
18.11.2022
Terminmärkte aktuell KW46 Pflanzen

Unsere Tradition: Die Zukunft sichern
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Niedersachsen-Ost
Wie in der Vorwoche geht es ruhig zu am Getreidemarkt. Ausgehend von rückläufigen Börsennotierungen wurden die Erzeugerpreise frei Erfasserlager teilweise gesenkt. Die gehandelten Mengen sind jedoch gering. Die Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung in der Ukraine bremst die Abgabebereitschaft der Erzeuger. Viele warten auf weiter ansteigende Preise. Auf den hiesigen Feldern entwickeln sich die Bestände vielversprechend. Zum Teil wird aufgrund der hohen Blattmasse eine geringere Winterhärte befürchtet.
Niedersachsen-West
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Verunsicherung bleiben die Umsätze am hiesigen Markt für Futtergetreide gering. Hier und da wurden zwar wieder einige Geschäfte abgewickelt, doch sorgte die hohe Volatilität der Preise zuletzt eher für Zurückhaltung. Die weitere Entwicklung bleibt ebenfalls unsicher, auch im Hinblick auf das Handelsabkommen bezüglich der ukrainischen Getreideexporte. Die hierzulande genannten Erzeugerpreise bewegten sich zuletzt unterhalb des Vorwochenniveaus.
In nur 10 Monaten hat sich der Schlusskurs des Fronttermins in Paris nahezu verdoppelt. Eine annähernd steile Bewegung gab es am Weizenmarkt nur 2007/08. Bereits 2021 schnellten die Weizenkurse in die Höhe und überschritten im Januar 2021 erstmals seit knapp 8 Jahren die Linie von 220 EUR/t. Im März 2022, mit Ausbruch des Krieges in der Ukraine, wurde erstmals die Marke von 350 EUR/t geknackt und dann im Mai 2022 wurde der Rekordwert von 411 EUR/t im Monatsdurchschnitt an der Terminbörse in Paris erzielt. Die coronabedingten Lieferengpässe sowie steigende Betriebsmittelkosten stützen bereits seit 2 Jahren die Kurse, zusätzlich kamen noch die trockenheitsbedingt getrübten Aussichten auf die Weizenernte auf der Nordhalbkugel sowie die Angst um ausbleibende Lieferungen aus der Ukraine dazu. (Quelle: AMI)
Die Preise für Agrarrohstoffe wie Futtergetreide und Ölsaaten könnten im nächsten Jahr sinken, da viele große Volkswirtschaften in eine Rezession eintreten, aber sie werden im historischen Vergleich hoch bleiben, so die Rabobank in einem Bericht vom Mittwoch. Die Bank sagte, dass die Verbraucher mit einem sich verdüsternden makroökonomischen Bild konfrontiert sind, wobei Energieknappheit, geopolitische Gefahren und anhaltende Engpässe bei einigen wichtigen Rohstoffen wie Weizen die globale Ernährungssicherheit beeinträchtigen. Weizen ist nach wie vor akut vom Krieg zwischen Russland und der Ukraine betroffen und die Bank rechnet mit einem Defizit von 6 Millionen Tonnen im nächsten Jahr, auch dank der unsicheren Wetteraussichten in der Europäischen Union, den Vereinigten Staaten und Argentinien. Die Rabobank geht von relativ niedrigen Zuckerpreisen aus, die wiederum größtenteils dem günstigen Wetter zu verdanken sind. „Die Agrarpreise könnten (noch) zurückgehen, aber nicht, weil sich die Produktion deutlich verbessern wird, sondern weil die Nachfrage so schwach sein wird“, sagte Carlos Mera, Leiter der Marktforschung für Agrarrohstoffe bei der Bank. Angesichts des Anstiegs der Energie-, Arbeits- und anderer Kosten liegen die Agrarrohstoffpreise etwa 50 % höher als vor der Pandemie, so die Bank. (Quelle: Reuters)
An der Pariser Börse geht es auch in der laufenden Handelswoche weiter abwärts. So schloss der Weizenkurs am 16.11.2022 bei 319,75 EUR/t und damit 9 EUR/t unter dem Niveau des Vormonats. Ausschlaggebend für den deutlichen Kursverlust bleibt auch weiterhin der Konflikt in Osteuropa. Auch wenn bislang keine finale Entscheidung, hinsichtlich des Fortbestands der sicheren Handelspassage aus der Schwarzmeerregion, getroffen wurden, gehen Marktteilnehmer von einer Verlängerung des Abkommens aus. Das dürfte das Angebot am Weltmarkt deutlich vergrößern und übte Druck auf die Notierungen aus. Die Unsicherheit hält dennoch an. Zusätzlich belastete wurde der Weizenkurs durch den wieder festeren Euro. Russischer Weizen wird deutlich preisgünstiger offeriert und profitiert daher von einer gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt. Indes bleibt es am Kassamarkt auch weiterhin ruhig. Die Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung in der Ukraine sowie die deutlichen Preiskorrekturen bremsen die Abgabebereitschaft der Erzeuger. In der Hoffnung, Partien zu einem späteren Zeitpunkt zu besserem Kurs zu vermarkten, wird Ware vorerst zurückgehalten. Die verhaltene Abgabebereitschaft trifft jedoch auch auf ein geringes Kaufinteresse. Mühlen konnten ihren Bedarf bis Jahresende bereits weitestgehend decken. Neugeschäft kommt kaum zustande, was die Umsätze auf ein Minimum reduziert. Die Mengenbewegungen fußen einzig auf der Abwicklung bestehender Kontrakte. Auch mit der Vermarktung der Ernte 23 wird vorerst abgewartet. Die Feldbestände haben sich indes gut entwickelt, mitunter möglicherweise zu gut, um Kahlfröste zu überstehen. Die Herbstarbeiten sind überwiegend abgeschlossen. Sorgen bereitet regional jedoch der Mangel an Niederschlag, die Bodenwasservorräte müssen unbedingt aufgefüllt werden. Vor dem Hintergrund rückläufiger Notierungen in Paris wurden auch die Gebote auf Erzeugerstufe deutlich nach unten korrigiert. Für Brotweizen wurden im Bundesdurchschnitt 308,30 EUR/t (275-329,50 EUR/t) verlangt, rund 10,90 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Für Qualitätsweizen erhielten Erzeuger mit 325,70 EUR/t (295-343,50 EUR/t) rund 13,60 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Brotroggen wird im Bundesdurchschnitt für 264,20 EUR/t (233,50-300 EUR/t) offeriert und vergünstigt sich damit auf Wochensicht um 12,60 EUR/t. Die geringste Abwärtskorrektur erfuhren die Gebote für Braugerste. Mit 353,40 EUR/t (329-371,50 EUR/t) wurde rund 1 EUR/t weniger als in der Vorwoche verlangt. (Quelle: AMI)
Deutschland hat im Wirtschaftsjahr 2021/22 5,61 Mio. t Raps eingeführt und damit 9 % weniger als noch im Vorjahr. Auch Sojabohnen wurden mit gut 3,6 Mio. t etwas weniger eingeführt als 2020/21. Für diese beiden Rohstoffe ist Deutschland Netto-Importeur, denn mit 98.550 t Raps und 32.700 t Sojabohnen bleiben die ausgeführten Mengen weit hinter den Importen zurück. Demgegenüber dominieren beim Rapsschrot die Ausfuhren. Von den 2021/22 in Deutschland produzierten 5 Mio. t Rapsschrot wurden 1,6 Mio. t ins Ausland verkauft, davon 93 % in EU-Staaten. Demgegenüber wird nur wenig Rapsschrot eingeführt. Beim Sojaschrot überwiegen die Importe, es kommen allein 1,6 Mio. t aus Südamerika. Aber auch die Exporte, wenn auch gegenüber Vorjahr um 15 % auf 1,79 Mio. t reduziert, spielen vor allem für die Versorgung der EU-Mitgliedstaaten eine große Rolle. (Quelle: AMI)
An den Notierungen am Kartoffelmarkt hat sich seit der Vorwoche so gut wie nichts verändert. Einzig der Terminmarkt legte im Aprilkontrakt bis Ende der Vorwoche zu, um dann diese Woche geringfügig schwächer zu starten. Zumindest ist er aus seinem Preistal herausgekommen. Die Nachfrage ist allgemein schwach geblieben. Das Angebot passt allerdings, da Landwirte die teuer eingelagerten Knollen zunächst nicht gerne abgeben. Sie hoffen auf Aufschläge in den kommenden Monaten. Locker sitzen nur die Bestände, die aufgrund schwieriger Konditionierung der Knollen nicht ganz sicher für die Langzeitlagerung erscheinen. (Quelle: AMI)
Erste Folge des neuen DBV-Podcasts ist online
Der Deutsche Bauernverband bietet in einem neuen Podcast Hintergründe rund um die Landwirtschaft und Agrarpolitik. Mit dieser „schlepperkabinentauglichen“ Kommunikation sollen Landwirtinnen und Landwirte sowie an der Landwirtschaft Interessierte auch unterwegs angesprochen werden. Einmal im Monat sendet der DBV zukünftig Interviews zu aktuellen Themen rund um Landwirtschaft, Agrarpolitik und Verbandsgeschehen. In der ersten Folge geht es in einem Gespräch mit dem Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, um die Stimmung in der Landwirtschaft, die Energiekrise und Zukunftsperspektiven für die Tierhaltung. Außerdem erklärt der DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken, welche Auswirkungen die Pläne der EU-Kommission zur Pflanzenschutzmittelreduktion und zur Naturwiederherstellung auf die Landwirtschaft hätten. Moderiert wird der Podcast von Sofie Sponbiel, Referentin für Kommunikation beim Deutschen Bauernverband. Zu finden ist der Podcast zunächst bei Spotify (hier) und Apple Podcasts (hier) sowie auf der DBV-Homepage. Weitere gängige Podcast-Plattformen folgen in den kommenden Tagen.
Vor einem Jahr wurde erstmals in Mecklenburg-Vorpommern der ASP-Ausbruch in einem Hausschweinebestand bestätigt. Seit diesem Zeitpunkt wurden landesweit 27 700 Proben von Wildschweinen auf ASP untersucht, davon über die Hälfte aus den derzeit im Fokus stehenden Landkreisen Ludwigslust-Parchim und Vorpommern-Greifswald. Bislang gab es in Mecklenburg-Vorpommern 47 amtlich bestätigte positive ASP-Nachweise (zum Vergleich: Brandenburg: mehr als 2.600 ASP-Nachweise; Sachsen: etwa 1.700 ASP-Nachweise). Die derzeit durchgeführten Drückjagden zur Reduzierung des Schwarzwildbestandes führen aufgrund der noch immer üppigen Vegetation wenig zum Erfolg. Auch wenn der letzte bestätigte ASP-Fall bei einem toten Wildschwein am 15. Oktober war, so sieht das Landwirtschaftsministerium dennoch keinen Grund zur „Entspannung“, denn nach wie vor besteht starker Infektionsdruck aus Westpolen. Daher sollten sich alle Schweinehalter auch weiterhin strikt an die Biosicherheitsmaßnahmen halten.