail-Adresse erforderlich unter folgender E-Mail-Adresse:
task-force@laves.niedersachsen.de
Der Zugangslink zur Veranstaltung wird Ihnen nach Anmeldung in einer separaten E-Mail übersandt.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat am 30.09.2021 die bundesweiten Kennzahlen zur Therapiehäufigkeit mit Antibiotika bei Masttieren für das 1. Halbjahr 2021 im Bundesanzeiger veröffentlicht.