Da überall wieder geerntet werden kann, ist die Versorgungslage entspannter. Zu viele Kartoffeln sind aber nicht am Markt. Es muss auf Reife gewartet werden, um die zunehmenden Qualitätsprobleme abzuwenden. Die Preise von Ende der Vorwoche werden gehalten.
Langsam trocknet es in den Regionen mit viel Regen in letzter Zeit wieder. Besonders nass wurde es jüngst in einem breiten Streifen von der Pfalz bis in die Magdeburger Börde, davor auch im Norden und in Bayern. Mit den besseren Erntebedingungen ist das Kartoffelangebot überall wieder ausreichend, auch wenn im Süden in der Regel nur ganz früh geerntet werden kann, bevor es mittags viel zu heiß wird. Aus den Regionen mit viel Regen kommen häufiger Partien mit faulen Knollen. Sonst ist öfter mal der Drahtwurm ein Grund für Reklamationen. Schorf wird auch gefunden. Da nun fast überall wieder geerntet werden kann, nahmen die übergebietlichen Verladungen ab. Traditionelle Zufuhrregionen wie der Südwesten, Westfalen oder einige Gebiete im Osten kaufen aber wie gewohnt zu und darüber hinaus gibt es noch etwas Export, beispielsweise nach Tschechien.
Auch wenn das Angebot wächst, ist es in der Regel noch nicht zu groß, da die Reifeförderung vorübergehend unterbrochen war und mancher Schlag, der für die momentane Vermarktung vorgesehen war, noch ein paar Tage braucht, bis die Kartoffeln schalenfest und stabil sind. Bei warmer Witterung kann da kein Verderbnisrisiko eingegangen werden. Die Inlandsnachfrage ist insgesamt ruhig. In der Südhälfte mindert die Hitze die Konsumfreude und im Westen scheinen Kartoffelesser zum Teil im Urlaub zu sein. Nur etwas Werbung mobilisiert hier und da mehr Absatz. Der Markt ist noch ausgeglichen, sodass die in der Vorwoche von Erzeugergemeinschaften vorgeschlagenen Preise gut gehalten werden. Je nach Qualität und Region sind die Preisunterschiede allerdings riesig und reichen von 50,00 EUR/dt bis über 60,00 EUR/dt, je nachdem wie die Versorgungslage vor Ort im Einzelnen ist. (Quelle: AMI)