Mit nur 2,7 Mio. t Kartoffeln lagerten in Frankreich Ende Dezember 2022 zwar mehr Kartoffeln als im knappen Jahr 2018, der Bedarf ist aber viel größer. Nach einem lebhaften Jahresanfang ist es momentan ruhiger am Markt und die Preise sind stabil.
Nach 2 Jahren mit reichlich Kartoffeln im Lager waren die Vorräte in Frankreich Ende Dezember 2022 ziemlich klein, wie der Anbauerverband UNPT jüngst ermittelte. Insgesamt warteten noch 2,7 Mio. t Kartoffeln auf ihre Verwendung, ein Jahr zuvor standen noch 3,5 Mio. t bereit. Es fehlen also gut 22 %. Anbau- und ertragsbedingt sind die Vorräte von Speisekartoffeln stärker zurückgegangen als die von Verarbeitungsware, nämlich um über 27 % auf nur noch 0,9 Mio. t. Davon müssen seit Jahresanfang eine stetige Inlandsnachfrage und ein relativ großer Exportbedarf bedient werden. Die Situation ist davon geprägt, dass fast 85 % der Vorräte noch frei zu kaufen waren.
Das sieht bei Verarbeitungsrohstoff völlig anders aus. Dessen Vorräte waren Ende Dezember schon zu 88 % unter Vertrag. Nachdem im Januar und Februar Frittenfabriken noch auf Einkaufstour waren, wird nun nicht mehr viel freie Ware für die Industrie verfügbar sein. Wegen des enorm gestiegenen Bedarfs der Hersteller von Kartoffelprodukten in Frankreich, aber vor allem auch in Belgien, sind Vorräte von insgesamt nur noch 1,8 Mio. t als deutlich knapper zu bewerten als die Bestände nach dem Dürrejahr 2018, als es mit 1,7 Mio. t rund 100.000 t weniger Vorräte als zuletzt gab.
Die Preise für Pommes frites Kartoffeln sind in Frankreich stabil. Ob schwächere Kurse am Terminmarkt Vorboten für einen Rückgang der Preise am physischen Markt sind, bleibt abzuwarten. Auch wenn aktuell nicht viel gekauft wird, melden die Marktexperten vom Landwirtschaftsministerium RNM, dass einige Fabriken in Frankreich auf der Suche nach Liefermengen für April und Mai sind, um für das Ende des laufenden Wirtschaftsjahres besser eingedeckt zu sein.
Der Markt für Speisekartoffeln ist indes preisstabil. Aus der Speisekartoffelregion Beauce werden stabile Preise von 35,00-36,00 EUR/dt gemeldet. Bei den meisten Erzeugern in der Normandie werden die letzten Tonnen gehandelt. Die Preise sind dort vor allem bei roten Sorten mit über 40,00 EUR/dt sehr fest, sofern noch Partien zu finden sind. (Quelle: AMI)
