Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Aktuelles aus dem Kreisverband

Aktuelles aus dem Landesverband

14.02.2023
15. Februar: Neue Grenzen der roten Gebiete
Bioenergie

Änderung der Landesdüngeverordnung tritt in Kraft

Am Mittwoch, den 15.02.2023, tritt eine Änderung der Landesdüngeverordnung in Kraft. Die wesentliche Veränderung betrifft die Neufestlegung der Grenzen der so genannten „roten Gebiete“, die zuletzt im Mai 2021 angepasst wurden. Bei den „gelben“ Gebieten mit Einschränkungen der P-Düngung gibt es nur geringfügige Veränderungen an deren „Außengrenzen“. Die neue Gebietskulisse ist im Internet unter https://sla.niedersachsen.de/landentwicklung/LEA/ einsehbar. Anders wie in der Zeit von Mai 2021 bis Anfang Februar 2023 sind die Bodenart, das Auswaschungsrisiko und der regionale N-Überschuss nach Agrarstatistik als Kriterien für die Abgrenzung entfallen. Dieses Verfahren hat die EU-Kommission als rechtswidrig eingestuft. Jetzt wird die Abgrenzung zwischen „Grün“ und „Rot“ mit einem einfachen mathematischen Verfahren nur noch nach Höhe der gemessenen Nitratwerte im Grundwasser an landesweit 981 Ausweisungsmesstellen berechnet. Daher sind nun auch sehr viele Dauergrünlandflächen und Ackerflächen mit hohen oder sehr hohen Bodenpunkten betroffen. Liegt eine „rote“ Messstelle in einem Trinkwassergewinnungsgebiet, gelten in jedem Fall die Grenzen dieses nach dem Wasserrecht festgelegten Gebietes als rotes Gebiet, hier werden „grüne“ Messstellen im Gewinnungsgebiet oder in dessen Nachbarschaft ignoriert.

Landvolk gibt neues Gutachten in Auftrag

Die Kreisverbände im Landvolk Niedersachsen haben das Ingenieurbüro „Hydor“ schon zum Jahreswechsel 2022/2023 damit beauftragt, sich gutachtlich mit einigen jetzt neu in das Ausweisungsmessnetz aufgenommene Messstellen zu befassen. Der Gutachter soll aber auch eine Bewertung des neuen mathematischen Abgrenzungsverfahren unter Berücksichtigung einer bereits vorliegenden Einschätzung über das verwendete Grundwassermessnetz aus dem Vorjahr vornehmen. Auf dieser Basis soll dann schnellstmöglich geprüft werden, ob das Landvolk Niedersachsen eine Ausweitung von Klagen gegen die Landesdüngeverordnung beim Oberverwaltungsgericht in Lüneburg durch jetzt erstmals betroffene Betriebe empfehlen sollte. Parallel besteht die Erwartung an die Richter beim Oberverwaltungsgericht in Lüneburg, dass diese sich jetzt mit mehreren, bereits gegen die alte Landesdüngeverordnung eingereichten Klagen auseindersetzen. In Erwartung der Änderung der Landesdüngeverordnung hatte das Gericht zunächst von der Herbeiführung einer Entscheidung bei diesen Klagen abgesehen. Diese Begründung ist jetzt entfallen, eine erneute Verkleinerung der Gebietskulisse wie beim Wechsel im Jahr 2021 ist zunächst nicht mehr zu erwarten.

Was gilt es für Betroffene jetzt zu beachten?

Für Äcker, die aus der Gebietskulisse der „roten Gebiete“ herausgefallen sind, sind die besonderen Anforderungen der Düngeverordnung und der Landesdüngeverordnung nicht mehr verpflichtend. Dazu zählt z. B. die Vorschrift einer eigenen Frühjahrs-Nmin-Probenahme vor der ersten N-Düngung. Solche Äcker zählen auch nicht mehr wie im Vorjahr zur Kategorie der Flächen, auf denen insgesamt im Betrieb nur 80 % des berechneten N-Bedarfs nach Düngebedarfsermittlung gedüngt werden darf. Umgekehrt muss jetzt bei neuen „roten“ Flächen die Pflicht zur Frühjahrs-Nminbeprobung beachtet werden und die um 20 % abgesenkte höchstzulässige N-Düngung im Mittel aller roten Flächen eines Hofes.

Wie geht es dann weiter?

Auch die jetzige Gebietskulisse ist nur ein Zwischenstand, voraussichtlich für diese Vegetationsperiode. Einmal liegt es daran, dass Niedersachsen sich auf Druck aus Berlin dazu verpflichtet hat, auch den Nitratabbau im Grundwasser (Denitirifikation) so bald wie möglich bei der Abgrezung roter Gebiete zu berücksichtigen. Je nach Standort bedeutet das einen Zuschlag zu den bisher gemessenen Nitratwerten von 0 mg/l bis zu deutlich über 50 mg/l. Eine Messstelle, die heute „tiefgrün“ ist, kann dann zu „tiefrot“ werden mit entsprechenden Auswirkungen auf die Gebietskulisse. Die Ermittlung dieses Zuschlags soll bereits im kommenden Sommer abgeschlossen werden. Auf Bundesebene wird auch parteiübergreifend diskutiert, wie man das Verursacherprinzip bei den Auflagen in den roten Gebieten berücksichtigen kann, z. B. durch Aufnahme von Ausnahmeregelungen in der Düngeverordnung für nachweislich besonders gewässerschonend wirtschaftende Betriebe. Es ist jedoch ebenfalls nicht zu erwarten, dass schon in wenigen Monaten durch die dafür zuständige Bundesregierung eine für die Praxis nutzbare Regelung beschlossen und von der EU-Kommission genehmigt wird. Bis es soweit ist, kommt es in Niedersachsen voraussichtlich noch zu einer schrittweisen Einbeziehung von weiteren Grundwassermessstellen, das verlangt ebenfalls die EU-Kommission. Natürlich ist es auch möglich, dass die Gerichte betroffenen Landwirten Recht geben und sich daraus Veränderungen der Gebietskulissen ergeben. Es bleibt also nicht nur spannend, sondern vor allem leider auch kaum über mehr als ein Jahr im Voraus planbar!

10.02.2023
Rindermarkt: Verringerung der deutschen Rinderschlachtungen
Milch und Rind

(AMI) Die Anzahl der in Deutschland geschlachteten Rinder ist im Jahr 2022 deutlich zurückgegangen. Etwa 3,0 Mio. Rinder oder 7,8 % weniger wurden in der genannten Zeit der Fleischerzeugung zugeführt.

Im Verlauf des Jahres wurden die Schlachtzahlen von 2021 mit Ausnahme des Monat Mai unterschritten. Der Höchstwert des Jahres 2022 lag im November bei 303.000 geschlachteten Rindern. Noch deutlicher als die Zahl der geschlachteten Tiere ist die produzierte Fleischmenge zurückgegangen. Diese lag bei knapp 992.000 t und somit rund 8,2 % unter der erzeugten Menge 2021. Dies deutet auf gesunkene Schlachtgewichte hin, die pro Rind im Durchschnitt um 1,3 kg geringer ausfielen. Am größten ist die Differenz der Abnahme der erzeugten Fleischmenge und der geschlachteten Rinder bei Kühen und Färsen.

Mit einer Schlachtzahl von gut 1,0 Mio. Tieren handelte es sich bei einem Drittel der geschlachteten Rinder um Kühe. Bei dieser Kategorie nahmen die Schlachtungen besonders deutlich ab. Der Grund dafür liegt unter anderem in den vergleichsweise hohen Milcherzeugerpreisen des vergangenen Jahres. Diese veranlassten zahlreiche Landwirte dazu, die Kühe nicht zur Schlachtung zu geben, um mehr Milch erzeugen zu können.

10.02.2023
ife setzt Seminarreihe für Preisabsicherung fort
Milch und Rind

(DBV) Das ife-Institut in Kiel setzt in Zusammenarbeit mit u. a. dem DBV seine Online-Seminarreihe für Milcherzeuger, Molkereien etc. zur Preisabsicherung unter dem Titel „Umgang mit unsicheren Milchpreisen in 2023“ im März und April fort. In den Tagesseminaren werden die Möglichkeit der eigenen Absicherung an der Warenterminbörse sowie die Nutzung von Festpreisen, welche von verschiedenen Molkereien in Deutschland angeboten werden, erläutert. Zu den Terminen und zur Anmeldung geht es hier.

10.02.2023
Diskussion um Kfz-Steuerbefreiung
Milch und Rind

(DBV) Der Bundesrechnungshof hat Bundesfinanzminister Lindner Anfang der Woche aufgefordert, die Kfz-Steuerermäßigungen in der Land- und Forstwirtschaft zu streichen, da die Ermäßigungen im Hinblick auf Nachhaltigkeit „nicht mehr angemessen“ seien. Der DBV äußerte sich dazu deutlich ablehnend, da die Landwirte mit weiteren Kosten belastet und sich die Lebensmittelerzeugung weiter verteuern würde.

10.02.2023
IED-Richtlinie: BMEL zu Schwellenwerten
Milch und Rind

(DBV) In der vergangenen Woche haben die Agrarminister der EU-Mitgliedsstaaten in Brüssel u. a. den Entwurf der EU-Kommission zur Überarbeitung der EU-Industrieemissionsrichtlinie (IED) beraten. Darüber sollen entsprechende Oberbestandsgrenzen für die Nutztierhaltung definiert werden. BM Özdemir hat sich dafür ausgesprochen für die Rinderhaltung einen Schwellenwert von 300 GVE anzusetzen. Der DBV setzt sich weiterhin für das Herausnehmen der Rinderhaltung aus dem KOM-Überarbeitungsvorschlag der IED-Richtlinie ein, da Rinderställe nicht in die Systematik der IED-Richtlinie passen. Rinderställe zählen nicht zu den Intensivtierhaltungen und es handelt sich i.d.R. um freigelüftete Ställe.

10.02.2023
Milchmarkt
Milch und Rind

(AMI, ZMB) Die Milchanlieferung in der 4. KW lag mit +0,9% über der Vorwoche und damit +3,3% über der Vorjahreslinie. Es wird von einem guten Absatz bei den Frischeprodukten der weißen Linie im LEH berichtet. Die Nachfrage nach abgepackter Butter ist im Nachgang der Preisabsenkung im LEH so stark angestiegen, dass die Bestellungen kaum vollständig zu bedienen sind. Die Notierungen sind auf 5,05 – 5,40 EUR/kg zurückgenommen worden. Damit hat sich die Preisschere zwischen abgepackter und Blockware deutlich verringert. Die Blockbutternotierungen wurden leicht auf 4,15 – 4,35 EUR/kg angehoben und entwickeln sich bei vermehrter Kaufbereitschaft fester (Notierungen, Kempten, 8.2.2023).

Auf dem Käsemarkt wird von einer Bodenbildung bei den Preisen ausgegangen. Es werden eher langfristige Abschlüsse mit höheren Preisangeboten verzeichnet bei Nachfrageimpulsen aus LEH, Industrie und GV-Segment. Die Lagerbestände sinken. Ebenso scheinen sich die Pulvermärkte zu stabilisieren bei festeren Preissignalen. Insbesondere für Magermilchpulver gehen vermehrt Lieferanfragen ein.

10.02.2023
Kurzfassung der PSM-Reduktionsstrategie im Niedersächsischen Weg
Pflanzen

Liebe Leserinnen und Leser des Infobriefs Pflanze,


im Rahmen der Verhandlungen zum Niedersächsischen Weg wurde 2020 eine Pflanzenschutzmittel-Reduktionsstrategie für Niedersachsen verabschiedet. Der Schwerpunkt dieser Strategie wurde auf Innovation, Fortschritt und Förderung gelegt. Mit weniger ordnungsrechtlichen Auflagen ist diese Strategie gewissermaßen ein Gegenentwurf zu den Plänen der EU. Am kommenden Dienstag sollen die vereinbarten Maßnahmen der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Im Vorfeld dazu lasse ich Ihnen eine Kurzfassung der Maßnahmen mit diesem Infobrief zukommen. Die entsprechende Datei können Sie unter folgendem Link herunterladen:

https://landvolk.net/wp-content/uploads/2023/02/Zusammenfassung-Pflanzenschutzreduktionsprogramm-Nds.-Weg.pdf

Zur näheren Erläuterung der Maßnahmen und Ziele haben wir zusätzlich einen Anhang erstellt, welcher unter folgendem Link heruntergeladen werden kann:

https://landvolk.net/wp-content/uploads/2023/02/Anhang_PSM-Reduktion_Nds.-Weg.pdf

10.02.2023
Regionaler Marktkommentar
Pflanzen

Die Erzeugerpreise am hiesigen Getreidemarkt tendieren zumeist auf Vorwochenniveau. Erzeuger sind wenig bereit, Ware abzugeben und spekulieren auf wieder anziehende Preise, während Mühlen und Mischer keinen dringenden Bedarf haben und Einkäufer auf günstigere Gelegenheiten für Anschlusspreise hoffen. Ein Trend, in welche Richtung sich die Preise sich zukünftig entwickeln, ist derzeit schwer vorherzusagen. Exporte aus dem Schwarzmeerraum über den Land- und Seeweg sowie eine sehr starke Prognose der australischen Ernte könnten den Preis weiter drücken. Für eine positive Entwicklung sprechen die Sorgen über eine mögliche Verschärfung der Versorgungslage durch geringe Ernten in der Ukraine und Russland sowie die weiter offene Frage, ob es eine Fortführung des Getreidekorridors für ukrainische Exporte über den März hinaus geben wird. Am Markt für Ölsaaten geht der Blick weiter in Richtung Südamerika. Aufgrund der anhaltenden Dürre ist mit herben Ertragseinbußen bei den Sojabohnen in Argentinien zu rechnen. Zusätzlich läuft die Ernte in Brasilien nur mit Verzögerung an. Beim Rapspreis ist im Vergleich zur Vorwoche eine Stabilisierung zu erkennen. Die Umsätze am Kassamarkt konnte das jedoch bisher nicht beleben. Am Speisekartoffelmarkt ist es so ruhig wie in den Vorwochen. Angebot und Nachfrage sind ausgeglichen. Absätze an Schälfabriken laufen nur schleppend, obwohl aus anderen Bundesländern ein reger Handel an Schälware berichtet wird. Die Nachfrage nach Frittenrohstoff ist hingegen weiter gestiegen und die Preise entwickeln sich für Erzeuger positiv.

10.02.2023
Deutschlands Kartoffelmärkte entwickeln sich unterschiedlich
Pflanzen

(AMI) Die Konsumkartoffelmärkte in Deutschland bleiben weitestgehend unverändert zur Vorwoche. Die Nachfrage nach Speisekartoffeln bleibt ruhig, der Kassamarkt für Frittenkartoffeln nimmt hingegen an Fahrt auf.

Im Vergleich zur vorangegangenen Woche hat sich der Markt für Speisekartoffeln nicht wirklich verändert. In einigen Regionen wurde Kartoffeln aus Flächenlagern auf Kistenkühlware umgestellt, jedoch lassen sich anders als im vergangenen Jahr bisher keine Lageraufschläge realisieren. Insgesamt sind die angebotenen Partien qualitativ gut.

Die Nachfrage nach Speisekartoffeln ist weiter ruhig, was für diese Jahreszeit jedoch nicht unüblich ist. Passend dazu läuft der Absatz von Speisekartoffeln flächendeckend verhalten, aber stetig. Aus Sicht der Vermarkter stehen so gut wie überall ausreichende Mengen zur Verfügung, denn die meisten Landwirte sind abgabebereit. In der Pfalz kommen zum heimischen Angebot auch Kartoffelimporte aus Frankreich hinzu, deren Preise sich momentan befestigen. Mit Sonderaktionen im LEH wird außerdem versucht, den Absatz von Speisekartoffeln zu befeuern. Die Verbraucher sind momentan eher preissensibel, dementsprechend werden gebietsweise große Gebinde zu geringen Preisen gerne gekauft. In den ostdeutschen Bundesländern ist auch der Absatz an Pack- und Schälware zufriedenstellend, in Niedersachsen ist der Absatz an Schälern eher gering.

Der Markt für Verarbeitungskartoffeln nimmt im Gegensatz zum Speisekartoffelmarkt Fahrt auf. Vor allem belgische Verarbeiter sind an deutschem Rohstoff interessiert, da die Fabriken dort unter Vollauslastung produzieren. Weitere Gründe für die feste Stimmung am Markt sind, dass die Unsicherheiten in Bezug auf eine mögliche Knappheit von Frittierölen und der Energiekrise aktuell keine Auswirkungen mehr auf den Markt haben. Zudem bleibt die Nachfrage nach TK-Pommes frites weltweit sehr hoch.

Darüber hinaus zeigt ein Blick auf die ausgewerteten Absatzzahlen an private Haushalte aus 2022 einen weiteren Rückgang von 7,3 % im Vergleich zum Vorjahr, während der Wert schon in 2021 um 9,3 % geschrumpft war. Zuletzt kauften Verbraucher Kartoffeln sehr preisbewusst ein, was sich in Absatzzahlen verschiedener Einkaufsstätten und bei Bio-Kartoffeln widerspiegelt. Verbraucher mieden Einkaufsstätten außerhalb des LEHs. Discounter verloren am wenigsten Absatz.